Auf den ersten Blick ist das Seebachtal zwischen Frauenfeld und Stein am Rhein unscheinbar – eine sanft gewellte Landschaft mit viel Landwirtschaft und einigen Dörfern. Hinter dichten Säumen von Ufergehölz funkelt es aber gleich dreimal, und wer den Nussbommer-, den Hüttwiiler- und den Hasesee erkundet, wird bald feststellen, dass sich hier eine ganze Serie von Naturperlen verbirgt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg ging durch Trockenlegung und Absenkung des Seespiegels viel Natur verloren. Um dem entgegenzuwirken, wurden rund um die drei Seen in den vergangenen Jahren bis zu 70 Hektaren renaturiert. Die Bauern, denen Land abgekauft wurde, erhielten andernorts einen gleichwertigen Ersatz. So konnte ein Mosaik aus wertvollen Lebensräumen geschaffen werden, mit seichten Ufern, sumpfigen Waldstücken, Mooren und Trockenwiesen. Seit 1995 ist die Zahl der Tagfalterarten von 7 auf über 30 geklettert, und Libellenfreunde finden hier sagenhafte 40 Arten dieser zauberhaften Wesen.
Besonders bekannt ist das Gebiet für die brütenden Flussseeschwalben. Da ihre Brutgebiete – kiesige Inseln – durch Flussverbauungen und Kraftwerke immer mehr verloren gingen, gab es in der Schweiz 1952 nur noch eine einzige Kolonie. Vogelschützer hatten dann die Idee, kiesbedeckte Flosse oder künstliche Kiesinseln zu bauen. Das funktionierte bestens, und heute gibt es in der Schweiz wieder etwa 600 Brutpaare. Die beste Zeit, sie im Seebachtal zu beobachten, ist von Anfang Mai bis Anfang August, danach fliegen die Schwalben nach Afrika.
