Wandern im Sommer

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Die Freiberge im Winter erleben Nr. 0534
Le Noirmont — n • JU

Die Freiberge im Winter erleben

Der erste - und einzige nennenswerte - Anstieg des Tages bringt sogleich den Kreislauf in Schwung: Er führt vom Bahnhof Le Noirmont zum Sanatorium hoch über dem Juradorf, wo sich in gesunder Höhenlage um 1000 m.ü.M. Herzkranke nach ihrer Operation erholen. Das nächste Teilstück der ersten Etappe nach Saignelégier führt dann mit leichtem Gefälle zur Bahnhaltestelle von Muriaux. Unterwegs gibt es einen kurzen Abstecher zur Burgruine Spiegelberg. Der kurze Hin‑ und Rückweg auf aussichtsreicher Felsenkrete mit Treppenpassagen verlangt Trittsicherheit. Bei problematischen Wegverhältnissen, wie sie der raue Winter hier jederzeit mit sich bringen kann, verzichte man aus Sicherheitsgründen besser auf dieses Abenteuer. Zwischen der Bahnstation von Muriaux und Saignelégier, wo sich idealerweise Mittagsrast in einem der Restaurants halten lässt, zeigt sich dann das offene Gesicht der sanftgewellten Freiberger Hochebene. Hier begegnet man auch den Langläufern auf schmalen Latten, welche die Loipen rund um das Sport‑ und Freizeitzentrum bevölkern. Die zweite Etappe der Winterwanderung lässt erneut den Wechsel von parkartiger Waldlandschaft zur Weite der tief verschneiten Pferde‑ und Viehweiden erleben. Es geht zuerst in östlicher Richtung dem Weiler Les Rouges Terres entgegen. Kurz vor dieser Siedlung knickt der Wanderweg nach Nordosten um und folgt einem wenig befahrenen Flursträsschen zur Bahnstation von Pré Petitjean. Als Ergänzung zum Zugsangebot der Chemin de fer du Jura CJ verkehren vom nahen Montfaucon Autobusse nach Saignelégier und Glovelier.
Auf dem Grimsel-Kristallweg Nr. 0469
Grimsel Hospiz — g • BE

Auf dem Grimsel-Kristallweg

Sie beginnt spannend, die Geschichte von den Kristallen die seit Millionen von Jahren, eng aneinandergedrückt, in ihren Höhlen leben. Einer der Kristalle ist der kleine Grims. Ihm ist es langweilig in seiner Kluft, er will raus an die frische Luft, die Sonne und den Wind spüren, Tiere und Blumen beobachten. «Grims - Ein Ausreisser auf dem Kristallweg» ist die literarische Vorlage für den Kristall-Erlebnisweg der von Grimsel Hospiz nach Handegg führt. Im Buch entdecken zwei Kinder mit ihrem Vater die Kristallkluft von Grims und seinen Freunden. Der pfiffige Kristall nützt die Gunst der Stunde und lässt sich an einem Rucksackbändel nach draussen ziehen. Sein Abenteuer auf dem Kristallweg beginnt, und auch wandernde Familien sind plötzlich mittendrin... Bei seinem Ausflug lernt der Grims die Murmeltiere kennen, nascht an Heidelbeersträuchern, befreit das Echo aus seiner misslichen Lage und einmal landet er gar auf dem Grund des Sees. Die Orte aus dem Buch entdecken wandernde Kinder auf dem Erlebnisweg wieder: das Chessibidmer Flachmoor, die Kristallklüfte (Werkzeug mitnehmen) und der Echostandort - allesamt sind es von der Natur geschaffene Erlebnisposten. An der Brätelstelle beim Säumerstein lässt sich der Erlebnishunger mit einer Cervelat stillen. Danach dauert es nur noch wenige Minuten bis zum Familienhotel Handeck. Hier endet der Kristallweg, und auch der Grims kehrt am Ende des Buches wieder zu seiner Familie zurück. Bis zur Abfahrt des Postautos können die Kinder sich noch auf dem Spielplatz mit Trampolin austoben oder nebenan beim Handeggfall eine Mutprobe wagen: eine Hängebrücke spannt sich in 70 Metern Höhe hinüber zur Talstation der Gelmerbahn.
Im Préhisto-Parc Nr. 0470
Réclère — t • JU

Im Préhisto-Parc

In der Haute‑Ajoie, an der Grenze zu Frankreich, versteckt sich eine unterirdische Wunderwelt. Ein Rundgang durch die Grotten von Réclère gleicht einer Zeitreise, und im Préhisto‑Parc informiert ein Lehrpfad über die Entwicklung der Tierwelt auf unserem Planeten. Der Höhlenrundgang und der Weg durch den Dinosaurierpark sind für Kinder aller Altersgruppen geeignet. Aber aufgepasst Kinder: Hinter den Bäumen versteckt sich nicht der kleine Littlefood mit seinen vier Dinofreunden, die wir aus «einem Land vor unserer Zeit» kennen, sondern Dinosaurier und Raptoren in Lebensgrösse lauern dort. Schon die ersten Schritte der geführten Höhlentour versetzen in Erstaunen: ein beleuchtetes, unter~ irdisches Amphitheater empfängt die Besucher. Ein Gefühl fast wie bei Jules Vernes «Reise zum Mittelpunkt der Erde». Die Besucher erfahren, dass Stalagmiten und Stalaktiten Steingebilde von Kalkablagerungen sind und dass die spekta~ kulärsten Gebilde Namen haben. Der «Dom» zum Beispiel ist mit einer Höhe von 15 Metern der grösste bisher in der Schweiz entdeckte Stalagmit. Nach einer Stunde ist man wieder an der frischen Luft und was man dann nebenan im Préhisto‑Parc erlebt, erscheint wahrhaftig wie aus einem Land vor unserer Zeit. Gebannt starren die Kinder in den Jurawald und machen sich auf die Suche nach ihren Lieblingen: Wo steckt Littlefood, der kleine Brontosaurier? Am Weg steht dann tatsächlich ein Stegosaurus, in den Bäumen hängt ein Pteranodon und staunend blicken die Kinder auf zu einem riesigen Plateosaurus. Eine Hängebrücke führt über einen See mit zwei kämpfenden Fischsauriern und dann sind sie plötzlich da, die schaurig‑schönen Bestien die uns so faszinieren: ein Oviraptor, ein Deinonychus und ein fürchterlich aussehender Tarbosaurus. Zum Glück sind wir nur im Préhisto‑Parc und nicht im Jurassic Park.
Zum Sensorium in Rüttihubelbad Nr. 0471
Worb — n • BE

Zum Sensorium in Rüttihubelbad

Auf dem Barfussweg verschiedene Materialien spüren, Hölzer und Steine zum Klingen bringen, im Dunkelraum in eine andere Welt eintauchen ... diese und noch viele weitere sinnliche Erfahrungen warten im Sensorium in Rüttihubelbad auf interessierte Kinder. Dieser Ausflug eignet sich auch für kleine Kinder sehr gut. Von Worb folgt man dabei den gelben Wegweisern über den Worbberg und erreicht in einer Stunde das Rüttihubelbad. Einst wurde hier gekurt, heute macht man auf 40 spielerisch angelegten Stationen vielfältige Sinneserfahrungen. Wo nur beginnen? Vielleicht bei den Horchrohren, wo Schallwellen eingefangen werden, oder bei den Impulskugeln, wo Rhythmus und Kraft sichtbar werden? Faszinierend sind auch die Klangschalen und der grosse Gong. Kon~ zentration und Gefühl sind nötig um schöne Klänge entstehen zu lassen. Das Sensorium wurde nach den Ideen des deutschen Denkers Hugo Kükelhaus gestaltet. Der Pädagoge und Künstler entwickelte bereits in den 30er‑Jahren Holzspielzeuge. Holz ist daher auch im Sensorium ein wichtiges Element. Mit dem Dendrophon werden warme Klänge erzeugt, beim Lithophon klingen die Steine. Der Barfussweg wird ohne Schuhe, mit verbundenen Augen begangen, er führt über Felder, die mit verschieden Materialien gefüllt sind: mit Steinen, Holz~ stämmen, Wolle oder Sand. Die Aufmerksamkeit ist ganz auf die Begegnung von Fuss und Boden gerichtet. Um viele Sinneserfahrungen reicher verlassen die Besucher das Sensorium. «Walkringen 35 Min.» steht auf dem gelben Wegweiser. Es ist ein Spaziergang: die Allee entlang, eine Erinnerung an die Zeit des Kurwesens, hinab ins Wikartswilmoos und am Bach entlang nach Walkringen mit Bahn‑ und Busanschluss nach Worb und Bern.
Auf dem Klangweg Toggenburg Nr. 0472
Selamatt — f • SG

Auf dem Klangweg Toggenburg

Wer weiss was ein Melodiegampfi ist? Eine Baumrätsche, ein Klangträmel oder ein Singstein? Und was machen Flipperkästen am Wanderweg? Es sind nur einige von vielen Instrumenten auf dem Toggenburger Klangweg. Dieser führt als einfache Panoramawanderung von der Alp Selamatt bei Alt St. Johann bis nach Oberdorf bei Wildhaus. Die vielen Klanginstallationen am Wegrand können im Verlauf der Wanderung von Kindern ausprobiert und bespielt werden. Flötenzaun, Glockenbühne oder Horchplatz. Die von bekannten Instrumentenbauern geschaffenen Installationen machen neugierig. Da kann man hören, wie ein Baum Töne transportiert, wie Wasser klingt und wie Kieselsteine auf dem Grund eines Flusses Melodien von sich geben. Auch die Felsen geben Töne von sich. Hierzu wurden verschiedene Löcher ins Gestein gebohrt, sodass sie als Blas-, Schlag- oder Resonanzinstrumente gespielt werden können. Und in die beiden Felsendidgeridoos können die Besuchenden flüs~ tern, singen oder hineinblasen. Texttafeln liefern bei jedem Instrument Hintergrundinformationen. Der Klangweg ist für Kinder jeden Alters geeignet. Drei Bergbahnen (Alt St. Johann-Selamatt, Unterwasser-Iltios und Wildhaus-Oberdorf) führen herauf; mit dem Klangwegbillet kann sich jede Familie ihre eigene Route zusammenstellen. In 2 Stunden lässt sich der ganze Weg erwandern oder nur Teilstücke davon, inklusive Pausen und dem Experimentieren mit den Instrumenten dauert es aber länger. Und was hat es nun mit den Flipperkästen auf sich? Bei den Flipperkästen auf dem Klangweg schlagen die Stahlkugeln Glocken und Kuhschellen an und sorgen so für ein besonderes Klangerlebnis.
Von der Römerstadt ins Erlebnisbad Nr. 0473
Augst — n • BL

Von der Römerstadt ins Erlebnisbad

Von Augusta Raurica, der grössten archäologischen Freilichtanlage der Schweiz, führt die Wanderung ins 2010 eröffnete Aquabasilea in Pratteln ‑ eine unterhaltsame Kombination aus Geschichte und Spass vor den Toren der Stadt Basel. Der Besuch in Augusta Raurica ist eine Zeitreise zurück in die Antike, warten doch viele Monumente einer einstigen römischen Stadt auf entdeckungsfreudige Kinder. Blickfang ist das Theater, das einst Platz für rund 8000 Zuschauer bot. Im Römermuseum bestaunen die Besuchenden den Silberschatz von Kaiseraugst und im Römerhaus die typischen, bunt bemalten Räume wie Küche, Bad und Bankettsaal. Nebenan tummeln sich im römischen Haustierpark Perlhühner, kleinwüchsige Rinder und sogar wollhaarige Weideschweine. «Familien willkommen» heisst es jährlich bei spannenden Angeboten für die ganze Familie. Die Kinder freuen sich, sie dürfen töpfern, Brot backen wie die Römer, bei Ausgrabungen mitmachen oder römische Spielnachmittage besuchen. Nach dem Rundgang wird gewandert, ganz flott geht es hinüber nach Pratteln, der Bahnlinie entlang und über die Autobahn. Viel Industrie liegt am Weg, aber wen stört das schon? Ab dem Bahnhof von Pratteln fährt ein kostenloser Shuttlebus bis zum neuen Erlebnisbad Aquabasilea, und dann heisst es: Bahn frei! Sieben Wasserrutschbahnen sorgen für reichlich Action. Zwischen Wellenbad, Wildbach und Wasserfall saust man auf Reifen hinab, bei den Black‑Hole‑Rutschbahnen begeben sich Mutige in die Dunkelheit, derweil sich Tempobegeisterte auf der grünen Turborutsche in die Tiefe stürzen. Steigerung ist dann nur noch die Farbe Gelb: Die 16‑Meter‑Freifallrutsche wäre selbst für römische Legionäre eine echte Mutprobe.
Auf dem Kinderpfad Champlönch Nr. 0474
Champlönch P1 — 6 • GR

Auf dem Kinderpfad Champlönch

«Willst du Dinge sehen, die du normalerweise nicht siehst?» Die Frage auf dem Plakat vor dem Nationalparkzentrum in Zernez klingt rätselhaft. Doch der Kinderpfad Champlönch klärt auf. Seit Juni 2009 ermöglicht er Familien interaktive Erlebnisse im Schweizerischen Nationalpark. Zuvor ist ein Besuch im Nationalparkzentrum ratsam. Hier wird einem zum Preis von 5 Franken der digitalen Wanderführer mit GPS ausgehändigt, dazu ein Buch inklusive Audio‑CD. Die Wanderung auf dem Kinderpfad dauert gerade mal 2,5 Stunden, das lässt einem Zeit, das Besucherzentrum zu erkunden. Filmsequenzen aus dem Nationalpark werden gezeigt und ein Geländemodell mit Touchscreen, Laserstrahl und Grossbildschirm hilft bei der Planung der Wanderrouten. «Ich zeige dir, was du nicht siehst», ist das Motto des Kinderpfades, und kaum beginnt man die Wanderung, bittet auch schon Parkwächter Marchet um Unterstützung. Das GPS‑Gerät meldet sich mit einem akustischen «Kuckuck»‑Signal, und die auf dem Display erscheinende Figur erzählt jeweils eine Geschichte, die in Zusammenhang mit der unmittelbaren Umgebung steht. An zehn verschiedenen Standorten entlang dem Weg melden sich diese virtuellen Begleiter wie Anna, die Forscherin, Tumasch, der Rothirsch, oder Tina, die Gämse. Die einfache Wanderung bis zum Hotel Il Fuorn eignet sich für Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren. Mit dem Postauto geht es zurück nach Zernez, um im Besucherzentrum den «Webparkguide» zurückzugeben.
Die Burgen von Bellinzona Nr. 0475
Bellinzona • TI

Die Burgen von Bellinzona

Die Burgen von Bellinzona sind Zeitzeugen mittelalterlicher Befestigungsbaukunst, und sie sind Teil des Unesco‑Weltkulturerbes. Schmale Gassen und verschlungene Pfade verbinden die drei Burgen miteinander. Es ist eine spannende Exkursion auf den Spuren der Ritter und Burgfräuleins, die für Kinder aller Altersgruppen geeignet ist. Das Castelgrande oder Castello Grande ist die älteste der drei Burgen; sie thront als Zentrum der Wehranlagen auf einem markanten Felsklotz. Von den beiden Türmen kann der weisse Turm, die Torre Bianca, besichtigt werden. Westlich des Castelgrande zieht sich eine mächtige Doppelmauer, hinunter zur Stadt. Da macht es Spass, durch den überwölbten Gang im Innern zu schleichen und über Treppen wieder hinauf zum Befestigungswall zu steigen. Die Altstadtgebäude Bellinzonas zwängen sich in den engen Raum zwischen den Burghügeln. Nach einer Glace geht es auf schmalem Weg hinauf zum Castello di Montebello. Für Kinder ist dies ein prächtiger Abenteuerspielplatz. Rundtürme, Ringmauern mit Schwalbenschwanzzinnen, Wehrgänge und Zugbrücke. Montebello ist noch eine echte Ritterburg. Weiter geht die Zeitreise, mit dem Aufstieg zum Castello di Sasso Corbaro. 230 Meter thront die Burg über der Stadt. Das Castello wurde 1479 erbaut und steht idyllisch auf einem bewaldeten Bergvorsprung, von dem der Blick bis zum Lago Maggiore reicht.
Den murmelnden Wassern entlang Nr. 0476
Haute-Nendaz • VS

Den murmelnden Wassern entlang

«Panta rhei», so sprach einst schon Heraklit. «Alles fliesst» könnte man auch in Nendaz sagen. Hoch über dem Rhonetal plätschern hier entlang den Wanderwegen kleine Bäche, auf Französisch heissen sie Bisses auf Deutsch Suonen. Deren Ursprung geht weit zurück: Um ihre Wiesen und Äcker mit Wasser zu versorgen, haben die Walliser Bauern vor Jahrhunderten ein spezielles Bewässerungssystem erschaffen. Gletscherbäche wurden angezapft und über ein kunstvoll angelegtes Netz an Wasserleitungen wurde und wird das lebensspendende Element auf die bewirtschafteten Hänge geleitet. Suonenwanderungen sind von Frühling bis Herbst möglich, sie führen meist durch wenig steiles Gelände mit geringen Höhenunterschieden, damit sind sie bestens für Familien mit Kindern geeignet. Rund um Nendaz sind noch viele Suonen in Betrieb und führen Wasser, so werden die Erdbeer- und Himbeerkulturen in unmittelbarer Dorfnähe von der Bisse Vieux und der Bisse du Milieu bewässert. Beide Suonen können auf einem schönen Rundweg erwandert werden. Hierzu folgt man von Haute Nendaz zunächst der Bisse du Milieu bis Planchouet. Das dortige Restaurant heisst passenderweise Les Bisses. Das Val de Nendaz und namentlich die Gegend um Planchouet ist für Familien ein Paradies. Mehrere Suonen haben hier, beim Bergbach Printse, ihren Ursprung. Eine prächtige Flora entwickelt sich entlang den Kanälen, und das Murmeln des Wassers hat auf Kinder und Erwachsene eine vitalisierende, entspannende Wirkung. Über Le Lavantier geht es abwechselnd durch Wald, über Wiesen und Weideland immer am offenen Wasserlauf der Bisse Vieux entlang zurück nach Nendaz. Eine Wanderung für alle Sinne.
Von Murten zum Papiliorama Nr. 0477
Murten — s • FR

Von Murten zum Papiliorama

In Murten auf der mittelalterlichen Stadtmauer spazieren gehen, mit dem Schiff über den See und durch den Broyekanal fahren und danach durchs Grosse Moos wandern und im Papiliorama in Kerzers die Schmetterlinge besuchen. Welch ein ereignisreicher Ausflug im Kanton Fribourg. Der Tag beginnt im mittelalterlichen Städtchen Murten. Für Kinder ist die begehbare Ringmauer mit Türmen und Schiessscharten ein Erlebnis; ein luftiger Spaziergang auf den Spuren der Ritter und über den Dächern der Stadt. Anschliessend geht es zur Seepromenade und mit dem Schiff hinüber nach Sugiez. Das Schiff biegt ein in den Broye-kanal, der den Murtensee mit dem Neuen-burgersee verbindet. Bei der Haltestelle «Camping les 3 Lacs» spannt sich die Pont Rotary über den Kanal. Hier beginnt die Wanderung durch das Grosse Moos, einst Sumpf-, heute Gemüse-anbaugebiet. Der Weg verläuft abwechs-lungsreich bis nach Kerzers: dem Hauptkanal entlang, durch den Wald, dann wieder übers offene Feld mit Biotopen und Wasserläufen. Schwülwarme Luft schlägt einem dann im Papiliorama entgegen. Der Rundgang durch das 14 Meter hohe Amphitheater des Tropenhauses ist eine Entdeckungsreise. 1000 Schmetterlinge flattern in diesem grünen Garten umher, über 60 Schmetterlingsarten aus allen Tropengebieten der Welt sind vertreten. Die Schmetterlinge lassen sich aus nächster Nähe beobachten: bei der Nektarsuche in den bunten Blütenpflanzen oder wenn sie sich zur Freude der Kinder auf den Köpfen der Besucher niederlassen.
Ein Tag im Tierpark Goldau Nr. 0478
Tierpark Goldau — z • SZ

Ein Tag im Tierpark Goldau

Der Bergsturz von Goldau im Jahre 1806 formte eine urtümliche von den Naturgewalten geprägte Landschaft. Mächtige Bäume ragen in den Himmel, und die übereinandergetürmten Felsbrocken sind von Moosen überwuchert. Im Jahre 1925 wurde in dieser Urlandschaft der Natur‑ und Tierpark Goldau gegründet. Rund 100 einheimische und europäische Wildtierarten leben hier in einem artgerechten Lebensraum. Fast wie in freier Wildbahn können Wölfe, Bären und Luchse, Steinböcke, Hirsche, Rehe und viele andere Tierarten beobachtet werden. Ein Aufenthalt im Tierpark Goldau ist für Kinder aller Alterstufen ein Erlebnis, ermöglicht doch die grosse Freilaufzone hautnahe Begegnungen mit den Tieren. Kein Gitter oder Zaun trennt die Besucher von den Sikahirschen und den Mufflons. Die zutraulichen Tiere lassen sich von Kindern gerne füttern und streicheln. Rechts und links des Rundweges befinden sich die naturnah gestalteten Gehege mit Bachläufen und Weihern. Im Park geben Infotafeln Auskunft über Lebensweise und Verhalten der Tiere, Tierpark‑Ranger beantworten Fragen und geben Tipps. Im Tierparkmobil geht es um die Rückkehr von Wolf und Bär und die Bartgeier‑Ausstellung informiert über Wiederansiedlungsprojekte in den Alpen. Die Stunden im Tierpark vergehen wie im Flug, der Aufenthalt macht hungrig. Grillstellen und Picknickplätze laden zum Bräteln und Verweilen ein. Danach spaziert man noch bis zum Goldseeli und auf lauschigen Pfaden durch die Ried‑ und Schilflandschaft bis zum Lauerzersee, wo die Insel Schwanau von einer mittelalterlichen Burgruine gekrönt wird.
Der Grand Canyon der Schweiz Nr. 0565
Flims Waldhaus, Camping • GR

Der Grand Canyon der Schweiz

Alles begann vor 10 000 Jahren. Zwischen dem Flimserstein und Piz Grisch brachen über 10 000 Millionen Kubikmeter Fels ab und donnerten zu Tale. Das Vorderrheintal verschwand bis hinunter nach Reichenau unter einer gigantischen Schuttmasse. Dann machte sich der Rhein an die Arbeit, frass sich gierig durchs Gestein und schuf den spektakulären Schweizer «Grand Canyon»: die Ruinaulta. Diese ist so etwas wie das Sahnehäubchen der Genusswanderung von Laax zur 12,5 Meter hohen Aussichtsplattform «Il Spir», was so viel bedeutet wie Mauersegler. Ein passender Name, denn «Il Spir» schwebt über dem 400 Meter tiefer liegenden Vorderrhein und bietet einen atemberaubenden Blick aus der Vogelperspektive in die Schlucht. Gestartet wird die Senda Ruinaulta, die eine vollkommene Verbindung von Gaumenfreuden und Naturwundern verspricht, beim Sportcenter Prau la Selva in Laax. Ein leichter Spaziergang führt, vorbei am Tuleritgsee, der den etwas tiefer liegenden Caumasee unterirdisch mit Wasser versorgt, durch den zauberhaften Bergwald von Flims‑Laax‑Falera. Mit seiner türkisgrünen Farbe und den idyllischen Buchten sorgt der Caumasee schon bald für mediterranes Ambiente und wird seinem Ruf als einer der beliebtesten Badeseen offensichtlich gerecht. Es gibt keinen Grund, an einem heissen Sommertag auf eine Abkühlung zu verzichten. Denn das nächste Ziel ist kaum eine Stunde entfernt: das Restaurant Conn. Serviert werden lokale Leckereien wie die Hausspezialität Trinser Birnenravioli. Wer den kulinarischen Versuchungen zu wenig widerstehen kann, macht am besten einen grossen Bogen um die Pferdekutsche, die vor dem Restaurant wartet und müde Ausflügler bequem zurück nach Flims chauffiert.
Von der Rofla- zur Viamalaschlucht Nr. 0511
Roflaschlucht — a • GR

Von der Rofla- zur Viamalaschlucht

Von Thusis fährt das Postauto zur Roflaschlucht (umsteigen bei der Post Andeer). Die vorgestellte Wanderung lässt sich problemlos an einem Tag absolvieren. Die Anreise am Vortag ist zu empfehlen, so lässt es sich gemütlich im Hotel übernachten und entweder am Abend oder am anderen Morgen die romantische Roflaschlucht erkunden. Ein Vorfahre der heutigen Gasthausbesitzer, Christian Pitschen Melchior, hatte in harter Handarbeit in den Wintermonaten zwischen 1907 und 1914 einen Felsenweg gebaut. Dieser Weg beginnt direkt hinter dem Hotel und führt durch Galerien in die Schlucht hinein bis zu einem Wasserfall. Aufgrund mehrerer Stauanlagen hat der Fluss heute einiges an Kraft eingebüsst - das von Hand gebaute Werk bleibt dennoch eindrücklich! Danach kehren Wandernde zum Gasthaus zurück und nehmen den Weg nach Zillis und zur Viamalaschlucht unter die Füsse. Die Route ist ein Teilstück der ViaSpluga, die in umgekehrter Richtung von Thusis über den Splügenpass bis nach Chiavenna führt. Im engen Nebeneinander von Topografie, Strasse, Fluss und A 13 haben die Wanderwege Graubünden hier ein neues Trassee gebaut, das in stetem Auf und Ab gewisse Anforderungen an die Wandernden stellt. Höhepunkte der Wanderung sind die Kirche St. Martin in Zillis, die aus Andeerer Granit gebaute Punt da Suransuns, die beiden Wildener Brücken aus dem 18. Jahrhundert sowie die Viamalschlucht, in die man noch hinuntersteigen sollte, auch wenn es zweimal über 300 Treppenstufen zu bezwingen gilt. Erholen können die Beine sich danach im Postauto, auf der Rückfahrt nach Thusis.
Ofenlochschlucht Nr. 0512
Schwägalp — e • SG

Ofenlochschlucht

Von Gossau fährt die Appenzellerbahn nach Urnäsch. Es folgt eine erlebnisreiche Postautofahrt zur Passhöhe Schwägalp, am Fuss des Säntis. Hier trifft auch der Bus von Nesslau ein. Gegenüber dem Gasthaus führt der Wanderweg durch wunderschönes Moorgebiet zum Chräzerenpass, der einst einen wichtigen Übergang zwischen dem Toggenburg und dem Appenzellerland bildete. Auf einer Fahrstrasse führt die Route zur Alp Horn. Dort lohnt sich ein Blick zurück zum Säntis und der Silberplatte. Denn nun beginnt der Abstieg ins Quellgebiet des Neckers. Raue Wege, teils mit Seilen gesichert, führen den Felswänden entlang, über die sich zahlreiche Wasserfälle ergiessen. Ein Aufstieg durch den Sandwald bringt die Wandernden zur sonnig gelegenen Alp Neuwald. Der anschliessende Abstieg ins Ofenloch verlangt Aufmerksamkeit, denn es gilt, unbedingt den Einstieg am Waldrand zu finden, andernfalls kann man sich in den Felswänden verirren. Bei nasser Witterung oder bei der Schneeschmelze ist es oft unmöglich, den Necker zu überqueren, denn an verschieden Orten fehlen Brücken. Der Aufstieg zur Alp Ellbogen verlangt Trittsicherheit. Dort fällt die Entscheidung bei einer Rast am Brunnen nicht leicht: noch die knapp 300 Höhenmeter zum Hinterfallenchopf mit herrlicher Aussicht und dafür einem längeren Abstieg in Kauf nehmen? Oder lieber direkt durch das ebenfalls sehr raue Rappenloch zur Seebensäge hinuntersteigen? Dort, am Ziel der Wanderung, wartet das erste Restaurant, und das Postauto fährt entweder zur Schwägalp zurück oder direkt nach Nesslau hinunter, wo der Zug nach Wil bereitsteht.
Von der Combe Biosse zur Combe Grède Nr. 0513
Villiers — r • NE

Von der Combe Biosse zur Combe Grède

Unerwartet öffnet sich hinter der ersten Jurakrete oberhalb von Neuenburg ein weites Hochtal, das Val de Ruz. Am östlichen Ende der Ebene, wo sich die Strasse zwischen Kreten und Schluchten hindurch in Richtung des nächstliegenden Vallon de St‑Imier zwängt, beginnt die Wanderung mit einem Anstieg auf die Ausläufer des Chasserals. Über saftige Juramatten geht es an den Métairies Clémesin und d'Aarberg vorbei, die mit urchiger Gemütlichkeit und rustikalen Speisen zu einem ersten Rast locken. Alpbetriebe wie diese gibt es viele im Jura. Ursprünglich waren sie von umliegenden Bürgergemeinden für die Sömmerung des Viehs gebaut worden, heute werden sie oft als Berggasthof oder einfache Herberge genutzt. Hinter der Métairie d'Aarberg fällt der Weg steil ab und führt zu der Combe Biosse, einem steilen Einschnitt, den die Erosion in die Krete des Chasserals gegraben hat. Gewaltig ragen linker‑ und rechterhand die Kalkfelsen in den Himmel, an ihrem oberen Ende läuft die Schlucht in eine sanfte Mulde aus. Rot‑weiss gestreift ragt bald darauf am Horizont der Turm der Sendestation auf dem Chasseral in den Himmel. Wer mag, macht einen Abstecher zum Gipfel und geniesst das überwältigende Panorama über das Mittelland bis zu den Alpen. Auf der Rückseite des Chasserals lockt bei Pré aux Auges ein gemütlicher Picknickplatz. Hier steigt der Weg in die Combe Grède ein. Furios hat sich diese Schlucht in die Krete gefressen. Der Weg hinab ist gut ausgebaut und mit Ketten gesichert, im Jahr 2000 wurde er von den Berner Wanderwegen mit dem Goldenen Wegweiser ausgezeichnet. Wer nicht schwindelfrei ist, wählt dennoch besser den gemütlichen Umweg über L'Ilsach und stösst im unteren Teil wieder auf den Schluchtweg.
Aaschlucht Nr. 0514
Grafenort — g • OW

Aaschlucht

Die gemütliche Wanderung entlang der Engelberger Aa von Grafenort nach Engelberg bietet sich im Hochsommer ganz besonders an: Der Weg führt über weite Strecken durch angenehm kühlen Wald. Startpunkt ist der Bahnhof Grafenort. Hier befindet sich das imposante Herrenhaus mit Baujahr 1690, das heute den Mönchen des Benediktinerklosters Engelberg als Ferienhaus dient. Einzelne Räume können für spezielle Anlässe gemietet werden. Der Weg verläuft parallel zur Zentralbahn und zur Aa, die während der Wanderung mehrmals überquert wird, in sanfter, konstanter Steigung flussaufwärts. In Obermatt freuen sich industriekulturell interessierte Wandernde über den Anblick des mächtigen, über 100‑jährigen Elektrizitätswerks mit seinem Ausgleichsbecken. Etwa auf halbem Weg, am Eingang der eigentlichen Aaschlucht, bieten sich kurz nacheinander zwei Plätze zum Picknicken oder Bräteln an: als erstes der alte Rastplatz im Wald einige Hundert Meter vor Obermatt mit grossen Tischen und Bänken aus Holz, als zweites kurz nach dem Kraftwerk der neu geschaffene Rastplatz Aaschlucht mit grossem Steintisch und Stühlen aus Baumstämmen. Bei einem heftigen Unwetter im Sommer 2005 war der alte Weg an der Aa zu einem grossen Teil zerstört worden. Bei der Instandsetzung des Weges entstand auch der neue Rastplatz. Frisch gestärkt geht es der tosenden Aaschlucht entlang weiter nach oben. Stellenweise führt der Weg in abenteuerlicher Höhe auf neu gebauten Hängebrücken über die Schlucht. Diese Brücken sind die Prunkstücke des neu gebauten Wanderweges und werden auch Kinder begeistern. Aus dem Wald heraustretend, können die Wandernden das beeindruckende Bergpanorama auf sich wirken lassen. Sie treffen auf den ruhigen Eugenisee, wo der Weg nun nicht mehr ansteigt, sondern bis zum Bahnhof Engelberg flach verläuft.
Val Lavizzara Nr. 0515
Fusio • TI

Val Lavizzara

Die Rundwanderung zum Lago di Mognola im hintersten Val Lavizzara verspricht viel Abwechslung. Nach rund dreiviertelstündigem Aufstieg ist die Alp Vacarisc erreicht, wo Wandernde bei der Käseherstellung zuschauen und sich gleich vor Ort mit Proviant versorgen können. Der schweisstreibende Weiterweg führt danach über die Alpen Corte di Mezzo und Corte del Sasso zur historischen Wasserleitung bei Canà, die kürzlich restauriert wurde. Die einmalige Suone aus Steinplatten und Partien, die in den Fels gehauen wurden, versorgte einst die wasserlosen Alpen darunter mit dem kostbaren Wasser. Eine vom Gletscherschliff geprägte Urlandschaft führt danach zum Kar des Lago di Mognòla, der zum Picknick oder einem erfrischenden Bad lädt, bevor der anspruchsvolle Zickzack‑Abstieg beim Ausfluss am Seeende beginnt. Über eine erste Steilstufe geht es neben einem Wasserfall zur Ebene von Corte Mognòla hinunter und durch schönen Lärchenwald - die Heidelbeeren im Unterholz wollen gepflückt werden! - zur Weggabelung bei Vacarisc zurück. Von dort ist es nur noch ein kurzes Wegstück hinab nach Fusio, einem sehenswerten Bergdorf mit einer stilvollen Osteria und einem kleinen Einkaufsladen. Noch nicht genug gewandert? Der kurze Zusatzabstieg nach Mogno lässt sich mit dem Besuch der Kirche des Stararchitekten Mario Botta belohnen!
Thunersee-Hohgant Nr. 0517
Habkern — n • BE

Thunersee-Hohgant

Wenig unterhalb der Postauto-Endstation «Habkern, Zäundli» zweigt der Wanderweg von der Strasse ab und steigt aufwärts in Richtung Gemmenalphorn. Erstes Zwischenziel ist die Alp Bäreney. Der Weg via «Stand» ist besonders empfehlenswert, geht er doch über einen Grat, der teils bewaldet ist, teils aber auch schöne Aussichten auf beide Seiten freigibt. Die Bäreney ist eine etwas versteckte und am Morgen schattige Alp hinter dem Guggihürli. Aber ein paar Minuten weiter oben stehen bereits die Alphütten von Gstapf, die werden schon früh besonnt und laden zu einer Pause mit Bergsicht ein. Der Weiterweg schlängelt sich um feuchte Moorflächen und durch die letzten, nur noch einzeln stehenden Föhren und Fichten. Über viele Serpentinen führt der Bergweg auf den Gipfel des Gemmenalphorns - der halbe Alpenbogen liegt nun im Blickfeld, weit ins Mittelland geht die Sicht auf der anderen Seite und 800 Meter tiefer unten liegt das Justistal mit seinem sichelförmigen Talabschluss. Auf der Justistaler Seite sowie im Abstieg vom Gemmenalphorn sind häufig Steinböcke zu sehen. Vom Gemmenalphorn über den Burgfeldstand bis zum Niederhorn folgt der Weg immer der Grathöhe. Hier ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit von Vorteil, sind doch ein paar Passagen ziemlich luftig. Das Niederhorn ist ein ideales Wanderziel, die Fernsicht auf die ganzen Berner Alpen ist noch einmal unübertreffbar. Zudem lädt das Gipfelrestaurant zum Verweilen ein, und schliesslich sorgt die Gondelbahn nach Beatenberg für einen bequemen Abstieg.
Verbier Nr. 0518
Les Ruinettes • VS

Verbier

Für den Wandernden in den Höhen von Verbier hält die Natur alles bereit, was das Herz eines Bergfreundes höher schlagen lässt. Je nach Strecke erfreut einen der Blick hinüber zu den Walliser oder den Waadtländer Alpen. An verwunschenen Seen lässt sich picknicken, und Gämse, Steinböcke oder Murmeltiere zeigen sich unterwegs. Zudem weilen - zur Stärkung und Übernachtung - heimelige Hütten am Weg. Wunderschön liegt zum Beispiel die Cabane du Mont-Fort. Sie ruht auf einem Podest vor einer eindrucksvollen Gipfelkette. Der Blick reicht vom Petit Combin bis zum Mont-Blanc-Massiv. Hinter dem Haus ist ein Kreuzungspunkt von Mountainbikestrecken und Wanderwegen. In Richtung Cabane de Louvie liegt der anspruchsvolle Gamspfad. Gämse, Steinböcke und Murmeltiere tummeln sich dort im felsigen Gelände. Linker Hand schlängelt sich ein schmaler Bergpfad aufwärts Richtung Lac des Vaux. Drei Wasseraugen boten hier eine wahre Fundgrube für die Walliser Sagenwelt. Die Eiszeit hat in dieser Region eine urtümliche Landschaft geformt, eine ausführliche Erläuterungstafel in französischer Sprache vermittelt anschaulich, wie die Arbeit der Natur weiter fortschreitet. Über den Col des Mines, wo bis 1869 Blei und Silber gefördert wurde, führen die Pfade wieder hinab nach Verbier. Schon lange vorher fällt der Blick auf den Ort, der einstmals durch seine Skihänge berühmt wurde und heute im Sommer Naturliebhabende und Bergwandernde anzieht.
Bierwandern Nr. 0519
St. Fiden — n • SG

Bierwandern

Vom Bahnhof St. Fiden führt die Wanderung über die Spinnereibrücke zur Heiligkreuzstrasse und auf dieser zum Heiligkreuz. Wer das erste Stück weglassen möchte, fährt ab dem Hauptbahnhof St.Gallen mit dem Trolleybus der Linie 3 hierher. Bei der Wallfahrtskapelle steigt der Weg durch den Wald zum Wildpark Peter und Paul hinauf, der seit 1892 Tiere aus dem Alpenraum, wie Hirsche, Murmeltiere Wildschweine oder Steinböcke, beheimatet. Durch den Bruggwald steigt der Weg nach Wittenbach hinunter. Am Bahnhof vorbei, gelangen Wandernde auf der Fahrstrasse zum Schloss Dottenwil und weiter nach Ruggisberg mit seiner sehenswerten Kapelle. Der Weiterweg führt wieder durch den Wald nach Roggwil hinunter. Mitten im Dorf mit seinen schmucken Fachwerkhäusern befindet sich neben dem Schloss in der alten Ölmühle die «Huus‑Braui». Seit 2002 stellt die Kleinbrauerei drei urchige Standartbiere nach alten Rezepten und ausgesuchten Hopfen und Malzen bester Qualität her, die nicht filtriert oder konserviert werden. Je nach Saison erfreut ein viertes Bier, wie Weizen‑ oder das dunkle Bockbier, die Kundschaft. 1000 Liter kann der Einmannbetrieb pro Sud produzieren und das drei bis viermal in der Woche. Führungen oder gar Bierseminare werden auf Anfrage angeboten. Ein erster Blick aufs Brauereigeschehen lässt sich beim Genuss eines Glases in der Bar werfen, die über der Brauerei liegt. Falls das Restaurant geschlossen ist, braucht niemand zu verzagen. Unser Weg führt ein Stück der Strasse nach Arbon entlang, bis der Wegweiser rechts an Stachen vorbei nach Arbon weist. Hier wartet das Postauto nach St.Gallen und die Bahn fährt über Rorschach oder Romanshorn wieder nach Hause.
Bierwandern Nr. 0520
Hohtenn — g • VS

Bierwandern

Vom Bahnhof Hohtenn führt der Weg ein Stückchen der asphaltierten Strasse entlang abwärts, dann geht es auf Naturboden links hoch und bald schon in sanftem Auf und Ab dem sonnigen Südhang entlang. Schwindelfreie Wandernde entscheiden sich beim Wegweiser Lidu für den Abstieg zum lohnenswerten, schattigeren Weg über die moderne Hängebrücke. Besonders schmale Stellen sind hier mit Drahtseilen gesichert. Man wandert entlang den Suonen, den historischen Bewässerungskanälen. Bei der Rarnerkumme trifft der Weg wieder auf die Bahngeleise. Im gemütlichen Gartenbeizli bietet sich Gelegenheit zum Einkehren. Hier wird auch das Ausserberger Bier ausgeschenkt. Der Weg führt jetzt teilweise durch angenehm kühle Tunnels, dann auf der schwindelerregenden Eisenbahnbrücke über das Tal des Bietschbachs. Am Aussichtspunkt Riedgarten vorbei und bis nach Ausserberg führt der Wanderweg immer wieder den Suonen entlang. Passend zur Wanderung heisst das lokale Bier denn auch Suonen Bräu. Es wird in der ehemaligen Sennerei im Dorfzentrum in drei Sorten gebraut: So gibt es das helle Suonen Gold, das dunkle Suonen Perle und das Suonen Kräuter. Das Bierbrauen ist hier auch Hobby. Führungen werden auf Voranmeldung angeboten. Kosten können durstige Wandernde das Bier unten an der Bahnlinie, im Restaurant Bahnhof. Auch wer das Bittere im Bier nicht so mag, wird es gern haben, denn es ist mild und leicht süsslich.
Auf dem Skulpturenweg von Dietwil Nr. 0528
Eschenbach (LU) — f • LU

Auf dem Skulpturenweg von Dietwil

Kinder werden ihre Freude haben: Allerlei geheimnisvolle Figuren sind in dem lichten Waldstück oberhalb von Dietwil im Unterholz am Wegrand zu entdecken: ein verhexter Pferdekopf zum Beispiel, auf Klein‑Mädchen‑Höhe angewachsene Pilze und Blumen, ein Wiesel, das frech aus einem Korb hervorlugt, ein Biber und sogar ein Delfin, der über dem Waldbach Purzelbäume in die Luft schlägt. Sie alle sind mit der Motorsäge aus Wurzelstöcken und Baumstämmen herausgesägt ‑ nachdem der Lothar‑Sturm übers Land gezogen war, hatte der ehemalige Dietwiler Landwirt Bruno Rölli angefangen, die kindlich anmutenden Kunstwerke aus dem nutzlos gewordenen Holz zu schaffen. Mit 17 seiner Arbeiten wurde 2005 in dem Wald im Altweier ein Skulpturenweg eingerichtet. Unterdessen ist manche Figur mit Moos überwachsen, an dem einen oder anderen Wurzelstock ranken sich echte Pilze hoch. Mittendrin in dem verwunschenen Reich liegt ein grosszügiger Picknickplatz. Am Ausgangspunkt der Wanderung ist das mächtige Kloster von Eschenbach nicht zu übersehen. Sein Ursprung geht auf das 14. Jahrhundert zurück. Heute wird es von Zisterzienserinnen bewohnt und ist für seine Web‑ und Stickereiarbeiten bekannt. Von Eschenbach aus läuft es sich angenehm leicht auf grösstenteils breiten Kieswegen. Der Weg führt bald in ein kleines Wäldchen, bald an alten Apfelbaumgärten vorbei, die meiste Zeit jedoch geht es über weiten Matten mit wilden Hecken. Unbemerkt gelangt man so aus dem Luzernischen ins aargauische Freiamt. Derweil sich im Süden die Rigi hoch über dem Vierwaldstättersee in den Himmel zeichnet.
Auf dem Skulpturenweg von Sorens Nr. 0529
Bulle — s • FR

Auf dem Skulpturenweg von Sorens

Wo vor Jahren tagelang die Motorsägen kreischten, herrscht nun himmlische Stille: Der Chemin des sculptures à la tronçonneuse du Gibloux im Kanton Freiburg ist ein Ort der Einkehr und der Überraschungen. Denn wie ist es möglich, so fragt man sich, mit so unhandlich‑brutalem Werkzeug wie einer Motorsäge derart fein gestaltete Figuren aus einem noch mit dem Boden verwachsenen Strunk zu schaffen? Kurz nach Eröffnung dieses samt Zusatzschlaufe rund drei Kilometer langen Skulpturenwegs oberhalb der Ortschaft Sorens raste Ende Dezember 1999 der Jahrhundert‑Orkan Lothar durch den Wald. Er richtete auch an den Skulpturen schwere Schäden an. Inzwischen sind sie repariert, und zusammen mit neueren Holzfiguren reihen sich mehr als hundert Kunstwerke entlang der mit braunen Kulturwegweisern signalisierten Route. Neben viel Tierischem gibt es unterwegs Menschliches und Abstraktes zu bewundern, unterschiedlich in Grösse, Machart oder künstlerischer Aussagekraft, doch in jedem Fall eine Bereicherung der auch landschaftlich reizvollen Region über dem Greyerzersee. Die Freiluft‑Ausstellung mit freiem Eintritt ist rund ums Jahr problemlos zugänglich, auch zur kalten Jahreszeit. Die Route verläuft in allgemein nordwestlicher Richtung zuerst durch offenes Gelände und dann durch tiefen Fichtenforst, bis sie beim Beginn des Skulpturenwegs im Derbali‑Wald gegen Nordosten umbiegt. Der Skulpturenweg in diesem Wald, welcher einen Ausläufer der Gibloux‑Hügelkuppe bildet, ist sowohl geografisch wie touristisch Höhepunkt der Frühwinterwanderung und führt zum Campingplatz von Sorens, netterweise mit Restaurant. Der Abstieg ins Dorf Marsens führt dann zu einer tpf‑Haltestelle an der Linie Freiburg‑Bulle.
Skulpturen und Architektur im Mendrisiotto Nr. 0530
Ligornetto — o • TI

Skulpturen und Architektur im Mendrisiotto

Das Postauto von Mendrisio entlässt die Wandernden in Ligornetto. Ein kurzes Stück aufwärts, schon liegt das Museum und die einstige Wirkungsstätte des Bildhauers und Politikers Vincenzo Vela vor einem. Vela war im 19. Jh. einer der bedeutendsten europäischen Bildhauer seiner Zeit und schuf zahlreiche Statuen für Denk‑ und Grabmäler. Seine Gipsabdrücke sind von Menschlichkeit und Gefühl geprägt. Sie geben ein eindrückliches Bild seines umfangreichen Schaffens ab. Der Dorfbrunnen und sein Grabmahl auf dem Friedhof sind eine weitere kleine Kostprobe. Weiter führt die Wanderung nach Genesterio, dem Geburtsort von Mario Botta, dem bekannten Tessiner Architekten. Eines seiner ersten Werke lässt sich an der Kirche bestaunen, wo er das Pfarrhaus respektvoll daran anbaute. Die okergelbe Fassade aus neuerer Zeit ist hingegen ehre Geschmacksache. Der Wegweiser leitet einen gegen Stabio, wo man sich vor den Industriegebäuden links hält, um der Staatsgrenze entlang über Prella nach Brusata zu gelangen. Dieses Dörfchen erlangte als Geburtsort des einst wichtigen Römer Barockarchitekten Carlo Fontana aus dem 15. Jahrhundert Berühmtheit. Ein kurzer Aufstieg führt nach Monte Marello, dem höchsten Punkt der Wanderung und einem der letzten Ausläufer der Alpen vor der Poebene. Dann senkt sich der Weg nach Novazzano hinunter. Durch das malerische Dorf führt die Route zu den Geschäftshäusern bei Pobbia. Hier besteht die Möglichkeit, die Wanderung in Balerna zu beenden. Wer noch eine knappt Stunde weiterwandern mag, folgt der Bahn oder dem Waldrand nach Chiasso.