Wandern im Sommer

1331 Einträge wurden gefunden
Via Hôtel Weisshorn zum Lac du Toûno Nr. 1897
Zinal, centre — e • VS

Via Hôtel Weisshorn zum Lac du Toûno

Planetenweg, Observatorium François-Xavier Bagnoud, Planetarium: St-Luc ist die Hauptstadt der Astronomie für jedermann. Ende der 1980er-Jahre hatten zwei Wissenschaftler aus der Region die Idee, die Himmelskunde zum Thema touristischer Attraktionen zu machen. Der Astrophysiker und Nobelpreisträger Michel Mayor ist ein Botschafter des «Bergdorfs der Sterne», das Besuchern des Val d’Anniviers eine einzigartige Kombination von Wissenschaft und Natur bietet. Den Sternen ein wenig näher kommt man auch auf der zweitägigen Wanderung von Zinal über das historische Hôtel Weisshorn und den Lac du Toûno bis nach St-Luc. Ab «Zinal, Centre» führt die Wanderland-Route Nr. 6 bis zum Hôtel Weisshorn, dem Ziel des ersten Tags der Wanderung. Nachdem die ersten 500 Höhenmeter erklommen sind, folgt, nun auf flacherem Gelände, ein Panoramaweg mit herrlichem Blick auf mehrere Viertausender. Nach der Übernachtung im geschichtsträchtigen Hotel geht es zum Start des zweiten Tags auf einem Bergweg nach Les Faches und weiter zum Lac du Toûno. Vom See aus unternehmen trainierte Wanderer einen Abstecher auf den über 3000 Meter hohen Gipfel des Toûno und folgen dazu den blauen-weissen Markierungen. Zurück auf Les Faches biegt die Route nach rechts ab und führt hinunter Richtung St-Luc, vorbei an den Cascades de Vuibiesse und entlang des Torrent des Moulins. Auf Le Prilett bietet sich die Gelegenheit für eine Stärkung, bevor die Wanderung nach einem letzten Stück auf asphaltiertem Untergrund bei der Bushaltestelle «St-Luc, Poste» zu Ende geht.
Auf und ab im Tössbergland Nr. 1803
Atzmännig, Schutt — g • SG

Auf und ab im Tössbergland

Trotz seines markanten Reliefs wird das Tössbergland dem Mittelland zugeordnet. Dabei erschient es wie ein veritables Gebirge, zwar nicht sehr hoch, aber mit steilen Hügeln und ausgedehnten Graten. Erst gegen Ende der Alpenfaltung entstand das Tössbergland aus Nagelfluhgestein. Dieses tritt oft unter der dünnen Humusschicht hervor und bildet skurrile Formationen neben dem Wanderweg. So ist denn zu Beginn dieser Wanderung ein recht strenger Aufstieg zu meistern. Steile Pfade, hohe Tritte und der Nagelfluhuntergrund, der sich unter den Schuhsohlen streckenweise wie Kugellager anfühlt, fordern Schnauf und Schweiss. Es lohnt sich, zeitig zu starten oder einen nicht zu heissen Wandertag auszuwählen. Die Anstrengung ist es wert, denn die weiten Grate versprechen grenzenlose Sicht und unendlichen Himmel. Zu Beginn ist es wichtig, die Richtung Oberchamm einzuschlagen. Nach einer kühlen Waldpartie steigt der Wanderpfad hinauf zur Chrüzegg. So heisst das Bergrestaurant, aber auch der Gipfel. Bei einer Verzweigung kann man direkt zum Restaurant gehen, doch es lohnt sich, über die Chrüzegg zu wandern. Die Sicht über den halben Alpenbogen und zum Zürichsee ist fantastisch. Mit Blick zum Säntis und zu den Churfirsten leitet der Weg vom Restaurant Chrüzegg zum Alplisattel, dann steil hinunter nach Altschwil. Eine Hartbelagstrecke führt über Egg bis etwa Schwendi. Danach geht es wieder auf Wanderpfaden über Grünland und durch Wälder via Grueben allmählich hinab bis Lichtensteig. Schon von Weitem beeindruckt das malerische Bild des mittelalterlichen Städtchens. Wer Zeit hat, unternimmt noch einen Rundgang durch die Laubengänge und Gassen.
Panoramawanderung zwischen Freiburg und Waadt Nr. 1806
Start point — t • VD

Panoramawanderung zwischen Freiburg und Waadt

Berge, Seen und Blumen erwarten die Wandernden in dieser alpinen Entdeckungswelt. Diese Rundwanderung bietet eine landschaftliche Vielfalt. Ausgangspunkt ist die Zahnradbahn-Haltestelle Jaman. Da die Bergwanderung in der Höhe mit frischeren Temperaturen beginnt, ist sie ideal, um der Sommerhitze zu entfliehen. Zunächst geht es in Richtung Col de Bonaudon. Nach einem kurzen Abstieg führt ein schöner Weg direkt zum Pass oberhalb des Intyamon-Tals. Hier entspannt der Blick auf die Freiburger Voralpen, bevor die Wanderung in Richtung Naye d’en Haut fortgesetzt wird. Vor dem Aufstieg über die lange Treppe können Mutige die berühmten Höhlen Grottes de Naye besuchen. Eine Stirnlampe wird dazu benötigt.In Naye d’en Haut bieten sich zwei Möglichkeiten, zum höchsten Punkt der Wanderung zu gelangen: Entweder den Weg, der direkt zur Haltestelle und zum Restaurant Rocher de Naye führt oder man wandert dem Grat entlang über den Gipfel und steigt dann in Richtung Station ab. Hier empfiehlt sich unbedingt ein Besuch im botanischen Alpengarten!Der darauffolgende Abstieg in Richtung Sautodoz ist stark abschüssig und erfordert Konzentration. Bei der ersten Weggabelung geht es nach rechts. Bei der folgenden Gabelung, nach der steilen Geländerinne, schlägt man den Weg in Richtung Chamossale ein. Auf der Alp führt ein angenehmer und schattiger Weg mit einer fantastischen Aussicht zu Dent de Jaman und Genfersee an den Ausgangspunkt zurück.Wandernde, die noch genug Energie haben, machen den Abstecher auf den Dent de Jaman. Ansonsten können sie sich in der Buvette de Jaman stärken, bevor die Zahnradbahn zurückfährt.
Spektakuläre Höhenwanderung durchs Bergell Nr. 1779
Casaccia, Villaggio — o • GR

Spektakuläre Höhenwanderung durchs Bergell

Die Kastanie ist untrennbar mit dem Bergell verbunden. Die Römer brachten sie vor 2000 Jahren ins Bündner Südtal. Heute machen die Bergeller aus ihr so feine Sachen wie Kuchen, Brot, Honig und Teigwaren. Ein ordentliches Stück Kastanienkuchen verträgt, wer sich an die siebenstündige Tour von Casaccia durchs Val Maroz und Val da Cam nach Soglio wagt. Es locken eine nahezu unberührte, archaische Berglandschaft, ein verträumtes Seelein, weite Hochtäler und der Panoramablick auf Badile, Cengalo, Bondasca, Sciora und Co. Wie eine Trutzburg stehen die Bergeller Bergspitzen da. Steil, dunkel und abweisend. Eine unvergessliche Kulisse. Die Wanderung verlangt von Anfang an vollen Einsatz. Steil ist der Direktanstieg über der Schlucht des Wildbachs Maira nach Maroz Dora, wo die steinerne Bogenbrücke ein hübsches Fotosujet abgibt. Vorbei an der Alp Maroz Dent mit der fünfeckigen Steinmauer erklimmt man das Val da Cam, das einen mit einer Reihe lebensgrosser Steinmänner empfängt. Bis Plan Lö ist Genusswandern im weiten Hochtal angesagt, danach fordert der Weg die Aufmerksamkeit. Schmal und manchmal ausgesetzt ist der Pfad der Südflanke des Piz Duan entlang: Runsen werden gequert und steile Hänge durchstiegen. Dafür hat man nahezu das ganze Bergell im Blick. Auf Cadrin dann die Ernüchterung. Nach fünf Wanderstunden warten zwei weitere zum Abstieg nach Soglio. 1000 Höhenmeter. Und zwei hübsche Alpweiler, die zur Rast laden, bevor im letzten Licht das Dorf erreicht ist, das mit seinen engen Gassen und typischen Steinhäusern Künstler inspiriert und Besucher verzaubert.
Bergwandern im Binntal Nr. 1884
Binn, Feld — t • VS

Bergwandern im Binntal

Über zwanzig Mineralienarten wurden bisher nirgends anders auf der Welt als im Binntal gefunden. Dazu gehören der Baumhauerit und der Hutchinsonit, aber auch Mineralien mit «einheimischeren» Namen wie etwa Wallisit und Binnit. Die Fundstellen tief im Berg sind nur Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zugänglich. Aber auch auf der Halde vor dem Stollen kann man funkelnde Schätze finden. Die Grube liegt am Weg zum Mässersee auf dieser abwechslungsreichen Tageswanderung. Der See entspricht ganz dem Bild des idyllischen Bergsees, gesäumt von einigen alten Bäumen, mit einer kleinen Alphütte und bewacht vom dunklen Massiv des Schwarzhorns. Im Norden reicht dabei der Ausblick bis ins Aletschgebiet. Auch Blumenfreunde kommen hier auf ihre Rechnung, gedeihen im Binntal doch nicht weniger als 700 Pflanzenarten, darunter 14 Enziane und acht Arten von Knabenkräutern. Die Schweizer Skicross-Weltmeisterin und Olympionikin Fanny Smith hat sich aufgemacht, dieses Naturparadies auf einer Bergwanderung zu entdecken. Auf dem Rückweg legt sie bei der Mineraliengrube Längenbach eine Pause ein. Was die glitzernden Kristalle und olympisches Edelmetall gemeinsam haben, erfährt man im Video zu diesem Wandervorschlag.
Eintauchen in die Bergwelt oberhalb von Zinal Nr. 1895
Zinal, village de vacances — e • VS

Eintauchen in die Bergwelt oberhalb von Zinal

Die auf 2142 Metern gelegene Cabane du Petit Mountet ist die ideale Adresse für Hüttenneulinge und Familien. Die private Berghütte ist von Zinal aus ohne allzu grosse Anstrengung erreichbar und bietet mit ihren hübschen Zimmern, den vorhandenen Duschgelegenheiten und der saisonalen Küche kleinen und grossen Wanderern mehr Annehmlichkeiten als höher gelegene Unterkünfte. Gastgeberin ist seit einigen Jahren die ehemalige Krankenpflegerin Sarah Beney (geborene Melly), die damit eine Familientradition fortsetzt: Vor ihr waren sowohl ihre Grosseltern als auch ihre Eltern und ihr Bruder als Hüttenwarte tätig, zum einen auf Petit Mountet und zum anderen, ebenfalls im Val d’Anniviers, auf Tracuit. Start der Wanderung ist bei der Bushaltestelle «Zinal, Village de vacances». Die Route folgt zunächst für etwa zwei Kilometer dem Lauf der Navisence, führt danach über eine Brücke und auf der anderen Seite hinauf Richtung Le Vichiesso. Achtung beim Punkt 1856: hier nicht den gelb, sondern den rot-weiss markierten Weg nehmen. Die nur wenige Gehminuten später von der nächsten Gabelung abgehenden Wege führen beide nach Petit Mountet, der linke ist aber der direktere. Zurück nach Zinal geht es über den rot-weiss markierten Weg, der unterhalb der Hütte nach links abbiegt. Beim Punkt 2247 ignoriert man den Alpinwanderweg (blau-weiss markiert), hält sich stattdessen rechts und steigt im Zickzack ab bis zurück zum Punkt 1856. Ab da folgt man dem gelb markierten Weg, der zuerst über und danach entlang der Navisence verläuft. Diese überquert man kurz nach dem Fussballplatz, von wo aus der letzte Kilometer der Wanderung bis ins Dorfzentrum von Zinal führt.
Eine Nacht auf Tracuit Nr. 1902
Zinal, village de vacances — t • VS

Eine Nacht auf Tracuit

Die Cabane de Tracuit auf über 3200 Metern ist die höchstgelegene Berghütte im Val d’Anniviers. Die Hightechunterkunft ist ein beliebter Zwischenhalt auf dem Weg zum Bishorn (4151 m) und bietet ihren Gästen, ob Bergsteigern oder Wanderern, viele Annehmlichkeiten. Nach dem Aufstieg mit Start in Zinal und einer Nacht in der Höhe geht es am nächsten Tag auf dem blau-weiss markierten Weg hinauf zum Col de Milon. Pickel oder Steigeisen braucht es dafür nicht, aber trittsicher sollte man schon sein. Ausgangspunkt der Wanderung ist die Bushaltestelle «Zinal, Village de vacances», von wo aus die Route parallel zum Torrent de Tracuit ansteigt. Der Bach wird zweimal überquert, bevor es dann beim Punkt 2254 nach rechts in Richtung des Roc de la Vache geht. Beim Punkt 2478 wird erneut abgebogen, diesmal nach links – von hier aus bis zur Berghütte gilt es fast 800 Meter Höhenunterschied zu überwinden. Der nächste Morgen beginnt mit einem knapp halbstündigen Abstieg auf derselben Strecke wie am Vortag, bevor die Route auf den blau-weiss markierten Weg einbiegt. Dieser führt zunächst bergab und auf der anderen Seite der Talmulde - über Geröllfelder und mit Ketten gesichert - wieder hinauf zum Col de Milon. Auf dem Weg hinunter ins Tal lässt sich in der Cabane Arpitettaz ein wohlverdienter Kaffee oder im Lac d’Arpitetta ein erfrischendes Bad geniessen. Danach wird Kurs auf die Navisence genommen. Achtung: nicht den blau-weissen Markierungen folgen, sondern auf dem rot-weiss markierten Weg bleiben. Nach der Überquerung des Flusses führt der letzte Teil der Wanderung über Le Vichiesso und anschliessend der Navisence entlang bis nach Zinal.
Im Reich von Alpenmohn und Steinbock Nr. 1817
Alp Languard — a • GR

Im Reich von Alpenmohn und Steinbock

Auf dieser Wanderung stehen die Chancen gut, am frühen Vormittag Steinböcke beobachten zu können. Denn in dieser Gegend um den Piz Albris lebt eine der grössten Steinbockkolonien der Alpen mit fast 1800 Tieren. Von der Bergstation des Sessellifts führt der Wanderweg über den schäumenden Bergbach Ovel da Languard und auf einem breiten Rücken mit paradiesischer Sicht in das Berninagebiet zur Chamanna Paradis. Von dort geht es ins Val Languard hinunter und am Lej Languard vorbei wieder aufwärts Richtung Suot Albris. In den weiten Geröllfeldern am Fuss des Piz Albris lohnt es sich am meisten, nach den Steinböcken Ausschau zu halten. Sogar in dieser unwirtlich scheinenden Landschaft finden die majestätischen Tiere noch Futter. Bei der Fuorcla Pischa ist der höchste Punkt der Wanderung erreicht. Auf dem Abstieg leuchten ab Ende Juli die zarten gelben Blüten des Rhätischen Alpenmohns aus dem Geröll. Mit einer langen, elastischen Pfahlwurzel ist er im Schutt verankert und kann als eine der wenigen Arten im Geröll überleben. Weiter geht es fast flach auf der östlichen Seite des Piz Albris entlang bis zu einer steil abfallenden Geländekante. Von hier aus werden die Berninapasshöhe und der Lago Bianco sichtbar. Gegenüber präsentieren sich weiss vergletschert und verfirnt die Gipfel der Berninagruppe, unten liegt das grüne Val da Fain. Auf dem nun folgenden Abstieg ist der felsige oberste Teil mit Ketten gesichert. Wenige Meter weiter unten wird der Weg wieder breiter und führt in vielen Kehren den Südhang hinunter in Richtung Bernina-Diavolezza. Die kargen Fels- und Gerölllandschaften werden abgelöst von Zwergstrauchheiden und Weiden in allen Grüntönen.
Bock, auf den Gäbris zu wandern? Nr. 1823
Gais — t • AR

Bock, auf den Gäbris zu wandern?

Das schleckt keine Geiss weg: Die Wintermonate zeigen sich seit einiger Zeit sehr milde. Man muss die Meteo-App schon sehr gut verfolgen, wenn man sich in den Voralpen eine Wanderung durch ein weisses Winterwunderland vornimmt. Doch es gibt die Tage, an denen sich auch der Gäbris, ein Hügelzug oberhalb des Appenzeller Dorfs Gais, von seiner schneegepuderten Seite zeigt. Die beliebte Rundwanderung für Familien zu den Lieblingsplätzen der Geiss Laura ist das ganze Jahr möglich. Auf Wald- und Wiesenwegen geht es abwechslungsreich durch die sanfte Hügellandschaft zwischen Alpstein und Bodensee. Gestartet wird in Gais. Naschkatzen werden in der Bäckerei-Confiserie Böhli fündig – aber nicht zu hastig, weitere kulinarische Stopps mit lokalen Leckereien warten unterwegs. Diese wollen jedoch verdient sein. Vom Bahnhof von Gais geht es zuerst Richtung Dorfplatz und dann auf der Stossstrasse Richtung Hebrig. Hier zweigt der Weg auf den Sommersberg ab. Auf dem etwas steileren Wurzelpfad im Wald oberhalb von Obere Egg üben sich Junggeissen auf dem Geissensteig, dem Trainingsparcours von Laura. Als Belohnung wartet oben der Ausblick über die Weiten des Rheintals bis zum Säntis. Über ein Hochmoor geht es zur Ferienhaussiedlung Schwäbrig, wo der Weg nach links zum idyllischen Gäbrisseeli abzweigt. Schon kurz darauf erreicht man das Gasthaus Unterer Gäbris. Seine urchige Küche ist weitherum bekannt und stärkt für den Abstieg. Dieser führt vorbei am Gasthaus Oberer Gäbris. Bei der Abzweigung geht es rechts über den weniger steilen Weg via Obergais zurück nach Gais – im Blickfeld die umliegenden schneebedeckten Berggipfel.
Abwechslungsreiche Herbstwanderung Nr. 1637
Luthern Bad — t • LU

Abwechslungsreiche Herbstwanderung

Beim Napf hat man die Qual der Wahl: Soll es eine kurze Rundtour sein oder eher eine lange Streckenwanderung? Gar eine Übernachtung im Berghotel, farbenprächtiger Sonnenaufgang inklusive? Die hier vorgestellte Rundwanderung kann beliebig abgeändert und verlängert werden. Einzig die Postauto-Verbindungen sollten im Voraus gut geprüft werden, denn der Fahrplan ist nicht immer dicht. Luthern Bad heisst der kleine Startort mit Postautostation, Gasthaus, Luther-Lädeli, Kirche, Wallfahrtskapelle und natürlich der Heilquelle. «Nach einem wunderbaren Traum fand Jakob Minder im Jahr 1581 die Badbrünnliquelle. Den einst regen Badebetrieb gibt es nicht mehr – die Heil- und Anziehungskraft des Wassers aber sind geblieben.» So die Infotafel beim «Arm- und Fussbad», welches in Form einer Grotte neben der Kapelle errichtet wurde. Das 6 °C kalte Wasser hatte Jakob Minder von seiner Gicht geheilt. Hoffentlich ohne Gelenkleiden geht es nun eine Stunde aufwärts via Ober Badegg zum Niederänzi, wo sich der Ausblick nach Süden öffnet und einen ersten Vorgeschmack auf das phänomenale Gipfelpanorama gibt. Die gegen das Luzernerland schroffen Eyflue und Napfflue südseitig umgehend, führt der Weg in leichtem Auf und Ab zum Grüebli und bald auf den Napf. Auf dem grossen Gipfelplateau lässt sichs wunderbar verweilen. Via Alp Trachselegg und Mitteley geht es zurück nach Luthern Bad. Es führen auch Wege nach Romoos Holzwäge, Hergiswil am Napf, Fankhaus, Bramboden oder Menzberg. Und wer gerne etwas mehr Zeit im Napfgebiet verbringen möchte, kann sein Glück beim Goldwaschen in der Fontanne versuchen, Köhlerei oder Schaukäserei besichtigen oder sich einfach an den unzähligen weiteren Wandermöglichkeiten erfreuen.
Durch die Wolfsschlucht im Naturpark Thal Nr. 1639
Herbetswil, Wolfsschlucht — f • SO

Durch die Wolfsschlucht im Naturpark Thal

Kaum ein anderer Fluss im ganzen Jurabogen fliesst durch eine ähnlich tief eingeschnittene Schlucht wie der Wolfsbach durch die Wolfsschlucht. Sein Wasser hat das poröse Kalkgestein im Verlauf von Jahrtausenden auf eindrückliche Art geformt. Am Fuss von fast hundert Meter hohen Felswänden steigt man über Stege, Treppen und schmale Pfade die Schlucht empor. Unterwegs zeugen ausgewaschene Höhlen von der beharrlichen Kraft des Wassers. Nach Tufftbrunnen steigt der Wanderweg zuerst noch durch herbstlich farbigen Buchenwald und dann einer aussichtsreichen, sonnenverwöhnten Krete entlang weiter in die Höhe. Hier sorgen an Trockenheit angepasste Föhren und Gräser fast ein wenig für Mittelmeerstimmung. Bei der Bergwirtschaft Vorder Brandberg gibt es eine Überraschung: Muntere Wollschweine, die frei herumlaufen dürfen, rennen zu einer grunzenden Begrüssung herbei. Auf den ungedüngten, buschreichen Juraweiden leben viele seltene Insekten und Vögel, etwa die Heidelerche mit ihrem berührenden Gesang. Nun beginnt der Abstieg am Sonnenberg. Nach dem Hof Allmend beim Punkt 716 führt der Wanderweg dem Waldrand entlang und in den Wald hinein. Nach der Kurve auf dem Waldsträsschen ist etwas Aufmerksamkeit geboten, damit man den kleinen Pfad, der zur Bergwirtschaft Grossrieden abzweigt, nicht verpasst. Von hier aus hat man wieder einen schönen Ausblick ins Tal und zur ersten Jurakette hinüber, die von einem der grössten zusammenhängenden Waldgebiete der Schweiz bedeckt ist. Auf einem wenig befahrenen Strässchen gelangt man nach Längägerten und an mehreren Höfen vorbei hinunter nach Laupersdorf. Auf dieser Wanderung erlebt man wilde Natur und gepflegte Kulturlandschaft, eine Kombination, die den Naturpark Thal auszeichnet.
Dem Gäbelbach entlang nach Bern Nr. 1690
Rosshäusern — g • BE

Dem Gäbelbach entlang nach Bern

Eine Wanderung entlang des Gäbelbachs führt vor Augen, in welch ländlicher Umgebung die Schweizer Bundesstadt liegt: Nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, folgt ein idyllischer Uferweg einem streckenweise vollkommen unverbauten Bach, der durch ein einsames bewaldetes Tälchen mäandert. Der erste Teil der Wanderung führt über offenes Land und durch Wälder. Vom Bahnhof Rosshäusern gelangt man über die Weiler Juchlishaus und Untere Ledi zum Flüewald, wo der signalisierte Wanderweg scharf nach links abzweigt und zur Lediflue hochführt. Es empfiehlt sich, dem Weg weiter geradeaus zu folgen, denn der einstige Aussichtspunkt bietet leider nur beschränkte Fernsicht, da zahlreiche Bäume den Ausblick beeinträchtigen. So hat man nicht nur die imposanten Sandsteinwände vor Augen, sondern geniesst auch Alpensicht. Durch den Spilwald geht es weiter zur Riedbachmühle, wo man den Gäbelbach erreicht. Für kurze Zeit prägt die nahe gelegene Autobahn mit Lärm und Betonmauern die Wanderung, doch bald schon geht es direkt dem frei und ungehindert dahin fliessenden Wasser entlang. Man wähnt sich fern von jeglicher Zivilisation – und befindet sich gleichwohl nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Die Wanderung endet nahe der Mündung des Gäbelbachs in den Wohlensee.
Winter im Valle di Muggio Nr. 1691
Bruzella, Paese — a • TI

Winter im Valle di Muggio

Im südlichsten Zipfel der Schweiz fällt nur selten Schnee, und kaum je bleibt er lange liegen. Die Wanderung vom unteren Teil des Valle di Muggio zum Sonnenhang oberhalb von Chiasso lässt sich deshalb das ganze Jahr hindurch unternehmen. Ausgangspunkt ist das Dörfchen Bruzella. Ein breiter Forstweg führt talauswärts zunächst ins Nachbardörfchen Caneggio und dann nach Morbio Superiore. Durch eine Kastanienselve gelangt man in leichtem Anstieg nach Lattecaldo. In mehreren Serpentinen windet sich von dort ein schmaler Fusspfad einen schattigen Hang hinauf. Da die Sonne im Winter hier kaum hinkommt, kann das Trassee mitunter vereisen. Doch weil das Gefälle gering ist, stellt dies geübte Wanderer vor keine grossen Probleme. Auf der bewaldeten Kuppe von San Martino öffnet sich eine grossartige Sicht nach Norden ins Valle di Muggio. Grosse Lücken zwischen den Baumreihen erlauben zudem schöne Ausblicke Richtung Chiasso und Mendrisio. Auch während des Abstiegs nach Sagno geniesst man ein eindrückliches Panorama. Es reicht von den Piemonteser Alpen bis zum Comersee, von dem man zumindest einen Zipfel erspähen kann. Die Wanderung endet auf der Piazza vor der schmucken Pfarrkirche Santi Simone e Giuda Taddeo in Vacallo.
Verborgene Dörfer entdecken im Centovalli Nr. 1635
Rasa — a • TI

Verborgene Dörfer entdecken im Centovalli

Ein kleines idyllisches Dörfchen, 900 Meter über Meer, im Herzen des Centovalli: Rasa ist nur mit einer kleinen Gondel erreichbar, die alle 20 Minuten in dieses zehn-Seelen-Dorf schwebt. Im Uhrzeigersinn verläuft der Wanderweg zunächst rund ums Dorf. Der erste Stopp ist die kleine Alp Monti. Danach betritt man den Tessiner Wald. Der Weg schlängelt sich über knorrige Wurzeln und durch ausgetrocknete Flussbetten. Er ist sehr gut erhalten und man trifft oft auf andere Wandernde. Das nächste Zwischenziel ist das Dorf Bordei. Obwohl es nicht mit der Bahn erreichbar ist, brummt hier das Leben. Die Stiftung Terra Vecchia hat zusammen mit Jugendlichen aus schwierigen sozialen Verhältnissen das Dorf ausgebaut, die Häuser sind wunderschön restauriert und die Osteria lädt zum Verweilen ein. Ab Bordei befindet man sich bereits auf dem Rückweg nach Rasa. Eine Stunde durch raschelnde Herbstblätter, einige Höhenmeter und der Besuch von Terra Vecchia sind nur einige der Highlights, die dieses Wegstück bereithält. Nach einem stärkenden Kaffeehalt in Rasa, geht es an den Abstieg. Bis nach Intragna sind noch knappe sechs Kilometer und 800 Höhenmeter abwärts zu bewältigen. Wer dies lieber knieschonend in umgekehrter Richtung machen will, startet in Intragna. Vorbei an Schafen, Ziegen und typischen Steinhäusern, mit Aussicht auf das malerische Centovalli, geht es stetig dessen Talboden entgegen. Das steilste Stück windet sich im Zickzack den Berg hinunter. Schon bald erreicht man die bekannte geschwungene Römerbrücke. Es folgt ein kurzer und knackiger Anstieg zurück zur Strasse, und schon befindet man sich in Intragna. Ein hausgemachtes Gelato auf der Piazza gehört dann einfach dazu.
Durch das stille Schenkenbergtal Nr. 1685
Schinznach Dorf, Oberdorf — f • AG

Durch das stille Schenkenbergtal

Schenkenberg? Das klingt nach beträchtlicher Höhe. Doch der Schein trügt. Der «Gipfel» liegt im Aargau – in einem Kanton, der für Schweizer Begriffe als relativ flach gilt. Der Schenkenberg ist bloss 630 Meter hoch. Dennoch bietet er Aussicht und Überblick. Das nutzten die adligen Herren von Schenkenberg, die dort im 13. Jahrhundert eine Burg errichteten, mit der sich ein grosser Teil des Talbachtals kontrollieren liess. Die Anlage zerfiel später zusehends. Im 20. Jahrhundert wurde sie konserviert. Heute umweht ein pittoresker Hauch von Vergänglichkeit und Zerfall die verwitterten Mauern. Die Wanderung zum Schenkenberg weist eine Besonderheit auf: Wenn man in Schinznach startet, erreicht man ihn im Abstieg. Zuerst geht es den Rebbergen entlang und durch den Wald in die Höhe, dann ebenen Wegs und mit schönen Ausblicken zu den umliegenden Jurahöhen weiter, schliesslich sanft hinunter zur Hügelkuppe des Schenkenbergs. Der kleine Abstecher zur Ruine lohnt sich; bei der ausgedehnten Anlage handelt es sich um die grösste Burgruine des Kantons Aargau. Am Hügelfuss liegt das Dorf Thalheim. Von dort steigt der Weg nochmals aufwärts zur Wegkreuzung Gatter und dann bei schöner Sicht zur Alpenkette geht’s abwärts nach Biberstein.
Das wundersame Mülibachtal GL Nr. 1814
Weissenberge — i • GL

Das wundersame Mülibachtal GL

So etwa stellt man sich doch das Land vor, wo Milch und Honig fliessen: blauer Himmel, ein paar Schäfchenwolken über den Gipfeln, sattgrüne Wiesen mit farbigen Tupfen, Kuhglockengeläut, dunkelgrüne Tannen, und zu hinterst im Tal ein bezaubernder Wasserfall. Das Mülibachtal im Kanton Glarus scheint einem Bilderbuch entsprungen. Man erreicht es in ungefähr zwei Stunden zu Fuss von den Weissenbergen, oberhalb von Matt. Der Weiler Weissenberge ist mit der Seilbahn erreichbar und so spart man schon einmal die ersten Höhenmeter. Vor dem Start der Wanderung kann man sich auf der Terrasse der Wirtschaft Weissenberg noch einen Kaffee genehmigen. Das Haus aus dem 17. Jahrhundert sei das älteste Gasthaus im Glarnerland und sieht man das gemütliche und ziemlich schräge Stübli, glaubt man es dem Wirt sofort. Zurück in der Mitte des Weilers führt der Weg zunächst als Wanderweg aus der Siedlung und an einer Alp vorbei, wo man sich mit etwas Glück mit Köstlichkeiten eindecken kann. Steile Abschnitte auf Alpsträsschen wechseln sich mit schattigen im Wald ab. Beim Zindelchopf wandelt sich der Weg in einen Bergwanderweg und nun geht es stetig sanft hinauf. Bei den Figlerblanggen trifft man auf Kühe, die im Gebüsch Schutz vor der Sonne suchen oder sich an den von Bergbächen gespiesenen Tränken erfrischen. Danach ist das Heueggli erreicht, von wo man einen wunderbaren Blick ins Mülibachtal bekommt. In dieses schreitet man durch die Matten hinein und wer möchte, macht noch einen Abstecher zum Wasserfall. Lange möchte man hier verweilen, auf diesem verträumten Flecken Erde. Doch die Kräfte sollten für den Abstieg nach Engi noch gespart werden. Dieser zieht sich auf steilen, mit Kies belegten Alpsträsschen etwas in die Länge. Dieser Wermutstropfen wird durch das fröhliche Rauschen und Gurgeln des Mühlebachs allerdings sehr gemindert.
Sonne tanken am Lago Maggiore Nr. 1680
Porto Ronco, Crodolo Verbano — o • TI

Sonne tanken am Lago Maggiore

Das Becken des Lago Maggiore wurde von den Eismassen des eiszeitlichen Addagletschers ausgehobelt und ist deshalb sehr tief. An der tiefsten Stelle liegt der Seegrund etwa 180 Meter unter dem Meeresspiegel! Diese Tiefe entspricht fast ganz genau den Höhenmetern, die man vom Start der Wanderung am Seeufer in Crodolo bis zur Kirche in Ronco sopra Ascona auf zahlreichen Treppenstufen hochsteigt. Von den Sitzbänken bei dieser Kirche ist die Aussicht über den länderverbindenden See besonders eindrücklich. Vom über 64 Kilometer langen und maximal 10 Kilometer breiten Lago Maggiore gehören 80 Prozent der Fläche zu Italien und nur der Rest zur Schweiz. Der Seespiegel oder die Wasseroberfläche liegt je nach Wasserhöhe auf etwa 193 Meter Metern über Meer und ist damit der tiefste Punkt in der Schweiz. Nördlich der Kirche zeugen viele Wanderwegschilder vom grossen Wanderpotenzial der Gegend. Die Wanderung führt weiter der Strasse entlang Richtung Ascona Posta bis zum Wegweiser Sentiero dei Ruvidi, wo man auf Steinplatten in den Kastanienwald eintaucht. Wer die steilen, etwas ruppigen Pfade am Balladrum weglassen möchte, biegt bei der Bushaltestelle «Gruppaldo, Cappella» rechts ab und stösst später wieder auf die Route hinunter zur Flaniermeile am See bei Ascona.
Die Schönheit der Greinaebene Nr. 1796
Vrin, posta — n • GR

Die Schönheit der Greinaebene

Bekannt geworden ist die Greinaebene vor allem, weil sie fast überflutet worden wäre. An ihrem untersten Ende, wo sich der Rein da Sumvitg durch eine enge Schlucht zwängt, hätte in den Achtzigerjahren eine 60 Meter hohe Staumauer gebaut werden sollen. Umweltschützer haben dies verhindert und die Greina so zu einem Symbol gegen die Ausbeutung der Natur gemacht. Heute wirken auf dieser einzigartigen Hochebene Wasserkräfte der besonderen Art: frei mäandrierende Wasserläufe, idyllische Moorwiesen, wilde Gletscherbäche, flache Schwemmebenen und immer wieder kleine Seen und Tümpel. Viele bezeichnen die Greina als Kraftort, ein fantastisches Wanderziel ist sie auf jeden Fall. Ein besonders schöner Weg auf die Greina führt von Vrin über den Pass Diesrut zur Terrihütte. Zunächst wandert man auf der Strasse durch die verschiedenen Ortsteile von Vrin bis ganz zuhinterst ins Val Lumnezia, dem Tal des Lichts. Dann geht es durch blühende Wiesen zur Alp Diesrut, über letzte Schneefelder auf den gleichnamigen Pass und wieder hinunter an den Sumvitger-Rhein. Seit 2019 erleichtert hier eine mit dem Prix Rando der Schweizer Wanderwege ausgezeichnete Hängebrücke über die Schlucht den Zugang zur Hütte. Die Terrihütte ist der ideale Ort, um die Nacht zu verbringen und gleich noch einen Tag für eine ausgedehnte Exkursion über die Greinaebene anzuhängen. Der Rückweg ins Tal nach Rabius verläuft zunächst den steilen, steinigen Flanken des Piz da Stiarls und des Piz Miezdi entlang. Weiter unten wird das Val Sumvitg dann grüner und lieblicher. Etwas verloren in der prächtigen Landschaft steht das Tenigerbad, ein ehemaliges Kurhotel, das seit vielen Jahren leer steht. Von hier aus dauert es noch eine gute Stunde, bis der Wanderweg bei Surrein den Talboden der Surselva erreicht und weitere 40 Minuten bis zum Bahnhof von Rabius.
Höhenweg zwischen Nid- und Obwalden Nr. 1793
Grafenort — i • NW

Höhenweg zwischen Nid- und Obwalden

Eins vorab: Diese Wanderung ist nichts für schwache Nerven. Auf dem Kretenweg zwischen dem Storeggpass und Ächerli wird man zwar immer wieder mit neuen fantastischen Aussichten auf das Engelberger Tal, die Berner Alpen, den Vierwaldstättersee, den Pilatus, die Rigi oder den Titlis belohnt. Dazwischen gilt es aber das Wagenleis bzw. den Charren, wie die Einheimischen sagen, zu überwinden. Hier stehen die Gesteinsschichten plötzlich senkrecht und sind dazwischen so stark erodiert, dass es aussieht, als ob ein riesiger Karren quer über den Grat gezogen worden wäre und dabei tiefe Spuren hinterlassen hätte. Für Wanderinnen und Wanderer bedeutet dies eine kurze Kletterei. Die Schlüsselstelle ist zwar durchgehend mit einem Seil gesichert, erfordert aber auf jeden Fall Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Ein bisschen Nervenkitzel gibt es schon zu Beginn der Tour: Nach einem Spaziergang entlang der Engelberger Aa vom Bahnhof Grafenort nach Mettlen schweben Wagemutige mit einem «Buirä- bähnli» über Felswände hinauf bis nach Eggen. Dort folgt der Aufstieg auf den Storeggpass, bevor der Nid- und Obwaldner Höhenweg dann in stetigem Auf und Ab der Krete folgt, welche die Grenze zwischen den beiden Kantonen markiert. Zwischenstationen sind das Lachengrätli, der Schluchberg, der Gräfimattstand und den Arvi- grat. Anschliessend geht es beim Ächerli hinunter in den Ferienort Wirzweli. Wem genügend Kraft in den Beinen bleibt, kann noch gut 400 Höhenmeter anhängen und bis zum Stanserhorn durchziehen. Den Rückweg ins Tal erleichtert in beiden Fällen eine Luftseilbahn.
Der goldene Herbst von Zuoz Nr. 1731
Zuoz — t • GR

Der goldene Herbst von Zuoz

In Gedanken daran, dass im Mittelland wieder der Nebel für sonnenlose Tage sorgen wird, lässt sich der Herbst im Engadin umso mehr geniessen. Nochmals durch eine Landschaft wandern, die schon bald für ein halbes Jahr von einer Schneedecke bedeckt sein wird. Während die Lärchen in unterschiedlichen Farbtönen die Täler Val Granda und Val Tscheps zieren, sind die Berge von einer frischen Schneedecke eingekleidet. So ergibt sich bei dem oftmals klaren Wetter der magische Kontrast, den der Herbst ausmacht. Die Bergwanderung führt von Zuoz durch einen herbstlichen Lärchenwald hinauf zur Baumgrenze, wo die nun einsamer wachsenden Lärchen schon einen dunkleren Farbton angenommen haben. Dort eröffnet sich ein traumhaftes Panorama übers Engadin. Der Bergwanderweg führt über Alpwiesen weiter hinauf zum Lej da Prastinaun, wobei beim Anstieg vor diesem See gut auf den Wegverlauf geachtet werden sollte. Der idyllische Bergsee liegt auf über 2400 m und lädt ein, zu rasten und zu picknicken. Nun geht es wieder hinunter nach Zuoz. Zuerst einem kleinen Bergbach entlang und dann auf einem etwas breiteren Weg nochmals durch den Lärchenwald hinunter ins Tal. Vor der Heimreise lohnt sich ein kleiner Rundgang durch das Bergdorf Zuoz, das sich durch sein schmuckes historisches Dorfzentrum auszeichnet.
Vom Oberalppass zum Gotthard Nr. 1794
Oberalppass — e • UR

Vom Oberalppass zum Gotthard

Es brauchte Seilbahnpioniere wie Willy Garaventa, damit die Gemsstockbahn überhaupt entstehen konnte. Mehrere Wochen lang, umgeben von Eis und Schnee, bereitete dieser den Bau der ersten Gondel vor. Heute fährt die Gemsstockbahn im Sommer nicht mehr. Die Wanderung beginnt auf dem Oberalppass. Der Weg führt am Fuss des Pazolastocks entlang zum Hochmoor Trutg Nurschalas. Ab hier ist der Aufstieg zum Lai da Tuma, eine gute Option, um dann wieder zum Lai Urlaun abzusteigen. Weiter geht es hinein ins Val Maighels. Beim Punkt 2373 steigt der Weg zum Pass Maighels auf und auf der anderen Seite wieder hinunter zur Vermigelhütte. Die Wanderung am zweiten Tag führt über weiss-blau-weisses Gelände, ab und zu auch weglos. Schon nach 300 Metern nach der Hütte verzweigt sich der Weg. Man nimmt die rechte, weiss-blau-weisse Spur zur Alp Gafallen und immer leicht ansteigend bis 200 Meter unter die Bergstation der Gemsstockbahn. Hier dreht der Weg Richtung Südwest. Zwischen Sankt Annahorn und Rothorn aufsteigend erreicht man den Pass Gafallenlücke, den höchsten Punkt der Wanderung. Über Blocksteine und alpine Wiesen steigt man zwischen Chastelhorn und Rotstock bis «Im hinteren Loch» ab. Es folgt der letzte Aufstieg zum Gloggentürmli. Der Abstieg führt zum Lago dell Sella. Hier trifft man auf den Bergwanderweg, der meist auf asphaltierten Werkstrassen zum Gotthardpass führt.
Aussichtsreicher Schamserberg im Naturpark Beverin Nr. 1677
Wergenstein, Dorf — f • GR

Aussichtsreicher Schamserberg im Naturpark Beverin

Der Naturpark Beverin umfasst vier Täler und zwei kulturhistorisch und sprachlich verschiedene Regionen. Namensgeber für den Park ist der fast 3000 Meter hohe Piz Beverin, an dessen Fuss diese Wanderung auf schmalen Pfaden und Alpsträsschen am Schamserberg hoch über dem Val Schons verläuft. In diesem Tal wird das seltenste romanische Idiom Sutsilvan gesprochen, das nur noch etwa tausend Menschen beherrschen. Eines der Ziele des Naturparks ist deshalb unter anderem auch der Erhalt und die Förderung der romanischen Idiome. Schon bald nach dem Start in Wergenstein schweift der Blick über sorgfältig gepflegte Alpweiden mit sonnengebräunten Maiensässen. Nach der Traversierung des Val da Larisch wandert man auf einem Höhenweg zum Libisee. Im glasklaren Wasser spiegeln sich die Wolken und die Gipfel von der anderen Talseite. Vor dem Dorf Lohn liegen Stationen des Klangwalds «tùn resùn» am Weg. Bei verschiedenen Klangobjekten kann erlebt werden, dass Hören auch Fühlen bedeutet. «Tùn resùn» ist Sutsilvan und bedeutet «Ton Hall». Es lohnt sich, einen Abstecher zur sehenswerten reformierten Kirche von Lohn mit ihren zwei Türmen aus verschiedenen Epochen zu machen.
Gipfelwanderung in den Freiburger Voralpen Nr. 1678
Les Paccots, Les Rosalys — s • FR

Gipfelwanderung in den Freiburger Voralpen

Alpgebäude mit sorgfältig gedeckten Schindeldächern sind ein Kulturgut der Freiburger Voralpen. Die Herstellung der Schindeln erfordert viel Können und Geschick! Das Holz muss zur richtigen Zeit gefällt und verarbeitet werden, und die Schindeln müssen in der richtigen Wuchsrichtung von der Krone zu den Wurzeln aufs Dach verlegt werden. Nur so läuft das Wasser gut ab und verrotten die Schindeln nicht. Schindeldächer, wie man sie auf dieser Wanderung auf den Niremont mehrmals sieht, sind langlebig, brauchen kaum Unterhalt, regulieren die Innentemperatur des Gebäudes und sind meist nachhaltig aus regionalem Holz hergestellt. Die Wanderung beginnt mit einer Aufwärmstrecke auf der Asphaltstrasse. Nach der Brücke über den Ruisseau de Rathvel steigt die Route auf schmaleren Wegen über die herbstlich verlassenen Alpweiden Richtung Niremont an. Der breite Gipfelrücken bietet eine grossartige Aussicht über den Genfersee zu den Walliser und Savoyer Alpen und zu den Jurahöhen. Auch die nahe Molésonkette mit ihren schroffen Gipfeln ist beeindruckend. Dem nordseitigen Grasrücken entlang wandert man an der sehenswerten Kapelle Notre-Dame du Niremon vorbei und zuletzt auf einem steilen, aber angenehmen Holzschnitzelpfad hinunter nach Semsales.
Natur und Kultur im Val d’Hérens Nr. 1679
La Luette — S • VS

Natur und Kultur im Val d’Hérens

Die exotisch geformten Erdpyramiden sind dem eiszeitlichen Hérens-Gletscher zu verdanken. Vor etwa 10 000 Jahren zog er sich während der letzten Eiszeit aus dem heutigen Rhonetal ins Val d’Hérens zurück. Dabei hinterliess er bei Euseigne mächtige Moränen. Die harte, zusammengebackene Masse ist sehr wasserdicht und widerstandsfähig gegenüber Frost- und Auftauprozessen, denen sie seit den Eiszeiten ausgesetzt ist. Grosse Gesteinsbrocken wirken wie Schutzhelme, sodass die darunterliegende Masse weniger erodiert als das umliegende Gestein und als Türmchen aufragt. Die eindrücklichen Erdpyramiden sind als Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung geschützt und werden trotz ihrer Widerstandsfähigkeit im Verlauf der Jahrhunderte irgendwann verschwunden sein. Auf dieser Wanderung wechseln sich längere Abschnitte auf asphaltierten Strassen mit schmalen Traumpfaden ab. Nach dem Höhepunkt der Wanderung, den Erdpyramiden, folgt mit der katholischen Kirche in Hérémence eine weitere Sehenswürdigkeit. Die 1970 fertig gebaute Kirche war damals ein umstrittenes Bauwerk. Heute gilt die schneeweisse, trutzige Kirche als kulturhistorisch wichtiger Kirchenbau. Beim Weiterwandern nach La Vernaz leuchten die Gletscher von Wildhorn und Wildstrubel in der Ferne.