Schweizer Wanderwege | Wandervorschläge • Schweizer Wanderwege

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Durchs nordwestschweizer Kirschenparadies Nr. 1851
Frenkendorf, Dorfplatz — Gempen, Dorf • BL

Durchs nordwestschweizer Kirschenparadies

Die Wanderung führt zu zwei Aussichtspunkten an Fluen, den typischen Abbruchstellen des Baselbieter Tafeljuras. Zusammen ergeben sie fast ein Rundumpanorama; wer noch den Gempenturm besteigt, hat sogar das komplette Rundumpanorama erwandert. Die Wanderung startet beim Dorfplatz in Frenkendorf. Von dort geht man am Adlerhof vorbei und erklimmt die Schauenburgflue. Schon die Römer schätzten die tolle Aussicht zum Säntis im Osten und errichteten dort einen Höhentempel. Heute zeugt davon nur noch ein Quadrat aus Mauerresten, wovon eine Ecke schon der Flue zum Opfer gefallen ist. Der Flue entlang (für ein kurzes Stück kein markierter Wanderweg) geht es zur Burgruine Alt Schauenburg und durch den Gmeinacher-Wald zu den Stollenhäusern. Sie sind das Herz einer stolzen Hochstamm-Kirschbaumkultur mit über 1200 Bäumen, einige davon sind älter als 150 Jahre. Von dort geht es im sanften Aufstieg auf dem Rücken des Schartens zu dessen Flue, die den Blick nach Süden und Westen freigibt: im Süden die Alpen, im Westen das Sundgau und die Vogesen. Es fehlt nur noch der Blick nach Norden in den Schwarzwald. Den holt man sich mit dem Ersteigen des Gempenturms. Nur der Blick nach Osten bleibt einem wegen des Walds verwehrt. Doch diesen hat man ja auf der ersten Flue reichlich geniessen können.
Durchs Kirschblütenland von Gempen nach Liestal Nr. 1358
Gempen, Dorf — Liestal • BL

Durchs Kirschblütenland von Gempen nach Liestal

Kirschen schmecken nicht nur gut, sie sehen auch schön aus – besonders im Frühling, wenn die Kirschbäume, in voller Blüte sind. Die Region um Büren, Nuglar und St. Pantaleon im Solothurner Schwarzbubenland ist ein Paradies für «Bluescht»-Liebhaber: 10 000 Kirschbäume sollen hier stehen, alles stattliche Hochstämmer. Zusammen mit den blumenreichen Streuobstwiesen prägen sie das Landschaftsbild, die hübschen Dörfer vervollständigen die Harmonie. Man wähnt sich in längst vergangenen Zeiten; das geschäftige Basel, wo man eine halbe Stunde vor Beginn der Wanderung stand, ist weit weg. Wegen seiner Höhlen, Trockentäler, Dolinen und Bergstürzen fungiert das Gempenplateau im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung. Entsprechend abwechslungsreich ist der Weg, der erst am Spitzenflüeli vorbei und danach entlang kleiner Schluchten und Täler durch einen Wald Richtung Büren führt. Vor Büren dann fangen sie an, die mit Kirschbäumen bestandenen Hänge. Kleine und grosse, junge und alte, knorrige und zurechtgeschnittene – der Vielfalt an Bäumen scheinen keine Grenzen gesetzt. Ihre schneeweissen Blüten leuchten mit der Sonne um die Wette. Nach der Passage durch Büren setzt sich das Bild fort, Waldabschnitte wechseln ab mit Kirschbaumpassagen. Ab und an lohnt sich ein Blick in die Ferne, der über die Anhöhen des Jura bis zu den Alpen reicht. Ist das verträumte Nuglar passiert, ändert auch die Landschaft. Erst durchs tief eingeschnittene Brunnenbachtal, dann über die weite Kuppe der Sichteren, wird Liestal erreicht. Kirschbäume machen sich hier rar, dafür tritt der Wald umso mehr in Szene. Im Frühjahr bezaubert er in schönsten Grüntönen.
Via Hôtel Weisshorn zum Lac du Toûno Nr. 1897
Zinal, centre — St-Luc, poste • VS

Via Hôtel Weisshorn zum Lac du Toûno

Planetenweg, Observatorium François-Xavier Bagnoud, Planetarium: St-Luc ist die Hauptstadt der Astronomie für jedermann. Ende der 1980er-Jahre hatten zwei Wissenschaftler aus der Region die Idee, die Himmelskunde zum Thema touristischer Attraktionen zu machen. Der Astrophysiker und Nobelpreisträger Michel Mayor ist ein Botschafter des «Bergdorfs der Sterne», das Besuchern des Val d’Anniviers eine einzigartige Kombination von Wissenschaft und Natur bietet. Den Sternen ein wenig näher kommt man auch auf der zweitägigen Wanderung von Zinal über das historische Hôtel Weisshorn und den Lac du Toûno bis nach St-Luc. Ab «Zinal, Centre» führt die Wanderland-Route Nr. 6 bis zum Hôtel Weisshorn, dem Ziel des ersten Tags der Wanderung. Nachdem die ersten 500 Höhenmeter erklommen sind, folgt, nun auf flacherem Gelände, ein Panoramaweg mit herrlichem Blick auf mehrere Viertausender. Nach der Übernachtung im geschichtsträchtigen Hotel geht es zum Start des zweiten Tags auf einem Bergweg nach Les Faches und weiter zum Lac du Toûno. Vom See aus unternehmen trainierte Wanderer einen Abstecher auf den über 3000 Meter hohen Gipfel des Toûno und folgen dazu den blauen-weissen Markierungen. Zurück auf Les Faches biegt die Route nach rechts ab und führt hinunter Richtung St-Luc, vorbei an den Cascades de Vuibiesse und entlang des Torrent des Moulins. Auf Le Prilett bietet sich die Gelegenheit für eine Stärkung, bevor die Wanderung nach einem letzten Stück auf asphaltiertem Untergrund bei der Bushaltestelle «St-Luc, Poste» zu Ende geht.
Auf und ab im Tössbergland Nr. 1803
Atzmännig, Schutt — Lichtensteig • SG

Auf und ab im Tössbergland

Trotz seines markanten Reliefs wird das Tössbergland dem Mittelland zugeordnet. Dabei erschient es wie ein veritables Gebirge, zwar nicht sehr hoch, aber mit steilen Hügeln und ausgedehnten Graten. Erst gegen Ende der Alpenfaltung entstand das Tössbergland aus Nagelfluhgestein. Dieses tritt oft unter der dünnen Humusschicht hervor und bildet skurrile Formationen neben dem Wanderweg. So ist denn zu Beginn dieser Wanderung ein recht strenger Aufstieg zu meistern. Steile Pfade, hohe Tritte und der Nagelfluhuntergrund, der sich unter den Schuhsohlen streckenweise wie Kugellager anfühlt, fordern Schnauf und Schweiss. Es lohnt sich, zeitig zu starten oder einen nicht zu heissen Wandertag auszuwählen. Die Anstrengung ist es wert, denn die weiten Grate versprechen grenzenlose Sicht und unendlichen Himmel. Zu Beginn ist es wichtig, die Richtung Oberchamm einzuschlagen. Nach einer kühlen Waldpartie steigt der Wanderpfad hinauf zur Chrüzegg. So heisst das Bergrestaurant, aber auch der Gipfel. Bei einer Verzweigung kann man direkt zum Restaurant gehen, doch es lohnt sich, über die Chrüzegg zu wandern. Die Sicht über den halben Alpenbogen und zum Zürichsee ist fantastisch. Mit Blick zum Säntis und zu den Churfirsten leitet der Weg vom Restaurant Chrüzegg zum Alplisattel, dann steil hinunter nach Altschwil. Eine Hartbelagstrecke führt über Egg bis etwa Schwendi. Danach geht es wieder auf Wanderpfaden über Grünland und durch Wälder via Grueben allmählich hinab bis Lichtensteig. Schon von Weitem beeindruckt das malerische Bild des mittelalterlichen Städtchens. Wer Zeit hat, unternimmt noch einen Rundgang durch die Laubengänge und Gassen.
Sonne geniessen vor den schattigen Diablerets Nr. 1802
Col-du-Pillon, Glacier 3000 • VD

Sonne geniessen vor den schattigen Diablerets

In längst vergangenen Zeiten war der Sanetschpass als Übergang von Bern ins Wallis eine wichtige Verbindung. Als im 19. Jahrhundert der Strassenbau aufkam, galten jedoch andere Kriterien: Das Gelände am Col du Pillon ist deutlich flacher, und die Scheitelhöhe liegt auf 1546 Metern rund 700 Meter tiefer als diejenige des Sanetschpasses. So wurde von 1840 bis 1885 die Strasse von Aigle her bis ins bernische Gsteig gebaut. Der Col du Pillon hat heute vor allem touristische Bedeutung. Die meisten, die auf dem Pass aus dem Postauto steigen, eilen mit ihren Skis gleich zur Luftseilbahn, um ins Diablerets-Gebiet weiterzureisen – zum Glück für alle Schneeschuhwandernden. Etwa hundert Meter müssen auf der Strasse in Richtung Les Diablerets zurückgelegt werden, dann beginnt der Schneeschuhtrail «Parcours du Rard». Nach ein paar Kehren auf einem schneebedeckten Strässchen biegt er nach rechts auf einen Sommerweg ab. Durch Wald, einige Bachläufe querend und mehr und mehr über Lichtungen strebt die gut markierte Route der Alp Le Rard entgegen. Die Lage des Trails ist ideal: Auf der sonnigen Seite des Col du Pillon lässt sich gut aufgewärmt die Sicht auf die schattige Talseite mit dem mächtigen Diablerets-Massiv geniessen. Bei Le Rard wendet sich der Trail schon wieder in die andere Richtung. Wem dies zu schnell geht, kann bis zur Alp Iserin zu den Alphütten wandern, die in Sichtweite und in wenig steilem Gelände, aber nicht auf markierten Routen liegen. Der Rückweg führt zum Lac Retaud. Das Restaurant am zugeschneiten See bewirtet seine Gäste auch im Winter. Zurück zum Col du Pillon geht es wieder über das Strässchen, das man mit Winterwandernden teilt.
Panoramawanderung zwischen Freiburg und Waadt Nr. 1806
Jaman • VD

Panoramawanderung zwischen Freiburg und Waadt

Berge, Seen und Blumen erwarten die Wandernden in dieser alpinen Entdeckungswelt. Diese Rundwanderung bietet eine landschaftliche Vielfalt. Ausgangspunkt ist die Zahnradbahn-Haltestelle Jaman. Da die Bergwanderung in der Höhe mit frischeren Temperaturen beginnt, ist sie ideal, um der Sommerhitze zu entfliehen. Zunächst geht es in Richtung Col de Bonaudon. Nach einem kurzen Abstieg führt ein schöner Weg direkt zum Pass oberhalb des Intyamon-Tals. Hier entspannt der Blick auf die Freiburger Voralpen, bevor die Wanderung in Richtung Naye d’en Haut fortgesetzt wird. Vor dem Aufstieg über die lange Treppe können Mutige die berühmten Höhlen Grottes de Naye besuchen. Eine Stirnlampe wird dazu benötigt.In Naye d’en Haut bieten sich zwei Möglichkeiten, zum höchsten Punkt der Wanderung zu gelangen: Entweder den Weg, der direkt zur Haltestelle und zum Restaurant Rocher de Naye führt oder man wandert dem Grat entlang über den Gipfel und steigt dann in Richtung Station ab. Hier empfiehlt sich unbedingt ein Besuch im botanischen Alpengarten!Der darauffolgende Abstieg in Richtung Sautodoz ist stark abschüssig und erfordert Konzentration. Bei der ersten Weggabelung geht es nach rechts. Bei der folgenden Gabelung, nach der steilen Geländerinne, schlägt man den Weg in Richtung Chamossale ein. Auf der Alp führt ein angenehmer und schattiger Weg mit einer fantastischen Aussicht zu Dent de Jaman und Genfersee an den Ausgangspunkt zurück.Wandernde, die noch genug Energie haben, machen den Abstecher auf den Dent de Jaman. Ansonsten können sie sich in der Buvette de Jaman stärken, bevor die Zahnradbahn zurückfährt.
Spektakuläre Höhenwanderung durchs Bergell Nr. 1779
Casaccia, Villaggio — Soglio, Villaggio • GR

Spektakuläre Höhenwanderung durchs Bergell

Die Kastanie ist untrennbar mit dem Bergell verbunden. Die Römer brachten sie vor 2000 Jahren ins Bündner Südtal. Heute machen die Bergeller aus ihr so feine Sachen wie Kuchen, Brot, Honig und Teigwaren. Ein ordentliches Stück Kastanienkuchen verträgt, wer sich an die siebenstündige Tour von Casaccia durchs Val Maroz und Val da Cam nach Soglio wagt. Es locken eine nahezu unberührte, archaische Berglandschaft, ein verträumtes Seelein, weite Hochtäler und der Panoramablick auf Badile, Cengalo, Bondasca, Sciora und Co. Wie eine Trutzburg stehen die Bergeller Bergspitzen da. Steil, dunkel und abweisend. Eine unvergessliche Kulisse. Die Wanderung verlangt von Anfang an vollen Einsatz. Steil ist der Direktanstieg über der Schlucht des Wildbachs Maira nach Maroz Dora, wo die steinerne Bogenbrücke ein hübsches Fotosujet abgibt. Vorbei an der Alp Maroz Dent mit der fünfeckigen Steinmauer erklimmt man das Val da Cam, das einen mit einer Reihe lebensgrosser Steinmänner empfängt. Bis Plan Lö ist Genusswandern im weiten Hochtal angesagt, danach fordert der Weg die Aufmerksamkeit. Schmal und manchmal ausgesetzt ist der Pfad der Südflanke des Piz Duan entlang: Runsen werden gequert und steile Hänge durchstiegen. Dafür hat man nahezu das ganze Bergell im Blick. Auf Cadrin dann die Ernüchterung. Nach fünf Wanderstunden warten zwei weitere zum Abstieg nach Soglio. 1000 Höhenmeter. Und zwei hübsche Alpweiler, die zur Rast laden, bevor im letzten Licht das Dorf erreicht ist, das mit seinen engen Gassen und typischen Steinhäusern Künstler inspiriert und Besucher verzaubert.
Bergwandern im Binntal Nr. 1884
Binn, Feld • VS

Bergwandern im Binntal

Über zwanzig Mineralienarten wurden bisher nirgends anders auf der Welt als im Binntal gefunden. Dazu gehören der Baumhauerit und der Hutchinsonit, aber auch Mineralien mit «einheimischeren» Namen wie etwa Wallisit und Binnit. Die Fundstellen tief im Berg sind nur Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zugänglich. Aber auch auf der Halde vor dem Stollen kann man funkelnde Schätze finden. Die Grube liegt am Weg zum Mässersee auf dieser abwechslungsreichen Tageswanderung. Der See entspricht ganz dem Bild des idyllischen Bergsees, gesäumt von einigen alten Bäumen, mit einer kleinen Alphütte und bewacht vom dunklen Massiv des Schwarzhorns. Im Norden reicht dabei der Ausblick bis ins Aletschgebiet. Auch Blumenfreunde kommen hier auf ihre Rechnung, gedeihen im Binntal doch nicht weniger als 700 Pflanzenarten, darunter 14 Enziane und acht Arten von Knabenkräutern. Die Schweizer Skicross-Weltmeisterin und Olympionikin Fanny Smith hat sich aufgemacht, dieses Naturparadies auf einer Bergwanderung zu entdecken. Auf dem Rückweg legt sie bei der Mineraliengrube Längenbach eine Pause ein. Was die glitzernden Kristalle und olympisches Edelmetall gemeinsam haben, erfährt man im Video zu diesem Wandervorschlag.
Sonnenterrasse über dem Saastal Nr. 1619
Gspon • VS

Sonnenterrasse über dem Saastal

Hoch über dem Saastal liegt das sonnenverwöhnte Gspon. Das kleine Bergdorf bietet nicht nur traumhafte Aussicht, sondern mit einem Laden und einem Gasthaus auch sonst alles, was es braucht. Dazu befindet sich in Gspon der höchstgelegene Fussballplatz Europas: Kein anderer Sportplatz liegt gleich hoch wie die Ottmar Hitzfeld Arena auf 1900 Metern Höhe. In der Saison des Schneeschuhwanderns ist allerdings nicht viel von ihr zu sehen. Sie ist unter Schnee begraben. Wer zum Schneeschuhwandern anreist, kann beruhigt ausschlafen, denn früh aufstehen lohnt sich nicht. Die Sonne erreicht das nach Westen ausgerichtete Gspon erst am späten Vormittag und scheint dann dafür bis in die Abendstunden. Zuerst von der Sonne beschienen wird die obere Schlaufe des Gspon-Trails, die auf dem Rückweg mit dem Waldegga-Trail kombiniert werden kann. Der Gspon-Trail wird am besten von der Bergstation der Luftseilbahn aus in Richtung Süden begonnen. Am Hotel-Restaurant Alpenblick vorbei steigt man vor der kleinen St.-Anna-Kapelle hinunter zum Weiler Ze Hiischinu. Unterhalb der Talstation des Skilifts vorbei führt der Trail in einem Bogen Richtung Höhenweg und die Skipisten querend wieder über Furini nach Gspon. Statt zur Bergstation der Luftseilbahn abzusteigen, geht es auf gleicher Höhe weiter zur Sportarena, wo man auf den Waldegga-Trail stösst. Inzwischen sollte die Sonne auch diesen nordseitigen Teil erreicht haben. Im stillen Lärchen- und Arvenwald zeugen ihre Spuren im Schnee von Gämsen und Hirschen. Um sie nicht aufzuschrecken, verhält man sich am besten möglichst ruhig. Im Wald finden sich weitere Trails, die aber nicht markiert sind. Auf teilweise gleichem Rückweg führt der Waldegga-Trail an der Sportarena vorbei und steil hinunter zur Bergstation der Luftseilbahn.
Eintauchen in die Bergwelt oberhalb von Zinal Nr. 1895
Zinal, village de vacances — Zinal, centre • VS

Eintauchen in die Bergwelt oberhalb von Zinal

Die auf 2142 Metern gelegene Cabane du Petit Mountet ist die ideale Adresse für Hüttenneulinge und Familien. Die private Berghütte ist von Zinal aus ohne allzu grosse Anstrengung erreichbar und bietet mit ihren hübschen Zimmern, den vorhandenen Duschgelegenheiten und der saisonalen Küche kleinen und grossen Wanderern mehr Annehmlichkeiten als höher gelegene Unterkünfte. Gastgeberin ist seit einigen Jahren die ehemalige Krankenpflegerin Sarah Beney (geborene Melly), die damit eine Familientradition fortsetzt: Vor ihr waren sowohl ihre Grosseltern als auch ihre Eltern und ihr Bruder als Hüttenwarte tätig, zum einen auf Petit Mountet und zum anderen, ebenfalls im Val d’Anniviers, auf Tracuit. Start der Wanderung ist bei der Bushaltestelle «Zinal, Village de vacances». Die Route folgt zunächst für etwa zwei Kilometer dem Lauf der Navisence, führt danach über eine Brücke und auf der anderen Seite hinauf Richtung Le Vichiesso. Achtung beim Punkt 1856: hier nicht den gelb, sondern den rot-weiss markierten Weg nehmen. Die nur wenige Gehminuten später von der nächsten Gabelung abgehenden Wege führen beide nach Petit Mountet, der linke ist aber der direktere. Zurück nach Zinal geht es über den rot-weiss markierten Weg, der unterhalb der Hütte nach links abbiegt. Beim Punkt 2247 ignoriert man den Alpinwanderweg (blau-weiss markiert), hält sich stattdessen rechts und steigt im Zickzack ab bis zurück zum Punkt 1856. Ab da folgt man dem gelb markierten Weg, der zuerst über und danach entlang der Navisence verläuft. Diese überquert man kurz nach dem Fussballplatz, von wo aus der letzte Kilometer der Wanderung bis ins Dorfzentrum von Zinal führt.
Eine Nacht auf Tracuit Nr. 1902
Zinal, village de vacances • VS

Eine Nacht auf Tracuit

Die Cabane de Tracuit auf über 3200 Metern ist die höchstgelegene Berghütte im Val d’Anniviers. Die Hightechunterkunft ist ein beliebter Zwischenhalt auf dem Weg zum Bishorn (4151 m) und bietet ihren Gästen, ob Bergsteigern oder Wanderern, viele Annehmlichkeiten. Nach dem Aufstieg mit Start in Zinal und einer Nacht in der Höhe geht es am nächsten Tag auf dem blau-weiss markierten Weg hinauf zum Col de Milon. Pickel oder Steigeisen braucht es dafür nicht, aber trittsicher sollte man schon sein. Ausgangspunkt der Wanderung ist die Bushaltestelle «Zinal, Village de vacances», von wo aus die Route parallel zum Torrent de Tracuit ansteigt. Der Bach wird zweimal überquert, bevor es dann beim Punkt 2254 nach rechts in Richtung des Roc de la Vache geht. Beim Punkt 2478 wird erneut abgebogen, diesmal nach links – von hier aus bis zur Berghütte gilt es fast 800 Meter Höhenunterschied zu überwinden. Der nächste Morgen beginnt mit einem knapp halbstündigen Abstieg auf derselben Strecke wie am Vortag, bevor die Route auf den blau-weiss markierten Weg einbiegt. Dieser führt zunächst bergab und auf der anderen Seite der Talmulde - über Geröllfelder und mit Ketten gesichert - wieder hinauf zum Col de Milon. Auf dem Weg hinunter ins Tal lässt sich in der Cabane Arpitettaz ein wohlverdienter Kaffee oder im Lac d’Arpitetta ein erfrischendes Bad geniessen. Danach wird Kurs auf die Navisence genommen. Achtung: nicht den blau-weissen Markierungen folgen, sondern auf dem rot-weiss markierten Weg bleiben. Nach der Überquerung des Flusses führt der letzte Teil der Wanderung über Le Vichiesso und anschliessend der Navisence entlang bis nach Zinal.
Im Reich von Alpenmohn und Steinbock Nr. 1817
Alp Languard — Bernina Diavolezza • GR

Im Reich von Alpenmohn und Steinbock

Auf dieser Wanderung stehen die Chancen gut, am frühen Vormittag Steinböcke beobachten zu können. Denn in dieser Gegend um den Piz Albris lebt eine der grössten Steinbockkolonien der Alpen mit fast 1800 Tieren. Von der Bergstation des Sessellifts führt der Wanderweg über den schäumenden Bergbach Ovel da Languard und auf einem breiten Rücken mit paradiesischer Sicht in das Berninagebiet zur Chamanna Paradis. Von dort geht es ins Val Languard hinunter und am Lej Languard vorbei wieder aufwärts Richtung Suot Albris. In den weiten Geröllfeldern am Fuss des Piz Albris lohnt es sich am meisten, nach den Steinböcken Ausschau zu halten. Sogar in dieser unwirtlich scheinenden Landschaft finden die majestätischen Tiere noch Futter. Bei der Fuorcla Pischa ist der höchste Punkt der Wanderung erreicht. Auf dem Abstieg leuchten ab Ende Juli die zarten gelben Blüten des Rhätischen Alpenmohns aus dem Geröll. Mit einer langen, elastischen Pfahlwurzel ist er im Schutt verankert und kann als eine der wenigen Arten im Geröll überleben. Weiter geht es fast flach auf der östlichen Seite des Piz Albris entlang bis zu einer steil abfallenden Geländekante. Von hier aus werden die Berninapasshöhe und der Lago Bianco sichtbar. Gegenüber präsentieren sich weiss vergletschert und verfirnt die Gipfel der Berninagruppe, unten liegt das grüne Val da Fain. Auf dem nun folgenden Abstieg ist der felsige oberste Teil mit Ketten gesichert. Wenige Meter weiter unten wird der Weg wieder breiter und führt in vielen Kehren den Südhang hinunter in Richtung Bernina-Diavolezza. Die kargen Fels- und Gerölllandschaften werden abgelöst von Zwergstrauchheiden und Weiden in allen Grüntönen.
Durch geheimnisvollen Winterwald Nr. 1775
Mostelberg, Bergstation • SZ

Durch geheimnisvollen Winterwald

Diese Schneeschuhtour ist besonders bei viel Neuschnee ein Genuss. Schon die Fahrt mit der Drehgondelbahn ist ein Erlebnis: Die Gondeln drehen sich einmal um ihre eigene Achse und lassen die Gäste das aussichtsreiche Panorama erst recht geniessen. Auf knapp 1200 Metern angekommen, eröffnet sich ein kleines Winterparadies für Familien: Skilifte, Schlittelpiste, Kinderland, ein Laternenweg oder ein Schneeschuhtrail bieten für jeden Geschmack etwas – vorausgesetzt, man mag es beschaulich. Für das erste Stück lässt man die Schneeschuhe am besten auf dem Rucksack, denn es geht in schwindelerregender Höhe über die 374 m lange Hängebrücke Skywalk. Zum Greifen nah sind die gezuckerten Tannenspitzen und weit unten gurgelt der Lauitobelbach in seinem weissen Bett. Auf der anderen Seite heisst es dann Schneeschuhe anschnallen: das Abenteuer geht weiter. Auf einer Waldstrasse führt der Rundweg nach Nordosten, leicht auf- und abwärts, bis nach rund einer Stunde Wanderzeit bei Mäderen eine Verzweigung erreicht wird: Geradeaus ginge es zur Station Biberegg, wo stündlich ein Bus zur Talstation der Gondelbahn fährt. Der Rundweg jedoch biegt nach rechts ab und stetig aufwärts werden 300 Höhenmeter überwunden. Inzwischen schlängelt sich der Schneeschuhpfad im tief verschneiten Wald den Hang hinauf, um unter der schweren Schneelast ächzende Tannen, über kleine Brücklein und zuletzt durch offenes Gelände zum Grat bei der Bannegg. Bei klarem Wetter ist das Bergpanorama ein Genuss, bei Nebel oder Schneetreiben wird die Unternehmung zu einem kleinen Abenteuer. Nachdem der geografische Höhepunkt bei Spilmettlen (ca. 1460 m) erreicht ist, sind die Strapazen beim rasanten Abwärtsspringen durch den tiefen Pulverschnee bald vergessen.
Rundweg auf dem Col du Marchairuz Nr. 1822
Col du Marchairuz • VD

Rundweg auf dem Col du Marchairuz

Auf dem Col du Marchairuz beginnen zwei Rundwege, französisch Boucles genannt. Diese Tour führt über den längeren Weg. Kaum ist er gestartet, taucht der Schneeschuhwanderer in einen Wald mit alten, knorrigen Fichten ein. Die Bäume stehen dicht an dicht und sind mit langen, bartartigen Flechten behangen. Der Weg führt dem Grat entlang durch diesen Märchenwald, was dem Besucher Zeit lässt, um die Stimmung zu geniessen. Dann gelangt der Wanderer zur Alphütte Monts de Bière Derrière. Dort zweigt der Weg nach links ab. Die pinke Markierung ist gut zu erkennen. Nach einer kurzen Schlaufe folgt bei einer weiteren Markierung eine Abzweigung nach rechts. Kurze Zeit später tritt der Wanderer aus dem Wald und schreitet über die weite Ebene von Prè de Denens. Hier gibt es die Möglichkeit, nach links abzubiegen und die Abkürzung über den kurzen Rundweg entlang der Langlaufloipe zur Strasse bei Fontaine Froide zu nehmen. Auf dieser Tour wählt man aber die grosse Runde, die durch lichten Wald zur Alp La Perrause führt. Wunderschön erheben sie sich, die kräftigen, frei stehenden Jurafichten. Die Landschaft ist offen und lieblich. Eine Hasenspur quert den Trail, und eine Fuchsspur verliert sich im Wald. In einem grossen Bogen führt die Route schliesslich über ein Feld zum Fontaine Froide, wo man die Strasse queren muss. Hier ist es nun etwas knifflig, den Weg zu finden. Auf der anderen Seite der Strasse folgt der Wanderer dem türkis markierten Schlittelweg und steigt einen knappen Kilometer zum Ausgangspunkt zurück. Die Piste kann gut benutzt werden, es gibt nicht viele Schlittler hier. Zurück auf dem Col du Marchairuz, kann man sich die Wartezeit auf den Bus im Hôtel-Restaurant du Marchairuz verkürzen
Bock, auf den Gäbris zu wandern? Nr. 1823
Gais • AR

Bock, auf den Gäbris zu wandern?

Das schleckt keine Geiss weg: Die Wintermonate zeigen sich seit einiger Zeit sehr milde. Man muss die Meteo-App schon sehr gut verfolgen, wenn man sich in den Voralpen eine Wanderung durch ein weisses Winterwunderland vornimmt. Doch es gibt die Tage, an denen sich auch der Gäbris, ein Hügelzug oberhalb des Appenzeller Dorfs Gais, von seiner schneegepuderten Seite zeigt. Die beliebte Rundwanderung für Familien zu den Lieblingsplätzen der Geiss Laura ist das ganze Jahr möglich. Auf Wald- und Wiesenwegen geht es abwechslungsreich durch die sanfte Hügellandschaft zwischen Alpstein und Bodensee. Gestartet wird in Gais. Naschkatzen werden in der Bäckerei-Confiserie Böhli fündig – aber nicht zu hastig, weitere kulinarische Stopps mit lokalen Leckereien warten unterwegs. Diese wollen jedoch verdient sein. Vom Bahnhof von Gais geht es zuerst Richtung Dorfplatz und dann auf der Stossstrasse Richtung Hebrig. Hier zweigt der Weg auf den Sommersberg ab. Auf dem etwas steileren Wurzelpfad im Wald oberhalb von Obere Egg üben sich Junggeissen auf dem Geissensteig, dem Trainingsparcours von Laura. Als Belohnung wartet oben der Ausblick über die Weiten des Rheintals bis zum Säntis. Über ein Hochmoor geht es zur Ferienhaussiedlung Schwäbrig, wo der Weg nach links zum idyllischen Gäbrisseeli abzweigt. Schon kurz darauf erreicht man das Gasthaus Unterer Gäbris. Seine urchige Küche ist weitherum bekannt und stärkt für den Abstieg. Dieser führt vorbei am Gasthaus Oberer Gäbris. Bei der Abzweigung geht es rechts über den weniger steilen Weg via Obergais zurück nach Gais – im Blickfeld die umliegenden schneebedeckten Berggipfel.
Abwechslungsreiche Herbstwanderung Nr. 1637
Luthern Bad • LU

Abwechslungsreiche Herbstwanderung

Beim Napf hat man die Qual der Wahl: Soll es eine kurze Rundtour sein oder eher eine lange Streckenwanderung? Gar eine Übernachtung im Berghotel, farbenprächtiger Sonnenaufgang inklusive? Die hier vorgestellte Rundwanderung kann beliebig abgeändert und verlängert werden. Einzig die Postauto-Verbindungen sollten im Voraus gut geprüft werden, denn der Fahrplan ist nicht immer dicht. Luthern Bad heisst der kleine Startort mit Postautostation, Gasthaus, Luther-Lädeli, Kirche, Wallfahrtskapelle und natürlich der Heilquelle. «Nach einem wunderbaren Traum fand Jakob Minder im Jahr 1581 die Badbrünnliquelle. Den einst regen Badebetrieb gibt es nicht mehr – die Heil- und Anziehungskraft des Wassers aber sind geblieben.» So die Infotafel beim «Arm- und Fussbad», welches in Form einer Grotte neben der Kapelle errichtet wurde. Das 6 °C kalte Wasser hatte Jakob Minder von seiner Gicht geheilt. Hoffentlich ohne Gelenkleiden geht es nun eine Stunde aufwärts via Ober Badegg zum Niederänzi, wo sich der Ausblick nach Süden öffnet und einen ersten Vorgeschmack auf das phänomenale Gipfelpanorama gibt. Die gegen das Luzernerland schroffen Eyflue und Napfflue südseitig umgehend, führt der Weg in leichtem Auf und Ab zum Grüebli und bald auf den Napf. Auf dem grossen Gipfelplateau lässt sichs wunderbar verweilen. Via Alp Trachselegg und Mitteley geht es zurück nach Luthern Bad. Es führen auch Wege nach Romoos Holzwäge, Hergiswil am Napf, Fankhaus, Bramboden oder Menzberg. Und wer gerne etwas mehr Zeit im Napfgebiet verbringen möchte, kann sein Glück beim Goldwaschen in der Fontanne versuchen, Köhlerei oder Schaukäserei besichtigen oder sich einfach an den unzähligen weiteren Wandermöglichkeiten erfreuen.
Der Schamserberg und seine Kirchen Nr. 1824
Lohn GR, Dorf — Mathon, Muntsulej • GR

Der Schamserberg und seine Kirchen

Lohn, das Bündner Dorf am Schamserberg, zählt rund 50 Einwohner – und verfügt über ein Kuriosum: Die Kirche weist gleich zwei Türme auf, die in unterschiedlichen Epochen erbaut wurden. Man sieht den schmucken, auf einem Geländevorsprung stehenden Bau weitherum, was umgekehrt bedeutet, dass man vom kleinen Friedhof neben dem Doppelturm eine grossartige Aussicht hat. Eindrücklich ist das Panorama auch auf der Winterwanderung vom Dorf nach Libi hinauf. Der erste Teil verläuft zwar im Wald, doch schon bald ermöglichen Lücken zwischen den Bäumen Ausblicke zu den Gipfeln des Schamsertals. Oberhalb eines Tipizelts, in dem im Winter Fondueabende veranstaltet werden, verzweigt sich der Weg. Für diese Wanderung empfiehlt es sich, den Aufstieg rechts zu wählen und damit den Rundweg im Gegenuhrzeigersinn zu begehen. Bei Nutschias passiert man die Baumgrenze. Der Winterwanderweg ist jetzt ein Prachtboulevard, der eine kolossale Sicht zur Gipfelkette des Rheinwalds erlaubt. Nach zwei, drei weiten, aussichtsreichen Kurven erreicht man die Hochebene Libi. Wo im Sommer saftige Alpweiden einen lieblichen Bergsee umgeben, erstreckt sich im Winter eine weite weisse Ebene. Dahinter reihen sich die verschneiten Gipfel von Domleschg und Schanfigg aneinander. Kaum ein Laut ist in der Bergstille zu vernehmen. Allerlei Tierspuren verraten indessen, dass hier auch im Winter viel Betrieb herrscht. In leichtem Abstieg gelangt man bei herrlichem Ausblick zum Piz Vizan nach Dros. Danach geht es etwas steiler in den Wald und in einem weiten Bogen hinunter nach Mathon. Auch hier gibt es eine kleine, eigentümlich ausgestattete Kirche: Die Empore und die kleine Orgel sind mit geradezu wilder Bauernmalerei verziert.
Der Heinzenberg und seine Kirche Nr. 1825
Obertschappina, Skilift • GR

Der Heinzenberg und seine Kirche

Im Dörfchen Obertschappina begrüsst einen als Erstes die frei auf einer Anhöhe stehende Kirche mit ihrem schmucken Schieferplattendach. Ein guter Ort, etwas Energie zu tanken, denn die sechsstündige Winterwanderung braucht Kondition. Sie führt zum Glaspass und nach Obergmeind und quert einzelne Skipisten, verläuft aber mehrheitlich ausserhalb des Skigebiets. Zum Einstieg geht es auf der «Stutz-Runde» in einer weiten Kehre durch den stillen Bergwald sanft aufwärts nach Bruneir. Einem Skilifttrassee entlang wandert man nun mässig steil in die Höhe und erneut im Wald auf fast ebenem Weg in einem grossen Bogen zur Waldgrenze hoch. Jetzt öffnet sich eine grossartige Rundsicht talwärts ins Domleschg; im Süden ragt majestätisch der Piz Beverin in den Himmel. Zusammen mit seinem Nachbargipfel, dem Bruschghorn, prägt er von nun an das Panorama bis zum Zwischenziel Glaspass. In sanftem Auf und Ab schlängelt sich der gepfadete Winterwanderweg über verschneite Alpweiden bis zum Berggasthaus nahe der Passhöhe dahin. Statt auf gleicher Route zum Ausgangspunkt zurückzukehren, empfiehlt es sich, eine als «Höhenweg Glaspass» ausgeschilderte Variante zu nutzen. Der gepfadete Weg führt zunächst zum Alpweiler Obergmeind, dem Zentrum des kleinen Skigebiets. Hier kreuzen sich die Skilifte, zugleich gibt es mehrere Restaurants. Danach wird die Tour Richtung Oberurmein fortgesetzt. Erneut gibt es viel Weite und Aussicht. Kurz vor Oberurmein wird in grosszügigen Kurven Höhe abgebaut. Zurück nach Obertschappina geht es praktisch ohne Gefälle. Bei der reformierten Kirche oberhalb der Postautohaltestelle lädt eine lange Holzbank dazu ein, bis zur Rückfahrt ins Tal nochmals viel Sonne und Aussicht zu geniessen.
Schneeschuhtour auf der Mullernalp Nr. 1826
Naturfreundehaus Fronalp • GL

Schneeschuhtour auf der Mullernalp

Das Wintersportgebiet Mullern erstreckt sich auf einer Hochebene von der Mullern- bis zur Fronalp und liegt zwischen 1100 und 1400 m.ü.M. Es bietet nebst einem Skilift und einer Langlaufloipe auch Schneeschuhtrails und Winterwanderwege. Alle Schneeschuhtouren sind lawinensicher, aber leider rudimentär ausgeschildert. Der Höhepunkt dieses kleinen und unbekannten Gebietes bildet zweifellos die phänomenale Aussicht. Hier gehen die Alpen ganz unmittelbar ins flache Mittelland über. Der Blick schweift von den nahen Gipfeln der Glarner Alpen nahezu senkrecht ins Tal und hinaus in die Linthebene. Die kurze Schneeschuhrundtour beginnt beim Berggasthaus Naturfreundehaus Fronalp. Sie führt nordöstlich über offenes Gelände leicht hinunter an den Rand des Chummenwaldes. Die Tafeln 13, 12, 11 und 10 weisen den Weg zur Signalisation 8 beim Brunner. Ab der Tafel 7 folgt man im dichten Fichtenwald der linken Spur abwärts bis zur Tafel 6. Hier hält man sich rechts und steigt hinauf zur Tafel 3, dem Umkehrpunkt. Scharf rechts führt die Spur nahezu eben im Wald zurück zur Signalisation 7. Wieder auf offenem Feld, folgt man der eigenen Spur zurück zum Ausgangspunkt. Die Tafeln sind recht weit auseinander positioniert und es braucht etwas Übung, sie zu finden. Auch die Reihenfolge ist gewöhnungsbedürftig und darf einen nicht aus dem Konzept bringen. Das Berggasthaus «Naturfreundehaus Fronalp» am Start- und Zielort lockt mit einer schönen und gemütlichen Aussichtsterrasse. Ein Blick auf die Menükarte verführt zu hausgemachten Speisen. Wir sind im Glarnerland und wer ihn liebt, den Schabziger, sollte sich die Zigerhörnli nicht entgehen lassen.
Durch die Wolfsschlucht im Naturpark Thal Nr. 1639
Herbetswil, Wolfsschlucht — Laupersdorf, Dorf • SO

Durch die Wolfsschlucht im Naturpark Thal

Kaum ein anderer Fluss im ganzen Jurabogen fliesst durch eine ähnlich tief eingeschnittene Schlucht wie der Wolfsbach durch die Wolfsschlucht. Sein Wasser hat das poröse Kalkgestein im Verlauf von Jahrtausenden auf eindrückliche Art geformt. Am Fuss von fast hundert Meter hohen Felswänden steigt man über Stege, Treppen und schmale Pfade die Schlucht empor. Unterwegs zeugen ausgewaschene Höhlen von der beharrlichen Kraft des Wassers. Nach Tufftbrunnen steigt der Wanderweg zuerst noch durch herbstlich farbigen Buchenwald und dann einer aussichtsreichen, sonnenverwöhnten Krete entlang weiter in die Höhe. Hier sorgen an Trockenheit angepasste Föhren und Gräser fast ein wenig für Mittelmeerstimmung. Bei der Bergwirtschaft Vorder Brandberg gibt es eine Überraschung: Muntere Wollschweine, die frei herumlaufen dürfen, rennen zu einer grunzenden Begrüssung herbei. Auf den ungedüngten, buschreichen Juraweiden leben viele seltene Insekten und Vögel, etwa die Heidelerche mit ihrem berührenden Gesang. Nun beginnt der Abstieg am Sonnenberg. Nach dem Hof Allmend beim Punkt 716 führt der Wanderweg dem Waldrand entlang und in den Wald hinein. Nach der Kurve auf dem Waldsträsschen ist etwas Aufmerksamkeit geboten, damit man den kleinen Pfad, der zur Bergwirtschaft Grossrieden abzweigt, nicht verpasst. Von hier aus hat man wieder einen schönen Ausblick ins Tal und zur ersten Jurakette hinüber, die von einem der grössten zusammenhängenden Waldgebiete der Schweiz bedeckt ist. Auf einem wenig befahrenen Strässchen gelangt man nach Längägerten und an mehreren Höfen vorbei hinunter nach Laupersdorf. Auf dieser Wanderung erlebt man wilde Natur und gepflegte Kulturlandschaft, eine Kombination, die den Naturpark Thal auszeichnet.
Weisses Weideland im Berner Jura Nr. 1688
Les Prés-d'Orvin, Bellevue • BE

Weisses Weideland im Berner Jura

Gut 1600 Meter hoch ist der Chasseral, die Antenne auf dem Gipfel ragt ein paar zusätzliche Dutzend Meter in den Himmel – ihre Spitze ist der höchste Punkt im Schweizer Jurabogen. Der lang gezogene Felsrücken weist einige ordentlich tiefe Einkerbungen und damit auch entsprechend schroffe Flühe auf. Ausgesprochen sanft geformt ist hingegen der Südosthang, der sich gegen Orvin hinunterzieht. Das Dorf selbst liegt auf einer Terrasse unterhalb eines bewaldeten Steilhangs. An dessen oberem Ende, auf rund 1000 Metern Höhe, erstreckt sich eine schöne Ebene, die schon vor Jahrhunderten gerodet wurde, seither von den Dorfbewohnern als Weideland für ihre Tiere genutzt und darum Les Prés-d’Orvin genannt wird. Die Streusiedlung verfügt über ein kleines Skigebiet und ein Loipennetz. Auch wer zu Fuss unterwegs ist, kommt auf seine Rechnung. Ein als Rundweg angelegter Winterwanderweg führt über aussichtsreiche Weiden, zwischendurch auch durch den Wald. Zu Beginn und am Ende verläuft die Strecke auf Strässchen, was etwas unschön ist, wenn kein Schnee liegt. Doch bei winterlichen Bedingungen wandert es sich hier umso leichter. Der Hauptteil der Route führt entweder über Kieswege oder quer durch das Weideland.
Wintersonne im Chablais Nr. 1689
Villars-sur-Ollon — Villars-sur-Ollon Golf • VD

Wintersonne im Chablais

Die Passstrasse über den Col de la Croix ist im Winter für den motorisierten Verkehr gesperrt. Ein Teilstück dient jedoch als Winterwanderroute. Sie führt in einem weiten Bogen durch den sonnigen Südosthang oberhalb von Villars-sur-Ollon und ermöglicht einen wenig anstrengenden Aufstieg vom Dorf zur Bergbahn-Zwischenstation Golf. Der pinkfarbig signalisierte Winterwanderweg beginnt im Quartier Roches Grises oberhalb des Dorfzentrums. Man erreicht den Ausgangspunkt, indem man vom Bahnhof Villars-sur-Ollon zehn Minuten auf der gelb signalisierten Wanderroute Richtung Col de la Croix bzw. Col de Soud aufsteigt. Die Winterwanderroute verläuft teilweise im Skigebiet. Sie kreuzt zwei-, dreimal eine Piste und ein Sesselbahntrassee, doch meist bewegt man sich abseits des Pistenraums. Einzig Langläufern begegnet man regelmässig, denn das Trassee wird hälftig als Loipe genutzt. Bei schöner Sicht zum Diablerets-Massiv und zum Grand Muveran wandert man weiter nach La Verneyre. Dort wird es etwas steiler, auch die Perspektive ändert sich: Nun rücken die Gipfel des Unterwallis und Savoyens ins Blickfeld. Prachtvoll glänzen die Dents du Midi im klaren Licht der Wintersonne, links davon ist gar der Mont Blanc zu erkennen.
Dem Gäbelbach entlang nach Bern Nr. 1690
Rosshäusern — Eymatt b. Bern, Camping • BE

Dem Gäbelbach entlang nach Bern

Eine Wanderung entlang des Gäbelbachs führt vor Augen, in welch ländlicher Umgebung die Schweizer Bundesstadt liegt: Nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, folgt ein idyllischer Uferweg einem streckenweise vollkommen unverbauten Bach, der durch ein einsames bewaldetes Tälchen mäandert. Der erste Teil der Wanderung führt über offenes Land und durch Wälder. Vom Bahnhof Rosshäusern gelangt man über die Weiler Juchlishaus und Untere Ledi zum Flüewald, wo der signalisierte Wanderweg scharf nach links abzweigt und zur Lediflue hochführt. Es empfiehlt sich, dem Weg weiter geradeaus zu folgen, denn der einstige Aussichtspunkt bietet leider nur beschränkte Fernsicht, da zahlreiche Bäume den Ausblick beeinträchtigen. So hat man nicht nur die imposanten Sandsteinwände vor Augen, sondern geniesst auch Alpensicht. Durch den Spilwald geht es weiter zur Riedbachmühle, wo man den Gäbelbach erreicht. Für kurze Zeit prägt die nahe gelegene Autobahn mit Lärm und Betonmauern die Wanderung, doch bald schon geht es direkt dem frei und ungehindert dahin fliessenden Wasser entlang. Man wähnt sich fern von jeglicher Zivilisation – und befindet sich gleichwohl nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Die Wanderung endet nahe der Mündung des Gäbelbachs in den Wohlensee.
Winter im Valle di Muggio Nr. 1691
Bruzella, Paese — Vacallo, Piazza • TI

Winter im Valle di Muggio

Im südlichsten Zipfel der Schweiz fällt nur selten Schnee, und kaum je bleibt er lange liegen. Die Wanderung vom unteren Teil des Valle di Muggio zum Sonnenhang oberhalb von Chiasso lässt sich deshalb das ganze Jahr hindurch unternehmen. Ausgangspunkt ist das Dörfchen Bruzella. Ein breiter Forstweg führt talauswärts zunächst ins Nachbardörfchen Caneggio und dann nach Morbio Superiore. Durch eine Kastanienselve gelangt man in leichtem Anstieg nach Lattecaldo. In mehreren Serpentinen windet sich von dort ein schmaler Fusspfad einen schattigen Hang hinauf. Da die Sonne im Winter hier kaum hinkommt, kann das Trassee mitunter vereisen. Doch weil das Gefälle gering ist, stellt dies geübte Wanderer vor keine grossen Probleme. Auf der bewaldeten Kuppe von San Martino öffnet sich eine grossartige Sicht nach Norden ins Valle di Muggio. Grosse Lücken zwischen den Baumreihen erlauben zudem schöne Ausblicke Richtung Chiasso und Mendrisio. Auch während des Abstiegs nach Sagno geniesst man ein eindrückliches Panorama. Es reicht von den Piemonteser Alpen bis zum Comersee, von dem man zumindest einen Zipfel erspähen kann. Die Wanderung endet auf der Piazza vor der schmucken Pfarrkirche Santi Simone e Giuda Taddeo in Vacallo.