Escursionismo in estate

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Sanfte Höhenwanderung Nr. 1630
Glaubenberg — Sörenberg • OW

Sanfte Höhenwanderung

Gemäss Bundesinventar ist die 130 km2 grosse Moorlandschaft Glaubenberg «von besonderer Schönheit und nationaler Bedeutung» - es ist sogar die grösste Moorlandschaft der Schweiz. Rasch wechseln sich Moore, Waldgebiete und Alpweiden ab und bieten zahlreichen Wildtieren Lebensgrundlage und Unterschlupf. Nebst Auer- und Birkhühnern ist auch der Luchs hier wieder heimisch. Grund genug also, diese Landschaft auf der Grenze zwischen den Kantonen Luzern und Obwalden auf einer Wanderung zu erkunden. Der Startpunkt ist auf dem Glaubenberg, einem beliebten Passübergang, der die Gemeinden Entlebuch und Sarnen verbindet. Das erste Wegstück führt über eine Alpstrasse zum Übergang zwischen Sewen- und Trogenegg. Von nun an geht es in stetem Auf und Ab immer entlang der Krete, mit prächtiger Sicht auf den Zentralschweizer und Berner Alpenkranz. Vom Sattelpass führt ein steiler Anstieg auf den Bärenturm – ob hier früher wohl Bären gesichtet wurden? Ganz in der Nähe wurde vor rund 250 Jahren Glas hergestellt: Neben Fensterglas und grünen Flaschen entstanden Trinkgläser, Karaffen, Vasen oder Apothekergefässe in allen Farben und Variationen. Unmengen von Holz waren nötig, um die Rohstoffe Quarzsand, Pottasche, Kalk und Soda miteinander zu verschmelzen. Weiter geht die Wanderung durch offenes Gelände über die Looegg, dann durch lichten Wald zum Haldimattstock und über vermoorte Alpweiden schliesslich zur Nünalp. Wer Lust hat, kann einen weiteren Gipfel, den Nünalpstock anhängen – mit 1900 Metern wäre dies gleich der geografische Höhepunkt. Ab hier geht es nur noch hinunter: 600 Höhenmeter sind es nach Sörenberg, wo das Postauto und vorher vielleicht ein kühles Getränk in einer der zahlreichen Gaststätten auf die Wandernden warten.
Aussichtsreich vom Kraft- zum Tourismusort Nr. 1627
Niederrickenbach — Klewenalp • NW

Aussichtsreich vom Kraft- zum Tourismusort

Die Legende erzählt, dass während der Reformationszeit ein Hirtenbub eine Marienstatue rettete und auf der Alp in einem hohlen Ahornbaum versteckte. Am Ende des Alpsommers liess sich die Statue nicht mehr entfernen. Da beschloss man, neben dem Baum eine Kapelle zu errichten. Danach konnte die Statue wieder aus dem hohlen Stamm geborgen und in die Kapelle getragen werden. Die Kapelle zur Heiligen Maria im Ahorn, wie sie nach dieser Begebenheit genannt wird, wurde bald zum viel besuchten Wallfahrtsort. Im 19. Jahrhundert entstand zudem das Benediktinerinnenkloster Maria-Rickenbach. Der Kraftort lebt aber nicht nur von den Sakralbauten, sondern auch von der aussichtsreichen Lage hoch über dem Engelbergertal. Der Bergwanderweg steigt gemächlich an zur Alp Ahorn. Danach geht es immer steiler über Weiden, durch Wald und eine ruppige Geröllhalde. Nach weiteren Kehren überrascht die flache Untere Musenalp mit prächtiger Aussicht zur Bergkette von Brisen, Risetenstock und Schwalmis. Der folgende steile Abschnitt über die Bärenfallen hinunter ist dank Treppen und Geländern sicher begehbar. Nach der Bärenfallen bereitet der Weg keinerlei Schwierigkeiten mehr. Entlang von Weidehängen, hin und wieder beobachtet von ein paar Kühen, wandert man zum Tannibüel und wieder sanft bergan zur Klewenalp mit mehreren Restaurants, Spielplätzen und natürlich auch wunderbarer Weitsicht über den Vierwaldstättersee, zum Rigi, zu den Mythen und vielen anderen Gipfeln.
Doppelpass am Lötschberg Nr. 1780
Selden, Gasthaus Steinbock — Rinderhütte • VS

Doppelpass am Lötschberg

Zwei Möglichkeiten gibt es, um auf Bergwanderwegen vom Kandertal nach Leukerbad zu gelangen. Der Klassiker ist die direkte Route über die Gemmi. Wesentlich länger, aber landschaftlich vielseitiger und attraktiver ist die Zweitagestour auf dem uralten Lötschenpass-Saumweg ins Lötschental und von dort weiter über den Restipass. Ausgangspunkt ist das Gasteretal. Beim Gasthaus Steinbock wird die junge Kander auf einer Hängebrücke überquert. Auf einem steilen Zickzackpfad gewinnt man zügig an Höhe. Über die Gfelalp und Schönbüel geht es nach Balme, wo der Lötschegletscher auf einer mit orangen Pfosten markierten Linie überquert wird. Eine letzte Aufstiegspassage führt teilweise durch einen exponierten Steilhang – Stahlseile bieten aber Halt und Sicherheit. Dann ist die flache und weite Passhöhe mit ihren kleinen Seelein erreicht. Um sie zu betrachten, lohnt sich ein Umweg Richtung Kummenalp. Bei prachtvoller Sicht aufs Bietschhorn geht es praktisch ebenen Wegs, später in mässig steilem Abstieg zur Lauchernalp. Die zweite Etappe führt von der Lauchernalp auf einem Höhenweg in stetem Auf und Ab über die Alpweiden hoch über dem Talboden des Lötschentals: Hockenalp, Kummenalp und Restialp heissen die teilweise sehr malerischen Weiler, die durchquert werden. Danach geht es in die Einsamkeit und Wildnis: Über Geländestufen erreicht man den Restipass. Über Wysse See und Schnydi gelangt man schliesslich zur Rinderhütte, wo eine Seilbahn hinunter nach Leukerbad fährt.
Wildes, ungezähmtes Gasteretal Nr. 1781
Kandersteg, Talstat. Sunnbüel — Selden • BE

Wildes, ungezähmtes Gasteretal

Dass der Wanderer in ein wildes und ungezähmtes Tal eintritt, macht sich früh bemerkbar. Der Weg führt im kühlen Schatten einer Klus steil bergauf. Das Tosen der jungen Kander ist so laut, so dass man sich kaum mehr unterhalten kann. Kurz nach der eleganten Steinbogenbrücke wird die Route flacher, und die Wandernden geniessen die idyllische Flusslandschaft, an deren Ufer Alpenrosen den Weg säumen. An einem sonnigen Sommertag wirkt das Tal friedlich und lieblich. Doch der Schein trügt: Bei starkem Regen wird es ungemütlich hier. Unwetter haben das lange Trogtal geformt und formen es heute noch unablässig. Nichts ist beständig, regelmässig müssen die Wege und das Strässchen instand gestellt werden, da die Wassermassen an den Bauten nagen. Der Weg führt nun auf der rechten Seite der Kander entlang. Hier ist es so abgelegen, dass botanische Juwelen überlebt haben: die Frauenschuhorchidee, die Alpenwaldrebe, der wilde Rittersporn und diverse seltene, kleine Orchideen. Bei Punkt 1429 quert der Weg die Kander abermals und steigt an durch den lichten Bergwald. Hier gedeiht der sehr seltene Blattlose Widerbart. Er blüht unter Umständen nur alle sieben Jahre und ist daher schwierig zu finden. Bald schon gelangt der Besucher nach Selden. Wer noch immer Wanderlust hat, kann der Kander folgen bis zum Heimritz.
Aussichtsreich über dem Oeschinensee Nr. 1783
Oeschinen (Bergstation) • BE

Aussichtsreich über dem Oeschinensee

Die Panoramawanderung via Heuberg ist zu Recht ein Klassiker. Der schmale Pfad führt über steile Felsflanken oberhalb des Oeschinensees durch – das imposante Blüemlisalphorn immer im Blickfeld. Die perfekte Kulisse also, um über die Schönheit der Bergwelt nachzudenken. Denn lange Zeit galten die Berge als unheimlich und hässlich. Die Bewohner des Mittelalters mieden sie, weil sie dort unheimliche Mächte vermuteten. Selbst für Luther waren die Berge eine Ruine, verwüstet durch das Strafgericht der Sintflut. Erst im frühen 19. Jahrhundert wich diese Angst der Entdeckerfreude der Romantik. Das Interesse an den Bergen und ihren Bewohnern bewirkte einen grossen Ansturm auf die Schweizer Alpen. Zwischen 1854 und 1865 strebten vorwiegend britische Bergsteiger, Akademiker und Adelige Erstbesteigungen an. Kunst und Literatur transportierten nun ein romantisches Bild einer idealisierten Schweizer Bergwelt. Heute wissen wir, dass das ästhetische Empfinden der Berge kulturell geprägt und sehr persönlich ist. Die rund dreistündige Bergwanderung beginnt bei der Bergstation Oeschinen. Bei der ersten Verzweigung den Weg «Läger, Oeschinensee» einschlagen, bei der zweiten Richtung «Heuberg». Erst gilt es, einige Höhenmeter zu bezwingen, dann folgt das panoramareiche Filetstück des Wegs, das Trittsicherheit erfordert. Nach rund anderthalb Stunden erreicht man Oberbärgli mit einer kleinen Alpbeiz. Von nun an führt der Weg hinunter zum Oeschinensee, wo sich eine Pause, ein Bad oder eine Einkehr in einem Berghaus anbietet, bevor der Rückweg zur Gondelbahn ansteht.
Im Angesicht des Berner Dreigestirns Nr. 1632
Sulwald — Grütschalp • BE

Im Angesicht des Berner Dreigestirns

Was sind sie doch berühmt. Eiger, Mönch und Jungfrau locken Heerscharen aus aller Welt ins Berner Oberland, nach Wengen oder Mürren. Tritt man von der grossen Touristenbühne einen Schritt zurück, ist das Dreigestirn immer noch schön, aber in viel beschaulicherer Umgebung zu geniessen. Sulwald und das Soustal gewähren den Blick auf die Bergmajestäten aus der zweiten Reihe – und ermöglichen obendrein, mit der Alplandwirtschaft Bekanntschaft zu schliessen, namentlich mit der Kuh. «Acht Personen oder eine Kuh» verkündet das Schild auf der Luftseilbahn von Isenfluh nach Sulwald. Im Sommer tut sich das Vieh an den saftigen Kräutern genüsslich, also hat es jetzt Platz für Bergwandernde. Erstmals zeigen sich die drei Berühmten zu Beginn der Tour in Sulwald. Noch besser wird die Aussicht zwei Stunden später von der Sousegg, doch sind bis dorthin einige stotzige Höhenmeter zu schaffen, zum Auftakt in der Frische des Waldes. Auf der Alp Suls dann empfangen einen die vierbeinigen Luftseilbahngäste. Hängen vor der Hütte Glocken, Käsetücher und Milchkannen, kann man drinnen Alpkäse kaufen, für den Zmittag am Sousseewli, das den Zehn-Minuten-Abstecher wert ist. Die Sousegg im Anschluss fordert nochmals einige Schweissperlen, aber das Ziel ist jede Mühe wert. Das Seeli, das Schilthorn, die Lobhörner und – ja – die berühmten Drei sind da, dazu weit unten ein Tal von einzigartiger Schönheit, das Soustal. Steil ist der Weg bergab, und manchmal etwas luftig. Doch die Sicht aufs liebliche Hochtal wird immer besser, und unten kühlt der Sousbach die heiss gelaufenen Füsse. Das Wasser begleitet bis zur Alp Sousläger, wo der wilde und stotzige Wald zum Finale empfängt und nochmals Käse lockt. Spannend ist das Weglein durchs Meer an Bäumen, ab und zu erhascht man einen Blick in die Tiefe. Erst jetzt wird klar, wie abgeschieden das Soustal ist.
Zwischen den Tälern Nr. 1636
Gitschen — Muotathal • SZ

Zwischen den Tälern

Auf kurzem Weg geht es von der Bergstation Gitschen zur Lidernenhütte. Sie wurde 1944 durch die Sektion Mythen des SAC gebaut. Es bietet sich also gleich die Möglichkeit einer Stärkung für den Wandertag. Diese führt auf gleichbleibender Höhe in Richtung Alp Lidern mit imposanter Aussicht auf die gegenüberliegende Talseite. Der Blick schweift über die Gebirgskette vom Chlingenstock, Hängst über Lauchstock, Sisiger Spitz, Driangel zum Schwarzstock. Käseliebhaber kaufen auf der Alp feinen Alpkäse. Darauf folgt ein leichter Abstieg durch Schluchten über Stufen hinunter nach Höchi, inmitten eines wildromantischen Tals. Nach einem teilweise steilen Aufstieg durch bewachsenes Alpgebiet wird die Bergwanderung in Richtung Achslen fortgesetzt. Auf diesem Wegabschnitt wird es nie langweilig: offene Passagen, steile Tiefblicke, hügelige Landschaft und felsige Partien wechseln sich ab. In der einsamen Gegend ergeben sich oft Begegnungen mit Kühen, jedoch sind andere Wandernde auf diesem Abschnitt eher selten. In Achslen angekommen, nimmt man bei der Abzweigung den Weg links, welcher an den Alphütten Ahöreli, Riggis und Ebnet vorbeiführt. Beim Abstieg bietet sich ein Ausblick auf die Ortschaft Muotathal und das gleichnamige Bergtal. Der Unterschied liegt in der Schreibweise: das Dorf hat ein H im Wort «Tal», das Tal eben nicht. Über offenes Weidegelände und durch ruhige Waldabschnitte geht es weiter talwärts. Die wilde Schönheit des Helltobels zeigt sich beim zweifachen Überqueren des Bürgelibachs. Sprudelnd und gurgelnd fällt dieser über mehrere Stufen und Felsblöcke ins Tal hinunter. Unten angekommen führt der Weg über den offenen Talboden ins Dorf, durch das der Fluss Muota fliesst. Um den Hunger zu stillen, finden sich im Dorf nahe der Postautohaltestelle einige Möglichkeiten dazu.
Die Anziehungskraft des Leuenfalls Nr. 1621
Schwägalp — Weissbad • AI

Die Anziehungskraft des Leuenfalls

Imposant ist anzusehen, wie das Wasser des hohen Leuenfalls in die Tiefe stürzt. 2007 stellte der St. Galler Felix Lämmler einen Weltrekord auf, als er den Wasserfall in einem Kayak hinunterfuhr. Ganz schmerzfrei war es wohl nicht, da Lämmler die steile Wand im freien Fall hinuntersauste. Diese Wanderung führt von der Schwägalp zu eben diesem Wasserfall, der auch als Kraftort gilt. Der Wanderweg führt unter der Schwebebahn hindurch und leitet einen in Richtung Potersalp. Dabei führt er durch offenes Gelände. Rechts erheben sich die Felswände der nördlichen Säntiskette mit dem vorstehenden markanten Öhrli, den Kletterbergen der Altenalptürme und dem Schäfler. Auf den Gemeinschaftsalpen der Potersalp findet jährlich zur Alpzeit die «Potersalpstobede» statt, ein traditionelles Fest mit Tanz und Musik. Weiter geht es in Richtung Oberer Borstböhl und hinunter, vorbei am Schwizerälpli und Grossberndli, in den Wald. Ein ausgiebiger Waldabschnitt bringt die Wandernden nach Lehmen. Spannend ist, dass dieser Wegabschnitt zunächst über dem Leuenfall vorbeiführt und einen immer wieder kurze Blicke auf das hügelige Appenzellerland erhaschen lässt. Der Waldgasthof Lehmen bietet sich für eine gemütliche Pause mit Verpflegung an. Anschliessend wird endlich der Leuenfall besichtigt. 34 Meter stürzt das Wasser des Bernlibaches in die Tiefe und vereinigt sich kurz darauf mit dem Wissbach. Es gilt, einen kurzen Abstecher auf der linken Seite des Wanderwegs zu machen. Über den Wissbach gelangt man zum Berggasthaus Ahorn, ein weiterer Ort zum Einkehren. Nun geht es abwechslungsreich durch Wälder und offenes Gelände, durch Täler und über Hügel auf etwas Hartbelag in Richtung Weissbad. Dabei streift man vorerst nur einzelne Alphütten, bis das Gebiet nach und nach dichter besiedelt wird. Noch vor Weissbad präsentiert sich ein herrliches Panorama mit Aussicht auf den Hohen Kasten und den Kamor. Die Wanderung endet entweder bei der Halstestelle Appenzell, Sonnenhalb bei Rechböhl oder auch im Dorf Weissbad.
Imposante Seerenbachfälle Nr. 1622
Quinten — Amden, Lehni • SG

Imposante Seerenbachfälle

Den Startpunkt dieser Wanderung erreicht man, indem man als Erstes in einem kleinen Schiff von Murg übers Wasser des Walensees nach Quinten gleitet. Das Dorf ist sonst nur zu Fuss erreichbar und somit autofrei. Ungefähr drei Dutzend Einwohner zählt dieser Ort, der eingebettet zwischen Walensee und Churfirsten sogar etwas an skandinavische Fjorde erinnert. Durch seine Lage an der Sonnenseite weist Quinten aber auch ein südländisches Klima mit hoher Biodiversität auf. Dies ist ideal für den Rebbau. Nach einer knappen halben Stunde steigt der Wanderweg durch einen Mischwald in Richtung Fulenbach an. Zwischendurch lässt sich immer wieder einen Blick auf den tiefblauen Walensee erhaschen. Der Wanderweg ist in steiles Gelände gelegt und bei den heiklen Passagen – an einer Stelle sogar durch eine Galerie – gesichert. Die Wanderung wird dann auf leicht abfallendem Gelände fortgesetzt. Auf halbem Weg zu Betlis bietet sich die Gelegenheit zur Rast an einer schön gelegenen Feuerstelle. Gegen Seeren öffnet sich die Umgebung langsam und die Wandernden erreichen nach einem kleinen Aufstieg die Seerenbachfälle. Eindrücklich, wie das Wasser von einem der höchsten frei fallenden Wasserfälle der Welt stürzt. Alle drei Stufen des Wasserfalls messen zusammen nämlich fast 600 Meter. Auf dem weiteren Wegverlauf in Richtung Betlis lassen sich die Kaskaden noch besser beobachten. Nach dem Landgasthof Paradiesli gibt es einen erneuten Aufstieg über Schöpfsagg, an einem kleinen Stausee vorbei, zur Postautohaltestelle in der Kurve von Lehni.
Über die Fuorcla Grevasalvas ins Engadin Nr. 1786
Julier, La Veduta — Maloja, Capolago • GR

Über die Fuorcla Grevasalvas ins Engadin

Ihre Nachbarn gehören zu den bedeutendsten Bündner Pässen. Schon die Römer brachten über den Julier und den Septimer Waren über die Alpen. Im Mittelalter dann spielte sich hier der Handelsverkehr zu den Märkten Oberitaliens und ins Wirtschaftszentrum Mailand ab. Obere Strasse nannte man die Route, die Chur über Tiefencastel mit dem Engadin und dem Bergell verbindet. Zwischen den beiden Übergängen liegt ein dritter Pass – einer, von dem es nicht viel zu berichten gibt, ausser dass seine landschaftliche Schönheit eine Entdeckung wert ist. Die Rede ist von der 2687 Meter hohen Fuorcla Grevasalvas. Bis man sie erklommen hat, ist einiges an Einsatz nötig. Zwar startet man auf dem Julierpass auf gut 2200 Metern, doch der Weg über viel Geröll ist anstrengend. Perlen warten unterwegs einige. Der Leg Grevasalvas ist die erste. Frühmorgens spiegelt sich die Sonne in seinem tiefblauen Wasser, das Wollgras am Ufer wiegt sanft im Wind. Eine gute Stunde später auf der Passhöhe liegt sie dann vor einem, die Bilderbuchlandschaft mit den Oberengadiner Seen, dem vergletscherten Berninamassiv und den markigen Bergeller Zacken. Der weitere Weg ist lang und kräftezehrend. Im Abstieg nach Plaun Grand ist manch ein Geröllfeld zu queren, danach traversiert man zum zweiten Bergsee des Tages, dem Lägh dal Lunghin. Dieses Teilstück ist das anspruchsvollste. Erst gewinnt man durch ein weites Tal mit Mooren an Höhe, danach geht es auf schmaler und teils ausgesetzter Wegspur der Südflanke des Piz Grevasalvas entlang. Hat man sich am malerischen See sattgesehen, wartet der steile Direktabstieg nach Maloja Capolago. Immer dem jungen Inn entlang, der beim Pass Lunghin entspringt, Europas einziger Dreifachwasserscheide.
Die Alpen zum Greifen nah LU Nr. 1599
Hildisrieden — Rothenburg Dorf • LU

Die Alpen zum Greifen nah LU

Das Hinterland im Norden der Stadt Luzern ist eine unspektakuläre Landschaft, wie man sie im Schweizer Mittelland auch andernorts findet: Es gibt ausgedehnte Wiesengebiete mit vielen Obstbäumen, dazwischen grosse Waldflächen. Ungewöhnlich ist jedoch das Panorama: Die Gipfel der Voralpen und Hochalpen liegen hier nicht fern am Horizont, sondern zum Greifen nah. Wer die Gegend von Norden nach Süden durchstreift, hat daher immer wieder eine eindrückliche Szenerie vor Augen. Die Rigi und der Pilatus bilden die Eckpunkte, zwischen denen sich die Kette der Nidwaldner und Obwaldner Alpen entfaltet. Ausgangspunkt ist die Busstation Hildisrieden/Dorf. Vom Dorfrand geht es über offenes Gelände zum Weiler Ohmelinge. Nach einer schönen Waldpassage entdeckt man zwischen den Bäumen bereits den spitzen Kirchturm von Rain. Vom Gehöft Gundolinge an verläuft die Wanderung auf den nächsten 2,5 Kilometern auf mehrheitlich landwirtschaftlich genutzten, kaum befahrenen Strässchen. Just bei einem kleinen Naturjuwel geht die Route wieder auf einen Naturweg über: Die idyllische Weiherlandschaft im Tellewald bietet verschiedenen Amphibien und Insekten Lebensraum. Vor prachtvollem Alpenpanorama geht es nach Obmoos, wo man die Abzweigung nach Bärtiswil/Rothenburg ignoriert und stattdessen die eingeschlagene Marschrichtung nach Süden beibehält, ebenso wie bei der nächsten Wegverzweigung Chärns. Via Moos gelangt man durch Wohnquartiere zum alten Dorfkern der Luzerner Vorortsgemeinde Rothenburg und von dort über eine mehr als 300jährige gedeckte Holzbrücke zur Bahnstation Rothenburg Dorf.
Von Burgen und Einsiedlergärten BL Nr. 1623
Arlesheim — Münchenstein, Dorf • BL

Von Burgen und Einsiedlergärten BL

Hoch über Münchenstein thront die Burg Reichenstein, ein massiver Befestigungsturm auf einem imposanten Felssporn. Hier wohnte im Hochmittelalter die Familie Reich, die sich um die Sicherheit des Bistums Basels und den Dom zu Arlesheim kümmerten, Ländereien bewirtschafteten und Steuern eintrieben. Heute ist die Burg nur noch zu speziellen Anlässen geöffnet. Trotzdem führt die schöne Wanderung von Münchenstein zur Burg und weiter nach Arlesheim auch tief in die mittelalterliche Vergangenheit der Gegend bei Basel. Steil führt der Weg vom Start der Wanderung beim Bahnhof Münchenstein hinauf, und dann auf schmalen Pfad durch den Wald, bis sich dieser plötzlich lichtet und der Schlossturm aus den Baumwipfeln ragt. Rasch ist man vor Ort, kann sich auf verschiedenen Picknickplätzen vertun und die Aussicht vom Vorplatz der Burg aus geniessen. Weiter geht es auf dem schmalen Pfad durchs Dickicht und der Weg führt durch das üppige Naturschutzgebiet Ermitage-Chilchholz. Die Wanderung von Münchenstein nach Arlesheim lohnt sich nämlich nicht nur für Geschichtsfans – auch Geologie- und Naturinteressierte kommen auf ihre Kosten. Der zweite Teil führt um das ruhige Tal, das von Bächen und Gletschern feingliedrig in die Landschaft gefräst wurde. Ein Höhenweg umrandet es, immer wieder geben die Bäume den Blick auf die weitläufige Landschaft frei. Zwei weitere Höhepunkte locken am Schluss der rund dreistündigen Wanderung: Der Wanderweg führt am 1785 eröffneten, grössten englischen Garten der Schweiz, dem Wildnisgarten der Ermitage vorbei. Wird die Wanderung in Richtung Dorf fortgesetzt, kommt man am prächtigen Dom, einem weiteren Wahrzeichen Arlesheims, vorbei
Durchs Ofenloch auf die Schwägalp AR Nr. 1626
Seebensäge — Schwägalp, Passhöhe • SG

Durchs Ofenloch auf die Schwägalp AR

«Heftiger, böser, schneller Fluss». Steht man im Ofenloch und wagt den Blick über die Felsen ins Quellgebiet des Necker, kann man sich die Bedeutung seines Namens lebhaft vorstellen. Necker leitet sich aus dem keltischen «nik» ab und heisst losstürmen. Und das kann er, der Necker, wenn Gewitter toben und der Regen prasselt. Im Ofenloch hat der Fluss eine gewaltige Schlucht geformt, durch die ein kühn angelegter und stellenweise exponierter Bergweg führt. Der Einstieg zur Wanderung ist perfekt zur Einstimmung. Im Direktanstieg erklimmt man die Alp Ellbogen durchs ruppige Rappenloch, die Nagefluhfelsen erfordern sicheres Gehen. Nach der Alp folgt man der Waldstrasse Richtung Horn und entdeckt bald die Bergwegmarkierung, die in die Schlucht leitet. Jetzt heisst es Acht geben. Schon nach wenigen Metern tut sich linkerhand der Abgrund auf, der Ausblick auf die Felswände und der Blick in die Tiefe ist gewaltig. Zuunterst in der Schlucht angelangt, wartet der Höhepunkt der Tour: Der junge Necker stürzt schäumend über die hundert Meter hohen Felsen, der Pfad führt unter dem Wasserfall durch. Der Ausstieg aus der Ofenloch-Schlucht ist nicht minder eindrücklich, und ein paar nervenkitzelnde Passagen später macht man sich an den Aufstieg zur Alp Neuwald. Wer denkt, das Abenteuer sei nun vorbei, irrt. Das Einzugsgebiet des Necker ist verzweigt, es gilt, zwei weitere Schluchten zu queren. Auf der Alp Horn erst ist durchatmen angesagt. Und die Aussicht geniessen: Der Blick auf die schroffe Nordseite des Alpsteins ist beeindruckend. Eine Waldstrasse und ein Pfad leiten im munteren Auf und Ab zur Schwägalp – durch ein Waldreservat, wo Auer- und Birkhuhn zu Hause sind.
St. Chrischona, il monte locale di Basilea Nr. 1666
Riehen, Dorf — Riehen, Friedhof am Hörnli • BS

St. Chrischona, il monte locale di Basilea

Il Cantone Basilea-Città ha tre comuni. Il comune urbano di Basilea e i due comuni rurali di Bettingen e di Riehen. Quest’ultimo è il punto di partenza di questa escursione. A Riehen si trova la Fondazione Beyeler, che vale sempre la pena di visitare per scoprire i capolavori dell’arte classica moderna e contemporanea. Si passa accanto a nobili ville, dove le rane gracidano negli stagni, fino al Wenkenpark, un parco all’inglese con edifici e giardini barocchi. Ad est attira i visitatori il caffè bistrot nel maneggio coperto, a ovest un primo scorcio su Basilea. Una volta giunti sul monte locale di Basilea, si può ammirare la chiesa di St. Chrischona. L’ex luogo di pellegrinaggio offre un’ampia veduta sulla regione di Basilea. Seguendo il confine con la Germania si scende verso l’Hornfelsen, che si trova in territorio tedesco. Da qui si gode una grandiosa veduta su Basilea, compresi il porto sul Reno e la centrale idroelettrica di Birsfelden. Una breve e ripida discesa porta al cimitero di Hörnli. Vale la pena farvi una capatina prima di tornare a casa in autobus. Perché attira i visitatori con mostre di sculture che liberano questo splendido parco dal tabù di essere solo un luogo dei morti e dei superstiti, e lo trasformano in uno spazio pubblico della cultura.
Das Wasserschloss bei Brugg von oben Nr. 1707
Brugg AG — Turgi • AG

Das Wasserschloss bei Brugg von oben

Bei Brugg fliessen die Aare, die Reuss und die Limmat im sogenannten Wasserschloss zusammen. Der ungewöhnliche Schauplatz lässt sich vom Bruggerberg aus optimal einsehen. Vom Bahnhof Brugg gelangt man durch die Altstadt zum Schwarzen Turm, dem ältesten Gebäude der Stadt. Der einstige Wacht- und Gefängnisturm liegt direkt neben der Brücke, die sich über die Aare spannt und die dem Ort seinen Namen gab. Der Fluss ist an dieser Stelle eine enge Rinne, die nur gerade 15 Meter breit, dafür aber stattliche 17 Meter tief ist. Auf der Nordseite der Brücke steigt ein mit Natursteinen gepflästerter Weg durch Wohnquartiere zum Wald an. Auf Fusspfaden und Kiessträsschen geht es weiterhin mässig steil zum Aussichtspunkt Alpezeiger: Ein dort angebrachtes altertümliches Bild des Gipfelpanoramas wird von einer Blechtafel geschützt, die sich wegklappen lässt. Weiter führt der Weg zum Rastplatz Wasserschlossblick, wo sich ein prachtvoller Blick in die Tiefe zur Mündung der Limmat in die Aare und zur Reuss öffnet. Durch den Wald absteigend gelangt man nach Vorderrein. Vorbei an der weithin sichtbaren Kirche geht es zum Soldatendenkmal im Villigerfeld und zur Strassenbrücke von Stilli, über die man die Aare quert. Beim östlichen Brückenkopf führt eine Treppe zum Uferweg hinunter. Die Wanderung wird flussaufwärts fortgesetzt, allerdings vorerst nicht direkt dem Wasser entlang, sondern an etwas erhöhter Lage durch den Auenwald. Am Weg steht die Ruine Freudenau; zwischen den Mauerresten laden Holztische, Bänke und Feuerstellen zur Rast ein. Oberhalb des Kraftwerks Stroppel gelangt man zur Limmat. Der Uferweg folgt nun direkt dem Wasserlauf. In einem weiten Bogen führt der Weg nach Turgi und zum Bahnhof.
Familienwanderung nach Staffelbach Nr. 1710
Schöftland — Staffelbach, Suhrenbrücke • AG

Familienwanderung nach Staffelbach

Es sind imposante Höhlen oberhalb des Aargauer Dörfchens Staffelbach. Noch bis ins vorletzte Jahrhundert wurde hier Sandstein abgebaut. Wenn man in einer der zwölf Kavernen steht, bekommt man den Eindruck, als hätten die Büezer erst vor Kurzem ihren Arbeitsplatz verlassen: Zahlreiche Blöcke liegen herum, und quaderförmige Felsen, die oben abgesägt worden sind, stehen hervor. Man fühlt sich klein hier: Die Höhlen sind gut und gerne acht Meter hoch, mächtige Säulen stützen die Wand. Diese Familienwanderung führt zum ehemaligen Steinbruch. Zuerst muss man Schöftland durchqueren und durch den Wald aufsteigen. Oberhalb Haberberg verlässt man die Kiesstrasse über einen Pfad und muss einen kurzen Anstieg meistern. Bald ist die Feuerstelle mit den Findlingen erreicht. Einer davon hat längliche Karren: Es ist ein sogenannter Quintnerkalk aus dem Alpenraum. Ein anderer ist kompakt, jedoch zerbrochen in drei Teile. Es ist ein Granit aus dem Habkerntal oberhalb Interlaken. Beide sind vor mehr als 300 000 Jahren vom Gletscher hierher transportiert worden. Nun verlässt man kurz den Wanderweg und nimmt die Abkürzung nach Höchi. Das Strässchen hält nun die Höhe, im Wald unterhalb des Nacks geht es abwärts. Nach einer grossen Kurve sucht man die Abkürzung steil hinunter zur Busstation «Kirchleerau, Abzw./Bank». Wer müde ist, steigt in den Bus Richtung Schöftland bis nach «Staffelbach, Suhrenbrücke». Die anderen durchqueren das Tal zur Mühle in Staffelbach. Bald sind die Höhlen signalisiert und in fünf Minuten erreicht. Es empfiehlt sich, vor dem Besuch das Programm der Schützengesellschaft zu beachten: Übt sie, sind die Höhlen nicht zugänglich.
Aussicht auf das Hegauer Kegelspiel Nr. 1711
Bohlingen, Ledergasse (D) • EU

Aussicht auf das Hegauer Kegelspiel

In den 1920er-Jahren verliess Albertine Schuhmacher ihre Heimat, um ihr Glück in Amerika zu finden. Von der Liebe enttäuscht, kehrte sie bald wieder zurück. Bis ins hohe Alter wanderte die über 90-jährige Einsiedlerin den Schienerberg rauf und runter. Ihr gedenkt der Rundwanderweg Albertine-Steig. Start und Ende der Wanderung ist die Bushaltestelle Ledergasse in der deutschen Ortschaft Bohlingen im südlichen Hegau. In Richtung Stationenweg wird der Heerenweg erreicht. Hier geht es nach rechts in Richtung Worblingen bis zur Markierung Albertine-Steig. Der sanfte Aufstieg entlang der grünen Zickzackgrenze führt auf den Schienerberg. Wer den Überblick nicht verlieren will, orientiert sich an den Grenzsteinen. Viele davon wurden 1839 gesetzt und sind mit «CS» oder «GB» gekennzeichnet, was jeweils für Canton Schaffhausen und Grossherzogtum Baden steht. Eine weitere Besonderheit: Im zweiten Teil der Wanderung liegt Deutschland gar südlich der Schweiz. Auf einer Höhe von rund 680 Metern eröffnet sich vom Herrentisch der Blick auf die kegelförmigen Hegauvulkane, die vor 14 Millionen Jahren aktiv waren. Wer zur Rast einkehren möchte, gelangt nach einem leichten Abstieg aus dem Wald hinaus und folgt der Strasse zum Hofgut Oberwald. Die Familie Zimmermann serviert verschiedene Plättli und warme Gerichte mit hofeigenen Produkten. Auf der Hochebene führt die Wanderung vorbei am Brandhof, Albertines einstigem Zuhause. Ob mystische Gestalt oder Hoffnungsträgerin, in Gedanken an Albertine steht der steile Abstieg über den Stationenweg zurück nach Bohlingen an.
Sur le chemin des ponts de Saint-Gall Nr. 1181
St. Gallen, Spisegg — Haggen • SG

Sur le chemin des ponts de Saint-Gall

La rivière Sitter a creusé un ravin autour de Saint-Gall: le Sittertobel. Ce qui a nécessité la construction de voies de circulation et de ponts, et a hissé Saint-Gall au rang des villes comptant le plus de ponts en Suisse. En marchant du Sittertobel à Riethüsli, on les rencontre sous toutes les formes et tous les matériaux: en maçonnerie, en acier ou en béton. Le premier pont se présente après quelques minutes seulement: le viaduc de la Sitter sur l’A1. Depuis Rechen, il faut traverser la Sitter en empruntant la passerelle suspendue datant de 1882, appelée «Ganggelibrogg» dans le langage populaire. La randonnée se poursuit le long de la rivière et passe sous le pont en arc de Fürstenlandbrücke qui a remplacé le pont de Kräzernbrücke en tant qu’axe de circulation principal. Néanmoins, le pont de Kräzernbrücke datant de1811 conserve son utilité car il est toujours emprunté. À cet endroit, le Sittertobel devient plus étroit et l’on trouve même deux ponts près de Kubel: un viaduc d’une centaine de mètres de haut des chemins de fer Südostbahn, en direction de Herisau, et un viaduc voûté en pierre emprunté par les trains CFF circulant entre Saint-Gall et Gossau. Après avoir encore une fois traversé la Sitter sur un pont en bois, le chemin monte et mène à Blatten à travers un paysage dégagé, parsemé de quelques maisons. Une fois arrivé là-haut, le pont en treillis de Haggen-Stein permet de se rendre de l’autre côté de la vallée. Ensuite, le chemin dans la vallée boisée où coule le Wattbach. En longeant ce ruisseau, on atteint la destination de cette randonnée, située à quelques minutes de la gare principale de Saint-Gall avec les trains des Appenzeller Bahnen ou le bus.
Malerische Weiler im Val d’Ossola Nr. 1720
Domodossola — Villadossola • EU

Malerische Weiler im Val d’Ossola

Wenn in der Schweiz der Winter nicht zu weichen scheint und sich allmählich in einen kalten und grauen Frühling verwandelt - wie wäre es da mit einem Tagesausflug nach Italien? So ist man etwa von Bern aus mit dem Zug in weniger als zwei Stunden im sonnigen und lebhaften Domodossola. Nach einem cremigen Cappuccino auf der Terrasse einer Bar im Stadtzentrum geht es zur Piazza Ettore Tibaldi, zu dem Startpunkt einer reizvollen Wanderung zu den malerischen Dörfern Anzuno, Tappia, Sogno und Varchignoli. Die rot-weiss markierte Route wartet nach einem 20-minütigen Stadtspaziergang mit einer ersten Attraktion auf: dem zum Welterbe der Unesco zählenden Kalvarienberg (Sacro Monte Calvario). Danach beginnt die eigentliche Wanderung mit einem Saumpfad, der durch den Wald hinauf zum hübschen Weiler Anzuno führt. Neben der Kirche laden im Schatten eines Baumes Bänke und ein Tisch aus Holz zu einer Rast ein. Nach der Überquerung des Riale d’Anzuno taucht der Weg erneut in ein Waldstück ein und schlängelt sich in stetem Auf und Ab bis nach Tappia und Sogno, zwei weiteren charmanten alten Steindörfern. Es folgt der Abstieg in Richtung Varchignoli - ebenfalls ein kleines Schmuckstück! - und, nun in grünerer und lichterer Umgebung, nach Boschetto. Der letzte Teil der Route ist asphaltiert. In Villadossola nimmt man am besten den ersten Bus oder Zug nach Domodossola - so bleibt dort vor der Rückkehr in die Schweiz noch genug Zeit, um eine hausgemachte Glace zu geniessen oder sich in einem der Lebensmittelgeschäfte mit regionalen Spezialitäten einzudecken.
Bäumige Gemeinde Galmwald Nr. 1721
Gurmels — Ulmiz • FR

Bäumige Gemeinde Galmwald

Der Staatswald Galm zwischen Laupen und Murten ist eine eigene Gemeinde, seine Einwohner sind die Waldtiere, Blumen und Bäume. Revierförster Thomas Oberson amtet quasi als Gemeindeschreiber. Und der Galmwald ist eine stolze Baumgemeinschaft, bis zu 300 Jahre alte Eichen bilden seine Seele. Sein eigenartiger Status geht auf Napoleon zurück. Er schlug das Gebiet dem Kanton Freiburg zu, weil die umliegenden Gemeinden den Wald zu stark nutzten. Für Wanderer ist der Galmwald eine Entdeckung. Er strahlt viel Kraft und Ruhe aus. Ein Erlebnisweg führt zu den schönsten Plätzen mit den ältesten und charakteristischsten Eichen. Der Rundweg lässt sich gut in eine Tour von Gurmels nach Ulmiz einbauen. Bald nach dem Start im kleinen Dorf empfängt einen die Bibere, ein Bach, dessen Name Programm ist. In Liebistorf lässt man die Bibere rechts liegen und steigt durchs Dorf auf zum Galmwald. Mal auf breiten, mal auf schmalen Wegen taucht man ein ins Meer von Bäumen. Bis zur Galmhütte gibt es mehrere weisse Schilder mit einer bunten Fee. Galmeline heisst sie, und sie nimmt einen mit auf den Erlebnisweg durch den Galmwald. Die Plätze, zu denen sie einen führt, sind zauberhaft. Zurück auf dem Wanderweg ist bald die Galmhütte mit ihrer grossen Feuerstelle erreicht. Eine gute Stunde Waldwanderung auf mehrheitlich breiten Forstwegen ist nun noch zu bewältigen, dann taucht plötzlich Ulmiz auf, ein Dorf ebenso klein und beschaulich wie Gurmels zum Beginn der Tour.
Zu den Steinböcken bei Pontresina Nr. 1722
Pontresina — Pontresina, Godin • GR

Zu den Steinböcken bei Pontresina

Einen Steinbock aus nächster Nähe zu beobachten, ist ein eindrückliches Wandererlebnis. Und nicht alltäglich. Wer im Mai nach Pontresina reist, kann diesen schönen Moment mit hoher Wahrscheinlichkeit erleben. Dann steigen zahlreiche Steinböcke aus ihren Winterquartieren herab an den Dorfrand, um frisches Gras zu fressen oder am dortigen Staudamm das Salz zu lecken, das der Zement ausstösst. Einzige Regel ist, dass die Wege nicht verlassen werden dürfen. Ein Feldstecher hilft, die Tiere auszumachen, und mit einer Wanderkarte findet sich ein Weg, um sich ihnen zu nähern. Wer es einfacher haben will, schliesst sich einer kostenlosen Führung von Pontresina Tourismus an. Die Wanderung beginnt am Bahnhof von Pontresina. Der Weg durchquert das Dorf, um zum Sta.-Maria-Kirchlein mit seinen kostbaren mittelalterlichen Wandmalereien zu gelangen. Dort biegt man auf die Steinbock-Promenade ein, einen einfachen, breiten Weg, auf dem an sieben Stelen Wissenswertes über den König der Alpen vermittelt wird. Nun hält man Ausschau nach den Tieren in freier Wildbahn, Geduld und Ruhe sind gefragt. Oft sind die Steinböcke beim Damm zu sehen. Kurz darauf, bei Ers Crast’Ota, kann auch für einige Zickzackkurven der Weg hinauf Richtung Unterer Schafberg begangen werden. Weiter geht es aber auf dem zuvor eingeschlagenen Weg nordwärts. Beim Punkt 1890 wählt man den Wanderweg hinunter Richtung Godin. Im Juni blühen hier Feuerlilien und Türkenbunde und bieten ein orange- und rosafarbenes Spektakel. Die Wanderung ist im Mai empfehlenswert, ab Juni ziehen die Steinböcke hinauf auf die Alp Languard. Die hiesige Kolonie ist mit 1800 Tieren übrigens die grösste der Schweiz.
Vom Gornergletscher zum Gornergrat Nr. 1723
Rotenboden — Gornergrat • VS

Vom Gornergletscher zum Gornergrat

Es gibt Sachen, die sollte man einmal im Leben gesehen haben. Dazu zählt der Gornergrat. Wenn nicht zu Fuss, dann mit der Bahn, auch wenn die Fahrt sehr teuer ist. Ohne Halbtax jedenfalls. Doch sie ist es wert. Vom Gornergrat auf 3090 m ü.M. überblickt man eine grossartige Gletscherwelt. Viele Gletscher sieht man von hier aus gleichzeitig: den Gorner-, den Grenz- und den Monte-Rosa-Gletscher, den Zwillings- und den Schwärzegletscher, den Breithorn-, den Unteren und den Oberen Theodulgletscher sowie den Furgggletscher unter dem Matterhorn. Diese Wanderung aber gilt einem Naturphänomen, das für den Gornergletscher speziell ist: azurblaue, kleine Tümpel und Mäander mit unzähligen Schlingen, die im weissen Eis eingeschlossen sind. Sie entstehen, weil das Gletschereis des Gornergletschers sehr kalt ist. Das Schmelz- und das Regenwasser können darum nicht in den Eisschichten versickern, weil sie da gefrieren würden. Das Wasser fliesst oberflächlich ab und sammelt sich auf seinem Weg talwärts in Tümpeln und Mäandern. Zu sehen sind sie auf der Wanderung von Rotenboden, der letzten Station vor dem Gornergrat. Von Rotenboden fällt der Weg zum Riffelsee ab, wo er die Richtung wechselt. Taleinwärts geht es nun oberhalb des Gornergletschers in leichtem Auf und Ab mitten in diese prachtvolle Bergwelt hinein bis zum Punkt 2694. Ab hier folgt der Aufstieg über das Gornerli zum Gornergrat. 400 Höhenmeter gilt es zu bewältigen, zum Teil ist der Weg, der als weiss-blau-weisser Alpinweg markiert und ausgeschildert ist, recht steil, und die Steine liegen locker. Bei trockenen, günstigen Verhältnissen jedoch ist er im Aufstieg gut zu bewältigen. Ziel ist der Gornergrat. Von hier fährt die Bahn zurück nach Zermatt.
Über mehrere Jurafalten nach Moutier Nr. 1624
Châtillon JU — Moutier • JU

Über mehrere Jurafalten nach Moutier

Glücklicherweise haben politische Strukturen keinen Einfluss auf die Landschaften und das Wandererlebnis. Bald findet nämlich die zweite Abstimmung statt, an der entschieden werden soll, ob Moutier beim Kanton Bern bleiben oder zum Jura wechseln soll. Wie auch immer das Resultat lauten wird: Wandernde wissen, dass Grenzen hauptsächlich in den Köpfen bestehen, und können sich in jedem Fall auf einen abwechslungsreichen Wandertag freuen. Kleine Restaurants am Weg laden zur bewirteten Rast, wobei ihre Öffnungszeiten ziemlich unregelmässig sind. Ein vorgängiger Anruf lohnt sich also, will man nicht riskieren, mit knurrendem Magen vor verschlossenen Türen zu stehen. Vom jurassischen Châtillon führt der Wanderweg südlich aus dem Dorf hinaus und steigt vorwiegend entlang eines Alpsträsschens durch eine Waldschlucht hinauf in einen weiten Kessel mit Weidelichtungen. Nach den Ferienhäuschen bei La Montagne wird der Weg zum schmalen Pfad und durchquert dichten Wald mit üppigen Hochstaudenfluren. Mehrere Rücken mit Hochtälern folgen, jedes eine Idylle für sich mit Wiesen und Weiden, einigen Hecken, umkränzt von Wald oder Baumgruppen. Die Wanderwege durch das Grasland sind manchmal schlecht zu sehen, deshalb sollten die Markierungen, die zum Teil weit auseinander liegen, gut beachtet werden. Etwas Orientierungssinn und hin und wieder ein Blick auf eine Karte können nicht schaden. Insbesondere unterhalb von Aux Arsattes ist dies wichtig, um an den Waldrändern und auf den Weiden den Weg nicht zu verlieren. Im Wald über Moutier ist die Orientierung wieder problemlos. Bei «Le Stand» wartet noch ein hübscher Grillplatz, danach führt der Weg oberhalb des Städtchens an dessen Ostende und in Kürze zum Bahnhof.
Wo Zürich an die Innerschweiz grenzt Nr. 1778
Albispasshöhe — Zug • ZH

Wo Zürich an die Innerschweiz grenzt

Vielleicht ist die Geschichte von der Kappeler Milchsuppe ja mehr Legende als verbriefte Tatsache. Wer durch das Grenzgebiet zwischen den Kantonen Zürich und Zug wandert, mag aber gerne an die Verbrüderung der reformierten Zürcher mit den katholischen Innerschweizern glauben. 1529 war es, als das Fussvolk beider Heere gemeinsam eine Suppe gekocht und verspeist hat. Die Innerschweizer hatten die Milch, die Zürcher das Brot beigesteuert. Heute erinnert der Milchsuppenstein an das gewichtige Mahl. Von der Albiskette aus kann fast das ganze Gebiet der ehemaligen Konfliktparteien überschaut werden. Und die Aussicht ist tatsächlich fantastisch: Schon von der Albispasshöhe, wo die Wanderung beginnt, bietet sich ein Blick auf den Zürichsee. Der Weg führt hinauf zum Aussichtsturm Hochwacht, auf den Bürglen und schliesslich auf das Albishorn. Beim Abstieg über die entzückenden Weiler Oberalbis und Husertal dominieren in der Ferne der Zugersee und die Innerschweizer Alpen das Panorama. Auf dem Weg in Richtung Baar wird die Kantonsgrenze überquert. Ein kleiner Abstecher zum Milchsuppenstein ist hier Pflicht, bevor es dem Lissibach entlang bis an die Lorze weiter geht. Jetzt kann fast nichts mehr schief gehen: Bis ans Seeufer folgt die Route immer dem Fluss. Nur beim Biotop nach der Autobahnunterquerung in Baar muss man aufpassen, dass man nicht dem Lorzenkanal sondern der Alten Lorze folgt. Der Kanton Zug hat kürzlich die letzte Lücke im Weg dem idyllischen Flüsschen entlang bis an den Zugersee geschlossen, was ihm den Prix Rando 2020 der Schweizer Wanderwege eingebracht hat.