Wandern im Sommer

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Der Freiberg Chärpf im Glarnerland Nr. 0757
Mettmen — i • GL

Der Freiberg Chärpf im Glarnerland

Zwischen den Flüssen Sernf und Linth im Glarnerland erhebt sich mit dem Freiberg Chärpf ein Bergmassiv, das nicht nur landschaftliche Reize bietet, sondern auch eine ganz besondere Geschichte bereithält. Diese Wanderung beginnt mit der Busfahrt von Schwanden nach Chis und von dort mit Luftseilbahn hinauf zur Mettmen-Alp. Der Wanderweg führt zuerst den Stausee Garichti entlang und hinauf zu den Kletterfelsen beim Widerstein; dann steigt er langsam an zum Wildmadfurggeli. Dort bietet sich der beste Einblick in das älteste Wildschutzgebiet von Europa, eben den Freiberg Chärpf. Bereits 1548 wurde erkannt, dass das Wild vor der Ausrottung bewahrt werden musste. Allerdings gab es zahlreiche Sonderbestimmungen, die das gültige Jagdverbot unterwanderten. Eine davon war der Brauch der Hochzeitsgämsen: Heiratete ein Glarner Paar zwischen Jakobi (25. Juli) und Martini (11. November), so hatte es Anrecht auf zwei Freiberg-Gämsen für das Hochzeitsessen. Weil der Wildbestand dezimiert war, wurden im Jahre 1792 jedoch alle Sonderbestimmungen fallen gelassen. Diese Geschich­te hat die Glarner Bildhauerin Tina Hauser zum Skulpturenweg mit elf Stationen inspiriert. Diese stehen zum Teil nun am Wanderweg oberhalb der Seenplatte von Wildmad – auch ein fantastischer Ort für das Picknick. Dort lässt sich die Aussicht auf die Tschingelhörner mit dem berühmten Martinsloch am besten geniessen. Der Abstieg erfolgt über den Gelbchopf und die Chüebodenalp, anschliessend durch lichten Bergwald und über Weiden bis Unter Ämpächli, wo Hungrige sich im modernen Bergrestaurant an verschiedenen Pasta, Suppen und Salate selber schöpfen können. Mit der Gondelbahn gehts schliesslich hinunter nach Elm, wo einst Ex-Skistar Vreni Schneider ihre unglaubliche Karriere begann und wo mit dem Elmer-Citro die wohl bekannteste Zitronen­brause der Schweiz herkommt.
Im Schaffhauser Blauburgunderland Nr. 0758
Siblingerhöhe — n • SH

Im Schaffhauser Blauburgunderland

Von Schaffhausen fährt der Bus Nr. 21 zum Ausgangspunkt der Wanderung auf der Siblingerhöhe. Diese bietet einen ganz besonderen Weitblick: Wie eine Banane umschlingt der Hallauer‑ und Wilchingerberg das Klettgau, und auch das Ziel der Wanderung, Trasadingen, ist in Sichtweite. Auf dem Marsch über den höchsten Punkt auf 616 Metern, den Hammel, an Hinter Berghöf und wenig später an Vorder Berghöf vorbei, sind die Höhenzüge des Südschwarzwalds auszumachen. Näher präsentieren sich die Dörfer des Ackerund Rebbaugebietes Klettgau, das überragt wird von der Bergkirche St. Moritz, dem Wahrzeichen von Hallau. Der Abstieg lohnt sich nicht nur wegen der Bergkirche, sondern auch wegen des Weinbau‑ Museums, das sich inmitten stattlicher Häuser, verträumter Hinterhöfe und idyllischer Gassen von Hallau befindet. Ein Besuch der Vinothek lohnt sich, wo das Tourismusbüro auch Auskünfte erteilt. Denn mit einem Schluck lokalem Blauburgunder im Gaumen und versorgt mit Informationen zur Region, schreitets sich mit ganz anderer Sichtweise durch die grösste zusammenhängende Rebenlandschaft der Deutschschweiz. Entlang von Hecken führt der Wanderweg dann hinauf auf die Höhe des Wilchingerberges. Bevor die Wanderung vorbei am Wilchinger Berghus und hinunter nach Trasadingen zu Ende geht, lässt sich auf seinem höchsten Punkte, Uf Rummelen, auf 590 Metern nochmals die Aussicht geniessen, bei sehr guter Fernsicht sogar bis hin zu den Alpen. Der Grenzort Trasadingen hat eine ganz besondere Attraktion: Schlafen im Fass. Bei Rüedis besteht die Wahl, in über 200 Jahre alten Fässern oder in modern gestalteten Hotelzimmern in Form eines Holzfasses zu übernachten – ohne Abstrich an Komfort, mit Dusche, WC, Lavabo und Fernseher! Oder man geniesst zum Abschluss der Wanderung in der Weinbar oder Lounge auf Rüedis Hof feste wie flüssige Köstlichkeiten der Region.
Auf Kriegspfaden im Baselbieter Jura Nr. 0759
Eptingen — g • BL

Auf Kriegspfaden im Baselbieter Jura

Während des Ersten Weltkriegs bildete die Fortifikation Hauenstein eine wichtige Verteidi~ gungslinie der Schweizer Armee. An dieser Wanderroute zeugen noch heute Schützengräben und Bunker von den Kriegsjahren 1914 bis 1918. Die Wanderung beginnt in Eptingen. Seine Quelle nutzte früher das Bad Eptingen für Heilbäder, heute dient sie ausschliesslich der Gewinnung von Eptinger Mineralwasser. Der Wanderweg steigt zu Beginn langsam zum Gasthaus Chall an, das zu einem Kaffee oder für spät Startende zum Mittagessen einlädt. Von dort ist es nur noch ein kleines Stück bis hinauf auf die Jurakette. Ein als Felsblock getarnter Bunker im Wald und das General‑Wille‑Haus lassen keine Zweifel offen: Hier verläuft die Wanderung nicht auf einer Forststrasse, sondern auf der ehemaligen Militärstrasse. Sie führt denn auch zu einem wichtigen Stützpunkt der Fortifikation, der Belchenflue. Der Stützpunkt diente als Scheinwerferstellung und Beobachtungsposten. Heute ist die Belchenflue wohl einer der bekanntesten Gipfel des Baselbieter Jura und bietet mit ihren 1099 Metern Höhe einen fantastischen Ausblick: im Vordergrund das Mittelland, weit im Süden das ganze Alpenpanorama vom Säntis bis hin zum Moléson und im Norden die Vogesen und der Schwarzwald. Die Wanderung führt weiter an Schützengräben vorbei, doch plötzlich, am Rande der Weide unterhalb der Geissflue, endet der Pfad. Weit vorne jedoch erblickt das geübte Auge einen gelben Wegweiser. Ohne Wegspur geht es über die Wiese, und niemand soll erschrecken, wenn dort eine Gämse das Weite sucht. Der Krete folgend geht es über den Rehhag und die Gerstelflue zur Schlossruine Waldenburg. Das gleichnamige darunterliegende Städtchen diente im Mittelalter der Sicherung der Passstrasse und bot Säumerdienste über den Oberen Hauenstein an. Die Wanderung endet hier mit einem Besuch im Restaurant Löwen und im Leue‑Lädeli mit lokalen Produkten.
Die Terrassen des Lavaux am Genfersee Nr. 0760
Lutry — n • VD

Die Terrassen des Lavaux am Genfersee

Zwischen Lausanne und Vevey an den Hängen oberhalb des Genfersees breitet sich das Lavaux mit seinen sonnenverwöhnten Weinterrassen aus, besprenkelt mit malerischen historischen Weilern und Dörfern. Das Lavaux steht seit 2007 unter dem Schutz der Unesco. Beim Bahnhof von Lutry startet diese dreistündige, gemütliche Wanderung. Sie ist mit gelben Wanderwegweisern gut signalisiert, doch rüstet sich der erfahrene Wanderer zur Sicherheit mit einer Karte aus. Wunderschön und erholsam windet sich der Wanderweg in stetem Auf und Ab durch die Rebhänge, zu Füssen liegt den Wandernden der Genfersee und am Horizont leuchten die (weissen) Bergspitzen der Walliser und Waadtländer Alpen. Unterwegs informieren Schautafeln über die Weinregion. Die Terrassen für den Weinbau wurden im 12. Jahrhundert von Zisterziensermönchen angelegt, weil das Gelände zu steil für die Landwirtschaft war. Weinliebhaber danken es Ihnen, denn das Lavaux bildet mit seinen 800 Hektaren das grösste zusammenhängende Weinbaugebiet der Schweiz. Die Route führt durch die drei verschiedenen Anbaugebiete von Lutry, Villette und Epesses. Am Wegrand laden zahlreiche Winzerkeller und Beizchen ein, ein Gläschen Chasselas aus der Region zu kosten. Kleine Pausen kommen besonders im Sommer gelegen, dann wird es nämlich ganz schön heiss in dieser Südlage – Kopfbedeckung und Sonnencreme also nicht vergessen. In den anderen Jahreszeiten schätzt gerade der Wanderer die angenehme Wärme und im Herbst die schönen Verfärbungen der Blätter. Via Grandvaux, Chenaux und Riex führt die Route nach Rivaz und schliesslich nach St‑Saphorin. Dort fährt die S‑Bahn zurück nach Lausanne. Oder wer es sich einrichten kann, bleibt noch eine Nacht hier und verweilt in der Ferienstimmung, die die Region verbreitet.
Die Kreten des Neuenburger Jura Nr. 0761
La Chaux-de-Fonds — l • NE

Die Kreten des Neuenburger Jura

Diese Wanderung über Waldweiden und Hügel zwischen La Chauxde-Fonds und Les Ponts-de-Martel verläuft westlich des Tales von Les Ponts und La Sagne. Vom Südausgang des Bahnhofes La Chaux-de-Fonds quert die Route diagonal die Stadtpärke bis zum südlichen Stadtrand. Interessierte entdecken unterwegs den Jugendstil-Musik-Pavillon sowie eine reichhaltige Variation an Baumarten und Büschen. Westlich am Schwimmbad vorbei sind beim Kreisel die ersten gelben Wegweiser auszumachen. Der Weg steigt über den Mont Jaques, dann mehr oder weniger auf der Krete Richtung La Sagne und schliesslich weiter nach Les Pontsde-Martel. Le Communal ist eine typische, mit Tannen versetzte Waldweide des Neuenburger Jura mit grosszügigen Auflockerungen, die immer wieder die Sicht auf die umliegende Landschaft freigeben. Nach dem Übergang La Rocheta verläuft der Weg weiter über den bewaldeten Grat zum Aussichtspunkt 1257,3 und erreicht den Grand Som Martel. Dieser Gipfel erfreut durch eine besondere Weitsicht in die Umgebung: gegen Osten den Chasseral, die Windkraftanlagen auf dem Mont Soleil, Städte und Dörfer der Gegend und bei guter Sicht die Höhen der Vogesen. Westlich gegenüber zeigen sich der Creux du Van, der Chasseron und auch einige Alpengipfel. Die Bergwirtschaften Grand Sommartel, Petit-Sommartel sowie La Petite-Joux bieten regionale Spezialitäten. Auf dem Weiterweg nach Petit Som Martel kann meistens Bekanntschaft mit weidenden Pferden gemacht werden. Nach Petite Joux führt der Weg abwärts durch die Pouette Combe. Als Abwechslung zu den Weiden windet sich der Pfad nun zwischen Felsen den malerischen Graben hinunter und beendet die Wanderung am Bahnhof Les Ponts-de-Martel.
Skulpturenpark bei Burgdorf Nr. 0643
Hindelbank — f • BE

Skulpturenpark bei Burgdorf

Diese Wanderung ist thematisch dem 2011 verstorbenen Eisenplastiker Bernhard Luginbühl gewidmet, der 1929 in Bern geboren wurde und später enge Kontakte zu Jean Tinguely unterhielt. Er ist auch bekannt für seine Holzgebilde, die er in spektakulären «Verbrennungsaktionen» im Feuer untergehen liess. Der Zug bringt die Wandernden nach Hindelbank, von wo der Wanderweg unter einer Bahnunterführung hindurch durch das Chräiholz Richtung Schleumen führt, leider grösstenteils auf Hartbelag. Beim Austritt aus dem Wald folgt die Route rund einen Kilometer lang der Fahrstrasse und biegt links ab nach Mötschwil. Hier wohnte der Künstler auf einem Bauernhof, der heute als Skulpturenpark der Luginbühlstiftung auf Anmeldung für Gruppen zugänglich ist. Die Skulpturen sind aber teilweise auch von aussen zu sehen. Weiter gehts am Gasthof Schütz vorbei, dann biege man links ab und folge einem Feldweg (kein markierter Wanderweg!) dem Waldrand entlang bis Rüti bei Lyssach (dort wieder signalisiert). Via Meienmoos erreicht man den Bahnhof Burgdorf Steinhof. Durch Bernstrasse und Schmiedengasse gehts in die Oberstadt, dann rechts hinunter durch die Rütschelengasse, an deren Ende der «Wächter», eine weitere Figur Luginbühls, steht. Unter dem Schlosshügel folgt die Route der Sägegasse bis zur grossen Kreuzung, dort wird links in die Unterstadt eingebogen, und bald zeigt sich das Alte Schlachthaus. Dieser Bau, 1287 erstmals erwähnt, ist das ehemalige Niederspital; er ist als Objekt von nationaler Bedeutung im Inventar der Kulturgüter aufgeführt. Durch die Mühlegasse gehen wir zum Hauptbahnhof und passieren dabei an der Platanenstrasse zwei weitere Eisenplastiken.
Insel Reichenau Nr. 0714
Stn. Reichenau • EU

Insel Reichenau

Im Winter, wenn der Schiffsbetrieb eingestellt ist, ist die Insel Reichenau am besten mit Zug oder Bus ab Konstanz zu erreichen. Diese Wanderung führt von der Bahnhaltestelle Reichenau über die Hauptstrasse, den Damm entlang auf dem Rad‑ und Wanderweg zur Insel. Zuerst lockt die Kirche von Oberzell mit ihren prächtigen ottomanischen Fresken. Dann steigt die Wanderung zur Hochwart, dem höchsten Punkt der Tour. Hier entfaltet sich ein herrlicher Blick über die ganze Insel und auf das gegenüberliegende Schweizer Seeufer. Der Abstieg nach Mittelzell führt einen mitten ins Zentrum: Auf dem Dorfplatz ziehen die alte Gerichtslinde und der ehemalige Sitz des Klostervogts, das heutige Heimatmuseum, die Besucher an. Nicht weit entfernt am Nordufer der Insel steht als Höhepunkt das Münster Santa Maria und Markus. Im Jahr 724 gründete der irische Wandermönch Pirmin auf Reichenau ein benediktinisches Kloster, das sich bald zu einem der bedeutendsten geistigen Zentren des Abendlandes entwickeln sollte. Die Wanderung führt an den westlichsten Zipfel der Insel nach Niederzell. Dort erwartet die dritte Kirche die Besucher mit ihren wertvollen Schätzen und einem kleinen Museum. Durch die Gemüseplantagen führt der Wanderweg zur Schiffsanlegestelle am südlichen Ufer und weiter zur Kirche von Oberzell zurück. Dort lässt es sich wählen, zwischen der Rückfahrt mit dem Bus oder dem Fussmarsch zur Bahnstation.
Gempenplateau Nr. 0715
Dornach • BL

Gempenplateau

Bekanntermassen ist man in Basel grosszügig. Deshalb teilen die Wandersleute vom Rheinknie hier gerne einen ihrer Geheimtipps mit den Kolleginnen und Kollegen aus anderen Regionen der Schweiz: Die Rundtour vom Birstal zum Tafeljura um Hochwald und Gempen und wieder zurück lässt sich gut auch im Winter absolvieren, sofern nicht zu viel Schnee liegt. Nicht selten seien Jahre, wo überhaupt kein Schnee liege, erzählen Einheimische. Der Anstieg vom Bahnhof Dornach‑Arlesheim zur Herrenmatt führt aus dem stark besiedelten und industrialisierten Talboden über das Schlachtfeld aus dem Schwabenkrieg des Jahres 1499 bald in die Waldeinsamkeit des Schwarzbubenlandes (so heisst der nördlichste Teil des Solothurner Juras). Der Berggasthof Herrenmatt gehört zu Hochwald. In der Nähe erinnert eine schlichte Gedenkstätte an den Flugzeugabsturz von 1973 mit 108 Todesopfern. Die durchgehend gut markierte Route quert dann das Gempenplateau, geschützt als Landschaft von nationaler Bedeutung. Nächste Zwischenziele sind das Dorf Gempen sowie die Schartenflue mit Aussichtsturm und Restaurant. Hier beginnt der Abstieg gegen die nächste Gastwirtschaft Schlosshof, wo sich der kurze Abstecher zur Schlossruine Dorneck lohnt. Nach Überschreiten der Kantonsgrenze von Solothurn zu Baselland wartet als Überraschung die Arlesheimer Ermitage, eine von Felsen gesäumte Parkanlage mit Spazierwegen, Grotten und Weihern. Im nahen Dorf selber ver-dient die barocke Domkirche einen Besuch. Wer sich den letzten Strassenkilometer zum Bahnhof von Dornach‑Arlesheim schenken will, kann in Arlesheim das gelbe BLT‑Tram zum Basler Bahnhofplatz besteigen.
Bachtel Nr. 0716
Hinwil • ZH

Bachtel

Vom Bahnhof Hinwil durchquert die Wanderung den Bezirkshauptort Richtung Kirchhügel bis hinauf zum Friedhof. Dort steigt die Berneggstrasse an letzten Einfamilienhäusern vorbei zum Waldrand, wo allenfalls auch das Auto parkiert werden kann. Bei der ersten Gabelung hält man sich rechts (Sackweidstrasse) bis zum Weiler Sack und weiter bis Wernetshausen. Beim Gasthaus Bachtel beginnt ein schmaler Weg, der über Wiesen und weiter oben längs eines Bachs in den Wald führt. Jetzt wirds steil. Bei den Wanderschildern stehen zwei Varianten zur Wahl: Es geht weiter geradeaus, rechts führt der Weg über Orn zum Gipfel, doch das ist die Abstiegsroute. Gelbe Romben an den Bäumen weisen die Marschrichtung im Wald, den gleich mehrere Wege durchstreifen. Beim Punkt 947 mündet von rechts der Rundwanderweg von und nach Orn ein. Auf diesem umkreist die Route den Berg via Westhang bis zum Wegweiser Bachtel‑Ost. Hier führt ein Pfad mit Tritten steil über dem Nordgrat direkt zum Gipfel, der ein Aussichtsplateau mit Turm, Feuerstelle und Spielplatz ist. Das Rundum‑Panorama vom Turm reicht vom Säntis bis zur Jungfrau und den Jura. Bis nach Orn steigt man auf dem Albert‑Weber‑Weg ab, der sich auf einem Wiesen~ hang hinunterschlängelt. Bei den Parkplätzen geht es kurz auf der Bachtelstrasse in westlicher Richtung weiter, bis der Wanderweg in einen Wiesenweg mündet. Abseits der Strasse kommt man bei Schwändi vorbei und erreicht die besagten Wegschilder im Wald, von wo die gleiche Strecke wie beim Aufstieg über Wernetshausen nach Hinwil führt.
Kunstvolle Altäre im Goms Nr. 0706
Ulrichen — S • VS

Kunstvolle Altäre im Goms

«Verborgene Täler, lichtdurchflutete Lärchen~ wälder, kristallklare Bergseen, betörende Farben~ pracht: Keinen Steinwurf von den sonnen~ gebrannten Holzhäusern der Dörfer … entfernt umgibt Sie ein atemberaubender Naturpark.» Mit diesen Worten wirbt die Tourismusregion Ernen auf ihrer Website. In der Tat wird schon bei der Anfahrt ins Goms klar, dass die Region einiges zu bieten hat. Nicht umsonst führt das Inventar schützenswerter Ortsbilder der Schweiz (ISOS) viele Gommer Dörfer und Weiler als Objekte von nationaler Bedeutung auf (so auch Blitzingen, Biel, Ritzingen, Selkingen, Münster‑Geschinen, Ulrichen, Reckingen, Gluringen). Die heimeligen, dunklen Holzhäuser mit farbigen Blumen vor den Fenstern gehören zu den klassischen Post~ kartensujets. In Ulrichen führt zunächst eine kleine Holzbrücke über die Rhone, bevor es den «Rottenweg» entlang Richtung Münster geht. Nach anderthalb Stunden wird dieser Ort am gegenüberliegenden Hang erreicht – die barocke Kirche St. Maria* ist unbedingt zu besichtigen. Herausragend ist der geschnitzte Holzaltar von 1509, der in der Schweiz zu den reichsten Werken dieser Art gehört. Vom Dorfkern, am Croix d’Or vorbei, steigt dann ein steiles Teersträsschen zum Gommer Höhenweg hinauf, der durch Wald‑ und Maiensäss‑Gebiet Richtung Reckingen führt. Nach dem Abstieg über Löwwigadme wartet unten im Dorf die Kirche Mariä Geburt*, die mit ihrer reichen Ausstattung das imposanteste Bauwerk des Oberwalliser Barocks des 18. Jahrhunderts ist. Vor der Kirche erinnert ein Gedenkstein an das grosse Lawinenunglück von 1970, dem viele Bewohner zum Opfer fielen. In einer weiteren Wegstunde ist Biel‑Selkingen zu erreichen.
Pfarrhäuser aus Gotthelfs Zeiten Nr. 0707
Lützelflüh — n • BE

Pfarrhäuser aus Gotthelfs Zeiten

«Wie wäre es, wenn Ihr dem Mathys sagen würdet: ‹Spann an, mir wei eis uf Lützelflüh!› Das wäre gar schön, wenn Ihr an einem schönen Morgen anlangen tätet.» Dies schrieb 1832 Albert Bitzius, später bekannt geworden als Jeremias Gotthelf, seinem Freund Joseph Burkhalter. Im selben Jahr war Bitzius Pfarrer von Lützelflüh geworden und ins Pfarrhaus* hinter der Kirche eingezogen. Eben dieses Pfarrhaus, das zu einer Gotthelf‑Begegnungsstätte umgebaut werden soll, steuern wir vom Bahnhof Lützelflüh aus an. Die Grabstätte des Dichters bei der Kirche – neben den Gräbern von Simon Gfeller und Emanuel Friedli – sowie ein Denkmal an der Strasse zum Gasthaus Ochsen sind zwei weitere Punkte, die an Gotthelf erinnern. Gleich nach dem «Ochsen» führt der Wanderweg links hinauf über Ellenberg auf die Egg, wo beim alten Schulhaus eine Gedenkstätte zu Ehren des anderen grossen Emmentaler Dichters Simon Gfeller steht. Der Weg über die Egg ist zwar asphaltiert, die Aussicht auf Hügel und «Chrächen» auf beiden Seiten entschädigt aber dafür. Weitere Zwischenziele sind die Schaukäserei in Affoltern und das Luegdenkmal, bevor die Strecke über Schwanden nach Wynigen hinunterführt. Auch Gotthelf dürfte diesen Weg eingeschlagen haben, wenn er jeweils seinen Pfarrerskollegen Gabriel Farschon besuchte. Jener hatte Gotthelf und Henriette Zeender 1843 getraut und 1854 auch dieTrauerrede für den Dichter gehalten. Oft waren die beiden im ehemaligen Gasthaus «Zum Wilden Mann»* gesessen, an der Strasse unmittelbar bei Kirche und Pfarrhaus* gelegen. An diesen Bauten – sowie zuvor auch am Dorfbrunnen* – vorbei, gelangt man zum Bahnhof.
Wehrbauten in Luzern Nr. 0708
Bahnhof Luzern — s • LU

Wehrbauten in Luzern

Obwohl mehrere Museen erwähnt werden, die sich für einen Besuch anbieten, liegt der Schwerpunkt der Wanderung auf den Wehrbauten. Natürlich gehört dazu auch die Kapellbrücke mit Wasserturm, der wir uns vom Bahnhof auf dem linken Reussufer nähern. Das Touristensujet, das 1993 zu grossen Teilen niederbrannte, ist die älteste – wenn auch im Lauf der Zeit immer wieder erneuerte – Holzbrücke Europas (erbaut um 1362). An der Jesuitenkirche St. Franz Xaver vorbei geht es weiter zum ehemaligen Zeughaus, welches heute das Historische Museum der Stadt beherbergt. Dort steht auch die Spreuerbrücke. Sie stellte ab dem 14. Jahrhundert die Verbindung der beiden Ufer sicher und war Teil der spätmittelalterlichen Stadtbefestigung. Nach der Flussüberquerung führt der Weg links dem St. Karliquai und nicht der beschilderten Route entlang zum ersten der neun übriggebliebenen Türme der Museggmauer, die ebenfalls zur Stadtbefestigung gehörten. Von Westen nach Osten sind dies: Nölliturm (28m, Baudatum 1513), Männliturm (33m), Luegisland (52,6m), Heu‑ oder Wachtturm (1701 explodiert, neu aufgebaut), Zytturm (31m), Schirmerturm (27,5m), Pulverturm (27,5m), Allenwindenturm und der Dächliturm. Via Musegg‑, Zürich‑ und Friedenstrasse geht es zur Löwenstrasse, wo nahe beieinander Bourbakipanorama, Gletschergarten und Löwendenkmal zu besichtigen sind. Dann führt die Route zum See und am Grand Hotel National vorbei dem Quai entlang zum Verkehrshaus der Schweiz. Von hier bieten sich mehrere Möglichkeiten an: eine Fahrt mit einem der fünf Dampfschiffe, Wanderungen Richtung Adligenswil und Ebikon oder weiter dem See entlang über Schloss Meggenhorn nach Meggen.
Bergseen Nr. 0691
Oberalppass — n • UR

Bergseen

Die Matterhorn‑Gotthard‑Bahn fährt von Göschenen über Andermatt oder von Disentis zum Oberalppass. Hier lädt der knallrote Leuchtturm des Informationscenters neugierige Touristen ein, sich über die Rheinquellen zu orientieren. Der Wanderweg steigt gegen Norden über drei Geländestufen zur Fellilücke hinauf, die im Winter bei Skitourenfahrern sehr beliebt ist. Der Tiefblick das Fellital hinunter zum Reusstal und gegen das Urnerland ist winters wie sommers äusserst beeindruckend. Der Weg zum Lutersee führt auf einer Terrasse der Flanke des Schneehüenerstocks entlang. Immer wieder sieht man links unten den Oberalppass mit seinem tiefblauen See. Nach knapp zwei Stunden Marsch ist der Lutersee erreicht. Unvergesslich, wie sich die Felswände des Gross Schijen oder des Brunnenstocks im Wasser spiegeln. Die grossen Steine, die auf den Wiesen rund um See verteilt liegen, laden zum Rasten und Geniessen der herrlichen Bergwelt ein. Das Bimmeln der Kuhglocken lässt die Hektik des Alltags vergessen. Die Zeit vergeht im Nu und es kommt der Moment zum Aufbruch. Der Weg fällt zuerst etwas steil ab, geht dann aber in einen sehr empfehlenswerten Höhenweg über, der einen beinahe ebenen Weges zum Andermatter Skigebiet führt. Die beiden Windkraftwerke weisen schon von weitem den Weg. Beindruckend ist die Fernsicht ins Gotthardmassiv und gegen Norden über die Schöllenen zu den Gletschern des Sustengebiets. Ein breiter Fahrweg führt zur Haltestelle Nätschen der Matterhorn‑Gotthard‑Bahn hinunter. Im gemütlichen Beizli vergeht die Wartezeit rasch, bis der Zug die zufrieden‑müden Wanderer wieder zum Oberalppass oder direkt nach Hause bringt.
Bergseen Nr. 0692
Stn. Riffelalp — a • VS

Bergseen

So sehr das Matterhorn als Klischee strapaziert wird, als Berg ist und bleibt es überwältigend. Auf der Wanderung von der Riffelalp oberhalb Zermatt ins Hochtal von Findeln und weiter nach Sunnegga hat man den majestätischen Gipfel stets im Blickfeld. Zudem spiegelt sich das «Horu» gleich in mehreren Moränenseen. Die Frage, wer der schönste Berg im ganzen Land ist, wird unmissverständlich beantwortet. Die Gorner~ gratbahn bringt die Wandernden bis zur Riffelalp. Von dort zweigt ein gemütlicher Weg in einen lockeren Bergwald ab. Vorbei an einer farben~ prächtigen Alpenflora geht es zum Berghaus «Grünsee», das auf einer Moräne des heute weit zurückgezogenen Findelgletschers steht. Wan~ dernde halten die eingeschlagene Richtung bei und stossen bald auf den Grüensee. Am Ufer kommt es zur ersten Spiegelung des Matterhorns. Danach gilt es, die Moränenlandschaft zu durch~ queren. Eine Holzbrücke führt über den rauschenden Findelbach; ein breiter Weg zieht durch schuttiges Gelände ‑ dann ist der Grindjesee erreicht. Bei klarer Sicht und Windstille spiegelt sich darin das Matterhorn in seiner ganzen Pracht. Hoch über dem Taleinschnitt des Findelbachs zeigt sich der dritte Bergsee der Tour: der Leisee (Stellisee und Mosjesee befinden sich oberhalb respektive unterhalb der Route). Spielgeräte und Grill deuten an, dass man hier mit Familien und Kindern rechnet. Viele kleine und grosse Wanderer wissen sicher auch die «Métro» für die Rückkehr nach Zermatt zu schätzen, die in der Nähe bereit steht («Sunnegga Express»).
Bergseen Nr. 0693
Splügen • GR

Bergseen

Splügen ist von Chur aus mit dem Postauto zu erreichen. Wanderer folgen dem Wegweiser Richtung Surettaseen und zweigen ausserhalb des Dorfs, bei der ersten Rechtskurve der Passstrasse, nach links ab. In mehreren Kehren führt dort der Wanderweg stetig ansteigend durch den Fugschtwald und erlaubt immer wieder Ausblicke auf das Dorf und die gegenüberliegende Hangseite. Nach anderthalb Stunden liegt die erste Steilstufe hinter einem; die Sitzbank kommt gerade gelegen. Ab hier findet auch der Übergang vom Waldgebiet in eine reizvolle Moorlandschaft statt. Weiter führt die Route bis zum Punkt 2066 (Räzünscher Alp). Dann verliert sich der Weg bisweilen in einer Steinwüste. Die Richtung ist aber dank Wanderwegmarkierungen stets gut zu erkennen, sodass man die Felsbrocken, die einem den Weg verperren, umgehen kann und in rund 40 Minuten die Surettaseen erreicht. Beim oberen See ist Picknick angesagt, vor der nicht bewirteten Hütte hat es Sitzgelegenheiten. Mutige können sogar mit dem Ruderboot eine Fahrt über den See wagen; die anderen erholen sich und geniessen die wohltuende Ruhe in dieser Bergidylle. Beim Abstieg geht es wieder am Wegweiser bei Punkt 2066 vorbei, dann nehmen wir den Weg Richtung Isabrüggli, wo sich eine Bushaltestelle an der Splügenpassstrasse befindet (allerdings nur wenige Kurse zwischen Splügen und Italien). Auf der anderen Strassenseite führt der Wanderweg in einer guten halben Stunde über Bodmenstafel, an der Marmorbrücke vorbei, zurück nach Splügen. Der Wanderweg folgt auf diesem Teilstück der 2001 eröffneten ViaSpluga. In Splügen angelangt, lohnt sich ein kleiner Dorfrundgang sowie die Einkehr im Hotel zum Weissen Kreuz, einer ehemaligen Säumerherberge¹.
Bergseen Nr. 0694
Glattalp — l • SZ

Bergseen

Eisig ist es im Winter auf der Glattalp, Temperaturen um 30 Grad unter dem Gefrierpunkt sind keine Seltenheit, 1991 wurden gar Temperaturen von über 50 Grad unter Null gemessen. Im Spätsommer hingegen präsentiert sich der See als liebliche Ausflugsdestination. Mühelos gewinnen Besucher die Höhe der Alp dank dem heute vor allem touristisch genutzten Materialbähnchen des Wasserkraftwerks; am See selbst strecken sich Grasmatten dem Ufer entlang und die breiten Wege erinnern an Parkwege im Unterland. Wer hingegen die Überschreitung nach Braunwald im Glarnerland wagt, begibt sich in Gämsenland. Deutlich spiegelt sich im Glattalpsee schon der Abschluss des kleinen Hochtals, die Furggele: ein Sattel aus losem Geröll, der sich zwischen Höch Turm und Ortstock spannt. Zwei Schritte vor, einen zurück kämpft man sich aufwärts; wer Wanderstöcke dabei hat, ist gut beraten. Oben auf der Furggele weitet sich der Blick hinüber zum Glärnisch und zurück zu den vergletscherten Innerschweizer Bergen. Ein letzter Rest Gletscher liegt auch unter dem Geröll auf der Schattseite der Furggele verborgen, der Weg hält sich jedoch rechts davon und führt über eine verlandete Ebene zum oberen Ende einer Steilstufe, dem Bärentritt. Nun ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verlangt, der Abstieg ist aber mit Drahtseilen gut gesichert. Im Rücken schliessen sich die Kalkpfeiler zu einer trutzigen Arena aus Fels und der Weg schlängelt sich über sonnige Matten der Bergstation Grotzenbüel und dem Ferienort Braunwald entgegen.
Oberengadin Nr. 0695
Sils im Engadin/Segl — s • GR

Oberengadin

Ausgangspunkt dieser Bergwanderung ist Sils-Maria, Ziel die Bergstation der Furtschellas-Luftseilbahn (in umgekehrter Richtung für jene, die lieber hinab als hinauf wandern). Der steile Zickzackweg durch den Tannenwald beginnt gleich hinterm Nietzsche-Haus beim Hotel Edelweiss. An Hochmooren und Wiesen vorbei, steigt der Pfad durch den Wald stetig an bis zum Aussichtspunkt Marmorè. Prächtig ist hier der Blick auf den Silsersee, die Halbinsel Chastè und Isola bis Maloja. Weiter folgt man dem links ansteigenden Hangweg zu den offenen Weiden der Alp Munt. Nach einem kurzen Aufstieg erblickt man auch schon den Lej Sgrischus. Schöner kann eine Mittagsrast an diesem «schauerlichen» See mit seiner grünblauen Farbe nicht sein. Vor dem Abmarsch Richtung Tagesziel sollte man unbedingt noch zum Piz Chüern hinauf (20 Minuten). Die Rundsicht übers ganze Fextal bis zu seinen Gletschern lohnt sich. Zurück zum See geht es auf gleichem Weg wie beim Aufstieg nochmals hinunter, aber nur bis zu den Wegweisern. Ab hier verläuft der Weg in nördlicher Richtung zur Plaun da las Furtschellas. An namenlosen Seelein vorbei und über Geröllfelder, steigt man nach dem dritten See weiter an. Unterhalb des Piz Grialetsch bietet sich einem ein fantastischer Tiefblick an, diesmal auf die Oberengadiner Seenlandschaft bis nach St. Moritz. Jetzt folgt ein stotziger Abstieg bis zu einer Weggabelung. In der Laufrichtung nordwärts um eine Hangkuppe weiterwandern, und schon taucht weit unten die Sonnenterrasse La Chüdera der Furtschellas-Station auf. In 5 Minuten befördert einen die Luftseilbahn ins Tal. Eine knappe Viertelstunde ist es zu Fuss bis zum Dorfplatz.
La Vy aux Moines Nr. 0696
La Brévine — ) • NE

La Vy aux Moines

Die «Vy aux Moines» wurde 2007 als grenzüberschreitender Themenweg eingeweiht. Über eine Strecke von insgesamt 33 Kilometer verbindet sie das Prieuré St‑Pierre in Môtiers mit der Abtei Montbenoît in Frankreich. La Brévine bietet sich als Etappenort an und ist Ausgangsort für die Tageswanderung zurück ins Val‑de‑Travers. Vom Dorfplatz in La Bévine führt der Weg zunächst ein paar Schritte der Hauptstrasse von Môtiers entlang zurück, biegt rechts ab zu einer Weide und führt über eine bewaldetet Anhöhe hinab zum Lac de Taillères. Weiter geht es zum Hof Les Cotards, dann durch Wald und Weiden nach Les Bans und Petite Charbonnière. Einen fünfzehnminütigen Abstecher entfernt liegt die «Glacière de Monlési», eine Eishöhle. Das Eis wurde früher in die Pariser Brasserien geliefert. Die Route führt von der Petite Charbonnière hoch zum Aussichtspunkt La Citadelle, wo noch die Grundmauern eines befestigten Hofes zu erkennen sind. Durch den Wald abwärts verläuft die «Vy aux Moines» bei Monlési unterhalb des Wohnhauses, in dem Jean‑Jacques Rousseau von 1762 – 1765 logierte. Nach der Publikation seines Bildungsromans «Émile» und der staatsheoretischen Schrift «Contrat Social» war in Paris ein Haftbefehl gegen ihn erlassen worden. Am markanten «Tilleul des catholiques» vorbei führt der Weg nach Boveresse. Das «Séchoir à Absinthe» zeugt dort von der Tradition der Wermuth‑Produktion im Tal. Über die Ebene quert der Weg nach Môtiers.
Hinteres Lauterbrunnental Nr. 0697
Griesalp — n • BE

Hinteres Lauterbrunnental

Über die steilste Postautostrecke Europas geht es auf die Griesalp im hinteren Kiental. Es lohnt sich, zeitig am Morgen zu dieser langen Wanderung zu starten. In angenehmer Frische wandert man in Richtung Gamchi und kommt den Gipfeln im Talabschluss immer näher. Vor allem die dreigipflige Blüemlisalp tritt mächtig in Erscheinung. Bei der Alp Bürgli teilen sich die Wege. Ein direkter Weg führt via Dürrenberg auf die Sefinenfurgge. Hier sei die längere Route durch den Talkessel namens Gamchi empfohlen. Die Landschaft wird immer wilder, urtümlicher, unnahbarer. Die vereisten Alpengipfel scheinen zum Greifen nah, und nicht weit unterhalb des Wanderwegs wälzt sich der Gamchigletscher langsam zu Tal. Auf dessen Seitenmoräne verläuft ein Stück weit der Weg. Etwas höher oben, bei Pt. 2331 auf der Karte, gilt es, eine weitere Entscheidung zu treffen. Rechts ist die Gspaltenhornhütte auf einer Felskanzel bereits sichtbar. Ein Abstecher zur Hütte lohnt sich für alle, die sich auf ein warmes Mittagessen freuen. Nach links geht der Weg weiter um die Bütlasse herum zur Sefinafurgga. Ein paar exponierte, luftige Abschnitte verlangen hier Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. An einer Stelle führt sogar eine Leiter über ein Felsband. Die Sefinafurgga ist ein wunderbarer Rastplatz mit Weitblick auf beide Seiten. Eine Wegstunde später ist die Rotstockhütte erreicht, wo durstige Wandernde sich wieder bewirten lassen können. Via Bryndli und Spielbodenalp geht es nach Mürren.
Schimbrig Nr. 0698
Gfellen • LU

Schimbrig

Ausgangspunkt für diese aussichtsreiche Bergwanderung im Entlebuch ist Gfellen, Endstation der Postautolinie Entlebuch‑Finsterwald. Der breite, gegen Norden schroff abfallende Rücken des Schimbrigs flösst aus dieser Perspektive Respekt ein. Doch die Route weist keine grösseren Schwierigkeiten auf. Der Aufstieg und der Abstieg sind zwar zwischendurch ordentlich steil, aber kaum je ausgesetzt. Ein malerischer Waldpfad führt abseits der an Wochenenden recht intensiv befahrenen Glaubenberg‑Passstrasse zur Grossen Entle und folgt dieser taleinwärts bis zur Brücke bei Stilaub. Dort wird zunächst ein fast eben verlaufendes Alpsträsschen genutzt. Schon bald zweigt ein schmaler Pfad hangwärts ab und steigt über (gelegentlich stark vernässte) Alpwiesen nach Unter Stettili und, etwas weniger steil, nach Stettili auf. Praktisch horizontal geht es an einer fast verschütteten alten Schwefelquelle vorbei zum Schimbrig Bad. Der teilweise recht steile Schlussaufstieg zum Gipfel verläuft zum grösseren Teil durch den Wald. Oberhalb der Looegg erreicht man die breite, mit Gras bewachsene Krete, wo einen bereits ein schöner Ausblick auf Äbnistettenfluh und Fürstein empfängt. Vollends grandios ist die Rundsicht vom Schimbrig‑Gipfel aus. Sie umfasst die ganze Pilatuskette, einen Teil des Vierwaldstättersees und die Zentralschweizer Alpen. Die Rückkehr ins Tal erfolgt zunächst auf gleicher Route bis zur Verzweigung oberhalb des Walds. Von dort gelangt man auf direktem Weg zur Looegg und über Chätterech weiter zur Chnubelalp. Mehr oder weniger parallel zur Grossen Entle geht es talauswärts über Wanegg und Brüederen zurück nach Gfellen.
Gefrorenes Wasser Nr. 0709
Arth-Goldau — n • SZ

Gefrorenes Wasser

Der Eisenbahnknotenpunkt Arth‑Goldau ist Ausgangspunkt dieser Wanderung zu gefrorenen Gewässern. Hinter dem Bahnhof führt der Wanderweg gleich durch das imposante Bergsturzgebiet. Am 2. September 1806 lösten sich 30 bis 40 Millionen Kubikmeter Gestein am Rossberg und begruben 457 Menschen unter den Schuttmassen. Heute ist die Gegend ein beliebtes Naturschutz‑ und Naherholungsgebiet. Dazu gehört auch das Goldseeli, das mitten in die Steinblöcke eingebettet liegt. Bald darauf zeichnet sich der Ort Lauerz, am gleichnamigen See, ab. Lauerz wurde beim Bergsturz durch eine Flutwelle ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Lauerzersee ist trotz seiner Lage zwischen hohen Bergen mit nur 14 Meter Tiefe einer der seichtesten Schweizer Seen. Die Wanderung entlang dem See folgt einem Spazierweg neben der Strasse. Immer wieder laden Eisformationen zum Verweilen und Fotografieren ein. Das Restaurant auf der Insel Schwanau, mit der berühmten Ruine und Kapelle, ist im Winter geschlossen und nur bei genügender Eisdecke zu erreichen. Am Ende des Sees liegt Seewen, wo sich der Bahnhof Schwyz befindet. Gleich bei der Autobahnüberführung steht das Restaurant Kreuz, das sich bestens für eine Mittagspause eignet. Nach dem Restaurant steigt der Weg aussichtsreich zur zweiten Husmatt auf dieser Wanderung, kurz vor Schräggigen, an. Die Sicht reicht über die Ebene von Schwyz bis zu den beiden Mythen. Nach Schränggingen kann die Route teils durch Tiefschnee führen. Wenn man gut auf die Markierungsstangen achtet, ist das kein Problem. Von Schräggingen ist es nicht mehr weit bis zur Holzbrücke über die Muota und zum Bahnhof Brunnen.
Gefrorenes Wasser Nr. 0710
Gypsera — a • FR

Gefrorenes Wasser

Geheimnisvoll blau, rot und grün leuchtet es aus dem Wald nahe der Strasse zwischen Zollhaus und Schwarzsee. Hinter Tannen versteckt bauen sich verspielte Türmchen und Spitzen, Rundbögen, herrschaftliche Geländer und Treppenaufgänge auf zu märchenhaften Prachtbauten aus glitzerndem Eis. Träte Andersens Schneekönigin hinter einer gefrorenen Säule hervor oder zögen Rentiere einen Schlitten über die geschwungene Brücke, man wäre kaum erstaunt: Willkommen bei Karl Neuhaus, in seinem Wunderreich, wo sich Kitsch und Kunst die Hand geben. Seit rund 30 Jahren sprenkelt der heute fast 80‑Jährige in den Wintermonaten mit ausgetüfteltem System Wasser auf Eisengerüste und lässt so Jahr für Jahr eine gefrorene Märchenwelt entstehen: die Eispaläste. Nachmittags öffnet er das Eingangstor, sofern es die Witterung zulässt. Mit dem Eindunkeln beflutet farbig fluoreszierendes Licht die vergängliche Pracht. Es bleibt also genug Zeit, am Nachmittag eine Winterwanderung durch die reale Märchenlandschaft rund um den Schwarzsee unter die Füsse zu nehmen. Auf halber Strecke krallt sich ein übergrosser Drache in den Fels über dem Weg; er ruft die Sage vom Ursprung des Sees in Erinnerung. Und das leise Bimmeln von Glöckchen kündigt einen Pferdeschlitten an, der durch den stiebenden Schnee zieht: Der Weg ist gut gebahnt und ausgeschildert. Er führt durch wechselvolle Landschaft am See, an Hecken vorbei und zuletzt als schmaler Pfad durch tief verschneiten Wald hin in die gefrorene Kunstwelt.
Gefrorenes Wasser Nr. 0711
Chanderbrügg — n • BE

Gefrorenes Wasser

Eine unkomplizierte Anreise, eine eher kurze Wanderung, dazu Einkehrmöglichkeiten: genau das Richtige für einen eisigen Wintertag. Am besten herrschen schon seit einigen Tagen Minusgrade, damit die Eiszapfen Zeit zum Wachsen hatten. Start ist Einigen, Bushaltestelle Chanderbrügg. Ein Steg führt über die stark befahrene Hauptstrasse, danach geht es in wenigen Minuten hinauf zum Strättligsteg, der über den Kanderdurchstich führt. An den Schluchtwänden sind unter Umständen schon stattliche Eisgebilde zu sehen. Nächstes Etappenziel ist der Strättligturm, eine alte Burg, die ab 1699 als Pulverturm, also als Lager für Schiesspulver, benutzt wurde. Es folgt ein aussichtsreicher Abschnitt über den Strättlighügel, einen alten Moränenkamm des eiszeitlichen Aaregletschers, bis Gwattegg. Hier ist es wichtig, in Richtung Zwieselberg weiterzuwandern. Bei der Alten Schlyffi geht es ins Glütschbachtal und nach Guntelsey, wo es einen Schiessstand mit einem Restaurant gibt. Zu der Eiszapfengrotte ist es nicht mehr weit. Der Wanderweg, beschildert mit «Tropfsteinhöhlen», ist erst seit Kurzem markiert und daher nur auf den neusten Wanderkarten eigetragen. Die Tropfsteinhöhle ist zwar keine tiefe Höhle mit Gängen, aber eine Grotte unter einem riesigen Felsüberhang, wo es ständig von der Decke tropft oder wo sich bei winterlicher Kälte eben Kaskaden von Eiszapfen bilden. Der Weiterweg folgt den kleinen Bächen und Seen mit wunderschönen, filigranen Eisstrukturen bis Allmendingen. Die erste Bushaltestelle liegt bald nach den ersten Häusern. Wer noch einkehren möchte, geht ein paar Schritte weiter ins Zentrum des Dorfes mit der zweiten Bushaltestelle.
Gefrorenes Wasser Nr. 0712
Seeberg — e • BE

Gefrorenes Wasser

Wer hätte gedacht, dass zwei kleine, nur regional bekannte Seen im bernisch‑solothurnischen Grenzgebiet zum UNESCO‑Welterbe gehören? dass sie gemeinsam auf einer Liste stehen mit den Pyramiden in Ägypten, den Megalithen von Stonehenge oder mit Schloss Versailles? Seit Mitte 2011 sind insgesamt 111 Pfahlbaustätten in Frankreich, Deutschland, Italien, Österreich, Slowenien und der Schweiz Teil des sogenannten Welterbes Palafittes. 56 dieser Fundstellen befinden sich in der Schweiz, darunter auch der Burgäschi‑¹ und Inkwilersee¹. Mehr Facts zu den Schweizer Fundstätten gibt es auf www.palafittes.ch; man findet sogar eine App fürs i‑Phone. In Seeberg, per Bus ab Wynigen oder Herzogenbuchsee erreichbar, beginnt die Wanderung. Ein kleiner Aufstieg führt durch den Wald zur Kirche (Kulturgut von regionaler Bedeutung). Danach verläuft die Route in einer Linksschlaufe zum Burgäschisee¹ hinunter. Bekannt als romantischer (Bade‑)Ort im Sommer, hat der See auch im Winter seinen Reiz; besonders wenn die Besucher auf dem gefrorenen Wasser (auf eigene Verantwortung) Schlittschuh laufen können. Das Restaurant Seeblick lädt zur Rast; Schautafeln geben Auskunft über die Pfahlbaustätten oder zu Themen des Solothurner Waldwanderwegs. Via Stöckermatt, Cholholz, Etziken und Weiher erreichen Wandernde zweieinhalb Stunden später das Heidenmoos, wo ebenfalls Zeugen aus der Urzeit warten. Rund 20 eisenzeitliche Grabstätten¹ wurden hier gefunden (Infotafel); sie heben sich als kleine Hügel vom Boden ab. Am idyllischen Inkwilersee¹ vorbei geht es zum Önzberg hinüber, wo ein SBB‑Lehrpfad über den Bau der Bahn 2000 orientiert. Durch das Industriequartier führt der Weg schliesslich zum Bahnhof in Herzogenbuchsee.