Schweizer Wanderwege | Wandervorschläge • Schweizer Wanderwege

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Frühling im Gambarogno Nr. 0871
Piazzogna, Rist. Gambarogno — Ranzo, Paese • TI

Frühling im Gambarogno

Das auf der Schattenseite des Lago Maggiore gelegene Gambarogno hat durchaus mehr zu bieten, als es am Anfang den Anschein macht. Neben dem Parco Botanico mit seiner weltweit bekannten Magnoliensammlung sind auch die Wandermöglichkeiten attraktiv: Die Wege hier sind nicht so stark frequentiert, die Wanderung im wilden Kastanienwald ist eine ruhige. Allerdings ist der Aufstieg von Vairano zum Monti di Vairano nicht ganz ohne und verlangt einem einige Schweissperlen ab. In Sasso di Grumo werden diese aber honoriert bei einem Zwischenhalt auf der Terrasse der Alp Grüm. Auf der Höhe verläuft der Weg anschliessend aber angenehm der Höhenkurve entlang, immer in die steil zum See abfallenden Gräben hinein und zu den idyllisch gelegenen Monti hinaus. Die Wanderung kann ganz gut im März oder Anfang April unternommen werden. Etwas früher im Jahr lässt sich eine etwas bessere Aussicht geniessen, da die Kastanienbäume noch ohne Blätter sind. Der Wanderweg, der von Monti zu Monti führt, ist sehr gut ausgebaut und angenehm zu begehen. Vom Monti di Vairano über den Monti di Gerra zum Monti di Sant’Abbondio bieten sich einige Bäche zum Bestaunen, und immer wieder versucht man, einen Blick auf den tiefblauen Lago Maggiore zu erhaschen. Es ist wunderbar ruhig hier oben, und der Wald inspiriert zum Innehalten. Ab Monti di Sant’Abbondio führt der Weg dann ziemlich steil abwärts in Richtung See, vorbei an der wunderschön gelegenen Chiesa del Lauro. Der Wanderer ist froh, wenn er nach einem langen und steilen Abstieg an den Bahnhof von Ranzo gelangt.
Frühling im Gambarogno Nr. 0872
Alpe di Neggia • TI

Frühling im Gambarogno

Gambarogno klingt wie Musik in den Ohren, eine Symphonie von idyllischen Örtchen, bewaldeten Hügeln, blumigen Gärten mit uralten Rosensträuchern, schattenspendenden Pergolen mit knorrigen Rebstauden und natürlich den bereits früh blühenden Magnolien und Kamelien. Dieses Stückchen Tessin kann auf einer Wanderung rund um den Monte Gambarogno erlebt werden. Die Tour belohnt einen immer wieder mit der einmaligen Aussicht auf den Lago Maggiore. Die Alpe di Neggia ist Ausgangs- und Endpunkt. Diese Anhöhe verlässt man allerdings rasch über eine Wiese in Richtung eines kleinen Buchenwaldes. Die knorrigen Äste der alten Buchen lassen so manche Waldgeister erahnen. Nach dem abwechslungsreichen Wäldchen bietet sich schon bald ein erster Blick auf die Magadinoebene und einen winzigen Teil des Lago Maggiore. Das ganze Pa* norama kann allerdings erst bei Sopra Lirna (Punkt 1554) genossen werten. Der Blick schweift von den Brissagoinseln über das markante Delta von Ascona nach Locarno bis hin zur Magadinoebene und natürlich über den tiefblauen Lago Maggiore. Ein ganz besonderer Ort, an dem man nicht einfach vorbeihasten sollte, bevor der Anstieg auf den Monte Gambarogno ansteht. Von hier aus ist die Staumauer eingangs des Verzascatals gut zu erkennen, und viele weitere Details sind zu entdecken. Die kulinarische Rast wird anschliessend auf der Alpe Cedullo eingelegt. Hier kann man in der Stille der Berge einen kulinarischen Höhenflug erleben. Vor allem die selbst gemachten, wunderbar riechenden Käsesorten der Alpwirte Maurizio und Sylvia Minoletti bieten sich zum Kosten an. Gestärkt für das letzte Wegstück geht es mehrheitlich im kühlen, grünen Buchenwald weiter. Nach der Kirche Sant‘ Anna führt ein Weg ins schmucke Steindorf Indemini, zur Alpe Neggia geht es aber links leicht bergaufwärts.
Die Hochburg der Ruinen Nr. 0873
Muttenz, Mittenza • BL

Die Hochburg der Ruinen

Die Rundwanderung zum Sulzchopf, auf die Schauenburgflue und zu den drei Ruinen auf dem Wartenberg bietet viele Attraktionen und kann deshalb gut und gerne einen Tag beanspruchen: Würste bräteln und Ruinen entdecken machen den Ausflug nicht nur für Kinder zum Abenteuer. Zug und Bus bringen einen nach Muttenz Mittenza. Einmal auf dem Land, führt ein grosser Teil der Strecke durch Wald und über Natursträsschen. Eine erste Feuerstelle liegt kurz nach Chlosterchöpfli, ab Sulzchopf folgen immer wieder Picknickgelegenheiten. Erster Panoramahöhepunkt ist der Sulzchopf, von wo aus die Stadt Basel sowie Frankreich und Deutschland zu sehen sind. Am Wochenende etwas weniger überlaufen ist die später folgende Schauenburgflue, wo sich eine längere Mittagspause anbietet. Wegen des jähen Abgrunds ist dabei aber Vorsicht angebracht. Danach geht es weiter talwärts, an der leider nicht öffentlichen Ruine Neu Schauenberg vorbei bis nach Egglisgraben, wo der gleichnamige Gasthof liegt. Was folgt, ist ein kurzer, wenig idyllischer Abschnitt auf Teer und unter Hochspannungsleitungen. Dafür können Zeichen des hier stattfindenden Salzabbaus entdeckt werden: Das Steinsalz wird bei Zinggibrunn, Sulzhof und Eigental aus 400 Metern Tiefe geholt und ist von anderen Gesteinen durchsetzt, weshalb es eine gräuliche Farbe hat. Daraus leitet sich der Name Salz ab: Sal heisst in der indoeuropäischen Sprache «trübe» oder «schmutzig». Als Höhepunkt für Kinder warten zum Schluss die drei Ruinen auf Wartenberg: Alte Türme, dunkle Gänge und hohe Mauern lassen sie in die Welt der Ritter und Burgfräulein eintauchen.
Seltener Vogel im Seeland Nr. 0874
Murten — Cudrefin, La Sauge • FR

Seltener Vogel im Seeland

Diese Frühlingswanderung führt den Besucher des Seelands in die Natur und animiert ihn, die Augen offen zu halten. Sie beginnt in Murten mit einem Stadtrundgang durch die belebten Gassen des hübschen Zähringerstädtchens. Dabei lockt auch ein Stück des berühmten Nidlekuchens zum Kaffee. Gestärkt verlässt man das Städtchen durch das nördliche Tor und biegt links hinunter zu den Strandanlagen. Dem Seeufer entlang führt der Weg an der Buvette des Campingplatzes Löwenberg vorbei in den Wald Le Chablais. Der See ist hier – obwohl nur wenige Meter entfernt – wegen der dichten Schilf- und Ufervegetation unsichtbar. Vom See her schnattern Wasservögel, in der Nähe im Wald singen Nachtigallen, der Kuckuck ruft. Am Wegrand wachsen Frühlingsblumen wie Sumpfdotterblumen, weisse und gelbe Buschwindröschen. An den Büschen und Bäumen treiben erste Blätter. Vorbei am Zivilschutz-Übungsgelände und am Bahnhof Sugiez verläuft der Wanderweg wenige Kilometer auf einer Strasse. Auf einem Feldweg geht es weiter dem Broyekanal entlang. Bei der Holzbrücke über den Broyekanal laden Rastplätze zum Picknicken ein. Graureiher stehen am Ufer. Im Naturschutzzentrum La Sauge brüten Eisvögel und können mit etwas Geduld aus einer Beobachtungshütte observiert werden. Dazu empfiehlt es sich, einen Feldstecher mitzunehmen. Eine Webcam im Zentrum zeigt zudem Einblick in die Brutröhre der Eisvögel. Weiter gibt es Ausstellungen, ein Naturlabor und einen Naturpfad mit Beobachtungshütten. Wer genug vom Wandern und Beobachten hat, kann schliesslich auf der Sonnenterrasse der Auberge einkehren.
Gratspektakel im Mittelland Nr. 0869
Dielsdorf — Baden • ZH

Gratspektakel im Mittelland

Überraschende Reize bietet die Wanderroute vom zürcherischen Dielsdorf über Regensberg und die Lägern bis ins aargauische Baden. Die Fachwerkbauten zu Beginn sind ein Vorgeschmack auf das, was den Besucher in Regensberg erwartet: ein Schritt zurück ins Mittelalter. Über 750 Jahre Geschichte präsentieren sich da. Zu den besterhaltenen Siedlungen hierzulande zählt Regensberg. Und Besonderes lässt sich hier erkennen. So weist das Städtchen auf der Ostflanke des Lägernausläufers den grosszügigen Charakter der typischen Savoyersiedlungen auf, wie sie in Frankreich oder der Romandie oft anzutreffen sind, kaum aber in der Deutschschweiz. Nachgesagt wird Regensberg oft ein französisches Flair. Dieses beruht auf den einstigen Besitzverhältnissen. Anziehungspunkte sind der Dorfplatz mit dem tiefen Ziehbrunnen, das Schloss sowie der Schlossturm, der auch bestiegen werden kann. Von hier präsentiert sich bei klarem Wetter ein prächtiger Rundblick. Und erkennbar wird dabei, dass hier das Ineinanderfliessen von Historischem mit Neuem vielversprechend umgesetzt worden ist. Als Kontrast zur Geschichte der Regensberger bietet der gemütliche Aufstieg auf die Lägern Naturschönheiten. Auf dem Grat erfolgt die Auseinandersetzung mit der Erdgeschichte wie auch mit der Astronomie (Planetenweg). Den spektakulären Pfad noch attraktiver machen immer wieder prächtige Ausblicke auf die Alpen und in Richtung Rhein wie auch ins Deutsche auf der gegenüberliegenden Seite. Der Bergwanderweg ist schmal, erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, garantiert Spannung, stellt aber keine besonderen Anforderungen an die Kondition. Am Ende des Bergrückens führt die Route steil hinunter ins malerische und ebenfalls sehenswerte Baden.
In der Wildnis nahe Aarau Nr. 0870
Schönenwerd — Auenstein • SO

In der Wildnis nahe Aarau

Kanalisiert, einbetoniert und entsprechend monoton: ein Klischee. Wer dem Aareufer zwischen Schönenwerd und Auenstein folgt, erhält ein anderes Bild: Kontraste, die Verschiedenartigkeit von Wasserläufen, und es kommt zur Begegnung mit Wasserleben. Da ist zum einen der Bally-Park in Schönenwerd, eine im 19. und 20. Jahr* hundert konstruierte und seit der Jahrtausendwende wieder gepflegte Wasser- und Naturlandschaft. Zum andern wild urchige Urlandschaften, in denen der Fluss mit seiner Kraft wirken und seine Spuren hinterlassen kann. Hinzu kommen die zahlreichen Revitalisierungsbauten, die seit 2003 zu einer massgeblichen Diversifizierung beigetragen haben: Fischtreppchen, Umgehungsgewässer, Sumpflandschaften, Grundwasserseen, Abschnitte, in denen die Kräfte des Flusses ursprünglich wirken können. Da erodiert es, schwemmt es an, lagert sich ab. Da tauchen ein, ab und fühlen sich wohl: Biber, Äsche, Nase. Da kehren zurück: Vögel aller Art, Amphibien, Fische, Flora, Fauna. Dieser zurückkehrenden Vielfalt zu folgen, ist wandernd ein Kinderspiel. Topfeben geht es voran, höchstens erschwert durch einige Treppenstufen, kleine An- und Abstiege. Das Unterwegssein aber wird orchestriert durch das ruhige Fliessen der Aare im Hauptflussbett, durch das feine Plätschern bei den liebevoll hergerichteten Umgehungsarmen, durch Vogelgezwitscher, das Flattern eines vorbeifliegenden Schwanes oder das Rascheln einer davonzischenden Eidechse. Und auch an Möglichkeiten zum Rasten und Wiederauftanken von Kräften mangelt es nicht, sei es in Restaurants oder Imbissstätten direkt am Fluss oder aber mit Selbstmitgetragenem aus dem Rucksack, zum Beispiel an einer der zahlreichen Raststätten oder Feuerstellen.
Fussreise durch die Agglo Nr. 0868
Birmensdorf — Bremgarten • ZH

Fussreise durch die Agglo

Diese Reise ist eine zünftige Mischung aus Natur, Zivilisation und Spuren der heutigen Pendlerlebensweise. Vom Bahnhof Birmensdorf geht es durch die Siedlung leicht abwärts zur Reppisch. In mässigem Auf und Ab geht es durch den Wald, über Wiesen und Felder hinüber nach Friedlisberg. In dieser Siedlung extrem putzig garnierter Einfamilienhäuser sind mehr Gartenzwerge vor als lebendige Menschen in den Häusern. Die Route sticht hinunter nach Rudolfstetten, hinter der weitläufigen Siedlung hinauf nach Westen. Wer sich für Verkehrsgeschichte interessiert, macht links den kleinen Abstecher über Berikon-Widen oder den Mutschellen, wie man gemeinhin sagt. Diesen Pass überqueren Bahn und Strasse nebeneinander; er war auf der Hauptstrasse 1 vom Bodensee zum Genfersee ein markanter Punkt, ein Hindernis, das seit dem Bau der Autobahn A1 weiter nördlich vergessen ist. Mit und ohne Abstecher ist Widen der nächste Orientierungspunkt, und schon geht es ins nächste Tal Richtung Reuss. Bei Giren führt die Reise rechts um einen romantischen Teich herum und hinüber nach Bremgarten. Etwa die Hälfte der Wanderung ist auf Hartbelag zurückzulegen, die andere Hälfte ist Naturweg.
Winterzauber in Preda Nr. 0947
Preda • GR

Winterzauber in Preda

Startpunkt dieser Scheeschuhtour ist der Bahnhof Preda, der an der RhB Albulalinie liegt. Die Bahnfahrt von Chur aus ist sehr kurzweilig, denn auf der Albulalinie zwischen Thusis und St. Moritz sieht man zahlreiche Viadukte und Tunnel. Eine besondere Ingenieursmeisterleistung ist das 1901 bis 1902 erbaute Landwasserviadukt, welches in einer langgezogenen Kurve über das Landwassertal führt und direkt in einen Tunnel übergeht. Dessen Portal wurde inmitten einer Felswand gebaut. Die Streckenführung zwischen Bergün und Preda, wo die 400m Höhendifferenz mit zahlreichen Kehrtunnels und Viadukten überwunden werden müssen, ist ebenso eindrücklich. Von Preda führt die Schneeschuhroute nach Preda Dadains und von dort aus über eine verschneite Ebene. Es lohnt sich, für diese Wanderung auf einen schönen Tag zu warten, denn bei sonnigem Wetter ist das verschneite Albulatal herrlich. Dies besonders, wenn in den letzten Tagen ein wenig Schnee gefallen ist, so dass die Bäume schön weiss sind. Der Anstieg beginnt durch den Wald zum Grat von Crestas da Palpuogna. Oben angekommen präsentiert sich ein grossartiges Panorama über eine nahezu unberührte Winterlandschaft zum verschneiten Lai da Palpuogna. Die Albulapassstrasse ist im Winter nur schwer zu erkennen. Auf dieser befindet man sich jedoch bereits nach kurzer Zeit und folgt ihr einige Meter bis man sich im winterlich verschneiten Wald befindet. Die Wanderung führt an einem tollen Aussichtspunkt vorbei, wo sich ein schönes Winterfoto in Richtung Bergün machen lässt. Zurück in Preda kann die Wanderung mit einer Schlittenfahrt nach Bergün auf der 6km langen Schlittelbahn ergänzt werden. Schlitten können beim Bahnhof Preda gemietet werden.
Teiche und Pferdeweiden in den Freibergen Nr. 0915
Bollement • JU

Teiche und Pferdeweiden in den Freibergen

Die Combe Tabeillon ist so eng, dass Eisenbahningenieuren nur eine Spitzkehre als Lösung einfiel, um sie zu bezwingen. Schon deswegen lohnt sich die Zugfahrt. Daneben gewinnt man ein paar Höhenmeter, bis man nach ein paar Tunnelpassagen bei der Station Etang de Bollement aussteigt und zum gleichnamigen Weiher absteigt. Heute steht der aufgestaute Weiher unter Naturschutz, früher versorgte er eine Sägemühle mit Wasserkraft. Der Wanderweg folgt dem Flüsschen Tabeillon im schattig feuchten Talboden und durch urwaldähnliche Flora, bis es durch einen Damm im Hochmoor von Plain de Saigne nochmals gestaut wird. Hier öffnet sich die Schlucht langsam in die typische Landschaft der Freiberge. Nur der «train rouge qui bouge» durchbricht kurz die Stille des Talbodens. Nach dem Mittagslunch in der «Auberge de la Gare» in Le Pré Petitjean, wo man auch eines der feinen herben Biere der «Brasserie des Franches Montagnes» probiert kann, führt eine prächtige Allee nach Montfaucon. Hier sollte man nicht vergessen, den «Couleur du Terroir» zu durchstöbern, einen Laden mit vielfältigen regionalen Produkten. Entlang von Pferdeweiden geht es Richtung Osten. Von Weitem lassen sich Windkraftanlagen ausmachen, steht man später direkt darunter, spürt man hautnah die Wucht der rotierenden Flügel. Die weite Sicht bis zu den Alpen lässt die Gedanken schweifen: Wie hat doch die Wasserkraft im Tal unten die Landschaft geprägt, wie tut dies die Windkraft in Zukunft? Werden die Windkraftanlagen dereinst stillschweigend unter Denkmalschutz stehen, oder entsteht hier ein Vergnügungspark, der sie als Riesenrad nutzt? Wie auch immer, mit einem kurzen, steilen Abstieg erreicht man St-Brais, von wo ein Bus nach Glovelier fährt, oder man taucht nochmals in die Combe Tabeillon ein und marschiert zum Ausgangsort zurück.
Schöne Aussichten ins Baselbiet Nr. 0923
Arlesheim — Frenkendorf • BL

Schöne Aussichten ins Baselbiet

Ein paar Gehminuten östlich vom alten Dorfkern Arlesheims vereinigen sich fünf Tälchen des Gempenmassivs. Dort befindet sich einer der bedeutendsten englischen Landschaftsgärten der Schweiz, die Arlesheimer Ermitage. Im Gegensatz zur strengen geometrischen Architektur französischer Barockgärten sollen sich die Prinzipien der natürlichen Landschaft in den englischen Landschaftsgärten widerspiegeln und den Besuchern ein abwechslungsreiches begehbares Landschaftsgemälde bieten: Natürliche Grotten, attraktive Aussichtspunkte, das Schloss Birseck und der vielgestaltige Naturraum mit den idyllisch gelegenen Weihern am Fuss des Burghügels bieten ein romantisches Naturerlebnis der Stille und Besinnung. Trotzdem darf man die Zeit nicht ganz vergessen, denn es locken noch weitere Höhepunkte auf der Wanderung nach Frenkendorf. Entlang der Weiher führt der Weg über den Finsteren Boden zur Schartenflue hoch. Sie, und noch besser der Gempenturm, bietet einen fantastischen Blick auf die Oberrheinische Tiefebene, eingebettet in die Vogesen und den Schwarzwald, und Basel mitsamt seiner französischen und deutschen Agglomeration. In die genau entgegengesetzte Richtung bietet die Schauenburgflue – das nächste Wanderziel – einen tollen Blick ins obere Baselbiet. Dazwischen bieten das Bergrestaurant Gempen und das Restaurant Schönmatt vielfältige Verpflegungsmöglichkeiten. Von der Schauenburgflue führt der Weg weiter an der Ruine Neu Schauenburg vorbei zum Bienenberg, leider auch auf einem Asphaltweg. Doch der Blick ins Röserental und auf den Hügel des Bienenbergs entschädigt. Denn das Restaurant Bienenberg bietet den letzten Moment in der Natur, um das Erlebte Revue passieren zu lassen, ganz nach seinem Motto «Chillen mit den Grillen», bevor es zum Abstieg in den alten Dorfkern von Frenkendorf und weiter zum Bahnhof geht.
Auf das Diemtigtaler Wahrzeichen Nr. 0919
Nüegg • BE

Auf das Diemtigtaler Wahrzeichen

Das Diemtigtal – ein idyllisches Seitental des Simmentals – ist bei Wintersportlern weitherum bekannt und beliebt. An einem schönen Wintertag tummeln sich im Skigebiet Wiriehorn Hunderte Skifahrer, Schlittler und Winterwanderer auf Pisten und Wegen. Im Sommer geht es im Tal, das im Jahr 2011 das Label «Regionaler Naturpark» erhalten hat, weitaus geruhsamer zu und her. Die Fahrt mit der 6er-Sesselbahn von der Postautohaltestelle Riedli zur Bergstation Nüegg dauert nur ein paar Minuten. Der Weg führt zuerst flach auf Hartbelag und später sanft aufsteigend auf Naturstrasse bis zur Alp Bodeflue. Die Traversierung der Nordflanke zur Alp Wirie wurde vor ein paar Jahren zur Alpstrasse ausgebaut, um den Zugang für den Alpbetrieb zu erleichtern. Bei der Alp Wirie beginnt der schmale Pfad. Rasch ist die Abzweigung vom Rundweg zum Gipfel erreicht. Von hier ist es nur noch eine knappe Stunde. Der angenehme Pfad traversiert die ganze Westflanke und führt dann über den Nordgrat zum grossen Steinmann beim höchsten Punkt. Gipfel sind einfach toll: Handschlag oder Gipfelkuss, den Namen und vielleicht einen Spruch ins Gipfelbuch eintragen und noch ein wenig darin schmökern, ein Gipfelfoto machen, mit den Gipfelnamen wichtigtun. Die Rundsicht reicht im Süden von den grossen Berner Viertausendern bis zum Montblanc und im Norden über die Stockhornkette bis zum Jura. Für den Abstieg empfiehlt es sich, denselben Weg bis zur Abzweigung zurückzugehen. Nach einem kurzen Gegenaufstieg zum Pass führt der Weg abwechslungsreich durch ein Geröllfeld und über saftige Alpweiden am Fusse der eindrücklichen Gipfelfelsen des Wiriehore zurück ins Skigebiet. Vom Schwarzeberg bis zur Sesselbahn ist nochmals ein kurzes Stück Hartbelag zu ertragen. Wer Lust hat, kann von der Bergstation aus mit dem Miettrottinett ins Tal sausen.
Auf der ersten Jurakette Nr. 0920
Untergrenchenberg — Kurhaus Weissenstein • SO

Auf der ersten Jurakette

Der Name ist bei dieser Wanderung Programm. Nicht weniger als fünf Berggasthäuser liegen direkt am Weg, und drei weitere sind mit einem kurzen Abstecher erreichbar. Für Speis und Trank ist unterwegs also reichlich gesorgt. Die Wanderung bietet aber nicht nur kulinarische Höhepunkte, sondern auch überaus abwechslungsreiche Wege, fantastische Aussichten und als Krönung einen Gipfel. Vom Restaurant Untergrenchenberg geht es über Juraweiden Richtung Wandflue. Nach einer knappen halben Stunde verlässt man den Höhenweg. Vom spektakulären Aussichtspunkt beim Ängloch führt der Abstieg auf einem steilen Pfad hinunter zum Bettlachberg. Wer hier schon durstig ist, nimmt gerne fünf Minuten Umweg zum gleichnamigen Restaurant in Kauf. Alle anderen biegen direkt auf die Alpstrasse ab, die unter der mächtigen Fluh zum Bergrestaurant Oberes Brüggli führt. Zeit für ein Znüni? Bereits eine Dreiviertelstunde später steht man vor der nächsten Beiz, der Schauenburg. Mit Blick auf den bevorstehenden steilen Aufstieg zur Hasenmatt kann hier eine Stärkung sicher nicht schaden. Vom Pass, von der Müren, kann man einen kurzen Abstecher für einen Boxenstopp beim Althüsli machen. Von hier ist die Hasenmatt in zwanzig Minuten erreicht. An diesem wunderbaren Ort wird man gerne verweilen und das herrliche Alpenpanorama geniessen. Eine vergleichsweise lange Durststrecke müssen die Wanderer bis zum Gasthof Hinter Weissenstein durchstehen. Dafür ist es von dort nur noch ein Katzensprung bis zum Ziel, der Seilbahn Weissenstein.
Wilder Galterengraben Nr. 0877
Freiburg, Bahnhof • FR

Wilder Galterengraben

Der Kanton Freiburg ist ein Land der Gewässer. Fünf seiner sieben Bezirke sind nach Flüssen benannt, nach der Veveyse, der Glane, der Broye oder der Sense. Die Saane, welche dem Saanebezirk seinen Namen gibt, mäandert durch die mittelalterliche Kantonshauptstadt, die Stadt Freiburg. Sie hat sich über die Jahrtausende tief in den Molassefelsen eingegraben. Die erste Hälfte der Wanderung ist der Saane und ihrem Lauf gewidmet. Unten am Saaneufer befindet sich die Unterstadt, das frühere Handwerkerviertel. Oben auf den Felsen steht die Oberstadt mit den Häusern der Oberschicht und der Kathedrale. Das 19. und 20. Jahrhundert liess die Saane weitgehend unberührt, die Stadt entwickelte sich Richtung Westen. Die Saane bildet deshalb im Osten bis heute die Grenze zum Umland der Stadt: Sie fliesst durch ein Naturschutzgebiet und durch Wälder. Der zweite Teil der Wanderung führt an die Galtera, einen meist idyllischen Fluss, der vom Sensebezirk Richtung Stadt fliesst und bei der Bernbrücke, auch als Röstigraben bekannt, in die Saane mündet. Auf ihren letzten Kilometern hat die Galtera eine tiefe Schlucht zwischen die Molassefelsen gekerbt, den Galterengraben. Er ist naturbelassen und wild. Lange Zeit war der alte Weg erodiert. Erst vor rund 20 Jahren wurde er wieder durchgehend hergestellt. Im stadtnahen Teil des Galterengrabes - im Galterental oder Vallée du Gottéron - säumen windschiefe Riegelhäuser und vorindustrielle Bauten, frühere Mühlen und Sägen, die schmale Strasse. Im Berg drin rauscht ein Wasserkanal.
Zu Besuch bei den Zugvögeln Nr. 0903
Champéry • VS

Zu Besuch bei den Zugvögeln

Im Spätsommer und im Herbst fliegen täglich unzählige Vögel über den Col de Bretolet in den Süden. Seit über 60 Jahren betreibt die Vogelwarte Sempach hier eine Beringungsstation. Sie ist nur zu Fuss erreichbar. Die Wanderung ist aber auch mit Kindern gut machbar. In diesem Fall sollte man die Tour aber in zwei Etappen aufteilen. Nachdem man ab Champéry für einige Zeit geteerten Strassen folgen muss, biegt man nach dem Campingplatz, der etwas ausserhalb des Orts liegt, in einen kleineren Weg ein. Er steigt durch eine Schlucht gemächlich an und überquert das Bächlein über eine lustige Holzbrücke. Dann überwindet er die Schlucht auf der rechten Seite und führt nun in einem steten Auf und Ab über Heidelbeerfelder und durch kleine Wälder. Bald darauf erblickt man die wenigen Häuser von Barme. Barme liegt zwischen Bergen eingebettet auf einem Plateau. Es gibt hier saftige grüne Wiesen, ein fröhlich plätscherndes Bächlein und Kühe. Die beiden einfachen Gasthöfe sind üppig mit Blumen geschmückt. Im Hochsommer gibt es auch einen Bus, der regelmässig von Champéry nach Barme fährt. Wer lieber kürzere Wanderetappen mag, übernachtet hier und steigt erst am nächsten Morgen zu den Pässen Col de Bretolet und Col de Cou auf. So bleibt auch genügend Zeit, um der Vogelberingungsstation einen Be* such abzustatten - die Verantwortlichen geben gerne Auskunft. Vom Col de Bretolet auf den Col de Cou ist es ein Katzensprung, der Weg führt den Grat entlang - hier kann es je nachdem recht windig werden. Auf dem Col de Cou steht ein Zollhäuschen, das bis vor einigen Jahren noch in Betrieb war. Nun geht es die gut tausend Meter, die man aufgestiegen ist, wieder runter, der Abstieg ist aber meistens sehr sanft.
Hochalpines Ambiente Nr. 0831
Cab. Brunet • VS

Hochalpines Ambiente

Ein Alpentaxi fährt die Wandernden von Lourtier im ursprünglichen Val de Bagnes bequem hinauf zur aussichtsreichen Cabane Marcel Brunet, dem Startpunkt der Wanderung. An einigen wettergegerbten Arven vorbei, führt der Weg abwechslungsreich hinauf zur Schwemmebene von Pron Sery. Vom benachbarten Col des Avouillons öffnet sich ein fantastischer Blick über den Glacier de Corbassière, der sich wie ein erstarrter Fluss talwärts wälzt. Dieser kaum schuttbedeckte Talgletscher ist der fünftlängste Eisstrom der Schweiz. Im Abstieg zur linken Ufermoräne des Gletschers ist in den blumenreichen Blaugrashalden am Pfad das seltene Alpen-Helmkraut anzutreffen. Seine etwas gedrängten blauen Lippenblüten ähneln jenen der bekannteren Taubnessel. Vom Moränenkamm - schier unglaublich, dass um 1850 hier der Gletscherrand lag - gehts nordostwärts hinab zur neuen Passarelle über den Gletscherabfluss vor der Eiszunge. Der Moränen- und Gletscherweg ist offiziell gesperrt. Über La Tsessette steigt man nun zur Cabane FXB Panossière auf. Von der nahen Hüttenterrasse lassen sich das prachtvolle Hochgebirgspanorama um den Grand Combin und die flache, fast einen Kilometer breite Gletscherzunge geniessen. Neben einer Übernachtung in der Hütte wäre auch die Querung des Col des Otanes zur Staumauer von Mauvoisin (2 h 45 min) sehr attraktiv. Für den Rundweg steigt man neben den Moränen nach Plan Goli ab. Altersbestimmungen und Grabungen an den zahlreichen, teils parallelen Moränenwällen ermöglichten es, die Gletschergeschichte des Glacier de Corbassière zu rekonstruieren. Beim Pt 2233 folgt die Wegabzweigung zurück zur Cabane Marcel Brunet. Nach Querung der markanten Moräne führt der Weg durchs Gletschervorfeld und mitten durch die vom Eis geschliffenen Felsen zu einer Brücke über den Glet-scherabfluss und via La Maya sowie eine weitere neue Brücke (Dyure de Séry) zurück zur Cabane Marcel Brunet.
Von Loco auf den Salmone Nr. 0801
Loco, Paese — Auressio • TI

Von Loco auf den Salmone

Der Salmone (1560 m) bietet sich für einen «Augenschein» im Gebiet des geplanten Nationalparkes Locarnese förmlich an – er bietet eine tolle Rundsicht und einen der besten Ausblicke über das Maggiadelta zwischen Locarno und Ascona. Der erste Abschnitt vom Ausgangspunkt in Loco bis zum Passo della Garina verläuft streckenweise auf einem schönen, gepflästerten Weg und führt an zwei Kirchen vorbei. Gleich zu Beginn in Loco befindet sich die Kirche San Remigio. Sie wird bereits 1228 zum ersten Mal erwähnt, ist aber wahrscheinlich sogar noch älter. Nach etwa einer halben Stunde erreicht man das Oratorio del Sassello, eine barocke Kapelle, die mitten im Wald steht. Ihr zweijochiges Schiff wurde gegen Ende des 17. Jahrhunderts erbaut. Über die Alp Ighelon führt der Weg auf den Passo della Garina am oberen Ende einer ausgedehnten Lichtung, über die zahlreiche Alphütten und ‑häuser verstreut liegen. Vom Pass führt der Weg durch Wald und einige kleine Geröllfelder auf den Gipfelrücken des Salmone. Das Gipfelkreuz liegt ganz am östlichen Ende des Rückens. Beim Aufstieg auf den Salmone wie auch beim Abstieg nach Auressio ist stets gut auf die rot‑weissen Markierungen an Bäumen und auf Steinen zu achten, da im Herbst eine dicke Laubschicht den Weg verdeckt. Für den Abstieg nach Auressio wandert man vom Gipfelkreuz etwa 300 Meter zurück auf dem Wanderweg und zweigt dann links, südlich, ab (Wegweiser Richtung Vii und Verscio). Von der grossen Alpweide unterhalb des Gipfelrückens bieten sich besonders schöne Weitblicke über die wilde Bergwelt des Valle Onsernone und des Centovalli.
Der Reiz des Mythen Nr. 0802
Brunni • SZ

Der Reiz des Mythen

Die Rundtour kann je nach gewünschter Herausforderung variiert werden: Wer viel von sich verlangen will, macht den Aufstieg auf die Holzegg (1 Std., 300 Höhenmeter) und den Grossen Mythen (2 Std. für Auf- und Abstieg, knapp 500 Höhenmeter) zu Fuss. Wers gemütlich mag, lässt sich mit der Seilbahn auf die Holzegg fahren, lässt den Mythen rechts liegen und nimmt die Route auf die Rotenflue unter die Füsse. Nach einem steilen Waldstück ist eine offene Kuppe erreicht, von der die Sicht herrlich ist: Zur Rechten erhebt sich die schroffe Südostwand des Grossen Mythen, wobei der im Zickzack verlaufende Felsenpfad in der hellen Kalkwand klar erkennbar ist. Zur Linken schweift der Blick über eine liebliche Hügellandschaft bis zur Ibergeregg. Von der nahen Rotenflue sind der Vierwaldstättersee mit Brunnen und die Rigi zu sehen. Dahinter reihen sich die Gipfel der Innerschwyzer und Urner Alpen zu einer Kette. Für den Abstieg nimmt man Kurs über die Müsliegg (Panoramaweg) und kommt an der Alp Rotenfluh (Verkauf von Alpkäse) vorbei. Nach dem Bergrestaurant Zwäcken überquert der allmählich steigende Weg einen Skihang und führt einen auf die Krete, die von der Halbegg über Schindleneggen bis zum Furgellenstock reicht. Der endgültige Abstieg führt an der Alpwirtschaft Furggelen vorbei. Von nun an folgt der Pfad in westlicher Richtung zum Teil über Riedland bis nach Brunni.
Hochmoor Chaltenbrunnen Nr. 0836
Hst. Kaltenbrunnen — Meiringen • BE

Hochmoor Chaltenbrunnen

Mit viel Geschick hat uns der Postauto-Chauffeur das Reichenbachtal hochgefahren. Rasch ist die Haltestelle Kaltenbrunnen erreicht, der Ausgangspunkt der Hochmoor-Wanderung. Nur, von diesem Hochmoor ist weit und breit noch nichts zu sehen. Vielmehr gilt es Höhenmeter zu bewältigen. Nach wenigen Kehren in Richtung Rosalaui zweigt der Weg rechts ab über den Rychenbach. Jetzt ist zu entscheiden, ob über Undere Stafel (links) oder über Seilialp (rechts) nach Obre Stafel gewandert werden will. Steil und fordernd sind beide Varianten. Mit dem Flacherwerden beginnt das Hochmoor, und jetzt zeigt sich, dass sich der Aufstieg gelohnt hat. Wir treten ein in ein Bijou. Weich und schwammig ist der Boden. Eine Informationstafel weist auf Besonderheiten hin. Der Farbenzauber in herbstlichen Rot‑/Okertönen, das Gluggern und Gurren, die Seelein und Tümpel im Hintergrund sowie die imposante Bergkette mit den Engelhörnern sorgen für einen bleibenden Eindruck. Und der Höhenlage sei Dank: Hier wurde nie Torf abgebaut, und das 20 ha grosse Moor blieb erhalten. Bald ist der höchste Punkt der Wanderung (1874 m) erreicht. Das Moor bleibt nun im Rücken zurück. Der imposante Wandelhoren (2303 m) zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Über Obersten Wandel, Mittlesten Wandel und Untersten Wandel, drei schmucke Alpen auf drei verschiedenen Höhenstufen, führt der Weg steil abwärts an die Waldgrenze. Bis Isetwald geht es durch Weiden mit Braunvieh, später auf dem Teersträsschen nach Falcheren hinunter. Einen krönenden Abschluss bilden die letzten 250 Höhenmeter auf einem feudalen Waldweg entlang von schroffen Felsenwänden des Gulisbergs. Von Willigen wird Meiringen entweder mit dem Postauto oder weiteren anderthalb Kilometern zu Fuss erreicht. Und jetzt fehlt es nicht an Möglichkeiten, die verloren gegangene Energie wieder aufzutanken – etwa in Form einer Meringue.
Über die Gemmi Nr. 0835
Gemmipass — Sunnbüel • VS

Über die Gemmi

Schon die Römer kannten den Übergang vom Wallis ins Berner Oberland über die Gemmi. Auch in den 1950er-Jahren wurde man auf diesen zeitsparenden Übergang zwischen dem Wallis und dem Berner Oberland wieder aufmerksam. Doch zum Glück wurden die Pläne für den Bau einer Autobahn von Leukerbad über die Gemmi nach Kandersteg nie umgesetzt. Sanft absteigend führt der Wanderweg in den Lämmerenboden. Fast der ganze Talboden ist von mäandrierenden Gletscherbächen überzogen. Vielleicht schon morgen kann es hier nach einem Gewitter mit starken Regenfällen wieder ein wenig anders aussehen, wenn sich die Wassermassen neue Wege durch die Ebene suchen. An sonnigen Tagen, wenn die Thermik gut ist, lohnt sich auch ein Blick in den Himmel. Vielleicht ist einer der majestätischen Bartgeier, die in der Region nisten, am Kreisen. Vom Daubenhorn hinunter erstrecken sich riesige Geröllhalden. Noch dauert es, bis der Daubensee wieder gefroren ist und ein Netz von Loipen und Winterwanderwegen seine Oberfläche überzieht. Auf schattigen Wegabschnitten scheint es jetzt schon winterlich kühl. Das Wasser des Daubensees hat eine milchige Färbung vom Gesteinsmehl, das der Wildstrubelgletscher beim Gleiten über den felsigen Untergrund abgeschmirgelt hat. Der Daubensee hat nur Zuflüsse, aber keinen Abfluss. Das Seewasser versickert im karstigen Untergrund. Der sonnige Weiterweg Richtung Berghotel Schwarenbach und Bergstation Sunnbüel gibt wieder Gelegenheit zum Aufwärmen und Sonnetanken.
Moorlandschaft Rothenthurm Nr. 0837
Biberbrugg — Rothenthurm • SZ

Moorlandschaft Rothenthurm

Die SOB führt die Wanderer von Pfäffikon oder Arth-Goldau nach Biberbrugg. Ein kurzer Fussmarsch die Hauptstrasse entlang nach Schwyzerbrugg, dann schwenkt der Wanderweg zur herrlichen Moorlandschaft ab, um die in den 80er-Jahren heftig gestritten wurde, bis ein Volksentscheid den geplanten Panzerwaffenplatz der Armee endgültig verhinderte und den Moorlandschaften in der Schweiz zu einem nachhaltigen Schutz verhalf. Entlang der jungen Biber führt der Wanderweg zur Gutschsagen. Wer die Wanderung abkürzen möchte, schlägt den Weg direkt nach Bibersteg ein. Unsere Route folgt ein Stück der wenig befahren Strasse, bis am Waldrand ein Fahrweg abzweigt. Dieser führt in gleichmässiger Steigung über das Breitfeld zum Ratenpass hinauf, wo das Ausflugsrestaurant eine grandiose Sicht auf die Zuger Berglandschaft und von der Rigi bis zum Pilatus bietet. Ein kurzer Aufstieg und die Waldlichtung St. Jost wird erreicht. Die Kapelle und das Restaurant laden nebst der Schweizer-Familie-Feuerstelle zu einer längeren Rast ein. Nach dieser Stärkung führt ein steiler, etwas rauer Weg durch den Wald zum Bibersteg hinab. Wieder in der Moorlandlandschaft angekommen, geht es auf einem Fahrweg mit Hartbelag zum Weiler Steinstoss, wo ein gemütliches Beizli auf Gäste wartet. Durch das Moor mit seinen Birken und Stauden gelangt der Weg erneut zur Biber. Es folgt ein angenehmer Wegabschnitt zur ersten Altmatt. Der Strasse folgend, zieht der Weg vorbei am Letziturm, dem Namensgeber des Ortes, zum Bahnhof Rothenturm.
Feines aus dem Prättigau Nr. 0803
St. Antönien — Pany • GR

Feines aus dem Prättigau

Im Prättigau lassen sich Bündner Spezialitäten gut mit einer Winterwanderung verbinden. Während die Gerstensuppe im ganzen Kanton fast überall angeboten wird, ist das Chäsgätschäder eine Spezialität in der Region rund um St. Antönien. Das sogenannte Bauernfondue ist eine währschafte Speise aus knusprigem Brot, Milch und Alpkäse, die in mehreren Beizen in St. Antönien angeboten wird. Gegessen wird aus einer Bratpfanne, um die sich – gerüstet mit einer Gabel – alle Hungrigen scharen. So gestärkt, geht auch der anfangs für Kinder recht anstrengende Aufstieg von St. Antönien Platz bis Sagen etwas leichter, wo der in Pink ausgeschilderte Wanderweg beginnt. Zum Glück für die Kleinen kann auf der ganzen Strecke ein Schlitten gezogen werden. Der Weg führt durch eine verschneite Waldlandschaft einer Wildruhezone. Um Birk- und Auerhühner in ihren Schneelöchern nicht zu stören, ist es auch für Schneeschuh- und Tourengänger vorgeschrieben, beim Aufstieg bis Grossried auf dem Weg zu bleiben. Von dort verläuft der Weg am Fusse des Chrüz, einem beliebten Ziel für Wintersportler. Auf dem Capöllerbüel ist der höchste Punkt der Wanderung erreicht, nun gehts nur noch bergab, was vor allem die Kinder auf dem Schlitten freut. Ein kurzer Zwischenhalt bietet sich an bei der Bodähütte, wo Schlitten gemietet oder einmal in der Woche eine Pferdeschleipffahrt gemacht werden kann. Bei Letzterer sitzen die Passagiere auf einem Baumstamm, der von einem Pferd einen Schneekännel hinuntergezogen wird. Wem das zu abenteuerlich ist, der macht sich lieber gestärkt mit einer Bündner Gerstensuppe oder einer Wurst-Käse-Platte zu Fuss auf den leicht abfallenden Weg nach Pany.
Zur Buvette von Ovronnaz Nr. 0804
Ovronnaz, Chevaley • VS

Zur Buvette von Ovronnaz

Bekannt ist der kleine Ferien- und Kurort Ovronnaz hoch über dem Rhonetal nicht zuletzt für sein Thermalbad. Noch angenehmer, als es ohnehin schon ist, wird das Eintauchen ins warme Wasser nach einem Ausflug in die Umgebung. Ein schönes Ziel für eine Wanderung, mit Wander- oder Schneeschuhen, ist die Buvette de Loutze. Die Strecke, die zum Teil einem Fussweg folgt, ist präpariert und gut signalisiert (pink). Vom Centre nordique aus geht es zwischen Tannen und Lärchen stetig hinauf. Plötzlich ist der Wald zu Ende, und vor den Augen des Wanderers entfaltet sich auf den nächsten paar Hundert Metern bis zum Croix de Loutse ein herrliches Panorama. Von nun an bilden mächtige Berge und Felsen die Kulisse der Wanderung. Der Blick schweift Richtung Süden auf das Rhonetal und die Kette der Walliser Alpen. Beeindruckende Gipfel, die jedoch zu weit entfernt sind, um alle Details erkennen zu können – ganz im Gegensatz zum Petit Muveran, der in Marschrichtung direkt vor einem liegt. Das Ziel des Ausflugs ist nun nicht mehr fern. Kurz vor der Buvette de Loutze führt der Weg an einer Käserei vorbei. Diese ist zwar im Winter geschlossen, doch im nahe gelegenen Bergrestaurant kann man ihre Erzeugnisse das ganze Jahr über geniessen. Bei Hervé Crittin, seit 18 Jahren Wirt der Buvette, ist der Käse seines Nachbarn sowohl zum Mitnehmen als auch als Fondue oder auf einem Walliser Teller erhältlich. Besonders gut schmeckt er bei schönem Wetter auf der kleinen, windgeschützten Terrasse. Für den Rückweg bietet sich der Pfad Richtung Colonie an, der sich durch den Wald hinunter nach Ovronnaz schlängelt.
Auf und ab im Jura vaudois Nr. 0805
La Givrine — St-Cergue • VD

Auf und ab im Jura vaudois

La Givrine, der zweitletzte Halt auf der Bahnstrecke von Nyon über Saint-Cergue nach La Cure, ist ein idealer Ausgangspunkt für eine Wanderung durch die verschneite Landschaft des Waadtländer Juras. Los geht es – noch ohne Schneeschuhe – auf einem gut präparierten und grün signalisierten Weg, der nach einem sanften Anstieg zuerst durch den Wald und dann auf eine grosse Lichtung führt. Nach der Buvette La Genolière, einer kleinen Senke und einer weiteren, welligen Passage im Wald ist die Alphütte Le Vermeilley erreicht; hier kann man nicht nur mittags, abends oder zwischendurch etwas essen, sondern auch in einer mongolischen Jurte übernachten. Frisch gestärkt geht es zurück bis zur Ferme de Haut Mont, wo die Schneeschuhe angeschnallt werden. Der nun pink markierte Weg verläuft zuerst in östlicher Richtung und biegt nach etwa 500 Metern scharf nach Süden ab. Hinter dem nächsten Hügel dreht die Route nach rechts und folgt dem südlichen Rand einer kleinen Mulde. Es folgt eine Linkskurve, bevor es erst hinab und dann wieder Richtung Süden hinauf nach Fruitières de Nyon geht. Der abschliessende Abstieg nach Saint-Cergue führt zunächst ostwärts über eine Lichtung, noch einmal durch den Wald und über eine kleine Weide und biegt dann auf den Weg nach La Borsatte ein. Auch auf der letzten, von vielen Richtungswechseln geprägten Etappe der Wanderung wechseln sich Wälder und Weiden munter ab. Nur noch einige Hundert Meter nach Osten, und schon tauchen die ersten Häuser von Saint-Cergue auf. Wenige Minuten später ist dann auch der Bahnhof erreicht.
Dem Huiskafi auf der Spur Nr. 0806
Wirzweli • NW

Dem Huiskafi auf der Spur

Das Nidwaldner Wirzweli ist eine Hochburg des Huiskafis. Das starke Gebräu ist hier oben in jedem Gasthaus in mannigfaltiger Weise zu finden. Was für eine Einladung zu einer Schneeschuhtour: Zum Einlaufen geht es von der Bergstation Wirzweli vorbei an einer Kapelle, an diversen Skiliften und Wirtschaften bis zur Gummenalp-Seilbahn. Dann aber wechselt die Umgebung vom fröhlichen Skibetrieb zum stillen Wald. Bald passiert die Route ein auffälliges Tipizelt, schlängelt sich die erste Steigung hinauf am Lang Boden vorbei. Zum Dürrenboden hin und auf die Chienerenegg, dem höchsten Punkt der Schneeschuhreise, wird die Topografie wieder steiler. Die Chienerenegg belohnt die Rakettisten mit einem prächtigen Gipfelpanorama der Zentralschweiz. Die Route überquert die Ächerlistrasse, passiert die Alp Ächerli, führt durch eine Mulde und sanft ansteigend zum auffälligen, hölzernen Älplerkreuz auf der Kuppe. Nach dem Geniessen der Aussicht geht es weiter zur Bergkapelle Holzwang, die sich hinter dem bewaldeten Grat versteckt und für Besucher, die sich nähern, erst im letzten Moment sichtbar wird. Die hübsche Kapelle und der luftige Blick hinunter nach Obwalden belohnen den Wanderer. Auf demselben Weg geht es zurück zum Älplerkreuz, von dort abwärts an der Alp Ächerli vorbei zur Alpwirtschaft Langbodenstubli. Jetzt, gegen Ende der Tour, bestellen die Gäste hier ein Huiskafi. Mit Wärme im Bauch gelangen sie etwas später über Hinter Husmatt zurück zu den ersten Häusern der Feriensiedlung.