Escursionismo in estate

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Von Le Pont nach Vallorbe Nr. 1161
Le Pont — Vallorbe • VD

Von Le Pont nach Vallorbe

Das Flüsschen Orbe hat einen geheimnisvollen Verlauf. Es entspringt in Frankreich, speist die beiden Seen im Vallée de Joux und verschwindet danach spurlos im Boden, um mehrere Kilometer entfernt am Fuss einer mächtigen Felswand wieder aus dem Boden zu schiessen. 24 Stunden benötigt das Wasser für die unterirdische Reise vom Lac Brenet hinunter nach Vallorbe. Wanderer schaffen die Strecke ohne Hast zehnmal schneller. Die Wanderung beginnt in Le Pont am nördlichen Ende des Lac de Joux und verläuft zuerst ebenen Wegs dem Lac Brenet entlang. Bei der Cave à la Metsire wird die Kantonsstrasse überquert. Danach geht es auf einem Waldweg sanft aufwärts zum Col du Mont d’Orzeires und hinüber zum Mont d’Orzeires. Dort befindet sich auf einer grossen Waldlichtung der Juraparc: In mehreren Gehegen tummeln sich Bisons, Bären und Wölfe. Erneut durch den Wald geht es dann etwas steiler talwärts. Der Wanderweg verläuft meist fern der Strasse. Einzig auf einem 200 Meter langen Teilstück ist das Terrain dermassen abschüssig, dass die Wanderer auf einer separaten Spur am Strassenrand marschieren müssen. Gleich anschliessend geht es im Zickzack sehr steil hinunter zur Grotte aux Fées. Wer eine Taschenlampe dabei hat, kann sich als Höhlenforscher versuchen und den vorderen Teil der Tropfsteinhöhle erkunden. Noch ein bisschen weiter unten im Tal liegt der Eingang zur Grotte de l’Orbe. Die Höhle gilt aufgrund ihrer Vielfalt an Tropfsteingebilden und unterirdischen Wasserläufen als eine der schönsten der Schweiz. Dank einem befestigten und beleuchteten Rundgang kann sie trockenen Fusses besichtigt werden. Ein idyllischer Uferweg führt auf der rechten Seite der Orbe Richtung Vallorbe und im Gebiet der Morcel-Teichlandschaft zum Bahnhof Vallorbe hinauf.
Auf dem Chemin du Gruyère Nr. 1162
Charmey — Gruyères • FR

Auf dem Chemin du Gruyère

Erster Höhepunkt der abwechslungsreichen Wanderung ist die Hängebrücke, welche die Halbinsel «presqu’île» mit dem Ufer des Lac de Montsalvens verbindet. Fortan führt der Weg in einem abwechslungsreichen Auf und Ab dem Seeufer entlang. Mehrere Picknick- und Badeplätze laden zum Verweilen ein. Am Westende wird der See durch den 1919 bis 1921 erbauten Damm gestaut. Von diesem lässt sich ein Blick über 115 Meter hinunter in die Schlucht werfen. Beim Anblick der an der Mauer und an Felsen angebrachten Treppen und Stegen stockt einem der Atem – sie sind jedoch für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Nach dem Staudamm beginnt der spektakulärste Teil der Wanderung durch die wilde Schlucht des Jaunbachs. Diese Partie lässt die Herzen der Kinder höherschlagen: Kleine Brücken wippen und quietschen beim Überqueren rhythmisch mit. Mehrere dunkle Tunnel mit Felsengalerien sorgen für eine geheimnisvolle Stimmung – wer das nicht schätzt, nimmt am besten eine Taschenlampe mit. Auf dem Weg nach Gruyères liegen die 1705 gebaute Chapelle des Marches und die schindelbedeckte Holzbrücke «Pont qui Branle», die aber im Gegenteil zu ihren Vorgängern nicht schaukelt. Das perfekt restaurierte mittelalterliche Städtchen Gruyères ist ein architektonisches Kleinod. Nach einem Rundgang lohnt sich der Besuch des Schlosses, das zuoberst auf dem Hügel thront. Tipp: Eine Multimediaschau erzählt die spannende Geschichte der Anlage und ihrer Grafen, Burgvögte, Präfekte und Künstler. Zum Schluss geht’s hinunter nach Pringy zum Maison du Gruyère. In der Schaukäserei wird am Morgen und am Mittag der berühmte Gruyère AOP hergestellt (detaillierte Infos unter www. lamaisondugruyere.ch). Wer das mitverfolgen will, muss in Charmey früh starten oder die Wanderung in umgekehrter Richtung machen.
Bergseewanderung in Bellwald Nr. 1163
Stn. Furggulti — Richinen • VS

Bergseewanderung in Bellwald

Bis zu sieben Gommer Bergseen gibt es auf dieser Wanderung zu entdecken. Das Gebiet über Bellwald ist weitläufig, was bedeutet, dass die Tour nach Belieben abgekürzt oder verlängert werden kann. Die erste Möglichkeit hierzu bietet sich gleich bei der Bergstation Furggulti: Wer bereits auf einen Gipfel stürmen möchte, wandert die knapp 300 Höhenmeter aufs Risihorn. Zu den Seen führt der Bergwanderweg aber rechter Hand. Aufgepasst: Schon sehr bald stösst man auf eine Abzweigung in Richtung Mittelsee. So könnte die Wanderung - falls gewünscht - bereits abgekürzt werden. Wenn man Glück hat, begegnet man auf dem jetzt etwas ansteigenden Weg zum Wirbulsee den knuffigen Walliser Schwarznasenschafen. Gemütlich grasen sie auf den Matten und machen sich ab und zu durch ein in den Bergen widerhallendes «Bäääääh» bemerkbar. Vom Wirbulsee sind es nur zehn Minuten bis zum Lengsee. Eine zweite Pause mit Fussbad gefällig? So geht die Wanderung flott voran bis zur Abzweigung beim Honeggerhorn. Der Abstecher zum Brusee sollte unbedingt unter die Füsse genommen werden, denn über der Krete öffnet sich der Blick in Richtung Obergoms - wunderschön. Zurück bei der Abzweigung geht es nun zuerst flacher bergab zum Mittelsee und danach etwas steiler zum Spilsee, wo eine Bank zur längeren Rast und das glitzernde Nass zu einem Bad einladen. Der Abstieg zur Mittelstation Richinen ist ein schöner Bergwanderweg, der zeitweise neben der Suone Unnera verläuft. Mit all den Gommer Hörnern im Blick und dem würzigen Bergkräuterlüftchen in der Nase wandert sich das letzte Stück wie von selbst. Unten locken schon der knallblaue Fleschensee mit Spielplatz und der Walliser Teller auf der Terrasse der Berghütte. Zurück ins Dorf Bellwald geht es rasant mit dem Trottinett oder gemütlich schwebend mit der Sesselbahn.
Über den Denteberg zum Rüttihubelbad Nr. 1165
Zentrum Paul Klee — Sensorium Rüttihubelbad • BE

Über den Denteberg zum Rüttihubelbad

Die Route startet im Osten von Bern beim vom Stararchitekten Renzo Piano erbauten Zentrum Paul Klee. Bevor es losgeht, lohnt es sich zumindest, einen kurzen Blick ins Museumsgebäude zu werfen, das mit seinen wellenförmigen Dächern regelrecht mit dem Gelände verschmilzt. Zunächst führt der Wanderweg entlang des Schosshaldewaldes und überquert dann die Bahnlinie in Ostermundigen. Nun hat man die Agglomeration hinter sich gelassen der Panoramablick entschädigt für den grossen Anteil an Hartbelag und den Verkehr. Der Weg führt weiter an der Südseite des Ostermundigeberges am Waldrand entlang Richtung Gümligen. Der Ostermundigeberg wie auch der Denteberg bestehen aus marinen Ab-lagerungen, aus welchen zu grossen Teilen die Stadt Bern erbaut wurde. Das Baumaterial wurde in den Molassebrüchen im Gümligental gewonnen. Einmal das Gümligental durchquert, erfolgt der Aufstieg Richtung Amsleberg, ein idyllisch gelegener Bauernhof. Der Denteberg ist landwirtschaftlich geprägt und rückt die nur wenige Kilometer entfernte Agglomeration schnell in den Hintergrund. Der Weg schlängelt sich nun durch eine kleine Schlucht auf der Nordseite des Denteberg hinunter ins Worbletal. Kurz nach dem Weiler Nesselbank wird die Worble, welche dem Worbletal seinen Namen gibt, überquert. Im Dorf Vechigen biegt der Weg rechts ab und führt abwechselnd durch Fluren und Waldstücke. Bei der Verzweigung am Pt. 702 in der Nähe des Hofes Hasli folgt man dem Weg in den Wald des Worbbergs. Der Boden des schmalen Pfades ist bedeckt mit bunt verfärbten Blättern und erinnert an einen Märchenwald. Den Abschluss der Wanderung bildet das Sensorium Rüttihubelbad, welches eine Vielzahl von Stationen zum Beobachten und Erleben der eigenen Sinne bietet. Im Restaurant Hotel Rüttihubelbad können abschliessend alle kulinarischen Bedürfnisse gestillt werden.
Dem Flüsschen Talent entlang Nr. 1217
Mauvernay — Echallens • VD

Dem Flüsschen Talent entlang

Diese Wanderung führt ins Waadtland, dorthin, wo die Pâtés vaudois herkommen. Das Blätterteiggebäck mit der Fleischfüllung und der charakteristischen Sülze oben drauf wird hier traditionell hergestellt. In Etagnières, nahe dem Flüsschen Talent, leben die beiden Schwestern Brigitte Grossenbacher und Maggy Berti, die mit ihren Pâtés vaudois schon mehrere Preise gewonnen haben. Das Unternehmen der beiden Frauen «Le Petit Encas» bereitet die weitherum begehrte Delikatesse nach einem alten Hausrezept und mit regionalen Produkten zu, vom Teig bis zur Füllung wird alles im Hause fabriziert. Die Pasteten gibt es in allen Formen, Grössen und mit diversen Füllungen. Die Wanderung dem Talent entlang kann in einer längeren oder kürzeren Version ab Cugy gemacht werden. Bei Mauvernay entspringt das Flüsschen, hier folgt ihm ein markierter Wanderweg durch den Wald. Kurz nach dem Kloster Montheron und dem gleichnamigen Restaurant muss der unvollständig markierte, nicht offizielle Wanderweg «Sentier du Talent» gesucht werden: Wo die Hauptstrasse links über den Fluss und der markierte Wanderweg rechts hinauf nach Bottens führt, wählt man das Strässchen geradeaus, von welchem nach einiger Zeit ein kleiner Pfad nach links abbiegt. Nun gilt: Immer möglichst dem Flussufer entlang marschieren. In Cugy lohnt sich ein Halt in der Moulin, einer alten, zu Restaurant, Bäckerei und Metzgerei umgebauten Mühle. Kurz danach, bei Scierie, muss ein Umweg über ein ansteigendes Strässchen gemacht werden, bevor der Weg wieder einfacher ist. Die Brücke unter Moulin d’Assens wird überquert, bevor ein Waldweg links abbiegt. Ab Reni kann auf dem Schnitzelpfad des «Sentier des Racines»/Vitaparcours gewandert werden, der nach Echallens führt.
Auf dem Weg des Salzes II Nr. 1219
Ste-Croix — Vuiteboeuf, Bahnhof • VD

Auf dem Weg des Salzes II

Die Schmalspurbahn Chemin de fer Yverdon-Ste-Croix zieht zwischen Vuiteboeuf und Ste-Croix eine kilometerlange Schlaufe bis nach Six Fontaines, um danach auf einer Rampe am Mont de Baulmes die fast 500 Meter Höhenunterschied in das kleine Städtchen Ste-Croix im Waadländer Jura zu bewältigen. Die Fuhrwerke, die in umgekehrter Richtung bis ins 18. Jahrhundert kostbares Salz aus den französischen Salinen von Salins-les-Bains nach Bern karrten, nahmen den kurzen direkten Weg. Damit sie an den steilen Jurahängen ob Vuiteboeuf nicht abrutschten und in die Schlucht der Gorges de Covatanne stürzten, wurde ein ganzes System von Karrgeleisen angelegt, das als das eindrücklichste seiner Art in der Schweiz gilt. Diese Wanderung verläuft von Ste-Croix zunächst der Kantonsstrasse entlang, die hinunter nach Yverdon-les-Bains führt. Bei Le Rocher lässt man den Asphalt hinter sich und gelangt auf dem Wanderweg nach Le Château-de-Ste-Croix. Wichtig ist hier, nicht in die Schlucht abzusteigen. Ab Le Château-de-Ste-Croix ist der Weg zur Via Salina auch mit braunen Wegweisern markiert. Nach der grossen Kurve, welche die Strasse in Le Château macht, zweigt der Fussweg nach rechts ab. Es folgt ein etwas steiler Abstieg durch Laubmischwald. Nach einem flachen Wegstück folgt man dem braunen Wegweiser nach links und erreicht nach einem kurzen Anstieg das Trassee der Salzstrasse. Die tiefen Fahrspuren im Kalkstein könnte man leicht für einen Römerweg halten. Tatsächlich wurden die verschiedenen Karrgeleise, Ausweichstellen und Stufen für die Zugtiere aber erst ab dem 14. Jahrhundert in verschiedenen Etappen in den Fels geschlagen. Manchmal sind sie etwas im letztjährigen Buchenlaub versteckt. Der Wanderweg verläuft über längere Strecken auf dem einen oder dem anderen Geleise und endet im schmucken Dorf Vuiteboeuf.
Brienzer Rothorn Nr. 1124
Glaubenbielen — Brienzer Rothorn • OW

Brienzer Rothorn

Vom Glaubenbielenpass, dem Ausgangspunkt der Wanderung, bis zum Höch Gumme gilt es, über 600 Meter Höhenunterschied zu überwinden. Im ersten Teil des Abschnitts wandert man auf einem breiten Weg mit Blick in Richtung Sörenberg und die Bergkulisse. Weiter geht es über Alpweiden mit einer Passage im steilen Hang unterhalb eines Felsens. Auf dem Höch Gumme, der mit seinem 360° Panorama zum Verweilen einlädt, stösst man auf die Grenze zwischen den Kantonen Obwalden und Bern. Diese Grenze verläuft bis zum Brienzer Rothorn, wo die Kantone Luzern, Bern und Obwalden aufeinandertreffen. Der Weg von Höch Gumme zum Brienzer Rothorn verläuft jedoch keinesfalls eben: Nach einem kurzen Abstieg folgt eine Steigung zum Arnihaaggen, wobei man hier erneut knapp 200 Meter abwärts wandert und den Eiseesattel erreicht. Während des ganzen Abschnittes geniesst man einen tollen Ausblick auf den Brienzersee oder in Richtung Sörenberg. Nun beginnt der Endaufstieg zum Brienzer Rothorn. Auf dem Gipfel tummeln sich diejenigen, die den kurzen Weg von der Bahnstation zurückgelegt haben, um die Aussicht zu geniessen. Sehr zu empfehlen ist, die Rückreise mit der Brienzer Rothornbahn anzutreten. Die Zahnradbahn fährt direkt nach Brienz. Wer Glück hat, erwischt für die einstündige Talfahrt einen der traditionellen Dampfzüge, die zusammen mit den moderneren Dieselvarianten auf der Strecke verkehren. Danach kann man von Brienz aus mit dem Schiff nach Interlaken fahren, um den schönen Sommertag auf dem Wasser ausklingen zu lassen.
Und am Ende lockt der See Nr. 1129
La Valsainte — Schwarzsee Bad • FR

Und am Ende lockt der See

Nach einer etwas langen, aber kurzweiligen Anfahrt durch die sanfte Frühlingslandschaft spuckt das Postauto die Wanderinnen und Wanderer bei der Kartause La Valsainte aus. Viele sind es nicht und auch die Mönche bleiben lieber unter sich, somit steht ein Besuch des Konvents nicht auf dem Programm. Hoch hinauf soll es nun aber zunächst trotzdem gehen: Die Wanderung beginnt mit einem Anstieg. Zuerst verläuft er während eines kurzen Stückes auf der Strasse, danach taucht der Wanderweg etwas länger in den kühlen Frühlingswald ein. Vogelgezwitscher begleitet die Schritte unter den Bäumen. Zwischen Les Gros Grenérets und Le Chalet Neuf kommen die Wandernden erstmals in Kontakt mit den Freiburgerinnen, die für den berühmten Vacherin das Rohmaterial liefern: die friedlich grasenden Kühe. Nach einem Abschnitt im Wald, entpuppt sich das darauf folgende Stück als Markierungssuche, aber keine Sorge: Der Rhombus findet sich in der Nähe des Chalet Neuf. Noch ein kleines bisschen höher, dann ist der höchste Punkt der Wanderung erreicht. Der Blick schweift übers liebliche Freiburgerland. Weiter geht es Weiden entlang über den Grat in Richtung La Patta. Nach der ersten Hälfte der Wanderung gibt es eine Einkehrmöglichkeit in der sympathischen Buvette Hauta Chia. Ab hier gilt es, die Abzweigung nach links nicht zu verpassen, damit man nicht auf der Strasse weitergeht und am Ende noch in Plan Rosset landet. Auf dem Höhenweg Schwarzsee geht es weiter bis zu La Spielmannda. Ab hier ist es vorbei mit dem Grat; sanft geht es hinunter. Es ist auch vorbei mit Französisch, wie die Namen Fuchses Schwyberg und Tierliberg ankünden. Gegen Ende passiert man nochmals eine Weide mit Jungtieren (bitte aufpassen) in der Nähe des Skilifts, bis man im Schwarzsee die nun etwas müden Wanderfüsse wieder auffrischt und die Wanderung ausklingen lässt. Dies lässt sich im Örtchen Schwarzsee Bad sehr gut, hier kommt Ferienstimmung auf!
Imposante Felswand Nr. 1130
Bettlach — Grenchen • SO

Imposante Felswand

Die Felswand ist von weit herum sichtbar. Majestätisch thront die Wandfluh oberhalb von Grenchen im Solothurner Jura. Sie zu durchsteigen scheint unmöglich - und ist doch ganz leicht. Zu linker Seite gibt es das Ängloch, ein kleiner Einschnitt in der Wand. So eng die Stelle ist, so komfortabel ihr Durchstieg: Eine solide Treppe wurde ins unwegsame Gelände gebaut. Und so gelangt man auf einer spektakulären Wanderung von Bettlach auf den aussichtsreichen Obergrenchenberg. Start ist auf dem Dorfplatz in Bettlach. Der Wanderweg steigt durchs Dorf an, bald werden die Häuser weniger und der Weg schmaler. Dann folgt man einem Pfad durch den Wald. Hier gibt es riesige Bärlauchfelder. Auch wenn die essbare Wildpflanze längst verblüht ist, folgt einen der Geruch die ganze Wanderung. Es geht nun kontinuierlich bergauf, bald auf einem Pfad, bald auf einem Schotterweg. Schliesslich erblickt man das Restaurant Bettlachberg. Es befindet sich einsam unterhalb der Felswand in einer saftigen Bergwiese. Nun wird es richtig anstrengend. Der Pfad windet sich in engen Schlaufen den Wald hoch. Atemlos bei der Felswand angelangt, erblickt man plötzlich besagte Treppe, die bequem auf den Obergrenchenberg führt. Die Aussicht aufs Mittelland ist eindrücklich. Eine alte Trockensteinmauer trennt die Felswand von den Wiesen und schützt die Kühe vor einem Absturz. Es gibt mehrere Picknickplätze und Feuerstellen. Nun geht es ziemlich flach durch Wiesen und Wälder bis zum Untergrenchenberg, wo sich abermals ein Restaurant befindet. Ab da folgt ein steiler und langer Abstieg durch den Wald bis nach Grenchen. Wer Glück hat, erwischt beim Stadteingang einen Ortsbus und spart sich die letzten zwei Kilometer bis zum Bahnhof.
Lust auf mehr Nr. 1135
Ober Axen — Ratzi • UR

Lust auf mehr

Früher war das Einbringen von Wildheu fast überlebenswichtig, konnten so doch eine oder zwei Kühe mehr durch den Winter gefüttert werden. Heute liegt der Anreiz wohl eher in Naturschutzbeiträgen an Landwirte, die sich über eine längere Zeit zu einer ökologisch angepassten Nutzung verpflichten. Auf jeden Fall sind die Wildheuer auch heute noch unterhalb des Rophaien unterwegs - in stotzigen Planggen und auf exponierten Flächen. Die aussichtsreiche Wanderung von Ober Axen (1011 m) nach Ratzi folgt im ersten Teil dem Wildheuerpfad, ist aber nirgends wirklich ausgesetzt. Bis zur Alp Franzen ist der Aufstieg zwar schweisstreibend, dafür sind die Tiefblicke ins Reusstal und auf den Urnersee gewaltig. In leichtem Auf und Ab folgt der Weg nun dem Berghang, vorbei an steilen Matten, und steigt erst beim Unter Hüttenboden nochmals richtig an. Der höchste Punkt ist beim idyllischen Fläsch-Seeli erreicht (1812 m), wo eine Schweizer Familie-Feuerstelle zum Verweilen einlädt - alternativ wird im Fläsch-Kiosk auch Eiskaffee oder Steak aufgetischt. Ab hier ändert die Landschaft: Sie wird sanfter, die Wiesen grösser und flacher und der schmale Wanderweg wird zur Fahrstrasse - nur die Aussicht ist immer noch einmalig: Über das Schächental hinweg winken Bälmeten, Hoch Fulen, Gross Ruchen, ja bis zum Schärhorn geht der Blick. Unzählige Abzweigungen und Wegweiser machen Lust auf mehr! Das Nebeneinander von Kühen, Bikern und Wanderern stellt kein Problem dar. Bei Bedarf kann in diversen Alpwirtschaften und Gasthäusern eingekehrt oder die Tour in Ruogig oder Biel abgekürzt werden (Seilbahnen nach Bürglen). Nach insgesamt rund fünfeinhalb Stunden Wanderzeit ist das Ziel erreicht und im Berggasthaus Ratzi (Seilbahn hinunter nach Spiringen) können bei Kaffee oder Bier neue Pläne geschmiedet werden: Zum Beispiel die nächste Etappe bis zum Klausenpass.
Dämmerung im Hinterland Nr. 1112
Menznau — Buttisholz • LU

Dämmerung im Hinterland

Diese Wanderung durch die sanfte Hügellandschaft des Luzerner Hinterlandes eignet sich hervorragend für einen herbstlichen Nachmittag. Der Weg verläuft mehrheitlich flach, vorbei an Wiesen, Bauernhöfen und Kapellen. Start ist das Dörfchen Menznau, ungefähr eine halbe S-Bahn-Stunde von Luzern entfernt. Vom Bahnhof geht es zunächst hoch und über die Allmend nach Geiss. Hier ist die Welt noch in Ordnung: friedlich grasende Kühe, freundliche freilaufende Hofhunde und Kinder auf dem Nachhauseweg von der Schule. Im Ort befindet sich die Pfarrkirche St. Jakobus - ab hier gehen die Wandernden auf dem Jakobsweg. Dieser führt zunächst an Feldern entlang und nachdem ein orange behangener Blättertunnel passiert ist, durch den ruhigen und besinnlichen Galgebergwald. Bei der Abzweigung beim Weiler Galgeberg verlässt man den Jakobsweg in Richtung Soppisee, oder man ist in Stimmung und macht noch einen Schlenker zur Kapelle St. Gallus und Erasmus in Buholz. Beim Hof Dünnhirs ist es dann kurz vorbei mit der Stille: Auch wenn man sagt, dass bellende Hunde nicht beissen, ist man bei diesen wolfsähnlichen Vierbeinern trotzdem froh, dass sie sicher in einem grossräumigen Zwinger sind. Wieder still wird es beim Soppisee. Dort lässt sich die Abendstimmung in allem Frieden geniessen. Von blassrosa bis orange leuchtet der Himmel, die Wölkchen schweben grau bis violett und vom Boden steigen schwache Nebelschwaden auf. Bevor es zu kühl wird, geht es weiter dem Seeufer entlang zu den gepflegten Höfen bei Soppensee, Schore und Soppestig. Dort muss vorsichtig die Überlandstrasse passiert werden. Die nächste Kapelle St. Ulrich steht mitten auf dem Bauernhof und von dort geht es an der pittoresken Kapelle St. Ottilien vorbei nach Buttisholz mit seiner Kirche St. Verena und dem Schloss (in Privatbesitz). Von Buttisholz lässt sich die Wanderung zur Ganztageswanderung bis zum Sempachersee verlängern.
Moorelfen und Mürtschenstock Nr. 1120
Amden — Arvenbüel • SG

Moorelfen und Mürtschenstock

Eigentlich startet der Amdener Höhenweg bei der Bergstation Niederschlag der Sesselbahn. In der Nebensaison muss man jedoch damit rechnen, dass diese nicht in Betrieb ist. So dürfen die Wandernden die knapp 400 Höhenmeter gleich zu Beginn unter die Wanderschuhe nehmen. Dies soll aber die einzige Anstrengung bleiben, der Rest ist Genuss pur. Der Weg verläuft meist recht eben und ist grosszügig angelegt. Perfekt für Familien und solche, die es gemütlich angehen wollen. Bis Hinter Höhi und zur Schweizer Familie Feuerstelle verläuft der Weg gar hindernisfrei. Somit steht einem grossen Picknick in der Moorlandschaft nichts im Wege. Die Wandernden ziehen weiter durchs geschützte Hochmoor von nationaler Bedeutung. Hier wachsen insektenfressender Sonnentau, Wollgras und Segge. Am Rande des Moors findet man auch Heidelbeeren und Alpenrosen. Zudem leben dort angeblich Moorelfen. Diese freundlichen Wesen kann das blosse Auge sogar als Nebelschwaden knapp über dem Boden schwebend erkennen. Bevor es bei Letzbüel um die Kurve geht, kann man bei schönem Wetter einen tollen Blick auf den Säntis geniessen. Weiter geht es dem Stock entlang zur Furgglen. Die Alpwirtschaft hat von Juni bis November täglich geöffnet. Von dort aus sieht man aufs unterhalb liegende Amden und erkennt den Weg, den man bis anhin zurück gelegt hat. Ein Fetzchen Blau des Walensees sowie der markante Mürtschenstock und die Glarner Alpen machen die Panoramasicht an diesem wunderbaren Herbsttag perfekt. Wer möchte, macht bei Hüttlisboden einen Abstecher auf den Gulmen, steigt dann aber via Vorder Höhi zurück ins Dorf ab. Ansonsten flankieren die Wandernden den 1789 Meter hohen Berg in Richtung Schwisole. Bei Altschen können sie sich entscheiden, ob sie dem Weg links über die Wiese durch den Wald nach Arvenbüel folgen, oder die Rundsicht auch während des Abstiegs noch geniessen wollen. Im Dorf nimmt man den Bus in Richtung Ziegelbrücke und schwelgt schon während der Fahrt in Erinnerungen dieser schönen Wanderung.
Sportlich ums Schiesshorn Nr. 1025
Arosa • GR

Sportlich ums Schiesshorn

Diese Wanderung braucht keine starken Nerven, ist jedoch nichts für schwache Knie. Vom Bahnhof Arosa geht es in der Nähe des Obersees bergab, am Untersee vorbei zu den Wanderwegen. Hier befindet der Startpunkt dieses knackigen Fünfstünders. Nachdem der Fluss überquert ist, zieht sich der Bergwanderweg im Furggatobel durch Wald, Geröll und über würzige Bergwiesen. Je höher man steigt, desto mehr Gipfel und Häuser vom gegenüberliegenden Arosa erheben sich im Blickfeld. Bei Ankunft am Pt. 2153 können diese sich noch ein letztes Mal entscheiden, ob sie den Walserweg über die Maienfelder Furgga nach Davos unter die Füsse nehmen, oder sich mit dem Aufstieg noch nicht zufrieden geben möchten. Letzteres ist angesagt. Bald ist das mächtige Schiesshorn halb umrundet. Auch wenn es sich um eine Rundwanderung handelt, wird empfohlen, die Route via Furggatobel zu beginnen, damit man möglichst lange auf der Sonnenseite wandern kann. Nachdem einige idyllische kleine Bergseen passiert sind, ist bald der höchste Punkt erreicht. Wer noch nicht genug gestiegen ist, nimmt die knapp 200 Höhenmeter noch auf sich und erobert den Gipfel des Schiesshorns (kein signalisierter Wanderweg!). Für die anderen tut sich auf der Südseite dieses schlummernden Riesen ein wunderschönes Panorama auf. Der perfekte Platz für eine kleine Pause, damit sich die Augen an den Gipfeln erfreuen können. Wer den Blick über die Felsen schweifen lässt, sieht mit etwas Glück die dort ansässigen Steinböcke. Es ist eindrücklich, wie die Tiere in dieser kargen Landschaft leben können. Ab hier beginnt der Abstieg via Schönböden zum Alteinsee. Von dort geht es dem Alteinbach entlang zurück ins Tal. Der Weg ist teilweise steil, aber ein kleiner Abstecher zum Alteiner Wasserfall liegt sicherlich noch drin. Danach geht es wieder flacher, talauswärts der Zielgeraden (dem Flussbett) entlang, zurück zum Startpunkt. Zum Schluss kämpft man sich die Strasse hoch nach Arosa. Das Schiesshorn beobachtet wissend die erschöpften, aber durchaus glücklichen Wandernden und flüstert leise «auf Wiedersehen». Es ist keine Drohung, sondern ein Versprechen.
Gipfelsturm im unteren Toggenburg Nr. 1113
Bütschwil — Mosnang • SG

Gipfelsturm im unteren Toggenburg

Bütschwil mit seiner dominanten Kirche liegt an der Bahnlinie von Wil nach Wattwil. Dem Dorfbach folgend, gelangt man über Zuckenmatt zum Weiler Dottingen. Hier öffnet sich bereits ein erster Blick auf die Schlosshöchi. Durch ein kleines Tal am Südhang der Hochwacht gewandert, ist bald Aufeld erreicht. Der Strasse in Richtung Rachlis folgt man nur ein kurzes Stück, dann weist die gelbe Tafel die Wandernden über Berg zum Schönengrund hinauf. Ein steiler Anstieg, der zuletzt weglos auf den Gipfel führt, lohnt die Mühen mit einer grandiosen Fernsicht. Auf den Bänken beim grossen Kreuz schwenkt der Blick über das Toggenburg zum Alpstein, im Nordosten über das Fürstenland und im Nordwesten zur Iddaburg, deren Kirche als weisser Strich leuchtet. Darüber hinweg sieht man bis weit ins Mittelland hinein. Über Weiden geht es dann südwärts zum Wegweiser hinunter. Bei der Kreuzung wählt man den Weg abwärts durch den Wald. Am Hof Cholwis führt ein Fahrweg die Wiesen hinunter. Kurz vor dem Weiler erinnert bei einer Ruhebank eine Messlatte, dass sich hier der geografische Mittelpunkt der flächenmässig grossen Gemeinde Mosnang befindet. Aufs einzige Restaurant dieser Wanderung trifft man in Wiesen. Ein guter Grund, hier die Mittagsrast einzuplanen. Der Strasse folgend, gelangt man über Lenzlingen zum Weiler Wolgensingen. Eine leichte Steigung zum Haaggen, schon liegt unser Ziel Mosnang in greifbarer Nähe in einem Talkessel. Ein anfangs steiler Abstieg führt ins Dorf hinunter. Übrigens: am Skilift am Nordhang der Hochwacht unternahm die Ex-Skirennfahrerin Maria Walliser ihre ersten Fahrversuche auf den langen Latten. Auf dem Dorfplatz bei der Kirche fährt das Postauto im Halbstundentakt nach Bütschwil zurück.
Località dense di storia ai piedi del Giura VD Nr. 1110
La Sarraz — Romainmôtier • VD

Località dense di storia ai piedi del Giura VD

Un tempo al castello La Sarraz regnava un nobile cavaliere. Chiese in moglie la bella ma arrogante figlia del conte. Grazie all’aiuto dei suoi generosi genitori, riuscì finalmente a racimolare il prezzo della sposa richiesto e a conquistarla. Ma la nuova padrona di La Sarraz era tutt’altro che magnanima. Convinse lo sposo a cacciare i suoi genitori dal castello in una tempestosa notte invernale. Mentre i crudeli nobili sedevano a banchetto ridendo beffardamente, il cavaliere fu colpito da una terribile maledizione... Questa escursione sulle tracce del traviato cavaliere di La Sarraz consente di scoprire tutta una serie di monumenti naturali e culturali unici ai piedi del Giura vodese. Il leggendario castello esiste tuttora e ospita un museo equestre e altre interessanti chicche. Non appena lasciatoci alle spalle il suggestivo paesino di La Sarraz ci addentriamo nel bosco. In corrispondenza della confluenza dei fiumi Veyron e Venoge le acque hanno creato la spettacolare cascata La Tine des Conflens. Lì vicino inizia l’incontaminato querceto Les Buis de Ferreyres. Dove un tempo si estraevano minerali ferrosi e si bruciava la calce, oggi si trova una riserva naturale dal fascino mediterraneo. Il sentiero prosegue discendendo nella gola boschiva profondamente erosa di Nozon. Non lontano da Croy, il torrentello giurassiano precipita da un ripido costone di roccia formando la spettacolare Cascade du Dard. Chissà se il cavaliere maledetto abbia cercato anche in questa foresta i genitori cacciati dal castello? Le tracce di tempi ormai lontani sono onnipresenti nel corso superiore del Nozon. Nella cittadina medievale di Romainmôtier con la sua ultramillenaria abbazia è possibile ripercorrere le antiche storie di cavalieri e pellegrini, nobildonne e monaci in un ambiente autentico.
Von Olivone nach Acquarossa Nr. 1160
Olivone — Acquarossa • TI

Von Olivone nach Acquarossa

Zwischen Olivone und Acquarossa verläuft das Bleniotal in nahezu perfekter Nord-Süd-Richtung. Das begünstigt die Sonneneinstrahlung während des ganzen Jahres, insbesondere weil das Tal nicht tief eingeschnitten, sondern fast auf der ganzen Länge breit und lieblich ist. Im Winter kann es zwar durchaus vorkommen, dass hier Schnee auch bis in den Talgrund fällt, doch wegen der kräftigen Besonnung hält er sich kaum lange. Dass man deshalb auch vom «Valle del Sole» spricht, ist nachvollziehbar. Viel Sonne geniesst man jedenfalls auf dem Sentiero basso. Der Talweg, der Dörfer und Weiler verbindet, führt durch einsame Wälder und über aussichtsreiches Wiesland. Zahlreiche architektonische Bijous säumen die Route. Gleich zu Beginn geht es in Olivone an prächtigen Herrschaftshäusern aus dem 19. Jahrhundert vorbei ins Dorfquartier Chiesa, das sich um die Dorfkirche gruppiert. Danach gelangt man über offenes Gelände und durch lichte Wälder zunächst ins Dörfchen Ponte Aquilesco. Ebenso abwechslungsreich wie das Gelände ist der Höhenverlauf. Meist geht es leicht abwärts, zwischendurch sind aber auch kurze Steigungen zu überwinden, etwa auf dem Teilstück von Aquila über Dangio nach Torre. Stattliche Villen, zierliche Kirchen und schmucke Kapellen zeigen deutliche italienische Einflüsse auf die Baukultur der Gegend. Vom Hügel hinter der stillgelegten Schokoladefabrik von Dangio öffnet sich eine herrliche Aussicht auf den Talboden. Auch zur kalten Jahreszeit verleiht ihm die Vegetation einen frischen Ton. In den Gärten stehen Palmen, dahinter ragen schneebedeckte Berggipfel auf - ein reizvoller Kontrast. Weitere Kleinode am Weg sind der romanische Kirchturm von Torre, der hübsche Weiler Grumo und der gut erhaltene historische Verkehrsweg, der von Lottigna hinunter zum Routenziel Acquarossa führt.
Zum Urwald Scatlè im Val Frisal Nr. 1077
Breil/Brigels — Andiast • GR

Zum Urwald Scatlè im Val Frisal

Urwälder sind Wälder, die sich über Jahrhunderte hinweg frei von menschlicher Nutzung natürlich entwickeln. Nur gerade drei solcher Wälder kennt die Schweiz - der kleinste und höchstgelegene ist der Fichtenurwald Scatlè im Val Frisal hinter Brigels. Steil ziehen sich die über 600 Jahre alten Fichten und die einzige Weisstanne das Bergsturzgebiet bei Chischarolas hoch, die Steigung beträgt zwischen 35 und 45 Grad. Das war zu viel für eine Bewirtschaftung, also überliess man den Wald dem Lauf der Natur. Seit 1911 steht der Scatlè unter Schutz. Urtümlich sieht der Urwald aus. Umgestürzte Bäume bleiben liegen und bilden die Grundlage für neues Leben, von Insekten bis hin zu neuen Bäumen. Die ETH Zürich untersucht in regelmässigen Abständen akribisch, wie sich der Wald entwickelt. Die meisten Wanderer gehen am ältesten Waldreservat der Schweiz vorbei, ohne es eines Blickes zu würdigen. Das hat seinen Grund: Der Scatlè ist nur unter fachkundiger Begleitung zugänglich. Der Weg von Brigels durch das Val Frisal zur Bifertenhütte streift das Reservat lediglich. Beim Rastplatz Chischarolas steht man direkt am Waldrand. Im folgenden Aufstieg zur Alp Rubi Sura hat man einen guten Blick auf die alten Fichten und das wilde, naturbelassene Tal. Der steile Wiesenpfad bringt einen aber ganz schön ins Schwitzen. Auf dem letzten Stück zur Bifertenhütte ist dann wieder Genusswandern angesagt. Wer noch Kraft hat, stattet dem 2745 Meter hohen Kistenstöckli einen Besuch ab. Der Weg dorthin ist allerdings nicht offiziell markiert. Der zweite Wandertag hat etwas Archaisches an sich. Die endlos wirkende Steinlandschaft zwischen der Bifertenhütte, dem Falla Lenn und der Fuorcla da Gavirolas ist an Kargheit kaum zu überbieten. Im langen und kräftezehrenden Abstieg nach Andiast kehrt das Leben allmählich zurück in die Landschaft. Der weite Weg führt über Cuolm da Nuorsas und die Alpen Dadens Sura und Dadens Sut.
Auf zum Lag da Laus Nr. 1078
Miralv, Pt. 1082 — Stn. Sumvitg-Cumpadials • GR

Auf zum Lag da Laus

Mit Kindern sollte man sich für die nicht ganz leichte Wanderung zum Lag da Laus den ganzen Tag Zeit nehmen. Unterwegs gibt es für Gross und Klein viel zu entdecken, gerade auch im Herbst, wenn in den Wäldern Röhrlinge, Pfifferlinge und andere Pilze spriessen. Start der Wanderung ist beim Punkt 1082/Miralv, an dem der Bus alpin ab Rabius/Surrein - allerdings nur auf Verlangen - einen Halt einlegt. Durch den Wald von Uaul Puzzastg führt der Weg hinauf bis nach Hettas, von wo aus sich ein herrlicher Blick auf die umliegenden Dörfer bietet. Weiter geht es, nun ziemlich steil, über Bostg zum Lag da Laus. Um die Kinder bei Laune zu halten, kann man sie zwischendurch nach Mineralien suchen lassen, von denen es hier jede Menge gibt, oder ihnen mit einem aus Ästen gebastelten Schlepplift den Aufstieg ein wenig erleichtern. Nach einigen Schweisstropfen ist die Alp da Laus erreicht. Vorbei an zwei mächtigen Felsbrocken, die nur darauf warten, von kleinen Kletterern bezwungen zu werden, geht es zum Lag da Laus, dessen klares, smaragdgrünes Wasser im Sonnenlicht glitzert. An seinem Ufer lässt es sich wunderbar picknicken oder grillieren, und wer sich traut, gönnt sich ein kühles Fussbad. Zudem lädt ein kleines Floss dazu ein, den Bergsee zu erforschen. Frisch gestärkt und begleitet vom Röhren der Hirsche, die hier in der Gegend heimisch sind, wird der Abstieg nach Laus in Angriff genommen. Das malerische, typisch bündnerische Dörfchen ist per Auto erreichbar und eignet sich daher auch als Start- und Zielpunkt einer kürzeren Variante der Wanderung. Zu Fuss geht es auf geteertem Untergrund hinunter ins Tal, an einem grossen Spielplatz vorbei und über den jungen Rhein zum Bahnhof Sumvitg-Cumpadials, dem Ziel des Ausflugs.
Im gemütlichen Westen Nr. 1026
Chancy — Dardagny • GE

Im gemütlichen Westen

Wie viele Wanderungen im Kanton Genf geht es auch bei dieser Route von «Von Y nach Y» - von einem Ort, der auf Y endet, zu einem anderen Ort, der auf Y endet. Konkret: von Chancy nach Dardagny, das heisst an der französisch-schweizerischen Grenze und an der Rhone entlang, von Feldern zu Weinbergen. Dabei lässt sich die Rhone beim Ausgangspunkt in Chancy nur unterhalb des Weges durch die Bäume erahnen und in La Plaine beim Überqueren erblicken. Der Kanton ist klein und die Stadt Genf gross. Aber hier, am äussersten Zipfel der Republik, befinden wir uns auf dem Land, inmitten friedlicher und erholsamer Landschaft. Weit und breit nur Felder und Wiesen. Besonders gut zu sehen ist dies am Le Martinet, mit seinen vielen Abzweigungen, wo wir die Karte von Genève Rando genau studieren müssen, um den weiteren Weg zu finden. Die Landschaft ist hügelig. Im Westen bietet sich uns die Aussicht auf eine Schneise in der französischen Jurakette in Richtung Lyon. Zwischen den Feldern schlängelt sich eine wunderschöne Pappelallee. Der Weg führt uns durch Wälder und Felder, über Stock und Stein. Das Dorf Avully, das noch immer den Charme ländlicher Vergangenheit verstrahlt, lädt mit seinen Restaurants zu einer Rast ein. Die Wohnblocks von Gennecy im Westen von Avully scheinen dagegen - so weit von der Stadt entfernt - aus dem sonst ländlichen Rahmen zu fallen... Weiter geht es abwärts in Richtung La Plaine, wo sich der Sitz des bekannten Duftstoff- und Aromenherstellers Firmenich befindet - ein Flaggschiff der Genfer Industrie. Hier treffen wir wieder auf die Rhone. Wir überqueren eine funktionale Brücke ohne jeglichen Charme. Zum Glück erwarten uns auf der anderen Seite wunderschöne Weinberge. Nach einer kleinen Passage durch überraschend dichten Wald führt der Weg weiter an den gleichen Weinbergen entlang bis nach Dardagny, dem Ziel dieser Wanderung. Vor der Heimreise lohnt es sich, einen Blick auf das prächtige Schloss von Dardagny zu werfen, dessen Ursprünge ins 13. Jahrhundert zurückreichen.
Totale Entschleunigung am Säntis Nr. 1022
Gamplüt • SG

Totale Entschleunigung am Säntis

Im Schneckentempo schaukelt die Gondel über die Wiesen. Bald schon ragen hinter den Tannen kühne Felsen hervor: der Schafberg und weiter hinten der Altmann. «Das ist das schöne an der Gegend rund um den Säntis», sagt einer der Gäste in der Sechsergondel, «der Alpstein ist urig und lieblich zugleich». Schlohweisses Haar bekränzt sein braun gegerbtes Gesicht, bergseewasserblau leuchten die Augen. «Es ist ein Wandergebiet für den Hosensack», ergänzt die Frau neben ihm. Ein charmanter Einstieg in den Wandertag: Die Gondelbahn nach Gamplüt ist Entschleunigung pur. Sie ist auch die bisher einzige Anlage der Schweiz, die mit Solarstrom betrieben wird. In Gamplüt teilen sich die Wege. Nordwärts geht es über die liebliche Alp, dann links in einen lichten Laubwald und auf dem Forstweg hinab nach Alpli. Dort folgt der Blick dem Wasser der Säntisthur hin zu den Churfirsten, die hier wie die Leiber gigantischer Walrösser nebeneinander liegen: Eine Verschnaufpause, bevor der Weg sich im Zick-Zack gut 1000 Höhenmeter zum Grat hochschraubt, hinein in den Alpstein. Hinter Lauchwiss, an der Nordseite des Stoss, wird es ein kurzes Stück exponiert, doch bald schon erreicht man den Stosssattel. Zurück auf der Südseite des Grats taucht der Weg ab in eine karstige Mondlandschaft und verläuft unter den mächtigen Silberplatten, an denen sich Kletterer gerne abmühen. Wieder auf dem Grat oben, gelangt man bald zum Gasthaus Tierwis. Drei Möglichkeiten gibt es hier: Übernachten und die Wanderung auf zwei Tage verteilen, in dreissig Minuten rüber zur Säntisbahn und der Zwischenhaltestelle Stütze, oder doch den Rundweg weiter, über ein weiteres eindrückliches Karrenfeld und zurück zu der gemütlichen Gondel bei Gamplüt.
Im Kuhland auf Vrenelis Spuren Nr. 1020
Guggisberg — Zollhaus • BE

Im Kuhland auf Vrenelis Spuren

Guggisberg liegt idyllisch eingebettet zwischen saftigen grünen Wiesen. Gerade einmal 1700 Einwohner leben in der weitverzweigten Gemeinde, der Dorfkern mit der pittoresken Kirche ist überschaubar. Stündlich spuckt das Postauto ein paar Touristen aus, denn vor allem aus der nahen Stadt Bern ist Guggisberg ein beliebtes Ausflugsziel. Das bekannte Guggershörnli ein oft angesteuerter Aussichtspunkt. Für einmal soll aber der markante Fels links liegen gelassen werden: Am Friedhof vorbei steigt der Weg durch Wiesen ab bis Laubbach. Würde man hier der Teerstrasse nach rechts folgen, und in Hirschmatt links abbiegen, käme man zum Keltenhaus, wo jährlich Mitte August ein dreitägiges Keltenfest mit Bands und Handwerkskunst stattfindet. Der Wanderweg quert aber die Teerstrasse und steigt nun durch Wiesen an. Man passiert wie zufällig hingewürfelte Bauernhäuser und friedlich grasende Kühe. Nach einiger Zeit führt der Weg in den Schatten spendenden Wald. Die Vögel zwitschern, kein Motorenlärm stört die Stille, einzig Kuhglocken sind zu hören. Mitten im Wald gibt es nämlich eine grosse Lichtung, wo mehrere Kuhherden gesömmert werden. Erst bei Brönnti Egg öffnet sich die Sicht auf die Freiburger Alpen erneut - und auch hier, Kuhglockengebimmel von allen Seiten und mehrere Viehgatter, die bezwungen werden müssen. Nur Menschen sind keine zu sehen, diese machen sich hier rar. Der Weg steigt nun ziemlich steil durch Wiesen ab, er trifft unten im Tal bei Zollhaus auf die grosse Strasse, die von Plaffeien an den Schwarzsee führt und einen unmittelbar aus dem Kuhland zurück in die Realität befördert.
Von einem Schloss zum anderen Nr. 1024
Wildegg — Brugg • AG

Von einem Schloss zum anderen

Der Kanton Aargau ist berühmt für seine Schlösser. Auf einer angenehmen, sonnengeschützten Wanderung von Wildegg nach Brugg kann man mindestens zwei dieser Schlösser entdecken. Und wohlverstanden, sind diese recht herrschaftliche Gebäude. Kaum ist der Bahnhof verlassen, wird man auf einem kurzen, steilen Anstieg direkt ins Thema hineingeführt. Oben thront das Schloss Wildegg auf seinem Hügel, mit einem Fuss in einem Weinberg, dem anderen zwischen Obstbäumen. Es wurde im 13. Jahrhundert errichtet, beherbergt ein Museum und einen schönen französischen Garten. Der Weg führt nun in den Wald hinein, und man verlässt diesen erst kurz vor Brugg wieder - eine ideale lange Waldroute für warme Tage. Der Wald bietet Schatten, und ab und zu einen Blick auf die Aare, die unterhalb des Hügels fliesst. Der Weg geht zunächst bergauf, verläuft dann aber angenehm dem Hang entlang. Hier und da können sich die Wanderer an den Stationen des «Geowegs» - einem Lehrpfad, der anlässlich des Jubiläums 700 Jahre Eidgenossenschaft angelegt wurde - über die geologischen und ökologischen Eigenschaften der Region informieren. Nachdem man die Anhöhen von Schinznach-Bad, das für seine Thermalbäder bekannt ist, hinter sich gelassen hat, beginnt ein neuer Anstieg durch Wald und Felder zum Schloss Habsburg. Dieses Bauwerk ist mit seinen hohen Mauern ebenso beeindruckend wie das vorherige. Natürlich war es damals im Besitz der Habsburger, und es handelte sich um einen der bedeutendsten königlichen Wohnsitze Europas. Der Bau geht ins Jahr 1020 zurück. Auch hier kann man in einem historischen Museum seinen Wissensdurst stillen. Für das leibliche Wohl wird im Restaurant und auf der schönen, schattigen Terrasse gesorgt. Eine Rast lohnt sich an dieser Stelle, schliesslich geht es noch weiter bis Brugg. Der Waldweg, der dorthin führt, ist breit, etwas eintönig und lädt wohl deshalb zu einem schnelleren Tempo ein. Dieser letzte Wegabschnitt, der am Schluss zwischen den Häusern von Brugg verläuft, lässt sich mit dem Postauto abkürzen oder ganz auslassen.
Bergwanderung in den Schwyzer Alpen Nr. 1021
Klein Sternen — Unteriberg • SZ

Bergwanderung in den Schwyzer Alpen

Am Anfang eines erfüllenden Wandertags schwebt man mit der Gondel von Weglosen hinauf ins Wandergebiet Hoch-Ybrig. Bei der Zwischenstation lohnt sich ein kurzer Abstecher hinunter zum Seebli, bevor es mit der Sesselbahn zum Klein Sternen weiter in die Höhe geht. Bei diesem kleinen Bergsee wachsen riesige Pestwurzblätter, die sich im Spätsommer zu kleinen Kunstwerken verfärben. Bei der Bergstation sieht man als erstes Schneewittchen und die sieben Zwerge vor ihrer Alphütte. Ein Wegweiser voller Schilder zeigt, dass eine einzige Wanderung in diesem Gebiet nicht ausreicht, um all die Möglichkeiten auszuschöpfen, die dieses vielfältige Wanderparadies birgt. Die Wanderung beginnt harmlos und aussichtsreich. Doch nach wenigen Minuten führt der Wanderweg durch steile Grashänge. Für Schwindelfreie ist der Tiefblick kein Problem, doch wer unter Höhenangst leidet, muss etwa 500 Meter lang bange Momente überstehen oder wählt am besten den unteren Hangweg über den Trittlipass, der auch zur Druesbergütte führt. Bei diesem einladenden Berggasthaus kann man die Wanderung bereits beenden und mit Trottibikes hinunter nach Weglosen fahren. Wer weiterwandert, kommt an interessant geformten Berggipfeln vorbei und geniesst inspirierende Aussicht über die Glarner und Schwyzer Alpen. Die meisten Alpen sind jetzt von den Kühen abgeweidet. Am Wegrand leuchten dafür die von ihnen verschmähten, stachligen Silberdisteln umso schöner. Auf dem Abstieg hinunter nach Unteriberg sieht man den im späten Nachmittagslicht himmelblauen Sihlsee vor sich. Wer gerne noch weiterwandert, folgt dem Minster entlang weiter zum Ufer des Sihlsees. Wer genug gewandert ist oder sich gerne etwas aus dem süssen Sortiment der Dorfbäckerei auswählen möchte, biegt nach Unteriberg ab.
Knorriger Bergwald, schroffe Felsen Nr. 1149
Egg — Tal • UR

Knorriger Bergwald, schroffe Felsen

Zugegeben, man würde es an der Transitachse des Gotthard nicht erwarten, noch ein stilles Fleckchen Erde zu finden. Bei Amsteg zweigt rechterhand eine enge Schlucht ab, welche nur mit scheinbar unendlichen, schmalen Serpentinen umfahren werden kann. Dafür eröffnet sich einem ein stilles Tal von geradezu paradiesischer Schönheit. Es braucht schon etwas Zeit, um all die Besonderheiten des Maderantertals zu erkunden, das seinen Namen übrigens von einem reichen Tessiner aus Airolo erhalten hat. Herr Madrano liess das Eisenerz auf 2600m abbauen, danach konnte es in der Schmiede im Talboden gleich weiterverarbeitet werden. Heute ist von der «Eisenzeit» im Tal nicht mehr viel übrig geblieben. Bunte Blumenwiesen, knorrige Bergwälder, schwindelerregende Felsenhöhen und der idyllische Golzernsee ziehen Besucher an. Der Bergsee mit seinem kleinen Weiler Seewen ist auch per Luftseilbahn erreichbar. Unterwegs zur Windgällenhütte bieten sich unvergleichliche Ausblicke auf das klare, spiegelblanke Wasserauge. Vom Autobahnlärm ist hier kein Mucks zu vernehmen: nur ungezähmte Natur mit schroffen Bergzinnen prägen das langgezogene Tal mit den stiebenden Wasserfällen. Ganz hinten hat der einst mächtige Hüfigletscher ein wertvolles Geröllfeld zwischen den abgehobelten Felspartien hinterlassen, auf welchem im Juni unzählige Frauenschuhorchideen in kleinen Grüppchen blühen. Auch die selten gewordene wilde Feuerlilie ist im Maderanertal heimisch, was zeigt, wie sehr sich die Natur hier noch entfalten kann. Kenner wissen das Urner Tal auch aufgrund seines enormen Reichtums an Mineralien zu schätzen. Und da die Einheimischen nicht geizig sind, bieten sie Teile von ihren Kristallfunden in kleinen, unbemannten Ständen überall entlang der Wanderwege an. Man vertraut den Besuchern und glaubt an deren Ehrlichkeit, in diesem Tal, in dem die Zeit stehen geblieben ist.