Schweizer Wanderwege | Wandervorschläge • Schweizer Wanderwege

1575 Einträge wurden gefunden
San Lucio bis Monte Bar Nr. 1589
Bogno — Corticiasca • TI

San Lucio bis Monte Bar

Neben dem ehemaligen Grenzgebäude in Bogno zweigt der Weg von der Strasse ab. Er steigt über das Val Giumela zur Alpe di Cottino hoch. Man quert dabei schattige Wälder. Unterwegs erklären Tafeln die Geschichte des Tals. Nach verheerenden Katastrophen infolge Übernutzung des Bodens wurde es ab den 1880er-Jahren wieder aufgeforstet. Heute gibt es im Val Colla viermal mehr Wald als vor 150 Jahren, und die Alpen unterhalb des Gazzirola drohen zu verwalden. Um die Alpe di Cottino vor Verbuschung zu bewahren, wird sie mit einer 360 Kühe starken Herde beweidet. Es folgt der letzte, kurze Anstieg zur Capanna San Lucio. Einen Katzensprung davon entfernt liegen der Passo di San Lucio und das gleichnamige italienische Rifugio sowie die mittelalterliche Kirche San Lucio. Die Sicht reicht weit: vom italienischen Val Cavargna zum Comersee, über das Val Colla zum Luganersee und bis zum Monte Rosa. Hinter dem Rifugio San Lucio zweigt der Weg zur Alpe Pietrarossa und in Richtung Monte Bar ab. Er windet sich auf fast immer gleicher Höhe durch das Gelände. Auf der Alpe Pietrarossa gibt es Kühe, Ziegen und Schafe, und es wird Käse hergestellt. Auch auf dem folgenden Wegstück zur Forsthütte Piandanazzo hält man die Höhe und erreicht schliesslich auf der Forststrasse die Capanna Monte Bar mit ihrem tollen Panorama. Das letzte Stück Weg führt via die Alpe Musgatina über Weiden und später auch durch Wald nach Corticiasca und zur Busstation.
Gastlichkeit in Hoch Ybrig Nr. 1198
Hoch-Ybrig, Talst. Weglosen — Druesberghütte • SZ

Gastlichkeit in Hoch Ybrig

Der Atem dampft in der kalten Morgenluft, irgendwo ist das Krächzen eines Vogels zu hören – sonst unterbricht nur das regelmässige Knirschen der Schneeschuhe die Stille. Auf dem Weg zur Druesberghütte ist das nicht immer so: Die Aufstiegsspur teilen sich nämlich Skifahrer, Schneeschuhläufer, Winterwanderer – und etwas später am Tag auch die Schlittler bei ihrer rasanten Talfahrt. Dennoch ist der Aufstieg ein Genuss, vor allem wenn die Tannen und Berggipfel mit einer dicken Schicht Neuschnee überzogen sind. Von der Station Weglosen folgt der Pfad entlang dem Talboden, bevor es kurz steil den Hang hochgeht, um die erste Kehre abzukürzen. Der Pfad folgt weiter dem Fahrweg in weiten Bogen den Chäserenwald hoch, bis bei 1420 m die winterlichen Alpweiden betreten werden. Bis zur Hütte sind es noch eine halbe Stunde und 160 Höhenmeter, und es bleibt die Wahl, entweder weiter dem gepfadeten Winterweg zu folgen oder querfeldein zur Druesberghütte zu stapfen. Vielleicht ist sogar noch etwas Puste vorhanden, um eine Extraschlaufe Richtung Sattlerhütte oder zur Druesberg-Kapelle einzubauen. Auf jeden Fall gibt’s bei der gastlichen Druesberghütte, welche auch 50 Schlafplätze aufweist, eine zünftige Pause: Fondue, Speckrösti oder Zuger-Räuberschüblig vermögen auch die hungrigsten Mägen zu beruhigen. Die strahlende Sonne und die herrliche Aussicht auf die Ybriger-Berge lassen die Zeit schnell vergehen und es stellt sich bald die Frage, nach der Art des Fortbewegungsmittels für den Abstieg: Zur Auswahl stehen nebst den eigenen Schneeschuhen der Snow-Gämel (ein auf einem Carvingski montierter, mit seitlichen Handgriffen steuerbarer Hocker), Schlitten, Schneekamel oder Schneeträmli. Alle diese fahrbaren Untersätze können bei der Hütte gemietet werden. Immer diese Entscheidungen…
Vor den Toren Luzerns über dem Rontal Nr. 1585
Luzern, Unterlöchli — Gisikon-Root • LU

Vor den Toren Luzerns über dem Rontal

Am Samstagabend ist es spät geworden, und der Sonntag ist weit fortgeschritten. Soll man sich ärgern, weil man den frühen Zug in die Berge verpasst hat? Der Rontaler Höhenweg bietet unmittelbar vor den Toren der Stadt Luzern und bestens mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar eine wunderbare Wanderung mit tollen Erlebnissen. Die Route startet bei der Station Unterlöchli, die man vom Bahnhof Luzern mit dem Bus in zehn Minuten erreicht. Der Rontaler Höhenweg ist durchgehend mit weissen Wegweisern signalisiert. Er wurde in enger Zusammenarbeit der Gemeinden 2018 eröffnet, um der Bevölkerung eine durchgehende Wanderung zu ermöglichen. Dazu wurde das bestehende Wegnetz ergänzt und schöne Rastbänke und drei tolle Feuerstellen wurden erstellt. Nach der Querung des ersten lauschigen Bachs geht es auf ebenem Weg durch Obstwiesen, entlang eines Biotops und um lebendige Höfe herum, die teilweise auch lokale Produkte anbieten. Von Spächte an verläuft der Weg auf einem längerem Stück auf Hartbelag und quert bei Oberdierikon eine viel befahrene Strasse. Danach wird es wesentlich anstrengender. Der Weg steigt ziemlich steil an und wird damit zur echten Wanderung. Teilweise als Pfad verläuft er nun längere Zeit im Wald, quert steile Tobel, teilweise über Stufen. Eine Feuerstelle mit Tischen und Bänken lädt zum Bräteln ein, bevor man in Obermettlen wieder Sicht auf das Rontal erhält. Ab Unterkienzen verlässt man den Höhenweg und zieht in Richtung Zivilisation, recht steil und zum Teil auf Strassen in Richtung Bahnhof Gisikon-Root hinab. Von hier fährt der Zug in einer Viertelstunde zurück nach Luzern. Da bleibt noch Zeit übrig für einen gemütlichen Sonntagabend mit Freunden.
Unterwegs im Land der Seidenbänder Nr. 1529
Sommerau — Rothenfluh • BL

Unterwegs im Land der Seidenbänder

Auf dieser Wanderung wandelt man auf den Spuren der Posamenterei, die einst die Region prägte. Die hiesige Bevölkerung lebte lange Zeit von der Seidenbandweberei, fast in jedem Haus stand damals ein Webstuhl. In den besten Zeiten arbeiteten etwa 10 000 Heimarbeiterinnen und Heimarbeiter an den Webstühlen, um die Schönen und Reichen dieser Welt mit edlen Seidenbändern auszurüsten. Tempi passati: Heute findet man die Bänder im Mai aber noch an den zahlreichen Maitannen, die als Symbol der Fruchtbarkeit an den Dorfbrunnen errichtet werden. Die Wanderung startet in Sommerau. Wer das Stück Asphalt am Anfang meiden will, läuft zuerst kurz dem Bahntrassee Richtung Giessen und Rünenberg entlang. Durch Wald und Feld geht es in das Tälchen hinein und in den Stierengraben, wo der Giessenfall einen eindrücklichen Einblick in den Tafeljura bietet: Er fällt über eine Halbarena aus geschichtetem Fels herunter. Danach geht es Richtung Rünenberg, durchs Dorf und weiter über Felder mit Kirschbäumen. Ein Abstieg führt ins Eital, in dessen Nordseite ein Höhlensystem verläuft. In die Bruderhöhle kann beim Aufstieg einige Meter eingedrungen werden. Es lohnt sich, dafür eine Taschenlampe mitzunehmen. Bald ist Wenslingen erreicht. Während man die Felder und Weiden Richtung Oltingen durchquert, taucht man im Frühling in ein Meer von blühenden Kirschbäumen ein. Fürs Mittagspicknick empfiehlt sich der hübsche Oltinger Pfarrgarten. Dann führt die Wanderung entlang des Ergolzbaches zu einem weiteren Wasserfall, zu den Talweihern und schliesslich nach Rothenfluh.
Über die Melchsee-Frutt zur Tannalp Nr. 1533
Melchsee-Frutt • OW

Über die Melchsee-Frutt zur Tannalp

Die Rundwanderung zur Tannalp ist eine der zahlreichen Möglichkeiten auf der Melchsee-Frutt, im einfachen Gelände Wintersport zu treiben und den Schnee zu geniessen. Von der Bergbahnstation Melchsee-Frutt steigt man sich rechts haltend hinunter zum Frutt-Dörfli, einem veritablen Alpendörfchen, wo man sogar einkaufen kann. Dem rechten Ufer des Melchsees entlang geht es nun in Richtung der Kapelle. Sie steht auf einer kleinen Halbinsel, die in den gefrorenen Melchsee hineinragt. Man erreicht sie über eine Brücke und wandert rechts an ihr vorbei zum Distelboden und zur Talstation der Luftseilbahn auf den Bonistock. Dort wählt man den präparierten Winterwanderweg, der einen weiten Bogen in Richtung des gestauten Tannensees schlägt. Kurz bevor man zum See gelangt, führt der Weg dem Tannendamm entlang zum rechten Seeufer. Diesem folgt man nun auf dem Winterwanderweg bis zum Berggasthaus Tannalp, das am Rand des Alpweilers Tannalp steht. Der Rückweg ist bis zum Tannendamm gleich wie der Hinweg. Von hier führt eine zweite Spur in sicherer Entfernung zu den steilen Hängen und den Felsen des Bonistocks geradeaus zu den Gebäuden der Alp Mülleren. Und da ist auch wieder die Kapelle, die Schlaufe ist vollendet. Geht man an der Kapelle vorbei, erreicht man den Panoramalift. Damit lässt sich der kurze Anstieg bis zur Bergstation noch um 40 Höhenmeter verkürzen. Zwischen Hotels und Ferienhäusern hindurch findet man zurück zur Bergstation. Die Wanderung führt ohne grosse Auf- und Abstiege von See zu See. Dabei kann man das Panorama in vollen Zügen geniessen: Bonistock, Rotsandnollen, Graustock sowie Titlis und Wendenstöcke.
Hinauf zum Dent du Chamois Nr. 1535
Châtel-sur-Montsalvens — Estavannens-Dessous • FR

Hinauf zum Dent du Chamois

Was die Freiburger Sennen einst aus Grundnahrungsmitteln und vor Ort verfügbaren Zutaten kochten, erfreut sich heute nicht zuletzt bei hungrigen Wanderern grosser Beliebtheit: die Soupe de Chalet, bestehend aus Kartoffeln, Hörnli, Milch, wildem Spinat, Brennnesseln und, besonders wichtig, Doppelrahm und Greyerzer Käse. Der nahrhafte Imbiss lässt sich leicht selbst zubereiten und in einer Thermosflasche auf die Wanderung mitnehmen - man kann ihn sich aber auch auf der sonnigen Terrasse einer Greyerzer Berghütte servieren lassen, wie zum Beispiel der Pinte du Pralet im Vallée du Motélon. Die Alpwirtschaft bietet sich an für einen Zwischenhalt auf einer Wanderung mit Start in Châtel-sur-Montsalvens. Diese führt zunächst hinunter zum See und danach an dessen Ufer entlang auf einem Waldweg bis zum Bach Motélon. Man wandert, leider grösstenteils auf asphaltiertem Untergrund, eine knappe Stunde bis zur Pinte du Pralet. Nach dem Verzehr der Soupe de Chalet oder einer anderen regionalen Spezialität geht es rechts am Gasthof vorbei in den ersten Aufstieg des Tages zum Col de la Forcla, quer durch eine typische Greyerzer Landschaft mit saftigen Wiesen und malerischen Alphütten. Vom Pass erreicht man über einen steilen Pfad den Gipfel des Dent du Chamois - die Mühe lohnt sich, kommt man doch in den Genuss eines herrlichen Ausblicks auf die Freiburger Voralpen. Zurück geht es auf demselben Weg bis zum Col de la Forcla und dann hinunter in Richtung Estavannens-Dessous, zuerst über Weiden und danach auf kleinen Landstrassen und Feldwegen bis zum Tagesziel.
Auf Schneeschuhen auf den Gumm Nr. 1532
Melchsee-Frutt • OW

Auf Schneeschuhen auf den Gumm

Die Gondel der Bahn auf die Melchsee-Frutt entlässt die Gäste in ein veritables Alpendörfchen, das man erreicht, indem man ab der Bergstation ein kleines Stück Richtung See hinunterwandert. Die Schneeschuhe bleiben dabei auf dem Rucksack und werden erst im Distelboden angeschnallt. Nun geht es den pinken Stangen entlang hinauf Richtung Gumm, der Bergkante, die vom Balmeregghorn via Ärzegg zur Tannalp verläuft. Das Gelände ist nirgends steil, ausserdem leicht gewellt und darum äusserst abwechslungsreich. Ideales Schneeschuhgelände also. Vom höchsten Punkt, dem Kreuz auf 2141 m ü.M., führt der Schneeschuhtrail in direkter Linie Richtung Nordost auf das linke Ufer des Tannalpsees und auf das Berggasthaus Tannalp zu. Dieses steht am Rand eines Alpweilers und versprüht den «Charme» einer ehemaligen Militärunterkunft. Die Schneeschuhwanderung ist hier vorbei. Der zweite Teil ist eine gemütliche Winterwanderung. Sie führt entlang des rechten Ufers des Tannenalpsees zur Melchsee-Frutt. Statt über das Frutt-Dörfli zu wandern, kann man nun auch den Panoramalift nehmen. Zwischen Hotels und Ferienhäusern hindurch findet man zurück zur Bergstation. Gute Schneeverhältnisse vorausgesetzt, lässt sich diese Schneeschuhwanderung bis Ende Wintersaison machen. Meistens ist die Wintersaison Anfang April vorbei. Dann nämlich, wenn unten im Tal die ersten Blumen blühen und weniger der Schnee als vielmehr der See lockt. Dann machen oben auf der Melchsee-Frutt die Hotels und Restaurants dicht, und die Mitarbeiter der Bahnen rüsten auf die Sommersaison um.
Bahnwanderung im Appenzell Nr. 1534
Heiden — Wartensee • AR

Bahnwanderung im Appenzell

Diese Wanderung folgt der Strecke der Rorschach-Heiden-Bahn. Die gesamte Zugstrecke ist sieben Kilometer lang, davon werden fünfeinhalb mit Zahnrad zurückgelegt. Im Sommer und bei gutem Wetter fährt die Bahn mit geschlossenen und offenen Wagen. Letztere sind über 140 Jahre alt und stammen aus einer Zeit, in der Heiden als Kurort noch gleich bekannt war wie St. Moritz oder Zermatt. Kurz nach dem Wanderstart in Heiden folgt der erste Aussichtspunkt, der den Bodensee zeigt. Schon bald taucht der Weg in den Wald Richtung Heidentobel ab. Die Plätze rund um die Brücke über den Mattenbach laden zum Picknicken und Füssebaden ein. Die gesamte Wanderstrecke führt in Fahrtrichtung links mehr oder weniger nah der Bahnstrecke entlang. Baumstämme, Vogelhäuschen und Schindelhäuser sorgen für eine kurzweilige Wanderung. Kurz nach Unterau verzweigt sich der Weg. Er folgt stets dem Wegweiser Richtung «Wiehnacht» und umgeht Schwendi. Etwas oberhalb der Bahnstation Wienacht-Tobel wartet eine Feuerstelle inklusive Feuerholz und Grill. Von hier geht es weiter durch Wald nach Wartensee. Die Strecke eignet sich als Familienwanderung: Jede halbe Stunde kommt man an einer Haltestelle vorbei und kann in den Zug steigen - gerade mit Kindern schafft das grosse Entspannung. Zum Schluss zieht das Schloss Wartensee mit alten Steinmauern, kreuzförmigen Lichtschlitzen und einer Ritterrüstung Gross und Klein in seinen Bann. Früher tatsächlich eine Ritterburg, ist es heute Hotel, Restaurant und Konferenzort.
Auenlandschaft vor den Toren Basels Nr. 1531
St-Louis, Pet. Camargue • EU

Auenlandschaft vor den Toren Basels

Kleine und grosse Entdecker werden in der Petite Camargue Alsacienne fast automatisch zu Hobbyornithologen. Denn einmal vom Beobachtungsfieber ergriffen, beginnen sie die Vogelstimmen zu erkennen. In die Klangwelten der Nachtigall taucht man auf dieser Familienwanderung, wenn man zwischen Mitte April und Ende Mai dem Pfad der Rue du Canal längs folgt und dann dem linken Ufer des Canal de Huningue. Denn Nachtigallen halten sich am liebsten an Uferböschungen auf. Der Sentier de la Mittlere Au biegt vom Canal bald links in das Herz der Petite Camargue Alsacienne ein. Er führt durch Wald und schlängelt sich an Wasserarmen entlang, wo Schwäne nisten. Im Observatoire No 5 beobachtet man mit dem Fernglas die Wasservögel auf den entfernten Tümpeln. Beim Turm gabelt sich dann der Weg. Die Kinder haben die Qual der Wahl: Was zuerst? Links zum Observatoire No 6, dem vielleicht spannendsten Beobachtungspavillon am Étang U, weil er direkt am Wasser steht und die Bäume voller Nester hängen, oder geradeaus zum Étang Nord? Die zwei Wege treffen sich an der Pisciculture, der ehemaligen Kaiserlichen Fischzuchtanstalt, wo sich heute die Verwaltung des Naturschutzgebietes und die Forschungsstation der Uni Basel befinden. Picknickplätze laden hier zur Rast ein, und einen Kaffee kann man an Wochenenden meist auch ergattern. Ist man beim Haus Iris in den Weg eingebogen, wird Kindern das Hydroplantarium gefallen. Dort können sie auf den Stegen liegen und die Wasserwelt beobachten. Man befindet sich dann schon auf der richtigen Route zurück zur Bushaltestelle, auf der Rue de la Pisciculture.
Geologie rund um den Hirnichopf Nr. 1528
Nunningen, Oberkirch — Wasserfallen • SO

Geologie rund um den Hirnichopf

Im Kettenjura ist alles verkehrt: Aus einstigen Hügeln sind Täler geworden und aus Tälern Hügel. Reliefumkehr nennen die Geologen das Phänomen. Grund dafür ist die Erosion, die hohe Gebirgsketten weggetragen hat. Wie bei Nunningen, wie eine Schautafel bei der Ruine Gilgenberg erklärt. Man erreicht diese ab der Haltestelle «Nunningen, Oberkirch» quer über Matten wandernd. Von der Burgruine folgt man dem Weg unterhalb der westlichen Flanken der Geissflue bis zum Chrüzboden und weiter nach rechts zum Meltingerberg. Das nächste Stück Weg zum Hirnichopf folgt erst der Strasse. Man wandert zwischen Weiden, dann über eine Forststrasse und das letzte Stück bis zum Gipfel auf einem Weg im Wald. Nun geht es über den Zinglenberg, hart über der senkrechten Roti Flue bis zum Nunningenberg. Ab und zu tun sich Fenster im Wald auf, und man sieht den weiteren Verlauf dieser Wanderung bis zum Passwang. Mit geologischem Wissen kann man die Hügel und Täler zu Gebirgsketten verbinden. Die tief eingeschnittene Ulmethöchi wird dann zum Hügel und der Geitenberg zum Tal. Eben: Im Kettenjura ist alles andersrum! Vom Nunningenberg aus folgt man dem Weg rechts über Wiesen und später der Strasse zum Stierenberg. Er gewinnt nun etwas an Höhe, um über magere Weiden zur Ulmethöchi hinabzuführen und über fette Matten Richtung Geitenberg wieder anzusteigen. Kurz vor dem Hof Bürten zweigt der Weg im rechten Winkel nach rechts zum Schattberg hinauf ab. Durch eine Scharte im Fels gelangt man nach Vogelberg hinunter und weiter über Weiden zum Passwang hinauf. Im lichten Wald, der Felskante des Passwangs folgend, erreicht man die Hintere Wasserfallen und steigt zur Bergstation der Gondelbahn Wasserfallen ab.
Drahtseilakt über der Sementinaschlucht Nr. 1491
Monte Carasso, Cunvént • TI

Drahtseilakt über der Sementinaschlucht

270 Meter ist sie lang, eine elegante Struktur aus Drahtseilen und Holzplanken, wie ein Spinnennetz festgezurrt, 130 Meter über dem Fluss. Die «Ponte Tibetano» über der Sementinaschlucht ist eine Hängebrücke wie man sie aus Fotos von Nepal oder Tibet kennt. Ein imposanter Blickfang und beliebtes Ausflugsziel und Fotosujet, vor allem am Wochenende. Ein strahlender Oktobertag lädt zu einer Wanderung von Monte Carasso in das steile Tal ein. Start ist im Dorf Sementina. Von dort führt der Weg in die Schlucht. Kastanienbäume spenden Schatten vor der Herbstsonne und viele Kastanien liegen auf dem Weg, versteckt unter knisternden Blättern. Der Weg windet sich steil aufwärts und hinein in das Tal. Ganz plötzlich lichten sich nach etwa zwei Stunden Wanderzeit die Bäume aber und geben die Sicht frei auf die grosse Hängebrücke. Hier tummeln sich viele Besucher und jeder versucht das perfekte Foto von sich auf der Brücke zu schiessen. «Jetzt gerne alle einmal runter von der Brücke», sagt eine Ausflüglerin lachend. Leicht genervt hingegen kommentiert eine junge Frau die Szene: «Diese Familie hat jetzt langsam genug Bilder gemacht, jetzt sind wir dran.» Ihre Kollegin beschwichtigt: «Jeder darf doch hier so lange bleiben, wie er will.» Die Familie bewegt sich mittlerweile weiter in Richtung die Brückenmitte, und die jungen Frauen machen sich fürs Selfie bereit. Der Gang über die Brücke ist ein Erlebnis. Es schwankt ein wenig und durch die Holzplanken sieht man die weit entfernten Baumkronen hindurchblitzen. Einige nicht ganz schwindelfreie Personen halten sich am Geländer fest, andere laufen richtiggehend beschwingt über die luftige Konstruktion. Leicht ist nachher der Gang wieder zurück nach Monte Carasso, diesmal auf der anderen Talseite. Hier kommt man kurz nach der Brücke an einem alten Kohlemeiler vorbei, dann geht es wiederum durch Kastanienwald und Farnwiesen hinunter, bis man die ersten Rustici und Palmengärten erreicht.
Zu Molch, Has und Kiebitz Nr. 1543
Ettiswil, Surseestrasse — Wauwil • LU

Zu Molch, Has und Kiebitz

Erstaunlich, wie viele bei uns selten gewordene Tiere man im Frühling in der landwirtschaftlich intensiv genutzten Ebene westlich des Sempachersees beobachten kann! Die einfache Wanderung, je zur Hälfte auf verkehrsarmen Asphaltsträsschen oder Schotterwegen, verbindet zwei Naturreservate. Kurz nach der Bushaltestelle «Surseestrasse» in Ettiswil folgt man nach der Brücke links dem renaturierten Rotbach, an dem Graureiher fischen. In einer Viertelstunde erreicht man das beliebte Lehrgebiet und Freizeitparadies Buchwald. Hier ist aus einer ausgedienten Kiesgrube ein vielfältiges Biotop entstanden: mit Grasfröschen und Molchen in den Tümpeln, Eidechsen auf den Kiesflächen, Schmetterlingen und Heuschrecken in den Naturwiesen. Zurück auf demselben Weg, kreuzt man die Hauptstrasse und wandert nach einem Wohnquartier durch Wiesen und Äcker, einen Feldhasen aufscheuchend. Dank vielen kleinen Eingriffen haben die Gemeinden das Gebiet ökologisch aufgewertet: mit Hecken, Stein- und Asthaufen, Feuchtwiesen oder Brachen. Letztere lieben die Kiebitze im Reservat Wauwilermoos. Elektrozäune, installiert von der Schweizerischen Vogelwarte in Absprache mit einsichtigen Bauern, schützen hier gegen sechzig Brutpaare. Auf dem Beobachtungsturm kann man ihre akrobatischen Flugkünste bewundern. Vom nahen Bahnhof Wauwil gelangt man mit dem öffentlichen Verkehr bequem zur Vogelwarte Sempach, wo man im Besuchszentrum mehr über die schönen Vögel erfährt.
Die Walser im Samina- und Valünatal Nr. 1542
Steg, Hotel — Steg, Tunnel • LI

Die Walser im Samina- und Valünatal

Die rechteckige Siedlung Steg ist der erste Stopp auf dieser einfachen Rundwanderung durch das Valünatal. Die Walser haben Steg um 1727 als Maiensäss erbaut. Die besondere Anordnung der Häuser als zwei Rechtecke lässt sich aufgrund der Topografie und Nutzung erklären. Durch den Saminabach und Steinschuttgebiete rund um Steg war der fruchtbare Boden eingeschränkt und rar. Die Wiesenflächen innerhalb des Rechtecks sind bis heute private Parzellen der Besitzer, die Weideflächen ausserhalb der Häuserreihen werden gemeinschaftlich genutzt. Die rechteckige Form ist identitätsstiftend für Steg: Sie wurde 1965 sogar im Bauzonenreglement festgeschrieben. Nach einer kurzen Entdeckungstour von Gross- und Kleinsteg führt die Wanderung entlang des Valünerbachs ins gleich daneben liegende Valünatal. Nach rund 45 Minuten bietet sich ein Stopp in der Alpbeiz Valüna an, wo man sich auch mit frischen Alpprodukten versorgen kann. Bei der Wegverzweigung in Richtung Gapahl/Rappenstein rechts abzweigen. Der Weg quert den Välunerbach und wechselt die Talseite, wo er mehrheitlich einer kleinen, ungeteerten Fahrstrasse folgt. Es geht stetig aufwärts entlang von Alpwiesen, die im Frühsommer durch eine prächtige Bergflora begeistern. Auf dem höchsten Punkt auf rund 1700 Metern verlässt der Wanderweg die kleine Strasse, und der panoramareiche Pfad quert das Schwarztobel und die Schwarz Wand. Hier gibt es eindrückliche Einblicke in die Erosion des schwarzen Gesteins. Der Höhenweg führt in einer angenehmen Steigung abwärts durch einen Föhrenwald und lässt auf baumfreien Abschnitten schöne Ausblicke auf das rechteckige Steg zu. Im Berghaus Sücka kann man schliesslich einkehren.
Auf dem Grenzpfad im Napfbergland 2 Nr. 1541
Luthern Bad — Fankhaus (Trub), Schulhaus • LU

Auf dem Grenzpfad im Napfbergland 2

Zu Beginn gibt es gleich ein Wunder: Nach der frühmorgendlichen Anreise mit dem einzigen Postautokurs nach Luthern Bad fröstelt es einen noch etwas, wenn man seine Arme und Füsse in die unterirdischen, kalten Bäder steckt. Aber die Badbrünneliquelle soll heilend sein, also hofft man auf die Heilkraft des Wassers, die im Jahr 1581 Jakob Minder von 20 Jahre langer Gicht befreit haben soll. Derart gestärkt geht es über Feldwege steil hinauf Richtung Napf, vorbei an den Wirtschaften Badegg und Niederenzi. Ab Letzterer ist die Wanderung eine aussichtsreiche, deren Pfad einen schon bald über Weiden, durch Wald und entlang der Napfflue bis auf den Napf leitet. Hier sind bei klarem Wetter unzählige Gipfel von Titlis über Eiger, Mönch und Jungfrau bis zur Jurakette zu sehen - sowie das umgebende Högerland von Emmental und Entlebuch. Alleine geniesst man die Aussicht hier aber kaum einmal, weshalb der zweite Teil der Wanderung attraktiv ist, die weiter der Grenze zwischen Luzern und Bern folgt. Hat man die Stächelegg und Trimle mal hinter sich, wandert man immer wieder auf dem Grat. Erneut führt die Wanderung durch Wald und Wiese, immer wieder unterbrochen von aussichtsreichen Stellen, die nicht selten mit Bänken versehen sind. Grössere Auf- und Abstiege halten sich in Grenzen. Zu Füssen liegt der tief eingekerbte Fankhusgraben. Es ist ein friedliches Wandern hier. Kurz nach Hängeleflue lohnt sich ein Abstecher zur Besenbeiz auf der Schwesternbodenalp mit seiner Emmentaler Bauernhofglace. Das kleine Wunder ist spätestens auf dem Champe- chnubel gegessen.
Auf dem Grenzpfad im Napfbergland 1 Nr. 1540
Eriswil, Hinterdorf — Luthern Bad • BE

Auf dem Grenzpfad im Napfbergland 1

Die Reformation sollte bleiben, wo sie war. Die katholischen Luzerner hatten keine Freude am neuen Glauben, der im 16. Jahrhundert das Land erfasste. Also musste die Grenze zum reformierten Kanton Bern deutlich gekennzeichnet sein, zumal man mit den Nachbarn immer wieder Grenzstreitigkeiten austrug. 1565 erliess Ritter Schultheiss von Luzern den Befehl, im Napfgebiet auf dem Grat zwischen dem bernischen Eriswil und dem luzernischen Luthern eine Hagstelli zu errichten, eine unverrückbare Baumreihe aus Buchen, Ahornen, Eschen und Fichten. Sie überlebte die Feindseligkeiten zwischen den beiden Kantonen, und es gibt sie - mit Lücken - heute noch. Sie steht gar unter Denkmalschutz. Einzelne Bäume werden auf über 400 Jahre geschätzt. Wer die lebendige Grenze besuchen will, muss erst das Ahorn erklimmen: im eineinhalbstündigen Waldaufstieg ab Eriswil Hinterdorf. Nach einem Abstecher zur Alp Brestenegg folgt die Tour der Hagstelli. Besonders schöne Abschnitte warten nach dem Ahorn und bei der Alp Ober Scheidegg, wo die Baumreihe weitgehend intakt ist. Das Napfbergland ist wild und zerfurcht, bisweilen hat man das Gefühl, man laufe im Kreis. Spätestens nach dem Aufstieg auf den Hochänzi weiss man, dass dem nicht so ist. Vor einem grüsst der Napf, am Horizont stehen, hübsch aufgereiht, die Berner Alpen Spalier. Noch einmal ist bis Niederenzi ein Einschnitt zu überwinden, dann bleibt das reformierte Bern zurück, und man steigt auf lauschigen Wald- und Wiesenpfaden ab zum Wallfahrtsort Luthern Bad. Das Badbrünneli mit dem Heil bringenden Wasser wird von Pilgern aus aller Welt besucht - auch von Bernern.
An den Ufern des Lac de Joux Nr. 1538
Vers chez Grosjean — Le Rocheray • VD

An den Ufern des Lac de Joux

Wer durch die ruhige und friedliche Landschaft des Vallée de Joux wandert, kann gut verstehen, weshalb sich hier einst eine lebhafte Uhrenindustrie entwickelte - zunächst als Nebenerwerb auf den Bauernhöfen und später in Werkstätten und Fabriken. Die mehrheitlich flache, gerade auch für Familien gut geeignete Wanderung entlang der Ufer des Lac de Joux ist geprägt von dieser besonderen Atmosphäre. Nach dem Start bei der Bushaltestelle «Vers-Chez-Grosjean» geht es zunächst in Richtung Westen. Der Weg, vorbei am Camping à la Ferme, ist auf etwa einem Kilometer Länge asphaltiert, doch wird man dafür mit einer herrlichen Aussicht auf den See entschädigt. Auf der Höhe von Les Bioux lädt die Buvette «Altitude 1004» zu einer Rast ein. Nach Bas des Bioux verlässt die Route das Ufer und führt in das Marschgebiet Tête du Lac. Holzstege sorgen dafür, dass die Füsse trocken bleiben. Am unteren Ende des Sees folgt man, nun in nördlicher Richtung, einige Hundert Meter weit der Strasse nach Le Sentier, bevor der Weg abzweigt und man über Felder und durch ein Waldstück hindurch schon bald wieder das Ufer erreicht. Weiter geht es erneut auf asphaltiertem Untergrund, mit Blick auf das Südufer oder den Dent de Vaulion im Osten. Unterwegs finden sich immer wieder Picknickplätze. Am Tagesziel in Le Rocheray führt eine Strasse hinauf zur Bahnstation der Linie Le Brassus-Vallorbe.
Versinken im riesigen Risoux-Wald Nr. 1537
Le Brassus — Le Sentier • VD

Versinken im riesigen Risoux-Wald

Der Risoux-Wald ist riesig: Er zieht sich der Grenze zu Frankreich dem ganzen Vallée de Joux entlang. Wer sich hier einen Tag verlieren will, kann dies ohne Probleme tun, ist aber gut beraten, dabei die Wege nicht zu verlassen und eine Karte mitzunehmen. Denn der Wald sieht überall ähnlich aus - sogar heimische Förster haben schon zugeben müssen, sich verlaufen zu haben. Der Wald gibt dem Wanderer bald das Gefühl, im Nirgendwo unterwegs zu sein. Es ist ein idyllischer Ort, denn man weiss, dass einem hier nichts passieren kann. Anders erging es im Zweiten Weltkrieg den Spionen und den Juden. Erstere nutzten den Wald, um ihre Informationen an ihren Geheimdienst weiterzugeben. Und Letztere flohen aus dem besetzten Frankreich vor den Deutschen - mithilfe von mutigen Schwei- zern und Franzosen. Wer hier unterwegs ist, kann nachfühlen, wie sie sich wohl gefühlt haben mögen im nächtlichen Wald, immer auf der Hut, nicht entdeckt zu werden. Die Wanderung muss man sich am Anfang und am Ende mit je einem Stück auf Asphalt verdienen. Eine Aussicht aufs Vallée de Joux, weidende Kühe und blühende Felder lenken aber ab. Den Wald durchquert man dann erst auf Forstwegen, ab dem Refuge Rendez-Vous des Sages auf schmaleren Wanderwegen. Hier trafen sich jeweils die französischen und Schweizer Schlepper, um einander die Flüchtenden zu übergeben. Dieses Refuge ist nicht das einzige, immer wieder taucht eines auf. Die kleinen Hütten haben meist Feuerstellen und im Innern einen Holzofen und sind damit ideale Plätze, um eine Wurst zu bräteln. Übernachten ist aber verboten. Um zum Chalet de la Jaique bei La Gèque zu gelangen, muss man kurz die Schweiz verlassen. Danach steht der Abstieg nach Le Sentier an.
Die Trockenmauern des Mont Tendre Nr. 1536
St-Cergue — Le Pont • VD

Die Trockenmauern des Mont Tendre

Die Trockenmauern sind für das Vallée de Joux, was die Chinesische Mauer für das Reich der Mitte ist: ein unverwechselbares Wahrzeichen. Die ganz ohne Mörtel errichteten Bauwerke aus Natursteinen sind Zeugen einer traditionellen Handwerkskunst, die kürzlich von der Unesco in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Ursprünglich dienten die Mauern als Grundstücksbegrenzungen und trugen zum Entsteinen der Weiden bei. Als Folge der Veränderung der Landwirtschaft in den 1950er-Jahren wurden viele von ihnen nicht mehr instand gehalten. Mittlerweile werden sie wieder restauriert, was nicht nur Wanderer freut, sondern auch viele Tier- und Pflanzenarten, die sie als Lebensraum nutzen. Auf der zweitägigen Wanderung von Saint-Cergue über den Col du Marchairuz bis nach Le Pont lassen sich einige schöne Trockenmauern bestaunen. Schon bald nach dem Start beim Bahnhof von Saint-Cergue und einem ersten Anstieg findet man sich mitten in der grünen Natur des Waadtländer Juras wieder. Entlang der Route 5 von Schweizmobil geht es, im Wechsel zwischen Weiden und Wäldern, bis zum Col du Marchairuz. Eine besonders schöne Aussicht bietet sich unterwegs vom Crêt de la Neuve. Nach der Übernachtung im Hôtel du Marchairuz führt die Strecke über hügeliges Gelände hinauf zum Mont Tendre und zu seinem 360-Grad-Panorama. Weiter unten, beim Punkt 1284, verlässt man die Route 5 und wandert über Les Croisettes nach L’Abbaye. Das letzte Teilstück folgt dem Ufer des Lac de Joux bis nach Le Pont.
Auf der Terrasse ob Brig VS Nr. 1363
Rosswald • VS

Auf der Terrasse ob Brig VS

Auf dieser Schneeschuhtour, die zwei Trails miteinander verbindet, gibt es dank der Lage von Rosswald gleich dreimal Gelegenheit zum Einkehren: Am Anfang, dann gleich nach der ersten Runde und ganz am Schluss nochmals. Der obere Schneeschuhtrail führt ausgehend vom Informationsbüro Rosswald zwischen den Chalets am Rand der Piste entlang aufwärts. Beim Parkplatz des Restaurants stapft man bis zu dessen Ende und folgt dem Trail in den Wald hinein. Höher oben kommt man an einer kleinen Kapelle vorbei, deren Türe im Winter zwischen den Schneewänden fast nicht mehr zugänglich ist. Nach den letzten Chalets führt die Route in den stillen Saflischwald, wo Pistenbetrieb und Häuser weit weg scheinen. Ohne Spuren von Vorgängern wäre der richtige Pfad im frisch verschneiten Wald nur schwer zu finden. An mächtigen Lärchen vorbeigehend, gewinnt man weiter an Höhe. Aus dem Wald aufgetaucht, ist der höchste Punkt der Schneeschuhwanderung auf etwa 2040 Metern erreicht. Am rechten Rand der blauen Piste geht es wieder abwärts. Bei schönem Wetter bietet der Abstieg eine wunderschöne Aussicht zu den Berner und Walliser Gipfeln. Wer nach eineinhalb bis zwei Stunden gerne noch weiter wandert, macht auch noch den unteren Zirkel, der etwa gleich lang ist. An der Bergstation der Luftseilbahn und der Steinhütte vorbei, wandert man in Richtung Resti. Vor sich ragen die verschneiten Gipfel der Simplonregion in den Himmel. Von der Alp Resti führen die pinken Markierungen abwärts bis auf die Forststrasse, der man bis zur Abzweigung «36-Weg» folgt. Zurück auf einem schmalen Pfad führt der Trail durch verschneiten Wald aufwärts und zurück nach Rosswald. Wie wäre es jetzt mit einem heissen Getränk zum Aufwärmen?
Das Stockhorn im Blick BE Nr. 1368
Rossberg • BE

Das Stockhorn im Blick BE

Das kleine Wintersportgebiet Rossberg liegt etwas versteckt über Oberwil im Simmental. Dank der Ausrichtung des Tals scheint hier die Sonne schon früh am Morgen. Pinke Markierungsstangen leiten die Schneeschuhwandernden an den Pisten vorbei ins kleine Tal am Fuss von Niderhorn, Buufal und Puntel. Bald ist der Pistenbereich verlassen und man wandert auf einem Alpsträsschen in angenehmer Steigung den sonnigen Hängen entlang. Die gegenüberliegende Talseite liegt noch im Schatten. Doch bis einen der Schneeschuhtrail hinführt, wird auch dort die Sonne scheinen. Die Schneeschuhroute führt an Dornenbüschen und kleinen Bäumchen vorbei den Hang hinauf in Richtung Vorderi Site. Spuren von Hasen und Füchsen verraten, dass man sich in ihrem Lebensraum befindet. Bei Gruebi lohnt es sich, abseits des Trails noch ein paar Meter höher zu steigen und bei den Alphütten windgeschützt und gemütlich auf einer Bank an der Sonne zu sitzen. Auf dem Weiterweg schweift der Blick hinüber zur Südseite des Stockhorns und zur Gantrischkette. Nach einem kurzen Abstieg nach Schönebode folgen wieder ein paar Meter Aufstieg. Dabei kommt man an einem Waldbach mit märchenhaft verschneiten Steinen im Bachbett vorbei. Auf einem Strässchen wird der Talhang unter dem Jeppersgrabe gequert, in der Zwischenzeit ist auch dieser von der höher steigenden Sonne in wärmendes Licht getaucht. Die Strecke führt über die Weiden, dann auf einen kleinen Pfad durch den Wald zum Risibode hinunter. Zwischen den Bäumen sieht man schon wieder die Skifahrer und ist wenig später wieder beim Ausgangspunkt auf dem Rossberg angelangt.
Über die Greina-Hochebene Nr. 1590
Pian Geirett — Diga di Luzzone • TI

Über die Greina-Hochebene

Die Greina hat Maler, Fotografen und Dichter inspiriert. Mit ihrem Werk haben sie das Bild der Greina in den Köpfen der Menschen geprägt. Sie haben auch dazu beigetragen, dass die Greina nicht geflutet wurde und man sie heute wandernd erleben kann. Die Wanderung startet in Pian Geirett, dem Talabschluss des Val Camadra. Von hier steigt man an den Brenno della Greina hinunter, quert ihn über eine Brücke und folgt ihm dann ein kurzes Stück über die Schwemmebene. Nun steigt der Weg im weiten Bogen zur Capanna Scaletta auf. Sie hockt auf einem Felsen mit prächtigem Blick auf das Tal. Von der Hütte folgt der Weg in der Talsohle zum Passo della Greina. Dies ist der Übergang zur Plaun la Greina, der berühmten Hochebene, in dem der junge Rein da Sumvitg mäandert. Bei Pt. 2230 wählt man den rechten, südlichen Pfad und erreicht so die Stelle, wo sich dieser Weg mit jenem aus dem Val Sumvitg und der Alpe di Motterascio kreuzt. Nach kurzem Anstieg südwärts steht man auf der Wasserscheide Crap la Crusch und befindet sich wieder im Tessin. Entlang von Piz Ner und Pizzo di Güida geht es über Alpe di Motterascio zur gleichnamigen Capanna. Hier beginnt der Abstieg. Er verläuft steil und in vielen Kehren über einen Alpweg, der kürzlich verbreitert wurde, um die Alpbewirtschaftung zu erleichtern, und führt an den Lago di Luzzone hinunter, dessen Ufer man auf einem Höhenweg bis zur Alp Garzott folgt. Ab hier gibt es die Alpstrasse bis zur Busstation des Bus Alpin am Eingang des Tunnels, knapp einen Kilometer vom Ende des Sees und der Staumauer entfernt.
Hoch über dem Seealpsee auf den Säntis Nr. 1506
Wasserauen — Säntis • AI

Hoch über dem Seealpsee auf den Säntis

Er ist quasi ein Pflichtgipfel: der Säntis gehört immer dazu, wenn man von Wanderungen spricht, die man in der Schweiz einmal gemacht haben will. Der mit 2501 Metern über Meer höchste Gipfel im Alpsteingebiet ist mit seinem markanten Wetterturm weitherum sichtbar. Zudem ist eine Gipfelwanderung zwar anstrengend, aber technisch relativ einfach. Keine Überraschung also, dass an diesem herbstigen Morgen im Zug in Richtung Wasserauen gut fünfzig Wanderer aller Altersgruppen sich einfinden. Das Seealp-Tal liegt noch im Schatten und das ist gut so, beginnt die Wanderung doch gleich mit einem steilen Anstieg in Richtung Klein-Hütten. Es geht auf schmalem Pfad durch einen bunten Herbstwald, die Blätter rascheln rot-braun unter den Wanderschuhen. Plötzlich öffnet sich die Sicht hinter einem und man sieht weit ins Appenzellerland. Weiter geht es auf einem schönen, bequemen Höhenweg in Richtung Meglisalp. Ein wunderbarer Ausblick auf die von der Morgensonne erleuchteten Schäfler und Ebenalp auf der gegenüberliegenden Talseite begleiten einen bis der Weg im Talende bei der Meglisalp mündet. Der Talboden mit seinen grasüberwachsenen Hügeln oder dem Restaurant bietet sich für eine Pause an. Denn nachher fordert einem die zweite Etappe der Wanderung einiges ab. Steil geht es jetzt im Zickzack hinauf, zuerst durch eine zerklüftete Karstlandschaft, dann durch ein Geröllfeld in das mit Steinplatten eine schmale, gewundene Treppe gelegt wurde. Das Ziel, das alte Gasthaus, scheint direkt über einem zum Greifen nah, doch die letzten Höhenmeter sind hart erkämpft. Schlussendlich ist es aber doch ganz plötzlich geschafft, das Gasthaus und nochmals etwas höher die Aussichtsplattform sind erreicht. Die Aussicht in die Alpen, allen voran die Churfirsten, sind die wohltuende Belohnung für die müden Beine. Abwärts geht es dann ganz bequem: Die Säntis-Bahn bringt einen in zehn Minuten zur Schwägalp runter.
Unter dem majestätischen Zervreilahorn Nr. 1369
Gadenstatt — Zervreila • GR

Unter dem majestätischen Zervreilahorn

Die Aussicht hat etwas Episches an sich, als sich nach einem letzten Anstieg und nach einer letzten Kurve plötzlich das Panorama öffnet und den Blick auf den Stausee und das dahinter thronende Zervreilahorn freigibt. Es ist der gelungene Höhepunkt einer schönen Winterwanderung durch das Valsertal. Die Wanderung auf dem Panoramaweg beginnt mit einer Gondelfahrt von der Talstation in Vals nach Gadastatt. Von hier aus wandert man in zumeist angenehm ebenen Gelände auf dem präparierten Winterwanderweg talaufwärts. Zwei kurze Anstiege müssen bewältigt werden, dafür belohnen die Ausblicke auf die gegenüberliegende Talseite und das imposante Bergpanorama. Vorbei geht es an gefrorenen Wasserfällen, einladenden Holzbänken, verschneiten Alphütten, zwischen schneebedeckten Tannen hindurch immer den pinken Wegweisern nach. Über den Wanderern erhebt sich der Dachberg, das Valser Skigebiet. Nach rund zwei Stunden erreicht man Frunt. Hier steht exponiert die 1754 erbaute Kapelle St. Anna, und Bänke vor den Alphütten laden zum Sonnenbaden ein. Eindrücklich ist der Blick auf den Stausee und das 2821 Meter hohe Zervreilahorn, das «Bündner Matterhorn». Danach geht es steil hinunter zur Staumauer. Dieses imposante Bauwerk überquert man noch, bevor die Wanderung auf der anderen Seeseite beim Restaurant Zervreila endet. Der Heidelbeerkuchen, eine Spezialität des Hauses, stärkt für den Rückweg: Entweder per Shuttlebus, zu Fuss entlang der Strasse oder abenteuerlich und rasant auf der sieben Kilometer langen Schlittelpiste zurück bis zur Talstation der Gondelbahn in Vals.
Vier-Seen-Wanderung im Herzen der Schweiz Nr. 1502
Melchsee Frutt — Engelberg • OW

Vier-Seen-Wanderung im Herzen der Schweiz

Tausend Diamanten gleich glitzert das Wasser des Melchsees in der frühen Morgensonne. Die Luft ist frisch und rein – es ist herrlich, hier auf dem Hochplateau der Melchsee-Frutt. Körper, Geist und Seele dürfen sich freuen auf die abwechslungsreiche Wanderung vorbei an den vier Perlen Melchsee, Tannensee, Engstlensee und Trüebsee nach Engelberg. Rund sechs Stunden Wanderzeit verteilen sich auf fast 19 Kilometer Distanz, dennoch kommen auch Familien und Kinder auf ihre Rechnung: Verschiedene Bahnen können bei Bedarf die Marschzeit auf unter anderthalb Stunden verkürzen. Kurz nachdem man das Dorf auf Melchsee-Frutt verlassen hat, führt die Route leicht ansteigend entlang des Bonistocks zum Tannensee. Der Anblick mit den Spiegelungen der umliegenden Berggipfel ist traumhaft. Beim Gasthaus Tannalp gäbe es eine weitere Einkehrmöglichkeit, und bis hierhin würde auch der Fruttli-Zug fahren. 130 Höhenmeter tiefer liegt die Engstlenalp mit dem gleichnamigen Hotel, welches an alte Zeiten erinnert, als die Pässe noch mit Saumtieren begangen wurden. Etwas versteckt liegt der Engstlensee, der seine wahre Pracht erst mit Blick von der Krete des Schaftals so richtig entfaltet. Bald ist der Jochpass erreicht, und der Bergwanderweg quert unter dem Berghaus nach Nordosten: Entlang der Sesselbahn hinunter zum Trüebsee wurde nämlich eine Downhill-Strecke für Biker eingerichtet. So lassen sich Wanderer und Biker gegenseitig in Frieden und man merkt erst beim Trüebsee im Touristengewusel, dass Engelberg eine grosse internationale Ausstrahlung hat. Der Abstieg via Gerschnialp und Bänklialp nach Engelberg ist ebenfalls lohnend, doch angesichts müder Knochen ist die Gondelbahn eine gute Alternative.