Schweizer Wanderwege | Wandervorschläge • Schweizer Wanderwege

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Die Alpen im Bedrettotal Nr. 0762
Pesciüm — Ronco • TI

Die Alpen im Bedrettotal

Wer ins Tessin fährt, wartet gegen Ende des Gotthardtunnels gespannt darauf, ob im Tessin tatsächlich wiederum schönes Wetter herrscht. Es bleibt aber nicht lange Zeit, es jetzt zu betrachten und sich darüber zu freuen. Denn der Wanderausflug beginnt direkt beim Tunnel~ ausgang in Airolo, was heisst, den Zug hier zu verlassen. Von Airolo verkehrt ein Bus zur Talstation der Gondelbahn Airolo‑Pesciüm. Es lohnt sich aber, erst eine Gondelfahrt später hochzufahren und in der Schaukäserei Caseificio del Gottardo von Airolo beim Käsen zuzuschauen. Hier werden würzige Halbhartkäse hergestellt sowie Butter, Rahm und Streichkäse. Es ist also ideal, im Käseladen des Restaurants sein Picknick für unterwegs mit einem lokalen Käse zu ergänzen. Schöne, geeignete Rastplätze dafür hat es unterwegs genug. Von der Alp Pesciüm folgt die Höhenwanderung dem Alpweg ins Bedrettotal, der sich mit einer tollen Aussicht auf die kurvenreiche alte Gotthardpassstrasse in der Tremola‑Schlucht brilliert. Neben dieser kulturhistorischen Sehenswürdigkeit und den Alpwirtschaften am Weg überrascht das Bedrettotal auch mit idyllischen Bergseen umgeben von Alpweiden mit Heidelbeerstauden. Bei der Alpe di Valleggia verlässt die Route den Höhenweg, sie führt hinab ins Tal und dann in das Dörfchen Ronco. In der Dorfmitte befindet sich die Bushaltestelle für die Rückfahrt nach Airolo. Das Ristorante Stella Alpina vis‑à‑vis bietet eine frische Alpenküche an, zum Beispiel Heidelbeer‑Risotto oder ein kaltes Plättli mit würzigem Bedretto‑Alpkäse und verschiedenen Rohschinken. Und zum Schluss darf eine berühmte Bedrettospezialität nicht fehlen, die Pastefrolle, ein s‑förmiges knusprig‑knackiges Biskuit, das auch in Mailand auf dem Markt kommt!
Spukwanderung Nr. 0763
Trubschachen — Trub • BE

Spukwanderung

«Der Luft wäiht am Napf hinger ganz uf enen angeri Syten ume», schrieb der Emmentaler Mundartdichter Simon Gfeller im Oktober 1932. Was er damit meinte, wird auf der Wanderung von Trubschachen nach Trub über die Risisegg deutlich. Nach einem gut dreiviertelstündigen Aufstieg zur Vorder Risisegg führt ein Strässchen ebenwegs über den Rücken des lang gezogenen Hügels. Bald erreicht man die Mittler Risisegg. In dem mächtigen Bauernhaus trieb in den Sechzigerjahren der Stauffenjutzi sein Unwesen. Der Knecht, der drei Frauen ermordet hatte, fand lange keine Ruhe und versetzte die Einwohner der Risisegg in Angst und Schrecken. Wer den Weg Richtung Altgfääl bei regnerischem Wetter unter die Schuhe nimmt, kann etwas von dem grusligen Gefühl nachempfinden: Die Hügel sind mit Nebel verhangen, das kleine Dorf Trub im Tal unten wirkt geheimnisvoll und verlassen, der kühle Wind weht über die Baum- und Tannenwipfel. An einem schönen Frühlingstag hingegen verschwindet das Unbehagen bald, auf dem Hügelzug wird es schnell warm und sonnig. Nach dreiviertel Stunden ist eine Rast im Ober‑Altgfääl angesagt. Die Familie Zaugg, die mit dem Stauffenjutzi damals ebenfalls Bekanntschaft geschlossen hatte, betreibt hier von Mai bis Oktober eine Besenbeiz mit Feuerstelle. Die Wanderung führt anschliessend ein kleines Stück zurück, bevor der Abstieg über den Risiseggchnubel ansteht. Im Sandgrabe angekommen, verläuft der Weg entlang des Flüsschens Trueb bis ins Dorf Trub.
Tiefe Schluchten und alte Tunnel Nr. 0764
Schangnau — Langnau im Emmental • BE

Tiefe Schluchten und alte Tunnel

Keine Stunde braucht man, um von Schangnau zum Räbloch zu gelangen, dort, wo in der Emmenschlucht hohe Felswände zusammenstossen und einen natürlichen Übergang bilden. Von überall her rieselt und stiebt Wasser in die Tiefe. Einer Sage zufolge versteckt sich im Winter die Emmenschlange zwischen den Klippen, um im Frühling zischend auszubrechen und das Tal zu überfluten. Nach dem Abstecher ins Räbloch geht es wieder auf den Wanderweg Richtung Eggiwil zurück. Und schon biegt der Pfad in die nächste Schlucht ein: den Schopfgraben. Der Einstieg erfolgt über das Naturschutzgebiet Pfaffenmoos, dann zieht der Weg an den steilen Hängen von Tobel zu Tobel. Bei Sorbach erreicht die Route die Emme und folgt ihr auf dem Teersträsschen bis Eggiwil. Nach der Übernachtung geht es mit einer Wanderung über den Höhenzug Gyrsgrat-Howacht weiter, die auch als Wanderland‑Route Nr. 2 mit dem Namen Trans Swiss Trail ausgeschildert ist. Die Kulisse ist atemberaubend: zu Füssen ein Flickenteppich aus Flur und Wald mit prächtigen Einzelhöfen, am nahen Horizont die Voralpenkette vom Hohgant bis zum Stockhorn, im Hintergrund die Eisriesen des Berner Oberlands. Emmental pur! Auf dem Gyrsgrat führt die Route durchs Hegeloch, einen der ältesten Tunnel der Schweiz. Er wurde 1839/40 von Bauern aus der Nagelfluh gesprengt – mit der finanziellen Unterstützung des Berner Inselspitals, das in der Gegend über Grundstücke verfügte. Auf der anderen Seite der Felsen liegt der Sattel Hüpfebode, wo sich eine Käserei befindet. Am besten nimmt man gleich ein Stück Emmentaler mit auf dem Weg zur Howacht. Der Name des Aussichtspunktes weist auf einen ehemaligen Signalposten hin. Ein sanfter Abstieg nach Langnau bildet den Abschluss der Tour.
Dem Jaunbach entlang 1 Nr. 0767
Rellerligrat — Musersbergli • BE

Dem Jaunbach entlang 1

Der Ursprung des Jaunbachs ist ein unaufgeregter Ort. Der Graben beginnt auf einer Anhöhe nahe der Hinderi Schneit, rechts von einem Kiesweg begrenzt, links von einem Wanderweg. Wie ein Ausrufezeichen steht eine alleinstehende Tanne oberhalb des Jaungrunds. Es ist sumpfig, weiter unten sammelt sich das Wasser in einem kleinen Rinnsal, das talabwärts Richtung Abländschen verschwindet. Der Wanderer lässt den Jaunbach allerdings allein ins Tal fliessen, dieser wird schon bald von der Fahrstrasse begleitet und ist daher eher unattraktiv. Die spektakuläre Wanderroute führt auf der Südseite den Hängen der Gastlosen entlang. Um diese Strecke machen zu können, bietet sich neben einer Rundwanderung ab Jaun eine Route aus dem Berner Oberland an – zum Beispiel von der Bergstation Rellerli/Schönried aus. Der Weg zum Jaungrund verläuft dort angenehm und mehrheitlich abwärts, dafür mit tollen Aussichten je nach Wetter auf ein Nebelmeer. Nach dem Jaungrund stehen dann zwei steile Aufstiege an: Erst zur Grubenberghütte, später der Wandflue entlang zum Wolfs Ort. Beide Anstrengungen werden mit überwältigenden Panoramen belohnt. Vom Wolfs Ort kann Jaun auch über das Soldatenhaus erreicht werden. Im Frühling und auch im späteren Herbst empfiehlt sich jedoch der Südhang, da dieser schneller schneefrei und trocken ist. Hier führt der Weg den schroffen Felsformationen der Sattelspitzen und Gastlosen entlang. Die Macht der Felswände und in den Himmel ragenden Zähne ist hautnah spürbar. Abgerundet wird die Wanderung durch die Einkehr in die kleine Buvette Grat, bevor mit dem Gastlosen‑Express die Talabfahrt ansteht.
Den Jaunbach entlang Nr. 0768
Charmey — Gruyères • FR

Den Jaunbach entlang

Die Wanderung von Charmey über Broc nach Gruyères ist abwechslungsreich und gerade auch für Kinder gut geeignet. Erster Höhepunkt ist die Hängebrücke, welche die Halbinsel «Presqu’Ile» mit dem Ufer des Lac de Montsalvens verbindet. Fortan führt der Weg in einem abwechslungsreichen Auf und Ab dem Seeufer entlang. Zwischen den Waldstücken gibt es immer wieder Gelegenheiten, einen Blick über die ganze Länge des Sees und auf den dahinter mächtig aufragenden Dent de Broc zu werfen. Mehrere Picknick‑ und Badeplätze laden zum Verweilen ein. Am Westende wird der See durch den 1919 bis 1921 erbauten Damm gestaut. Von diesem lässt sich ein Blick über 115 Meter hinunter in die Schlucht werfen. An der Mauer und an Felsen angebrachte Treppen und Stege lassen einen die Luft anhalten – sie sind jedoch für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Die Partie durch die Jaunbachschlucht lässt dann die Herzen der Kinder höher schlagen: Kleine Brücken wippen beim Überqueren rhythmisch mit. Stege führen direkt über den Bach. Mehrere dunkle Tunnel sorgen für eine geheimnisvolle Stimmung – wer das nicht schätzt, nimmt am besten eine Taschenlampe mit. Auf dem Weg nach Gruyères liegen die 1705 gebaute Chapelle des Marches und die schindelbedeckte Holzbrücke «Pont qui Branle», die aber im Gegenteil zu ihren Vorgängern nicht schaukelt. In Gruyères empfehlen sich schliesslich ein Besuch des Schlosses und ein Zvieri in der Altstadt mit ihren aussichtsreichen Restaurant-Terrassen.
Seltene Tulpen im Baselbiet Nr. 0769
Oberwil, Hüslimatt — Basel, Neuweilerstrasse • BL

Seltene Tulpen im Baselbiet

Ab Mitte März bis Anfang April blühen auf dieser Wanderung zahlreiche Weinbergtulpen: Um den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, muss man allerdings etwas Glück haben. Der Weg zum Tulpenmeer beginnt an der Tramhaltestelle in Oberwil. Schon wenige Minuten später ist man im Grünen und folgt dem Wasserlauf der kleinen Birsig. Schon von Weitem leuchten am Ufer im Gebüsch die ersten gelben Weinbergtulpen. In den Rebbergen am Bernhardsberg, in den Wiesen und zwischen den Sträuchern blühen sogar Hunderte von Weinbergtulpen. Als mediterrane Art bevorzugt diese Tulpe warme, sonnige Lagen mit wenig Bodenbewuchs. Bei uns findet sie diese Bedingungen fast nur noch in Rebbergen. Auf der Anhöhe oberhalb des Weinbergs öffnet sich der Blick ins Leymental und auf den bewaldeten Höhenzug des Blauen. Auf dem Bielhübel führt die Wanderung an blühenden Kirschbäumen vorbei, und auch der Raps beginnt bereits gelb zu leuchten. Unterwegs lohnt sich immer wieder ein Blick in den Himmel, denn mit etwas Glück kann man elegante grosse, weiss‑schwarze Segler beobachten: Störche. Bei ihnen handelt es sich nicht nur um die Störche aus dem Basler Zoo, die auf den Feldern um Oberwil auf Nahrungssuche sind, sondern auch um Störche, die aus ihrem Überwinterungsgebiet in Afrika zurückgekehrt sind. Nach dem Paradieshof taucht der Wanderweg in ein kleines Tälchen, schlängelt sich um die Buchen und folgt über mehrere Stege dem Lauf des Baches ins Naturschutzgebiet Herzogenmatt. Dem Dorenbach entlang geht es weiter Richtung Allschwiler Weiher und bald erreicht man den Stadtrand von Basel.
Kulturgüter im Unterwallis Nr. 0770
St-Maurice — Martigny-Bourg • VS

Kulturgüter im Unterwallis

Die Wanderung von St‑Maurice nach Martigny bietet viele Möglichkeiten, um bedeutende Kulturgüter aus verschiedenen Epochen zu besichtigen, aber auch Naturschauspiele wie den schon 1779 von Goethe beschriebenen Pissevache‑Wasserfall oder die Trientschlucht. Die Route verläuft auf einem Teilstück der Via Francigena, einem von zwölf Kulturwegen, welche die Organisation ViaStoria in der Schweiz erarbeitet hat. Bei Vernayaz wird der Wanderweg von der Via Cook gekreuzt. Jene folgt der Strecke, die der englische Tourismuspionier Thomas Cook 1863 mit seiner Reisegruppe zurücklegte, als er erstmals die Schweiz bereiste. Kulturhistorisch Interessierte reisen besser schon am Vortag in St‑Maurice an, um die im Jahre 515 gegründete¹ mit ihrem Kirchenschatz¹, einem der reichsten in Europa, auf einer Führung zu besichtigen. Auch die archäologischen Grabungen¹ und das Archiv¹ sind bedeutend. Etwas weiter nördlich kann man dem alten Zollhaus¹ und dem Château¹, wo sich das Militärmuseum¹ befindet, einen Besuch abstatten. Vom Bahnhof St‑Maurice führt die Wanderung über Les Emonets durch den Bois Noir nach Evionnaz, dann dem Hangfuss entlang über La Balmaz und Miéville nach Vernayaz. Leider verläuft ein Grossteil der ersten Weghälfte auf Hartbelag, mit einer schlimmen Passage nach La Balmaz direkt neben Autostrasse und Eisenbahn. Die Fortsetzung mit dem Pissevache‑Wasserfall und märchenhaften Pfaden im Wald ist jedoch sehr attraktiv. Kurz nach Vernayaz lohnt sich ein Abstecher in die Gorges du Trient unbedingt: Über eine hölzerne Galerie, durch Metallnetze vor Steinschlag geschützt, kann man die wilde Schlucht erkunden. Mehrheitlich über Waldwege geht es nach Martigny, wo Nimmermüde noch die Burg La Bâtiaz¹, römische Stätten¹ oder die Fondation Gianadda¹ besuchen können.
Hinauf zur Aspilinde Nr. 0765
Biglen — Lützelflüh • BE

Hinauf zur Aspilinde

Die Wanderung von Biglen nach Lützelflüh vermittelt fantastische Aussichten auf das hügelige Land, das der Pfarrer und Dichter Jeremias Gotthelf in seinen Büchern so schön beschrieb. Insbesondere auf der Aspiegg, dem höchsten Punkt der Tour, hat man einen schönen Blick aufs Högerland. Bei guter Sicht leuchten im Süden die Hochalpen, im Norden ist die Jurakette zu erkennen. Am nordöstlichen Horizont erscheinen Schloss Trachselwald und Sumiswald, westlich davon ist Lützelflüh zu sehen. Mit der Linde und den beiden roten Bänklein auf der Kuppe lädt der Ort zum Verweilen und Philosophieren ein. Im Aspilindenbuech, das sorgfältig in einem Kästchen aufbewahrt wird, können Ausflügler ihre Gedanken festhalten. Der Anstieg vom Bahnhof Biglen über Änetbach und Baldisthal (Bulestel) zum ehemaligen Ferienhaus Gumm der Stadt Bern ist bald geschafft. Mal auf Trampelpfaden, mal auf einer Fahrstrasse – geht es im leichten Auf und Ab zur Hammegg, wo sich die Gedenkstätte des Mundartdichters Karl Grunder befindet. Ein kleiner Abstecher rechter Hand führt zum Restaurant Löchlibad. An Höfen und Obsbäumen vorbei, dann durch Wald zieht der Wanderweg zur Aspiegg. Für den Abstieg nach Lützelflüh bieten sich zwei Varianten an: über Schafhausen oder über Otzeberg. Wir wählen die etwas kürzere zweite Variante und erreichen nach einer Stunde das Tal des Goldbachs beim Weiler Öli und wenig später das Gotthelf‑Dorf. So bleibt genug Zeit, um das neu renovierte Museum über Leben und Wirken des Dichters zu besuchen.
Die Via Romantica im Parc Ela Nr. 0754
Hst. Wiesen — Filisur • GR

Die Via Romantica im Parc Ela

Zwischen der Walsersiedlung Jenisberg und Filisur wurde ein spektakulärer Wanderweg angelegt. Die Via Romantica führt durch den Parc Ela, den grössten Naturpark der Schweiz. Die Wanderung beginnt am Bahnhof Wiesen, unweit des Viadukts von Wiesen, der höchsten Mauerwerksbrücke der Rhätischen Bahn und führt durch Runsen, Schutthalden und Lawinenzüge. Nach dem lohnenden, fünfminütigen Abstecher zu diesem historischen Bauwerk führt der Weg zurück, am Bahnhof vorbei und in nördlicher Richtung über die Steinbrücke über der tief eingeschnittenen Landwasserschlucht und dann im Zickzack bergwärts. Das Rauschen und Toben des Wildbaches verfolgt einen bis weit hinauf. Nach rund einer Stunde Wanderzeit ist die ganzjährig bewohnte Walsersiedlung Jenisberg erreicht. Hier lockt die liebevoll gestaltete Gässälibeiz mit einfachem Mittagsimbiss und selbst gemachtem Kuchen. Ausgangs Weiler beginnt der schmale, aber gut ausgebaute Weg den Hang entlang nach Filisur. Wieder rauscht es aus der Tiefe und nochmals zeigt sich weit unten das Landwasser. Nach einem Wegstück zuerst im Wald und dann über eine rutschige Geröllhalde steht der Wanderer oberhalb des eindrücklichen Drostobels. Beim Durchqueren dieser ausgesetzten und spektakulären Passage kreisen die Gedanken ungewollt um die verwegenen Planer, Erbauer und Verantwortlichen für den Unterhalt dieses Wanderwegs. Hier zeigt sich der filigran wirkende Viadukt zum letzten Mal auf dieser Tour. Kurz nach diesem Höhepunkt der Wanderung bietet die Feuerstelle Älpelti mit Tisch und Bänken die Möglichkeit zur Rast. Bald ist auch der Rastplatz Schönboden mit weiteren Feuerstellen und Bänken erreicht. Vorbei an der Ruine Greifenstein und über den Kehrtunnel der Rhätischen Bahn führt das letzte Wegstück hinunter nach Filisur – wer mag, kann auch den direkten, steilen Weg wählen.
Sommermärchen über Grächen Nr. 0753
Hannigalp — Grächen • VS

Sommermärchen über Grächen

Die Region Grächen ist immer einen Ausflug wert! Speziell auch für Familien oder Grosseltern mit ihren Enkeln bietet die Terrasse über dem Mattertal einiges für Gross und Klein. Schon die Fahrt auf die Hannigalp mit einer Märchengondel lässt eintauchen in eine andere Welt. Mit einer Erfrischung auf der aussichtsreichen Sonnenterrasse oder mit einem Besuch des neuen Familien‑Spielparks fängt der Tag auf der Alp gemütlich an. Die Wanderung beginnt dann auf dem breiten Weg, der leicht steigend oberhalb der Tipis in den Nadelwald führt. Schon bald ist die Alp Stafel erreicht; sie bietet gute Sicht auf die Berner Alpen, vom Bietschhorn bis zum Aletschhorn. Beim Wegweiser geht es rechts auf einem kleinen, spannenden Weglein Richtung Chrüterabord weiter. Es führt auf und ab über Steine und Wurzeln und durch einen offenen Nadelwald mit malerischen Alpenrosen‑ und Heidelbeersträuchern. Die vielen grossen und kleinen Felsblöcke animieren Kinder immer wieder zum Klettern und Balancieren. Kurz nachdem der Pfad in dichteren Wald hineinführt, erreicht er in einer flachen Senke die Abzweigung nach Chrüterabord, wo eine gut ausgerüstete Feuerstelle für die Mittagsrast oder einen Zvierihalt lockt. Danach gehts auf einem Zickzackweglein, das sich zwischen Steinen, Felsbrocken und Felstürmen durchschlängelt, hinunter Richtung Z’Seew. Nach diesem anspruchsvollen Teilstück erwartet die Wanderer eine Ruhebank, danach folgt ein bequemer Weg weiter hinunter zum See. Kurz davor quert die Wanderroute einen der bekannten Walliser Bewässerungskanäle entlang der Hänge, eine Suone. Etwas unterhalb liegt der idyllische Badesee, der zu einer letzten Rast einlädt. Auf der Südseite des Sees, oberhalb des Strässchens, lassen sich in der Kneipp‑Anlage auch noch die müden Füsse erfrischen. Bis zur Postautohaltestelle in Grächen sind es dann nur noch wenige Minuten.
Echter Genuss im Emmental Nr. 0755
Eggiwil — Trubschachen • BE

Echter Genuss im Emmental

Ausgangsort dieser schönen Wanderung ist Eggiwil im Emmental. Der Weg führt am Schulhaus vorbei hinunter zur Emme und folgt ihr stromaufwärts. Dabei streift der Blick die sanften Hügel und typische Emmentaler Bauernhäuser mit weitausladenden Dächern. Ab Heidbühl gehts ein kurzes Stück dem Geissbach entlang, dann folgt ein ziemlich steiler Aufstieg in den Wald und hinauf zur Steibödeli-Weide. Der Weg steigt stetig an über Weiden und vorbei an einzelnen Höfen. Aber ein Blick zurück lohnt sich, denn die liebliche Landschaft erlaubt immer bessere Weitsicht. Bald stehen die Wandernden auf dem Hinder Rämisgumme. Die Alp ist bekannt für ihr Blütenmeer von Krokussen im Frühling. Ganzjährig bietet sie ein sagenhaftes Panorama auf das Berner Oberland im Westen und das Entlebuch mit der imposanten Schrattenflue im Osten. Der Krete folgend führt der Weg zum höchsten Punkt der Wanderung, dem Rämisgummenhoger. Das unscheinbare Weglein führt weiter, immer dem Weidenzaun entlang über die aussichtsreiche Krete bis zum Bergrestaurant Erika bei Geissholle. Hier wird ein ausgezeichnetes Mittagsmenü serviert oder auch ein Zvieriplättli. Frisch gestärkt gehts auf gleichem Weg zurück bis zum Vorder Rämisgumme und dann an den Abstieg nach Trubschachen. Bei der nächsten Abzweigung führt die markierte Route rechts wieder über voralpine Weiden hinunter nach Buhus, weiter in den Wald und dann dem Steibach entlang bis zum gleichnamigen Weiler. Schon nach wenigen Metern auf dem abwechslungsreichen Weglein links der Ilfis entlang winkt der Schriftzug der Biskuitfabrik Kambly und der Geruch von frischen Bretzelis lockt alle an. Über die Brücke ist der Bahnhof, aber auch das «Kambly Erlebnis» mit Fabrikladen, Schauconfiserie und Café schnell erreicht.
Von Solothurn zum Schloss Buchegg Nr. 0756
Solothurn — Kyburg-Buchegg • SO

Von Solothurn zum Schloss Buchegg

Ausgangspunkt dieser Wanderung ist der Bahnhof Solothurn. Dieser wird auf der Südseite bei der RBS‑Station verlassen. Die ersten paar Hundert Meter verlaufen auf der Hauptstrasse, dann auf Nebenstrassen. Kurz nach der Strafanstalt Schöngrüen biegt die Route rechts, wenig später links ab und mündet bald in den Wildmannwald. Auf Waldwegen gehts nun Richtung Lüterkofen. Nach dem Waldaustritt erreicht man das hübsche Dorf in rund einer Viertelstunde. Gemeinsam mit Ichertswil bildet Lüterkofen eine Doppelgemeinde mit knapp 750 Einwohnern. Über schöne Wiesen und einen Wald entlang führt der Weg südwärts weiter nach Küttigkofen. Gleich nach dem Dorfzentrum biegt der Weg rechts ab. Aufgepasst – ab hier wird der bekannten Wanderwegmarkierung vorläufig keine Beachtung geschenkt. Der Weitermarsch führt nun auf der Route der 3. Solothurner Waldwanderung, der «Buechibärger Rundwanderung» Richtung Mühledorf. Sie ist mit grün‑gelb‑roter Beschilderung gut markiert und führt zuerst zwischen dem Wald und dem Mülibach durch, dann an einer Kuhweide vorbei, bevor sich Wald, Feld und Wiese erneut abwechseln. Am Weg befinden sich hier Informationstafeln mit Wissenswertem zur Region und deren Geschichte. Ab Mühledorf ist die Route Richtung Wolftürli wiederum mit den gewohnt gelben Wegweisern markiert. Der letzte Streckenabschnitt bis nach Kyburg‑Buchegg führt erneut auf der «Buechibärger Rundwanderung» durch schönen Wald. Einmal vor Ort lohnt es sich, das «Buechischlössli» zu besichtigen. Das Schloss Buchegg und seine Herren haben der Region Bucheggberg ihren Namen geliehen. Von Kyburg‑Buchegg fährt das Postauto zum Bahnhof Lohn‑Lüterkofen, und von da verkehren die RBS‑Züge nach Solothurn und nach Bern.
Der Freiberg Chärpf im Glarnerland Nr. 0757
Mettmen — Unter Ämpächli • GL

Der Freiberg Chärpf im Glarnerland

Zwischen den Flüssen Sernf und Linth im Glarnerland erhebt sich mit dem Freiberg Chärpf ein Bergmassiv, das nicht nur landschaftliche Reize bietet, sondern auch eine ganz besondere Geschichte bereithält. Diese Wanderung beginnt mit der Busfahrt von Schwanden nach Chis und von dort mit Luftseilbahn hinauf zur Mettmen-Alp. Der Wanderweg führt zuerst den Stausee Garichti entlang und hinauf zu den Kletterfelsen beim Widerstein; dann steigt er langsam an zum Wildmadfurggeli. Dort bietet sich der beste Einblick in das älteste Wildschutzgebiet von Europa, eben den Freiberg Chärpf. Bereits 1548 wurde erkannt, dass das Wild vor der Ausrottung bewahrt werden musste. Allerdings gab es zahlreiche Sonderbestimmungen, die das gültige Jagdverbot unterwanderten. Eine davon war der Brauch der Hochzeitsgämsen: Heiratete ein Glarner Paar zwischen Jakobi (25. Juli) und Martini (11. November), so hatte es Anrecht auf zwei Freiberg-Gämsen für das Hochzeitsessen. Weil der Wildbestand dezimiert war, wurden im Jahre 1792 jedoch alle Sonderbestimmungen fallen gelassen. Diese Geschich­te hat die Glarner Bildhauerin Tina Hauser zum Skulpturenweg mit elf Stationen inspiriert. Diese stehen zum Teil nun am Wanderweg oberhalb der Seenplatte von Wildmad – auch ein fantastischer Ort für das Picknick. Dort lässt sich die Aussicht auf die Tschingelhörner mit dem berühmten Martinsloch am besten geniessen. Der Abstieg erfolgt über den Gelbchopf und die Chüebodenalp, anschliessend durch lichten Bergwald und über Weiden bis Unter Ämpächli, wo Hungrige sich im modernen Bergrestaurant an verschiedenen Pasta, Suppen und Salate selber schöpfen können. Mit der Gondelbahn gehts schliesslich hinunter nach Elm, wo einst Ex-Skistar Vreni Schneider ihre unglaubliche Karriere begann und wo mit dem Elmer-Citro die wohl bekannteste Zitronen­brause der Schweiz herkommt.
Im Schaffhauser Blauburgunderland Nr. 0758
Siblingerhöhe — Trasadingen • SH

Im Schaffhauser Blauburgunderland

Von Schaffhausen fährt der Bus Nr. 21 zum Ausgangspunkt der Wanderung auf der Siblingerhöhe. Diese bietet einen ganz besonderen Weitblick: Wie eine Banane umschlingt der Hallauer‑ und Wilchingerberg das Klettgau, und auch das Ziel der Wanderung, Trasadingen, ist in Sichtweite. Auf dem Marsch über den höchsten Punkt auf 616 Metern, den Hammel, an Hinter Berghöf und wenig später an Vorder Berghöf vorbei, sind die Höhenzüge des Südschwarzwalds auszumachen. Näher präsentieren sich die Dörfer des Ackerund Rebbaugebietes Klettgau, das überragt wird von der Bergkirche St. Moritz, dem Wahrzeichen von Hallau. Der Abstieg lohnt sich nicht nur wegen der Bergkirche, sondern auch wegen des Weinbau‑ Museums, das sich inmitten stattlicher Häuser, verträumter Hinterhöfe und idyllischer Gassen von Hallau befindet. Ein Besuch der Vinothek lohnt sich, wo das Tourismusbüro auch Auskünfte erteilt. Denn mit einem Schluck lokalem Blauburgunder im Gaumen und versorgt mit Informationen zur Region, schreitets sich mit ganz anderer Sichtweise durch die grösste zusammenhängende Rebenlandschaft der Deutschschweiz. Entlang von Hecken führt der Wanderweg dann hinauf auf die Höhe des Wilchingerberges. Bevor die Wanderung vorbei am Wilchinger Berghus und hinunter nach Trasadingen zu Ende geht, lässt sich auf seinem höchsten Punkte, Uf Rummelen, auf 590 Metern nochmals die Aussicht geniessen, bei sehr guter Fernsicht sogar bis hin zu den Alpen. Der Grenzort Trasadingen hat eine ganz besondere Attraktion: Schlafen im Fass. Bei Rüedis besteht die Wahl, in über 200 Jahre alten Fässern oder in modern gestalteten Hotelzimmern in Form eines Holzfasses zu übernachten – ohne Abstrich an Komfort, mit Dusche, WC, Lavabo und Fernseher! Oder man geniesst zum Abschluss der Wanderung in der Weinbar oder Lounge auf Rüedis Hof feste wie flüssige Köstlichkeiten der Region.
Auf Kriegspfaden im Baselbieter Jura Nr. 0759
Eptingen — Waldenburg • BL

Auf Kriegspfaden im Baselbieter Jura

Während des Ersten Weltkriegs bildete die Fortifikation Hauenstein eine wichtige Verteidi~ gungslinie der Schweizer Armee. An dieser Wanderroute zeugen noch heute Schützengräben und Bunker von den Kriegsjahren 1914 bis 1918. Die Wanderung beginnt in Eptingen. Seine Quelle nutzte früher das Bad Eptingen für Heilbäder, heute dient sie ausschliesslich der Gewinnung von Eptinger Mineralwasser. Der Wanderweg steigt zu Beginn langsam zum Gasthaus Chall an, das zu einem Kaffee oder für spät Startende zum Mittagessen einlädt. Von dort ist es nur noch ein kleines Stück bis hinauf auf die Jurakette. Ein als Felsblock getarnter Bunker im Wald und das General‑Wille‑Haus lassen keine Zweifel offen: Hier verläuft die Wanderung nicht auf einer Forststrasse, sondern auf der ehemaligen Militärstrasse. Sie führt denn auch zu einem wichtigen Stützpunkt der Fortifikation, der Belchenflue. Der Stützpunkt diente als Scheinwerferstellung und Beobachtungsposten. Heute ist die Belchenflue wohl einer der bekanntesten Gipfel des Baselbieter Jura und bietet mit ihren 1099 Metern Höhe einen fantastischen Ausblick: im Vordergrund das Mittelland, weit im Süden das ganze Alpenpanorama vom Säntis bis hin zum Moléson und im Norden die Vogesen und der Schwarzwald. Die Wanderung führt weiter an Schützengräben vorbei, doch plötzlich, am Rande der Weide unterhalb der Geissflue, endet der Pfad. Weit vorne jedoch erblickt das geübte Auge einen gelben Wegweiser. Ohne Wegspur geht es über die Wiese, und niemand soll erschrecken, wenn dort eine Gämse das Weite sucht. Der Krete folgend geht es über den Rehhag und die Gerstelflue zur Schlossruine Waldenburg. Das gleichnamige darunterliegende Städtchen diente im Mittelalter der Sicherung der Passstrasse und bot Säumerdienste über den Oberen Hauenstein an. Die Wanderung endet hier mit einem Besuch im Restaurant Löwen und im Leue‑Lädeli mit lokalen Produkten.
Die Terrassen des Lavaux am Genfersee Nr. 0760
Lutry — St-Saphorin • VD

Die Terrassen des Lavaux am Genfersee

Zwischen Lausanne und Vevey an den Hängen oberhalb des Genfersees breitet sich das Lavaux mit seinen sonnenverwöhnten Weinterrassen aus, besprenkelt mit malerischen historischen Weilern und Dörfern. Das Lavaux steht seit 2007 unter dem Schutz der Unesco. Beim Bahnhof von Lutry startet diese dreistündige, gemütliche Wanderung. Sie ist mit gelben Wanderwegweisern gut signalisiert, doch rüstet sich der erfahrene Wanderer zur Sicherheit mit einer Karte aus. Wunderschön und erholsam windet sich der Wanderweg in stetem Auf und Ab durch die Rebhänge, zu Füssen liegt den Wandernden der Genfersee und am Horizont leuchten die (weissen) Bergspitzen der Walliser und Waadtländer Alpen. Unterwegs informieren Schautafeln über die Weinregion. Die Terrassen für den Weinbau wurden im 12. Jahrhundert von Zisterziensermönchen angelegt, weil das Gelände zu steil für die Landwirtschaft war. Weinliebhaber danken es Ihnen, denn das Lavaux bildet mit seinen 800 Hektaren das grösste zusammenhängende Weinbaugebiet der Schweiz. Die Route führt durch die drei verschiedenen Anbaugebiete von Lutry, Villette und Epesses. Am Wegrand laden zahlreiche Winzerkeller und Beizchen ein, ein Gläschen Chasselas aus der Region zu kosten. Kleine Pausen kommen besonders im Sommer gelegen, dann wird es nämlich ganz schön heiss in dieser Südlage – Kopfbedeckung und Sonnencreme also nicht vergessen. In den anderen Jahreszeiten schätzt gerade der Wanderer die angenehme Wärme und im Herbst die schönen Verfärbungen der Blätter. Via Grandvaux, Chenaux und Riex führt die Route nach Rivaz und schliesslich nach St‑Saphorin. Dort fährt die S‑Bahn zurück nach Lausanne. Oder wer es sich einrichten kann, bleibt noch eine Nacht hier und verweilt in der Ferienstimmung, die die Region verbreitet.
Die Kreten des Neuenburger Jura Nr. 0761
La Chaux-de-Fonds — Les Ponts-de-Martel • NE

Die Kreten des Neuenburger Jura

Diese Wanderung über Waldweiden und Hügel zwischen La Chauxde-Fonds und Les Ponts-de-Martel verläuft westlich des Tales von Les Ponts und La Sagne. Vom Südausgang des Bahnhofes La Chaux-de-Fonds quert die Route diagonal die Stadtpärke bis zum südlichen Stadtrand. Interessierte entdecken unterwegs den Jugendstil-Musik-Pavillon sowie eine reichhaltige Variation an Baumarten und Büschen. Westlich am Schwimmbad vorbei sind beim Kreisel die ersten gelben Wegweiser auszumachen. Der Weg steigt über den Mont Jaques, dann mehr oder weniger auf der Krete Richtung La Sagne und schliesslich weiter nach Les Pontsde-Martel. Le Communal ist eine typische, mit Tannen versetzte Waldweide des Neuenburger Jura mit grosszügigen Auflockerungen, die immer wieder die Sicht auf die umliegende Landschaft freigeben. Nach dem Übergang La Rocheta verläuft der Weg weiter über den bewaldeten Grat zum Aussichtspunkt 1257,3 und erreicht den Grand Som Martel. Dieser Gipfel erfreut durch eine besondere Weitsicht in die Umgebung: gegen Osten den Chasseral, die Windkraftanlagen auf dem Mont Soleil, Städte und Dörfer der Gegend und bei guter Sicht die Höhen der Vogesen. Westlich gegenüber zeigen sich der Creux du Van, der Chasseron und auch einige Alpengipfel. Die Bergwirtschaften Grand Sommartel, Petit-Sommartel sowie La Petite-Joux bieten regionale Spezialitäten. Auf dem Weiterweg nach Petit Som Martel kann meistens Bekanntschaft mit weidenden Pferden gemacht werden. Nach Petite Joux führt der Weg abwärts durch die Pouette Combe. Als Abwechslung zu den Weiden windet sich der Pfad nun zwischen Felsen den malerischen Graben hinunter und beendet die Wanderung am Bahnhof Les Ponts-de-Martel.
Skulpturenpark bei Burgdorf Nr. 0643
Hindelbank — Burgdorf • BE

Skulpturenpark bei Burgdorf

Diese Wanderung ist thematisch dem 2011 verstorbenen Eisenplastiker Bernhard Luginbühl gewidmet, der 1929 in Bern geboren wurde und später enge Kontakte zu Jean Tinguely unterhielt. Er ist auch bekannt für seine Holzgebilde, die er in spektakulären «Verbrennungsaktionen» im Feuer untergehen liess. Der Zug bringt die Wandernden nach Hindelbank, von wo der Wanderweg unter einer Bahnunterführung hindurch durch das Chräiholz Richtung Schleumen führt, leider grösstenteils auf Hartbelag. Beim Austritt aus dem Wald folgt die Route rund einen Kilometer lang der Fahrstrasse und biegt links ab nach Mötschwil. Hier wohnte der Künstler auf einem Bauernhof, der heute als Skulpturenpark der Luginbühlstiftung auf Anmeldung für Gruppen zugänglich ist. Die Skulpturen sind aber teilweise auch von aussen zu sehen. Weiter gehts am Gasthof Schütz vorbei, dann biege man links ab und folge einem Feldweg (kein markierter Wanderweg!) dem Waldrand entlang bis Rüti bei Lyssach (dort wieder signalisiert). Via Meienmoos erreicht man den Bahnhof Burgdorf Steinhof. Durch Bernstrasse und Schmiedengasse gehts in die Oberstadt, dann rechts hinunter durch die Rütschelengasse, an deren Ende der «Wächter», eine weitere Figur Luginbühls, steht. Unter dem Schlosshügel folgt die Route der Sägegasse bis zur grossen Kreuzung, dort wird links in die Unterstadt eingebogen, und bald zeigt sich das Alte Schlachthaus. Dieser Bau, 1287 erstmals erwähnt, ist das ehemalige Niederspital; er ist als Objekt von nationaler Bedeutung im Inventar der Kulturgüter aufgeführt. Durch die Mühlegasse gehen wir zum Hauptbahnhof und passieren dabei an der Platanenstrasse zwei weitere Eisenplastiken.
Insel Reichenau Nr. 0714
Stn. Reichenau • EU

Insel Reichenau

Im Winter, wenn der Schiffsbetrieb eingestellt ist, ist die Insel Reichenau am besten mit Zug oder Bus ab Konstanz zu erreichen. Diese Wanderung führt von der Bahnhaltestelle Reichenau über die Hauptstrasse, den Damm entlang auf dem Rad‑ und Wanderweg zur Insel. Zuerst lockt die Kirche von Oberzell mit ihren prächtigen ottomanischen Fresken. Dann steigt die Wanderung zur Hochwart, dem höchsten Punkt der Tour. Hier entfaltet sich ein herrlicher Blick über die ganze Insel und auf das gegenüberliegende Schweizer Seeufer. Der Abstieg nach Mittelzell führt einen mitten ins Zentrum: Auf dem Dorfplatz ziehen die alte Gerichtslinde und der ehemalige Sitz des Klostervogts, das heutige Heimatmuseum, die Besucher an. Nicht weit entfernt am Nordufer der Insel steht als Höhepunkt das Münster Santa Maria und Markus. Im Jahr 724 gründete der irische Wandermönch Pirmin auf Reichenau ein benediktinisches Kloster, das sich bald zu einem der bedeutendsten geistigen Zentren des Abendlandes entwickeln sollte. Die Wanderung führt an den westlichsten Zipfel der Insel nach Niederzell. Dort erwartet die dritte Kirche die Besucher mit ihren wertvollen Schätzen und einem kleinen Museum. Durch die Gemüseplantagen führt der Wanderweg zur Schiffsanlegestelle am südlichen Ufer und weiter zur Kirche von Oberzell zurück. Dort lässt es sich wählen, zwischen der Rückfahrt mit dem Bus oder dem Fussmarsch zur Bahnstation.
Gempenplateau Nr. 0715
Dornach • BL

Gempenplateau

Bekanntermassen ist man in Basel grosszügig. Deshalb teilen die Wandersleute vom Rheinknie hier gerne einen ihrer Geheimtipps mit den Kolleginnen und Kollegen aus anderen Regionen der Schweiz: Die Rundtour vom Birstal zum Tafeljura um Hochwald und Gempen und wieder zurück lässt sich gut auch im Winter absolvieren, sofern nicht zu viel Schnee liegt. Nicht selten seien Jahre, wo überhaupt kein Schnee liege, erzählen Einheimische. Der Anstieg vom Bahnhof Dornach‑Arlesheim zur Herrenmatt führt aus dem stark besiedelten und industrialisierten Talboden über das Schlachtfeld aus dem Schwabenkrieg des Jahres 1499 bald in die Waldeinsamkeit des Schwarzbubenlandes (so heisst der nördlichste Teil des Solothurner Juras). Der Berggasthof Herrenmatt gehört zu Hochwald. In der Nähe erinnert eine schlichte Gedenkstätte an den Flugzeugabsturz von 1973 mit 108 Todesopfern. Die durchgehend gut markierte Route quert dann das Gempenplateau, geschützt als Landschaft von nationaler Bedeutung. Nächste Zwischenziele sind das Dorf Gempen sowie die Schartenflue mit Aussichtsturm und Restaurant. Hier beginnt der Abstieg gegen die nächste Gastwirtschaft Schlosshof, wo sich der kurze Abstecher zur Schlossruine Dorneck lohnt. Nach Überschreiten der Kantonsgrenze von Solothurn zu Baselland wartet als Überraschung die Arlesheimer Ermitage, eine von Felsen gesäumte Parkanlage mit Spazierwegen, Grotten und Weihern. Im nahen Dorf selber ver-dient die barocke Domkirche einen Besuch. Wer sich den letzten Strassenkilometer zum Bahnhof von Dornach‑Arlesheim schenken will, kann in Arlesheim das gelbe BLT‑Tram zum Basler Bahnhofplatz besteigen.
Bachtel Nr. 0716
Hinwil • ZH

Bachtel

Vom Bahnhof Hinwil durchquert die Wanderung den Bezirkshauptort Richtung Kirchhügel bis hinauf zum Friedhof. Dort steigt die Berneggstrasse an letzten Einfamilienhäusern vorbei zum Waldrand, wo allenfalls auch das Auto parkiert werden kann. Bei der ersten Gabelung hält man sich rechts (Sackweidstrasse) bis zum Weiler Sack und weiter bis Wernetshausen. Beim Gasthaus Bachtel beginnt ein schmaler Weg, der über Wiesen und weiter oben längs eines Bachs in den Wald führt. Jetzt wirds steil. Bei den Wanderschildern stehen zwei Varianten zur Wahl: Es geht weiter geradeaus, rechts führt der Weg über Orn zum Gipfel, doch das ist die Abstiegsroute. Gelbe Romben an den Bäumen weisen die Marschrichtung im Wald, den gleich mehrere Wege durchstreifen. Beim Punkt 947 mündet von rechts der Rundwanderweg von und nach Orn ein. Auf diesem umkreist die Route den Berg via Westhang bis zum Wegweiser Bachtel‑Ost. Hier führt ein Pfad mit Tritten steil über dem Nordgrat direkt zum Gipfel, der ein Aussichtsplateau mit Turm, Feuerstelle und Spielplatz ist. Das Rundum‑Panorama vom Turm reicht vom Säntis bis zur Jungfrau und den Jura. Bis nach Orn steigt man auf dem Albert‑Weber‑Weg ab, der sich auf einem Wiesen~ hang hinunterschlängelt. Bei den Parkplätzen geht es kurz auf der Bachtelstrasse in westlicher Richtung weiter, bis der Wanderweg in einen Wiesenweg mündet. Abseits der Strasse kommt man bei Schwändi vorbei und erreicht die besagten Wegschilder im Wald, von wo die gleiche Strecke wie beim Aufstieg über Wernetshausen nach Hinwil führt.
Bergseen Nr. 0691
Oberalppass — Nätschen • UR

Bergseen

Die Matterhorn‑Gotthard‑Bahn fährt von Göschenen über Andermatt oder von Disentis zum Oberalppass. Hier lädt der knallrote Leuchtturm des Informationscenters neugierige Touristen ein, sich über die Rheinquellen zu orientieren. Der Wanderweg steigt gegen Norden über drei Geländestufen zur Fellilücke hinauf, die im Winter bei Skitourenfahrern sehr beliebt ist. Der Tiefblick das Fellital hinunter zum Reusstal und gegen das Urnerland ist winters wie sommers äusserst beeindruckend. Der Weg zum Lutersee führt auf einer Terrasse der Flanke des Schneehüenerstocks entlang. Immer wieder sieht man links unten den Oberalppass mit seinem tiefblauen See. Nach knapp zwei Stunden Marsch ist der Lutersee erreicht. Unvergesslich, wie sich die Felswände des Gross Schijen oder des Brunnenstocks im Wasser spiegeln. Die grossen Steine, die auf den Wiesen rund um See verteilt liegen, laden zum Rasten und Geniessen der herrlichen Bergwelt ein. Das Bimmeln der Kuhglocken lässt die Hektik des Alltags vergessen. Die Zeit vergeht im Nu und es kommt der Moment zum Aufbruch. Der Weg fällt zuerst etwas steil ab, geht dann aber in einen sehr empfehlenswerten Höhenweg über, der einen beinahe ebenen Weges zum Andermatter Skigebiet führt. Die beiden Windkraftwerke weisen schon von weitem den Weg. Beindruckend ist die Fernsicht ins Gotthardmassiv und gegen Norden über die Schöllenen zu den Gletschern des Sustengebiets. Ein breiter Fahrweg führt zur Haltestelle Nätschen der Matterhorn‑Gotthard‑Bahn hinunter. Im gemütlichen Beizli vergeht die Wartezeit rasch, bis der Zug die zufrieden‑müden Wanderer wieder zum Oberalppass oder direkt nach Hause bringt.
Bergseen Nr. 0692
Stn. Riffelalp — Sunnegga • VS

Bergseen

So sehr das Matterhorn als Klischee strapaziert wird, als Berg ist und bleibt es überwältigend. Auf der Wanderung von der Riffelalp oberhalb Zermatt ins Hochtal von Findeln und weiter nach Sunnegga hat man den majestätischen Gipfel stets im Blickfeld. Zudem spiegelt sich das «Horu» gleich in mehreren Moränenseen. Die Frage, wer der schönste Berg im ganzen Land ist, wird unmissverständlich beantwortet. Die Gorner~ gratbahn bringt die Wandernden bis zur Riffelalp. Von dort zweigt ein gemütlicher Weg in einen lockeren Bergwald ab. Vorbei an einer farben~ prächtigen Alpenflora geht es zum Berghaus «Grünsee», das auf einer Moräne des heute weit zurückgezogenen Findelgletschers steht. Wan~ dernde halten die eingeschlagene Richtung bei und stossen bald auf den Grüensee. Am Ufer kommt es zur ersten Spiegelung des Matterhorns. Danach gilt es, die Moränenlandschaft zu durch~ queren. Eine Holzbrücke führt über den rauschenden Findelbach; ein breiter Weg zieht durch schuttiges Gelände ‑ dann ist der Grindjesee erreicht. Bei klarer Sicht und Windstille spiegelt sich darin das Matterhorn in seiner ganzen Pracht. Hoch über dem Taleinschnitt des Findelbachs zeigt sich der dritte Bergsee der Tour: der Leisee (Stellisee und Mosjesee befinden sich oberhalb respektive unterhalb der Route). Spielgeräte und Grill deuten an, dass man hier mit Familien und Kindern rechnet. Viele kleine und grosse Wanderer wissen sicher auch die «Métro» für die Rückkehr nach Zermatt zu schätzen, die in der Nähe bereit steht («Sunnegga Express»).
Bergseen Nr. 0693
Splügen • GR

Bergseen

Splügen ist von Chur aus mit dem Postauto zu erreichen. Wanderer folgen dem Wegweiser Richtung Surettaseen und zweigen ausserhalb des Dorfs, bei der ersten Rechtskurve der Passstrasse, nach links ab. In mehreren Kehren führt dort der Wanderweg stetig ansteigend durch den Fugschtwald und erlaubt immer wieder Ausblicke auf das Dorf und die gegenüberliegende Hangseite. Nach anderthalb Stunden liegt die erste Steilstufe hinter einem; die Sitzbank kommt gerade gelegen. Ab hier findet auch der Übergang vom Waldgebiet in eine reizvolle Moorlandschaft statt. Weiter führt die Route bis zum Punkt 2066 (Räzünscher Alp). Dann verliert sich der Weg bisweilen in einer Steinwüste. Die Richtung ist aber dank Wanderwegmarkierungen stets gut zu erkennen, sodass man die Felsbrocken, die einem den Weg verperren, umgehen kann und in rund 40 Minuten die Surettaseen erreicht. Beim oberen See ist Picknick angesagt, vor der nicht bewirteten Hütte hat es Sitzgelegenheiten. Mutige können sogar mit dem Ruderboot eine Fahrt über den See wagen; die anderen erholen sich und geniessen die wohltuende Ruhe in dieser Bergidylle. Beim Abstieg geht es wieder am Wegweiser bei Punkt 2066 vorbei, dann nehmen wir den Weg Richtung Isabrüggli, wo sich eine Bushaltestelle an der Splügenpassstrasse befindet (allerdings nur wenige Kurse zwischen Splügen und Italien). Auf der anderen Strassenseite führt der Wanderweg in einer guten halben Stunde über Bodmenstafel, an der Marmorbrücke vorbei, zurück nach Splügen. Der Wanderweg folgt auf diesem Teilstück der 2001 eröffneten ViaSpluga. In Splügen angelangt, lohnt sich ein kleiner Dorfrundgang sowie die Einkehr im Hotel zum Weissen Kreuz, einer ehemaligen Säumerherberge¹.