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Aus der Wanderwelt ABO

Sagenhafte Geschichte im Urnerland

In Isenthal wird im Juni der Urner Sagenweg eröffnet. Für den Themenweg sind Wegabschnitte saniert, ein alter Alpweg reaktiviert und Rastplätze eingerichtet worden. Die Schweizerische Post unterstützt das Projekt mit dem Förderpreis.
24.05.2024 • Text: Andreas Staeger, Bild: zvg

Der Kanton Uri verfügt über einen einmaligen Kulturschatz: Rund 1600 Sagen, Mythen und Legenden umfasst die Sammlung «Sagen aus Uri», die der Pfarrer Josef Müller Anfang des 20. Jahrhunderts zusammengestellt hat. 24 dieser traditionellen Sagen wurden für den Urner Sagenweg ausgewählt, der am 2. Juni 2024 offiziell eröffnet wird.

Der Themenweg führt vom Dorf Isenthal ins Gebiet Schartihöreli. Unterwegs sind kleine Tafeln mit QR-Codes angebracht. «Die Route liegt in einem Jagdbanngebiet und zugleich in einem Gebiet, das im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler verzeichnet ist. Grossflächige Tafeln waren für uns deshalb kein Thema», sagt Josef Schuler, Projektinitiant und Vizepräsident von Isenthal Tourismus. «Wir machen die Gäste mit diskreten Plaketten darauf aufmerksam, sich jeweils eine Sage in Urner Mundart anzuhören.»

Kurz und lang

Der Urner Sagenweg ist in zwei Varianten angelegt. Die Route für Ausdauernde führt vom Dorf Isenthal ins Chlital, über die Alp Nei und den Wanggrat auf das Schartihöreli und von dort via Kirchenrüti zurück nach Isenthal. Diese Tour dauert rund fünf Stunden. Nur halb so viel Marschzeit erfordert die Variante «Sagenweg für Geniesser». Sie führt von Isenthal ebenfalls ein Stück weit ins Chlital und nutzt dann eine Kleinseilbahn für den Aufstieg zur Gietisflue. Von dort geht es auf einem Rundweg zum Wanggrat und zurück zur Gietisflue, nach der Talfahrt mit der Seilbahn dann talauswärts zurück nach Isenthal.

Mit der Einrichtung des Sagenwegs wurde auch die Wanderweginfrastruktur verbessert. Im Rahmen von Einsätzen sanierten Lernende und einheimische Freiwillige verschiedene Wegabschnitte. So lässt sich nun ein steiler Hang zwischen Nei und Wanggrat dank Holztritten besser überwinden. Bei einer ausgesetzten Passage wurde der Weg verlegt, sodass dieser nun sicher und problemlos begangen werden kann, andere Wege wurden verbreitert und zur Entwässerung mit Querrinnen ausgestattet. Auch ein aussichtsreicher Picknickplatz am Wanggrat ist neu.

Auf historischem Weg

Eine Verbesserung war im ursprünglichen Projekt noch nicht vorgesehen, konnte aber im Herbst 2023 dank einer Zivilschutzgruppe realisiert werden: Auf rund 900 Metern wurde die Wanderroute im Chlital verlegt. Verlief sie bisher auf der asphaltierten Strasse, so nutzt sie nun einen alten, historischen Weg.

Der Förderpreis der Schweizerischen Post wird seit 2018 jährlich an attraktive Wanderwegprojekte verliehen. Neu sind auch Winterwanderwegprojekte beitragsberechtigt. Bis anhin wurde die Auszeichnung 15-mal in neun Kantone vergeben. Dieses Jahr läuft die Eingabefrist noch bis Ende August.

schweizer-wanderwege.ch/post-foerderpreis

  • MTTLIS~1

    Übergabe des Postförderpreises Urner Sagenweg bei der Mättlistei-Bärenstation am Kleintalweg: Josef Schuler, Bruno Imholz, Melanie Schmid, Simon Stadler, Leandro Oetiker (v.l.n.r.)

  • Wang Sagenplatz mit WC

    Trocken-WC und Grillstelle. Beim Picknick geniesst man über QR-Codes die Urner Sagen. Blick Richtung Schartihöreli.

  • IMG_E3426

    Freiwilligen-Einsatz mit Lehrlingen bei der sanfteren Weg-Verlegung unterhalb Kirchenrüti.

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