• Schweizer WanderwegeWandern in der Südostschweiz

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Den Kanton Glarus umwandern Nr. 1545
Klausenpass — Tierfehd • UR

Den Kanton Glarus umwandern

Der Startschuss zur zweitägigen Wanderung auf der Via Glaralpina fällt auf dem Klausenpass. Von hier gilt es, auf den Weitwanderweg zu kommen, der in etwa den Grenzen des Kantons folgt. Erst steigt der Weg durch saftiges Grün an, traversiert später ein imposantes Felsband Richtung Fisetenpass. Kurz nach dem Gemsfairenhüttli folgt das Hasentrittli: Die erste etwas anspruchsvollere Stelle ist mit Metallseilen gesichert. Diese Wanderung biegt jetzt in die Via Glaralpina ein, die dem steilen Grat zum Gemsfairenjoch folgt. Dabei sind rund 800 Höhenmeter zu überwinden. Heidelbeeren, Blumen und Kalksteinformationen werden immer mehr von Geröll und blankem Fels abgelöst. Die letzten Höhenmeter werden spannend: Einmal geht es rechter Hand senkrecht in eine Spalte hinunter, mal ist der Untergrund mit lockerem Kies bedeckt. Hier ist grosse Vorsicht geboten. Aber was für eine Aussicht! Der Blick auf den Claridenfirn ist atemberaubend. Doch auch der Abstieg erfordert Konzentration: Es gilt, ein Felsband zu durchsteigen und den Schnee am Rand des Gletschers zu traversieren. Stöcke sind ein Muss, die Strecke ist nur für erfahrene Berggänger zu empfehlen. Nach rund einer Stunde wird der Grund wieder sicherer, und schon bald taucht in der Ferne die Claridenhütte auf. Am zweiten Tag geht es zur Beggilücke hoch, steil zum Ober Sand hinunter - wer früh startet, kann Murmeltiere und Gämsen beobachten. Dann führt der Weg hoch zur Fridolinshütte. Hier wartet ein Znüni vor den erneuten fast 1000 Metern Abstieg dem Bifertenbach entlang zum Hintersand und schliesslich nach Tierfehd.
Abseits der Zivilisation auf der Via Glaralpina Nr. 1546
Stn. Kalktrittli — Elm • GL

Abseits der Zivilisation auf der Via Glaralpina

Bei den ersten 1000 Höhenmetern hilft die Luftseilbahn Tierfehd-Kalktrittli. Ab der Bergstation führt dann ein Wanderweg zur Muttseehütte. Weiter geht es über die neue Staumauer und dann hinauf zur Kistenpasshütte. Jetzt wird es spektakulär: Vor der Hütte nimmt man die weiss-blau-weiss markierte Abzweigung der Via Glaralpina zur Muttenlücke und geht dann über den Grat weiter in Richtung Kistenband und Kistenpass. Die dritte Hütte ist schliesslich das Tagesziel: Mit herrlicher Aussicht über die Surselva liegt die Bifertenhütte am Rande einer Hochebene. Am zweiten Tag geht es immer in Richtung Panixerpass. Zunächst führt der Weg auf die Falla Lenn und dann über die Forcla da Gavirolas. Weiter wandert man vorbei an imposanten Wasserfällen bis auf die Alp Mer und von dort 300 Hö- henmeter hinauf zur Schutzhütte auf dem Panixerpass. Hier gibt es weder Strom noch fliessendes Wasser, dafür urige Hüttenromantik. Bei guten Bedingungen kann man am dritten Tag über die alpine Etappe der Via Glaralpina auf den Bündner und den Glarner Vorab und von dort via Martinsmadhütte hinunter nach Elm wandern. Der vorliegende Wandervorschlag folgt jedoch den Wegweisern auf der einfacher zu wandernden Via Suworow nach Elm. In einer Senke unterhalb des Passes liegt malerisch das Häxenseeli. Später schlängelt sich der Pfad zwischen Steilwänden hindurch, bevor sich die Felsen wieder öffnen und Platz für die Alp Ober Stafel machen.
Von Furggel zu Furggel Nr. 1547
Weisstannen — Bachlaui • SG

Von Furggel zu Furggel

Die Anreise nach Weisstannen am Abend zuvor lohnt sich: Mit etwas Glück sieht man abends die Hirsche äsen, und am anderen Tag ist man früh unterwegs. Von Weisstannen quert der Weg die Seez und steigt über eine Fahrstrasse in weiten Kehren den Berg zur Alp Underrüti an. Ab hier wird er zum Pfad und windet sich über die Alp Galans auf den Madchopf. Es folgt ein aussichtsreiches Wegstück über Kreten zur Lauifurggla. Weiter geht es der Flanke der Fulegg entlang zur Siezfurggla. Ab hier ist man erneut auf der Krete bis zur Fansfurggla, wo der Weg die Richtung ändert und geradewegs auf den Spitzmeilen zugeht. Bei der Schönbüelfurggel führt er zum östlichen Ausläufer des Spitzmeilen. Nun ist die Spitzmeilenhütte in Sicht, die man nach einem kurzen Abstieg erreicht. Anderntags geht es westwärts am Madseeli vorbei zum Wissmeilenpass hoch. Bis zum Oberstafel der Alp Mülibach hinunter befindet man sich auf einem Weg, der dann aber zur Strasse wird. Dieser folgt man bis zur Skihütte Mülibachtal. Durch einen Wald gelangt man ins nächste Tal mit dem Widersteiner Loch, das man über die Widersteinerfurgglen verlässt. Nun steigt man zum Oberen Murgsee und zum Berggasthaus Murgsee ab. Die Weitwanderung schliesst mit dem schönen Mürtschental ab. Man erreicht es über die Murgseefurggel. Unterhalb der Felsen des Mürtschen führt der Weg dem Mürtschenbach entlang talauswärts zur Alp Unter Mürtschen. Der Weg schlängelt sich den Gsponwald hinunter. Bald verzweigt er sich. Der Weg rechts führt nach Bachlaui, zur Station des Murgtalbusses.
Auf den Gipfel des Vilans Nr. 1548
Älpli • GR

Auf den Gipfel des Vilans

Der Vilan GR ist ein idealer Berg, um mit den Kindern zusammen das erste Mal einen Gipfel zu erklimmen. Die kleinen, gelben Doppelgondeln der Älplibahn Malans bringen einen zum Bergbeizli, der einzigen Einkehrmöglichkeit auf dieser Wanderung. Von hier aus bleiben 600 Hö- henmeter auf einem steilen Alpinwanderweg, die bergerfahrene Kinder mit guter Ausrüstung erklimmen können. Der Weg führt kurz nach der Bergstation rechts ein schattiges Bort hinauf - vorbei an wildblühenden Feuerlilien und der seltenen «Scharte». Ab Mürli steigt er auf dem Bergrücken, später dann auf dem Grat Richtung Gipfel an. Technisch ist er nicht besonders anspruchsvoll. Einige Stellen sind aber ausgesetzt und erfordern erhöhte Aufmerksamkeit. Ein erstes Erfolgsgefühl stellt sich auf dem Messhaldenspitz ein. Mit ihm sind zwei Drittel der Höhenmeter geschafft, und in einer Pause kann man von hier aus mit einer Landeskarte die Umgebung erklären. Nun führt der Weg dem Grat entlang, der auf der Seite zum Rheintal steil abfällt. Der Pfad ist in gutem Zustand und weit genug vom Abgrund entfernt. Unterhalb des Gipfels wird er zum Zickzackweg. Dann folgt der grosse Gipfelmoment auf 2376 Metern über Meer! Der Gipfel ist breit, die Kinder können hier sicher rasten, sogar eine Sitzbank hat es. Und ganz viele Alpenastern. Danach wählt man den Bergwanderweg hinunter Richtung Jeninser Alp. Der Weg ist weniger steil und einfacher, aber auch weniger abwechslungsreich. Er durchquert Alpweiden und später riesige Felder von Alpenrosen - was vor allem im Alpfrühling wunderschön ist. Eine Alpstrasse führt zurück zur Älplibahn. Diese ist im Sommer ein sehr beliebtes Ausflugsziel: Berg- wie Talfahrt sind spätestens am Vortag zu reservieren.
Vom Sernftal ins Weisstannental Nr. 1600
Elm — Vorsiez • GL

Vom Sernftal ins Weisstannental

Bevor man das zuhinterst im Glarner Sernftal gelegene Elm verlässt, sollte man sich unbedingt die hübschen, unter Denkmalschutz stehenden Holzhäuser rund um die Dorfkirche ansehen, von denen die ältesten Ende des 16. Jahrhunderts erbaut wurden. Von hier aus sind es nicht weniger als 1246 Höhenmeter bis zum höchsten Punkt der Wanderung, dem Foopass an der Kantonsgrenze zwischen Glarus und St. Gallen. Der sanfte Anstieg, auf dem sich sattgrüne Weiden mit Ahorn- und Tannenwäldern abwechseln, führt über mehrere Holzbrücken. Blickfang im Osten ist eine mächtige Bergwand mit den Hauptgipfeln Piz Segnas und Piz Sardona, aus der einige imposante Wasserfälle in die Tiefe stürzen. Dieses Gebiet ist Teil der Tektonikarena Sardona, die 2008 ins Weltnaturerbe der Unesco aufgenommen wurde. Im Zuge der Bildung der Alpen schoben sich hier ältere über jüngere Gesteinsschichten, wodurch eine bis heute gut sichtbare Linie im Fels entstanden ist. Der Foopass mag ausserhalb der Region kaum bekannt sein, wird aber seit mindestens 3200 Jahren rege genutzt. Dies belegen archäologische Funde aus der Bronzezeit. Hinter dem Pass beginnt der lange, zunächst nur sanft abfallende Abstieg Richtung Vorsiez, auf dem sich reichlich Gelegenheit bietet, das herrliche Panorama zu geniessen. Abschüssiger und auch schmaler wird der Weg im abgeschiedenen, von der rauschenden Seez durchflossenen Weisstannental. Wer Glück hat, kann hier Gämsen, Steinböcke, Murmeltiere oder sogar Steinadler erspähen, die alle in der Gegend heimisch sind.
Von Ilanz nach Versam Nr. 1581
Ilanz — Stn. Versam-Safien • GR

Von Ilanz nach Versam

Vor 10‘000 Jahren wurde das Tal durch den Flimser Bergsturz verschüttet. Der Rhein hat dann nach und nach die Rheinschlucht - auf romanisch «Ruinaulta» - aus dem Kalkstein ausgespült. Es entstanden eindrückliche Felsformationen und wilde Flusslandschaften. Seltene Tiere wie der Flussregenpfeifer oder der Flussläufer brüten in der Rheinschlucht. In den Föhrenwäldern an den Hängen der Schlucht blühen mehrere Orchideenarten wie der seltene Frauenschuh. Die Wanderung startet in Ilanz. Wer genügend Zeit hat, sollte unbedingt einen Abstecher in die Altstadt machen. Ein mit Schauspielern inszenierter Rundgang bietet eine gute Möglichkeit, einen Eindruck vom Leben in der ersten Rheinstadt im 16. Jahrhundert zu bekommen. Der Bergwanderweg folgt nun stets dem Vorderrhein. Die Flusslandschaft zwischen Ilanz und Reichenau mit Auenwäldern und Inseln ist auch bei Kayakfahrern sehr beliebt. Wer Glück hat, kann sie auf ihrem wilden Ritt durch die Wellen beobachten. Entlang des Wegs laden einige Feuerstellen, bei denen meistens sogar Holz zur Verfügung steht, zum Verweilen ein. Bei der historischen Bahnstation Valendas-Sagogn besteht die Möglichkeit, die Wanderung abzukürzen und den Zug durch den abgelegenen Teil der Schlucht zu nehmen. Wer jedoch noch genug Kraft in den Beinen hat, sollte unbedingt bis zur Station Versam-Safien weiterwandern. Zum einen, weil die Landschaft immer schöner und eindrücklicher wird: 300 Meter hohe Kalksteinwände ragen in die Höhe, und bizarre Felsformationen säumen die Schlucht. Und zum andern, weil es beim Bahnhof ein wunderbares kleines, mystisches Restaurant gibt.
Engadiner Schneetraum im Val Fex Nr. 1134
Sils/Segl Maria, Posta • GR

Engadiner Schneetraum im Val Fex

Friedrich Nietzsche, Hermann Hesse und Thomas Mann, Richard Strauss, Rod Stewart und David Bowie, Charlie Chaplin, Albert Einstein - das Dorf Sils Maria hat ein sehr illustres Gästebuch. Das Oberengadin lockte früher und auch heute viele Künstler an, welche sich von der Landschaft beflügeln lassen. Wer sich auch von der märchenhaften Winterstimmung inspirieren lassen möchte, dem sei diese Winterwanderung im Val Fex ans Herz gelegt. Für Abwechslung ist gesorgt: die Route führt der rauschenden Fedacla entlang, zwischen schneebedeckten Nadelbäumen oder unter einer Holzgalerie durch. Von der Busstation aus gelangt man der Chesa Alva entlang bis zum Hotel Privata, wo die Winterwanderung durchs Val Fex beginnt. Anfangs ist der Weg flach, aber mit der Zeit beginnt ein leichter Aufstieg. Nach kurzer Wanderzeit ist die rustikale Holzgalerie erreicht. Der Weg wird danach in Richtung Fex Platta ein wenig steiler. Der gut präparierte Winterwanderweg ermöglicht es auch Kindern, diese Wanderung problemlos anzutreten. Nach einem etwa 30-minütigen Marsch ist Fex Platta erreicht. Dort, auf 1890 m. ü. M. befindet sich die Pension Chesa Pool. Die Terrasse verleitet einen, Platz zu nehmen und ein warmes Getränk in der Sonne zu geniessen. Nach der kurzen Pause führt der Winterwanderweg zuerst über eine kleine Brücke und an einem Ziegengehege vorbei zum nächsten, diesmal etwas kürzeren, Aufstieg. In Fex Crasta angekommen erblickt man das Hotel Sonne Fex. Etwa 30 Minuten später tritt man an eine Kreuzung. Wer die Aussicht von der Aussichtsplattform Güvè bestaunen möchte, wandert eine knappe Viertelstunde steil den Hang hinauf. Die Mühe lohnt sich allemal. Wieder unten biegt man an der Kreuzung links ab. Ab hier wird eine gute Stunde benötigt, um erneut am Startpunkt anzukommen. Der Winterwanderweg führt durch den Wald und wird kurze Zeit mit den Langläufern geteilt. Sobald man aus dem Wald kommt treffen viele Wege aufeinander und führen zurück zur Bushaltestelle.
Die Walser im Samina- und Valünatal Nr. 1542
Steg, Hotel — Steg, Tunnel • LI

Die Walser im Samina- und Valünatal

Die rechteckige Siedlung Steg ist der erste Stopp auf dieser einfachen Rundwanderung durch das Valünatal. Die Walser haben Steg um 1727 als Maiensäss erbaut. Die besondere Anordnung der Häuser als zwei Rechtecke lässt sich aufgrund der Topografie und Nutzung erklären. Durch den Saminabach und Steinschuttgebiete rund um Steg war der fruchtbare Boden eingeschränkt und rar. Die Wiesenflächen innerhalb des Rechtecks sind bis heute private Parzellen der Besitzer, die Weideflächen ausserhalb der Häuserreihen werden gemeinschaftlich genutzt. Die rechteckige Form ist identitätsstiftend für Steg: Sie wurde 1965 sogar im Bauzonenreglement festgeschrieben. Nach einer kurzen Entdeckungstour von Gross- und Kleinsteg führt die Wanderung entlang des Valünerbachs ins gleich daneben liegende Valünatal. Nach rund 45 Minuten bietet sich ein Stopp in der Alpbeiz Valüna an, wo man sich auch mit frischen Alpprodukten versorgen kann. Bei der Wegverzweigung in Richtung Gapahl/Rappenstein rechts abzweigen. Der Weg quert den Välunerbach und wechselt die Talseite, wo er mehrheitlich einer kleinen, ungeteerten Fahrstrasse folgt. Es geht stetig aufwärts entlang von Alpwiesen, die im Frühsommer durch eine prächtige Bergflora begeistern. Auf dem höchsten Punkt auf rund 1700 Metern verlässt der Wanderweg die kleine Strasse, und der panoramareiche Pfad quert das Schwarztobel und die Schwarz Wand. Hier gibt es eindrückliche Einblicke in die Erosion des schwarzen Gesteins. Der Höhenweg führt in einer angenehmen Steigung abwärts durch einen Föhrenwald und lässt auf baumfreien Abschnitten schöne Ausblicke auf das rechteckige Steg zu. Im Berghaus Sücka kann man schliesslich einkehren.
Unter dem majestätischen Zervreilahorn Nr. 1369
Gadenstatt — Zervreila • GR

Unter dem majestätischen Zervreilahorn

Die Aussicht hat etwas Episches an sich, als sich nach einem letzten Anstieg und nach einer letzten Kurve plötzlich das Panorama öffnet und den Blick auf den Stausee und das dahinter thronende Zervreilahorn freigibt. Es ist der gelungene Höhepunkt einer schönen Winterwanderung durch das Valsertal. Die Wanderung auf dem Panoramaweg beginnt mit einer Gondelfahrt von der Talstation in Vals nach Gadastatt. Von hier aus wandert man in zumeist angenehm ebenen Gelände auf dem präparierten Winterwanderweg talaufwärts. Zwei kurze Anstiege müssen bewältigt werden, dafür belohnen die Ausblicke auf die gegenüberliegende Talseite und das imposante Bergpanorama. Vorbei geht es an gefrorenen Wasserfällen, einladenden Holzbänken, verschneiten Alphütten, zwischen schneebedeckten Tannen hindurch immer den pinken Wegweisern nach. Über den Wanderern erhebt sich der Dachberg, das Valser Skigebiet. Nach rund zwei Stunden erreicht man Frunt. Hier steht exponiert die 1754 erbaute Kapelle St. Anna, und Bänke vor den Alphütten laden zum Sonnenbaden ein. Eindrücklich ist der Blick auf den Stausee und das 2821 Meter hohe Zervreilahorn, das «Bündner Matterhorn». Danach geht es steil hinunter zur Staumauer. Dieses imposante Bauwerk überquert man noch, bevor die Wanderung auf der anderen Seeseite beim Restaurant Zervreila endet. Der Heidelbeerkuchen, eine Spezialität des Hauses, stärkt für den Rückweg: Entweder per Shuttlebus, zu Fuss entlang der Strasse oder abenteuerlich und rasant auf der sieben Kilometer langen Schlittelpiste zurück bis zur Talstation der Gondelbahn in Vals.
Rundwanderung zu den Bergseen in Maloja Nr. 1497
Maloja • GR

Rundwanderung zu den Bergseen in Maloja

Die grossen Engadiner Seen, der Silsersee, Silvaplanersee und der St. Moritzersee sind für ihre Schönheit bekannt. Ein Geheimtipp sind hingegen die beiden kleinen Seen Lägh da Bitabergh und Lägh da Cavloc, die oberhalb von Maloja liegen. Die Wanderung, die sich auch für Kinder sehr gut eignet, beginnt im Dorf Maloja und führt zuerst in Richtung der Passstrase ins Bergell. Die imposante Aussicht auf das Tal sollte man sich nicht entgehen lassen. Nach kurzer Zeit quert man die eindrückliche Staumauer «Orden», die wohl nach einem Unwetter schon so manches Geröll zurückgehalten hat. Früher befanden sich in dieser Gegend Schmuggler-Routen, über welche wertvolle Handelswaren, wie Kaffee und Zigaretten, über den Murettopass, der Verbindung zwischen dem Bergell und dem Veltlin, transportiert wurden. Diesen Schmugglergeschichten wurde auf dem ersten Wegabschnitt ein Themenweg für Kinder gewidmet, der parallel zum Wanderweg verläuft. Auf dem Marsch durch den lichten Lärchenwald kann man es sich also bildlich vorstellen, wie es wohl war zu dieser Zeit, als Lebensmittel und sonstige Vorräte knapp waren und sie mit Pferden Hunderte von Kilometern weit gekarrt werden mussten. Während man diesen Gedanken nachhängt, taucht er plötzlich mitten im Lärchenwald auf: der idyllische Bergsee Lägh da Bitabergh. Ob die Schmuggler hier wohl auch gerastet haben? Die kleinen Kinderfüsse sind schon etwas müde, und die erste Verpflegungsration aus dem grossen Rucksack ist ruck-zuck verschlungen. Wer mag, wählt ab hier die steile Alternative hoch zur Motta Salacina und geniesst die wundervolle Aussicht über das Val Forno. Der direkte Weg führt stattdessen in leichtem Auf und Ab in Richtung des Lägh da Cavloc. Zum Glück wurde heute anstelle des Schmuggel-Tabaks die Badehose eingepackt! Bevor es auf den Rückweg geht, lädt das Restaurant Cavloccio am See noch zur Stärkung ein. Zurück nach Maloja geht es dann auf der Alpstrasse immer leicht abwärts.
Flusswanderung entlang des Rom GR Nr. 1504
Ofenpass — Müstair, Claustra Son Jon • GR

Flusswanderung entlang des Rom GR

Vom Ofenpass aus ist das Ziel der Wanderung, das berühmte Benediktinerinnenkloster Son Jon in Müstair, noch nicht sichtbar. Dafür sieht man in Wanderrichtung den weiss verschneiten Ortler. Der 3905 Meter hohe markante Gipfel befindet sich bereits in Italien. Durch farbigen Herbstwald führt der Wanderweg talwärts Richtung Tschierv und am Quellaustritt des Rom vorbei. Auf Feldwegen, Teersträsschen und schmalen Pfaden begleitet man diesen durchs Val Müstair auf seinem Weg in Richtung Adria. Der Wanderweg führt zwar jeweils ausserhalb von Fuldera, Valchava oder Sta. Maria vorbei, doch in wenigen Minuten wäre man im Dorfkern mit Postautohaltestellen und Gasthäusern. Schon fast beim Dorfausgang von Müstair führt der Wanderweg zum Kloster Son Jon und entfernt sich vom Fluss, der wenig später im Südtirol Rambach oder Rio Ram heisst. Direkt beim Kloster, das auf der Liste des Unesco-Weltkulturerbes steht, befindet sich eine Bushaltestelle. Doch was wäre ein Ausflug nach Müstair ohne Besuch im Kloster und einen Bummel durch das malerische Dorf! Einer Legende zufolge soll Karl der Grosse im 8. Jahrhundert auf dem Umbrailpass einen fürchterlichen Schneesturm überstanden haben, und später habe er aus Dankbarkeit das Kloster bauen lassen. Eine Stuckfigur in der Klosterkirche erinnert heute noch an den mächtigen Stifter. Ursprünglich von Mönchen gegründet, ist es seit dem 12. Jahrhundert ein Benediktinerinnen-Konvent. Der Plantaturm mit seinen Schwalbenschwanzzinnen und die Kirche bilden das Wahrzeichen von Müstair. Das Museum im Plantaturm gewährt Einblicke in das Klosterleben, und im Klosterladen verkaufen die Benediktinerinnen neben geistiger Nahrung auch Produkte aus dem eigenen Biogarten und der Klosterküche, Kunsthandwerk, aber etwa auch Postkarten oder Karten für Wanderer.
Zu den Wildtieren im Nationalpark Nr. 1693
Prasüras • GR

Zu den Wildtieren im Nationalpark

Die Wahrscheinlichkeit auf dieser Wanderung Hirsche, Gämsen, Steinböcke oder Murmeltiere zu beobachten ist gross. Allerdings gilt es zu berücksichtigen, dass der Nationalpark kein Zoo ist und deshalb das Entdecken der Tiere von diversen Faktoren abhängt. Eine Wandertour in die Val Trupchun ist jedoch auch landschaftlich sowie der Vegetation wegen immer ein Genuss. Der Start erfolgt beim Restaurant Prasüras und man folgt auf dem Hinweg stets der Wegweisung vers «VIA SURA VAL TRUPCHUN», was so viel wie «Höhenweg in die Val Trupchun» bedeutet. Der Waldweg führt zunächst leicht aufwärts durch den lichten Lärchenwald und nach einer halben Stunde ist die Punt da Val da Scrigns erreicht. Es folgt ein kurzes Stück auf der Forststrasse bis zum Punkt 1805 hinauf. Hier kehrt man zurück auf den Wanderweg und schlägt die Richtung zur Alp Trupchun ein. Dank dem nicht sehr steilen Aufstieg bleibt genügend Zeit, um zwischendurch einmal mit dem Feldstecher die Hänge abzusuchen und eventuell das eine oder andere Tier zu entdecken. Kaum hat man den höchsten Punkt erreicht geht es schon abwärts zur Holzbrücke über die Ova da Trupchun. Auf der Gegenseite befindet sich ein markierter Rastplatz, von welchem man ein schönen Blick zum Talende und die umliegenden Berge geniesst. Für den Weg zurück wählt man danach die rechte Talseite. Kurz vor und nach der kleinen Alphütte Purcher überquert der Weg zweimal den Bach. Hier lässt sich erahnen, welche Wucht das Gewässer bei einem Gewitter entwickeln kann. Bei der Punt da Val da Scrigns empfiehlt es sich, die Strasse zu verlassen und den Weg durch den Wald bis nach Prasüras zu wählen.
Schöne Aussichten über Disentis Nr. 1513
Caischavedra — Disentis/Mustér, Pendicularas • GR

Schöne Aussichten über Disentis

Wenn man Glück hat, kann man auf dieser rund vierstündigen Bergwanderung gleich drei Bergseen bestaunen. Wenn man die Wanderschuhe im Frühsommer schnürt, ist der See Lag Crest Ault noch vom Winter mit Schmelzwasser gefüllt. Je weiter das Kalenderjahr voranschreitet desto mehr schwindet die Chance, das Seelein wasserführend zu sehen. Im Spätsommer ist es nämlich meist ausgetrocknet. Aber der Reihe nach: Es handelt sich um eine Rundwanderung, die man nach Lust und Laune mit der Bergbahn nach oder von Caischavedra etwas abkürzen kann. Von der Bergstation Caischavedra flankiert der gut ausgebaute Bergwanderweg vom Val Magriel die Arena der umliegenden Gipfel. Hier geht es ziemlich flach dem Höhenweg mit wohltuender Aussicht entlang. Einige Male werden Bergbäche auf Brücken und auf Steinen überquert. Erstes Highlight im Val d’Acletta ist der Lag Serein, welcher zum Pausieren einlädt. Zuweilen ist es etwas windig dort, aber an einem etwas wärmeren Tag sind Wandernde froh um die Abkühlung. Vom Val dal Lag Serein wird die Muotta dil Tir umgangen, also hält man sich bei Plaun Tir links und kommt ins Val Clavaniev. Dort geht es auch ein kurzes Stück übers Geröll, welches Trittsicherheit verlangt. Hier liegt nun der Lag Crest Ault oder eben bloss sein Bett. Langsam heisst es, an den Abstieg nach Disentis zu denken. Dieser führt via Alp Run, Truaisch und Plaun Grond auf zickzackförmigen Bergwanderwegen zuweilen steil nach unten. Wer seine Knie schonen möchte, weicht auf die Fahrstrasse aus. Diese verläuft ein bisschen flacher, dafür in grosszügigeren Kehren. Bei Plaun Grond lohnt es sich aber wieder, nach rechts auf den Bergwanderweg abzubiegen und noch den Clavaniev-Bach zu überqueren - für die letzte spritzige Bergfrische, bevor man sich wieder in Disentis findet.
Über zwei steinige Pässe Nr. 1443
Rifugio Saoseo CAS — Miralago • GR

Über zwei steinige Pässe

Im Val da Camp gibt es im Herbst ein bezauberndes Spiel der Farben zu bewundern. Das Tal strotzt vor orangen Lärchen, der stahlblaue Himmel kontrastiert sie leuchtend. Die Spiegelungen der Berglandschaft im Lagh da Saoseo wechseln sich ab mit dem durchs klare Wasser erkennbaren grünbläulichen Seegrund. Wer die 700 Höhenmeter auf den Pass da Sach macht, taucht mehr und mehr in eine Steinwüste ein. Der Weg ist schattig, die Sonne erreicht das Tal erst gegen Mittag. Bald passiert man die Grenze zu Italien. Ein neu erstellter Schotterweg führt hinab ins karge Valle di Sacco, oberhalb des friedlich dahinfliessenden Baches Torrente Roasco Occidentale. Nach kurzer Zeit ist das Rifugio Malghera mit der Kapelle Madonna delle Neve erreicht, wo übernachtet wird. Tags darauf folgt der Aufstieg über die nördliche Talseite. Er beginnt in Malghera etwas oberhalb von mehreren Steinterrassen. Kurz vor dem Lago di Malghera verliert sich der Weg für einige Hundert Meter. Beim See findet man ihn leicht wieder. Auf einer Schotterpiste geht es weiter bis auf den Passo di Malghera. Auf der Puschlaver Seite gibt es wieder idyllischere Wanderpfade, sie bringen den Wanderer aussichtsreich hinunter in den Wald. Bei Albertüsc wandert man der Bergflanke entlang Richtung San Romerio, wo das Rifugio zu einer Pause einlädt. Das Zvieri tröstet über den zweistündigen, weniger attraktiven Abstieg über Selvaplana nach Miralago hinweg.
Unter Gletschern im Val Roseg Nr. 1212
Murtèl — Pontresina • GR

Unter Gletschern im Val Roseg

Jahrtausende alte Gletscher, ein idyllischer Gletschersee, Gastfreundschaft in den Berghütten und umhertollende Murmeltiere. Das Val Roseg geizt nicht mit Höhenpunkten und bietet sich an für eine wunderbare dreitägige Bergwanderung. Die Corvatschbahn bringt einen zur Mittelstation Murtél. Von hier aus führt der Weg langsam ansteigend auf die Fuorcla Surlej. Hier eröffnet sich ein schöner Ausblick ins Val Roseg mit Blick auf den Piz Bernina. Der Weg verläuft nun flach, ist gar leicht abschüssig und so erreicht man nach zwei Stunden bequem die Chamanna Coaz auf rund 2700 Metern. Sie ist eine Turtzburg von einer Berghütte, klein und urchig, mit einer Morgensonnenterasse für den ersten Kaffee. Der zweite Tag startet mit einer Menge Spitzkehren. Der Weg führt als blau-weisser Alpinwanderweg über ein Geröllfeld hinunter zum Gletschersee. Immer wieder hört man die scharfen Pfiffe der Murmeltiere, und sieht sie kurz danach in ihre Bauten zurückspringen. Der Weg zur Tschiervahütte macht eine spitze Kehre beim Restaurant Roseg, denn die verlorenen Höhenmeter müssen jetzt wieder gewonnen werden. Der letzte Kilometer ist der spektakulärste: Auf der Gletschermoräne hat man einen grandiosen Ausblick auf den Tschiervagletscher, man hört gar das Eis knarren. Die Tschiervahütte ist geräumig, bietet sogar ein Doppelzimmer, Duschen, und eine Sonnenterasse, von welcher aus man Sonnenuntergang und Alpenglühen entspannt geniessen kann. Insbesondere, wenn man weiss, dass der Abstieg am dritten Tag ein gemütlicher wird. In rund drei Stunden Wanderzeit erreicht man Pontresina, oder man bucht beim Restaurant Roseg die Pferdekutsche. So machen Hüttentouren richtig Spass!
Magisches Val Roseg GR Nr. 1371
Pontresina — Roseg • GR

Magisches Val Roseg GR

Wer sich im Engadin aufhält, dem sei eine Wanderung ins tief verschneite Val Roseg empfohlen. Das malerische Seitental prägt die Schönheit der Engadiner Landschaft. Der Winterwanderweg beginnt kurz nach dem Bahnhof Pontresina, wo bereits Pferde-Omnibusse wahlweise für die Hin- oder Rückfahrt zum Hotel Roseg Gletscher bereit stehen. Es empfiehlt sich, ins Rosegtal zu wandern und sich etwas mehr Zeit, als die vorgegebenen Angaben zu nehmen. Denn wer nicht in Eile ist, wird in den Genuss von Begegnungen mit Gämsen oder Rehen und natürlich auch zahlreichen Eichhörnchen kommen. Abgesehen von den Kutschen, ist das Tal verkehrsfrei und nahezu naturbelassen, also frei von jeglicher Infrastruktur. Das Ziel der Winterwanderung ist das Hotel Roseg Gletscher auf 1999 Metern. Kaum losgewandert, befindet man sich bald schon inmitten hoher Lärchen und kann die ersten Piepmatze beobachten, welche einem manchmal sogar aus der Hand fressen. Der Winterwanderweg ist immer leicht ansteigend, doch die Anstrengung ist minim und somit ist sie auch für Kinder gut machbar. Über eine Holzbrücke wird der Rosegbach gequert, welcher das Tal durchfliesst. Ab hier weitet sich die Sicht und die eindrücklichen Gipfel einiger Dreitausender des Berninamassivs werden sichtbar. Ein leises Bimmeln verrät, dass die Pferdekutschen unterwegs sind. Ein richtiges Schauspiel, wenn drei PS über den Schnee gleiten. Auch zu Fuss ist es nicht mehr weit. Ein letzter kleiner Aufstieg, bevor sich das Tal weitet und den Blick auf den Roseggletscher frei gibt. Im Restaurant am Ende des Winterwanderweges kann man sich mit Kaffee stärken und das berühmte Dessert-Buffet geniessen. Zurück geht es wahlweise zu Fuss oder mit der Kutsche. So kann man die magische Landschaft noch einmal auf sich wirken lassen.
Auf dem Köhlerweg im Puschlav Nr. 1444
Piaz — Miralago • GR

Auf dem Köhlerweg im Puschlav

Seit 30 Jahren engagiert sich Gino Bongulielmi mit Leib und Seele für sein «kleines Paradies», die auf einer Felsterrasse hoch über dem Puschlav thronende Berghütte San Romerio. Er hat hier eine Oase der Ruhe für kleine und grosse Wanderer geschaffen - bestens geeignet auch für einen längeren Aufenthalt, sei es, um zu spielen, ein Buch zu lesen oder einfach nur um auszuspannen. Wer nach einem der herzhaften traditionellen Gerichte Lust auf Bewegung hat, wählt den Köhlerweg. Auf dieser von Bongulielmi markierten Schleife stösst man auf Spuren aus den 1940er-Jahren, als die Einwohner hier Kohle brannten. Der Spaziergang beginnt oberhalb des biodynamischen Gartens von San Romerio und führt zunächst bergauf. Nach 150 Metern auf einem weiss-rot-weiss markierten Weg zweigt links ein schmaler Pfad in den Wald ab, signalisiert mit einem Holzpfeil. Wenig später gelangt man zum von Bongulielmi angelegten Freiluft-Yogastudio, das eine herrliche Aussicht bietet. Weiter geht es, wieder zwischen Bäumen hindurch, vorbei an einem fast vollständig erhaltenen Köhlerplatz bis zum höchsten Punkt des Rundwegs. Hier laden Sitzbänke dazu ein, zu verschnaufen und den Blick in die Ferne schweifen zu lassen, bis zu den Vororten von Tirano auf der einen und zum Berninamassiv auf der anderen Seite. Der Abstieg führt an einem Grillplatz vorbei, aus dem Wald hinaus und einer hübschen Trockensteinmauer entlang zurück bis zur kleinen Steinkirche der Alp.
Rundwanderung nach Brusio Nr. 1446
Miralago • GR

Rundwanderung nach Brusio

Die Rhätische Bahn wirbt landauf, landab mit dem Kreisviadukt bei Brusio für das Puschlav. Weniger bekannt ist das kulturelle Erbe der Crot, einer Besonderheit des Puschlavs. Die kuppelförmigen Steinbauten dienten der Lagerung von Milch und Gemüse. Rund um Brusio sind etwa 200 der urtümlichen Bauten anzutreffen. Viele wurden in den letzten Jahren aufwendig saniert. Auf einer Rundwanderung zwischen Brusio und Miralago lassen sich mehrere der als Puschlaver Kühlschränke bezeichneten Crot entdecken - restaurierte und solche im Originalzustand. Der Start zur Tour erfolgt in Miralago. Nach kurzem Aufstieg talauswärts gibt es bei Golbia Sur die ersten Crot zu besichtigen. Deren Bauweise erscheint zwar einfach, doch dahinter steckt viel Ingenieurskunst. Crot bestehen aus ringförmig aufeinandergeschichteten Steinen, auf Mörtel wurde verzichtet. Einige sind in den Hang gebaut und mit Erde überdeckt, andere stehen über einem Bach. Im Innenraum herrschen so stets vier bis fünf Grad, ideal für die Lebensmittellagerung. Nach dem etwas fordernden Abstieg von Golbia Sur nach Brusio ist es nicht mehr weit bis zur einzigartigen Crot-Siedlung, die direkt neben dem berühmten Kreisviadukt der Rhätischen Bahn steht. Man folgt dazu dem Wanderweg zum Kreisviadukt, zweigt vorher zur Weinhandlung Misani ab, quert die Hauptstrasse und steht kurz darauf bei der Bahnlinie und den steinernen Zeitzeugen. Zurück geht es über die Hauptstrasse durchs Dorf zum Bahnhof Brusio und danach - wieder auf dem Wanderweg - in vielen Kehren und mit Panoramablick über das Tal nach La Motina, Ginetto, La Presa und Garbella. Unterwegs warten bei Ginetto nochmals zwei schön restaurierte Crot, bevor man bei Garbella in den Wald eintaucht und bald zurück ist in Miralago.
Lochsitenkalk bewegt die Welt 1 Nr. 1447
Weisstannen — Pizolhütte • SG

Lochsitenkalk bewegt die Welt 1

Im Grenzgebiet der Kantone Glarus, St. Gallen und Graubünden liegt die 300 Millionen Jahre alte Verrucano-Decke über 35 bis 50 Millionen Jahre jungem Flysch. Lange Zeit gab diese verkehrte Abfolge der Decken Rätsel auf, bis die Geologen mit ihr die Alpenbildung als die Überschiebung von Decken erklären konnten. Nirgendwo sonst auf der Erde ist das Phänomen so klar erkennbar wie in diesem Gebiet. 2008 wurde es darum zum Unesco-Welterbe erklärt. Auf dem Weg von Weisstannen über den Lavtinasattel zur Pizolhütte durchwandert man die verkehrte Abfolge der Gesteine. Von der Busstation Weisstannen folgt man dem Gufelbach bis zum Batöni, einem eindrücklichen Talkessel, wo das Wasser von drei Wasserfällen in die Tiefe kracht. Nun geht es dem Lavtinabach entlang zum Lavtinasattel. Fast die ganze Zeit über befindet man sich im Flyschgebiet. Härtere, schroffe Gesteinsschichten - meist Sandstein - wechseln sich ab mit weichen, tonigen Lagen. Letztere sind leicht abfallend und mit Gras bewachsen. Darüber liegen die schroffen Zacken aus Verrucano, der Hochwart und die Lavtinahörner. Dazwischen liegt der Lochsitenkalk - er diente als Gleitmittel bei der Verschiebung der Gesteine. Über den Lavtinasattel gelangt man in ein Hochtal, das mit dem 2844 Meter hohen Pizol abschliesst. Unter dessen Gipfel lag bis vor Kurzem der Pizolgletscher, der mit seinem Wasser den Wildsee speiste. Dieser könnte blauer nicht sein, baden ist erlaubt. An seinem östlichen Ufer befindet sich die Wildseeluggen. Von hier steigt man über einige Serpentinen und später nördlich des Twärchamms zur Pizolhütte. Hier fährt eine Sesselbahn hinunter nach Wangs (Fahrplan beachten).
Lochsitenkalk bewegt die Welt 2 Nr. 1448
Mettmen • GL

Lochsitenkalk bewegt die Welt 2

Das Ziel dieser Wanderung ist eine 50 Meter breite, natürliche Gesteinsbrücke: die Chärpf- brugg auf der Niderenalp. Sie ist für die Geologie ein aufschlussreiches Naturphänomen. Anhand des Gesteins, das diese Brücke bildet, des sogenannten Lochsitenkalks, konnte die Geologie die Vorgänge ableiten, die zur Alpenbildung führten. Die Alpen sind nämlich entstanden, als die afrikanische Platte gegen die eurasische stiess und dabei riesige Gesteinsdecken übereinanderschob. Dabei kam 300 Millionen Jahre alter Verrucano auf 35 bis 50 Millionen Jahre jungen Flysch zu liegen. Der Lochsitenkalk diente dabei als Gleithorizont. Auf dieser Wanderung entdeckt man die Chärpfbrugg auf einem erweiterten Rundweg um den Stausee Garichti. Am Ende der Staumauer beginnt der Aufstieg Richtung Matzlenfurggelen. Hier nimmt man den linken Weg, der zum Kärpf- stafel führt und dann hinunter zum Punkt 1853. Der südlichste Punkt ist hier erreicht, und es geht wieder zurück Richtung Mettmen. Die Chärpfbrugg befindet sich 150 Meter unter- halb dieses Punkts. Achtung, immer wieder zurückschauen, sonst verpasst man sie noch. Geformt hat die Naturbrücke der Niderenbach, indem er sich hier seinen Weg unterirdisch unter dem harten Lochsitenkalk durchgegraben und dabei das junge, weichere Flyschgestein aufgelöst hat. Auf der Brücke lag früher Verrucano, der aber bereits abgetragen ist. Die Brücke ist bei niederem Wasserstand unterirdisch leicht passierbar. Die Wanderung führt von der Chärpfbrugg zur Alpwirtschaft Niederen und von hier zu einem Moor mit Teichen, knorrigen Baumgruppen und Gebüschwald. Ein schöner Weg verläuft schliesslich am Ufer des Stausees Garichti entlang zurück zur Bergstation Mettmen.
Piz Umbrail, der einfache Dreitausender Nr. 1450
Pass Umbrail — Valchava • TI

Piz Umbrail, der einfache Dreitausender

Italien und Österreich-Ungarn lieferten sich im Ersten Weltkrieg einen erbitterten Gebirgskampf. In Höhen zwischen 2500 und 3900 Metern wurde um Gipfel, Gletscher, Pässe und Abgründe gerungen, ja um das nackte Überleben gekämpft. Einer dieser Kriegsschauplätze liegt an der Schweizer Grenze zwischen Stilfser Joch, Umbrailpass und Piz Umbrail. Dank dem Verein Stelvio-Umbrail 14/18 kann der Ort mit seinen vielen Zeitzeugen erlebt und erwandert werden. Die Tour folgt vom Umbrailpass der ehemaligen Frontlinie Schweiz-Italien auf den Piz Umbrail. Der 3033 Meter hohe Berg gehört zu den einfachen Wanderdreitausendern, dennoch sind ein paar Herausforderungen zu meistern: ein ausgesetztes Geröllfeld, mit Seilen gesicherte Felspassagen und ein rassiger Gipfelaufschwung. Unterwegs erinnern Infotafeln und zerfallene Militärposten an den Ersten Weltkrieg. Blickt man zurück, scheinen das Stilfser Joch, der Piz da las Trais Linguas und der Ortler zum Greifen nah: Vom 3900 Meter hohen Berg schossen die Österreicher mit Kanonen auf die Italiener. Der Abstieg vom Piz Umbrail nach Valchava ist lang; die abwechslungsreiche Landschaft entschädigt für die 1600 Höhenmeter. Als Erstes wartet der tiefblaue Lai da Rims, für viele der schönste Bergsee Graubündens. In diesem kann man auf eigene Gefahr baden. Schmal und steil geht es sodann talwärts ins Val Vau und zur Alp Las Clastras, vorbei am Wasserfall der Aua da Rims. Beim Punkt 1778 wählt man die rechte Route über die Ebene Plaun da la Multa, wo der Sage nach ein Kopfloser sein Unwesen treibt. Über Palüetta erreicht man Valchava mit den vielen Sgraffiti-verzierten Häusern.
Hoch über Davos der Schatzalp entgegen Nr. 1350
Gotschnagrat — Schatzalp • GR

Hoch über Davos der Schatzalp entgegen

Hoch über der Waldgrenze, mit Blick hinunter zu den golden verfärbten Lärchen und hinauf zum ersten Schnee, macht diese Wanderung besonders im Herbst schon fast einen hochalpinen Eindruck. Gleichzeitig geniesst man die Annehmlichkeiten eines einfachen Höhenwegs. Vom Gotschnagrat führt die Wanderung aussichtsreiche Hänge entlang bis zum Strelapass. Bergketten und bekannte Täler wie das Dischma- oder Sertigtal ziehen die Blicke an. Natürlich ist auch das «Goldene Ei» von Davos nicht zu übersehen: das Hotel Intercontinental mit seiner futuristischen Architektur und eigenwilliger Farbgebung. Auf dem Strelapass geht die Sicht nun auch auf die andere Seite ins Aroser Schanfigg und weit hinauf in die Surselva. Der Strelapass war im ausgehenden Mittelalter eine klassische Walserroute. Der Traum einer Zahnradbahn über den Pass platze beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs. In den 1970er-Jahren gab es sogar Pläne für eine Passstrasse. Tief in den Schubladen steckt noch ein Projekt für einen Tunnel zwischen Davos und Langwies unter dem Strelapass hindurch. Windgeschützt steht etwas unterhalb der Passhöhe ein Bergrestaurant, das eine Stärkung serviert, ehe die Wanderung zügig und auf einem kurzen Abschnitt auch etwas steil hinunterführt zur Schatzalp. Das heutige Berghotel wurde um 1900 im Jugendstil als Sanatorium erbaut. Es ist einer der Schauplätze in Thomas Manns Roman «Der Zauberberg» und erlangte dadurch Berühmtheit. Die Schatzalp gilt ausserdem als starker Kraftort. Mit Verweilen und vielleicht einem Gang durch den botanischen Garten verfliegt die Zeit. Aber das spielt keine Rolle, die Schatzalpbahn hinunter nach Davos fährt in der Hochsaison bis um Mitternacht.
Rund um den Piz Mundaun Nr. 1483
Obersaxen, Affeier Dorf — Vella • GR

Rund um den Piz Mundaun

Vom Schatten ins Licht, von der schneesicheren Nordseite des Piz Mundaun an dessen sonnenreiche Südflanke, von der walserdeutschen Insel ins romanische Sprachgebiet: Die Winterwanderung vom Vorderrheintal in die Val Lumnezia verknüpft und überbrückt allerlei interessante Gegensätze. Unterwegs geniesst man ein grossartiges Panorama, viel landschaftliche Abwechslung und eine zauberhafte Stille abseits des Rummels. Gestartet wird im Dörfchen Affeier, das zur Walsersiedlung Obersaxen gehört. In zwei weiten, schön angelegten Bogen führt der Weg um die Ferienhäuser von Misanenga herum den Hang hoch. Auf einem Strässchen gelangt man durch das Tobel des Valater Bachs zum Weiler Platenga und ebenen Wegs weiter ins Dorf Surcuolm. Von hier an geht es mässig steil aufwärts, zunächst durch Wald, später über offenes Maiensäss- und Alpgebiet. Eine Weile verläuft die Winterwanderroute noch parallel zu einer Schlittelpiste, doch sobald man den Wald verlässt, führt sie auf eigenem Trassee sanft, aber stetig steigend über Valmata zur Kapelle Sogn Carli. Hier erreicht man den höchsten Punkt der Wanderung. Kurz davor liegt etwas oberhalb des Wegs ein Bergrestaurant, das wegen der prachtvollen Aussichtslage den Namen Bündner Rigi trägt. Anfänglich recht steil, dann aber nur noch mit geringem Gefälle gelangt man in einem weiten Bogen über Scansins ins Dorf Morissen. Dabei geniesst man prachtvolle Ausblicke über die Val Lumnezia. Das «Tal des Lichts» ist ein weites Hochtal am Südhang der Piz-Mundaun-Kette. Sanft absteigend erreicht man schliesslich Vella, den Hauptort des Tals.
Unterwegs am Furner Berg im Prättigau Nr. 1477
Furna, Rasitsch — Furna, Post • GR

Unterwegs am Furner Berg im Prättigau

Bevor 1968 Stromleitungen nach Furna gezogen wurden und das kleine Dorf ans Stromnetz angeschlossen wurde, gehörte dieses Walserdorf zu den letzten Orten in der Schweiz ohne Elektrizität. Dank Strom und Strasse ist Furna ein lebendiges Dorf geblieben, das auch ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen ist. Nach einem steileren Anstieg gleich zu Beginn der Wanderung geht es mehr oder weniger flach weiter über die reizvollen Weide-, Wald- und Moorlandschaften am Furner Berg. Bei der Alp Rona sind während der Alpsaison Getränke und Verpflegung erhältlich, unter anderem Glace aus eigener Produktion. Bald ziehen interessante Schrägzäune die Blicke auf sich. Wie ein Kunstwerk mit kompliziertem Muster säumen sie den Wanderweg, der hier auf einer kurzen Strecke auf einem Alpsträsschen verläuft. Dieser früher im Alpenraum weit verbreitete Zauntyp ist nur noch selten zu sehen, weil er an den meisten Orten durch weniger arbeits- und materialintensive Zäune ersetzt wurde. Kurz nach Rona zweigt ein Weg rechts ab. Wer möchte, erreicht mit einem etwa viertelstündigen Abstecher den Rücken des Höhsäss. Ein paar Minuten nach Güfer führt der Wanderweg am Waldrand beim Heitengada vorbei, einem Holzstadel mit Tischen und Bänken, an die sich jedermann setzen darf. Gleich daneben ist eine einladende Brätelstelle mit einem sprudelnden Brunnen, bei dem man seine Trinkflasche auffüllen kann. An diesem gastfreundlichen Ort lässt man sich gerne zu einem Picknick nieder. Auf einem kleinen Pfad quert man ein weiteres Waldstück und steht bald oberhalb von Furna. Vor den mächtigen Gipfeln des Rätikons im Hintergrund strahlt diese kleine Streusiedlung trotz Elektrizitätsanschluss nach wie vor zeitlose Beschaulichkeit und Ruhe aus.