Wandervorschläge • Schweizer Wanderwege

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Spitzmeilenhütte Nr. 0302
Stn. Maschgenkamm • SG

Spitzmeilenhütte

Es führen verschiedene Wege zur 2007 neu erbauten Spitzmeilenhütte des Schweizer Alpenclubs auf 2087 Metern über Meer. Als bequeme Tagestour bietet sich derjenige ab und zurück zum Maschenkamm in den Flumserbergen an, denn er ist einfach und kinderfreundlich zugleich. Von der Bergstation der Gondelbahn ab Tannenbodenalp sei der kurze Aufstieg auf den Ziger zu empfehlen, der einen mit einem sensationellen Rundblick reichlich belohnt: auf die Churfirsten oberhalb des Walensees, die Alvierkette bis zum höchsten St. Galler, dem Ringelspitz, und zur markanten Pyramide des Spitzmeilen. Dazwischen erstreckt sich in südlicher Richtung die gemächlich abfallende Hochterrasse, auf der die Rundwanderung verläuft. Der Weg zur Hütte bietet kaum nennenswerte Höhendifferenzen. Vom Ziger steigt man zur Zigerfurgglen ab. Dort führt der mittlere Pfad via Schwizerböden und Löcher unter Gross und Chli Sächser über zahlreiche Bächlein und an Seelein vorbei in einer guten Stunde zum Calanshüttli. Weiter über die Mietböden geht es in einem sanften Anstieg bis zum Punkt 2069, wo vier Wege zusammentreffen. Kurz darauf ist die sich als kubischer Neubau präsentierende Spitzmeilenhütte erreicht. Sie thront geradewegs auf einem Felsvorsprung oberhalb des Schilstals. Auf der Sonnenterrasse sonnt man sozusagen im Schatten des Spitzmeilen. Der Rückweg bietet einen Ab‑ und letzten Aufstieg bis zum Maschgenkamm. Der erste Teil ist bis zum Punkt 2069 der gleiche. Von dort steigt man in nördlicher Richtung in einer knappen Sunde hinunter zur Alp Fursch, die auch eine Gartenwirtschaft ist. Der Weg ist nun breit und verläuft Richtung Alpsiedlung Panüöl. Kurz davor zweigt links ein steiler Wiesenpfad zur Maschgenlücke ab, wo sich das Restaurant Maschcalugga befindet. Von da folgt der kurze Anstieg bis zur Bergstation.
Chasseral Nr. 0411
Chasseral Hôtel — Les Prés-d'Orvin, Bellevue • BE

Chasseral

Wo sind die Schweizer Alpen am grössten? Von der Spitze des Matterhorns? Vielleicht. Am Fuss des höchsten Berges? Möglicherweise. Oder etwa auf dem Chasseral? Liegt der aber nicht im Jura? Richtig, und genau deswegen könnten die Alpen von hier aus am grössten sein. Denn der Chasseral (1607 m ü. M.) liegt nicht versteckt irgendwo in den hinteren Rängen, sondern thront ganz vorne, in der ersten Reihe, hoch über dem Bielersee. An einem Tag mit guter Fernsicht reicht der Blick über das Mittelland auf eine beinahe unendliche Kette von Spitzen, Kuppen und Hörnern, vom Säntis bis weit über den Montblanc hinaus. Fazit: Mit mehr als 300 Kilometer aufgereihter Gipfel sind die Alpen von hier oben vielleicht wirklich am grössten. Aber auch ganz in der Nähe hat der Chasseral (oder der Gestler, wie er unter den deutsch sprechenden Einheimischen manchmal noch genannt wird) seine Reize. Etwa in den Wiesen oder auf den windgepeitschten Kalkfelsen, die immer wieder aus dem Grün ragen. Rund 500 Pflanzenarten gedeihen auf dem Gebirgszug, darunter nicht weniger als 20 Orchideenarten. Neben verschiedenen Knabenkräutern finden hier auch einige botanische Seltenheiten noch einen Lebensraum, etwa die Braunrote Sumpfwurz und der Türkenbund.Die Wanderung vom Chasseral nach Les Prés-d’Orvin ist etwas für Genussmenschen, und das in mehrfacher Hinsicht. Den Ausgangspunkt ganz oben er-reicht man bequem mit dem Bus. Wer sich hier noch stärken will, macht eine Pause im Restaurant. Genüsslich geht es weiter, denn die Wanderung führt fast durchwegs sanft bergab. Und schliesslich ist man stets auf dem Bergrücken unterwegs, mit Ausblicken nicht nur zu den Alpen, sondern auch über die Dreiseenregion, in die Freiberge und bis zum Schwarzwald.
Pays d'Enhaut Nr. 0412
Les Mosses — Col des Mosses • VD

Pays d'Enhaut

Welches ist die schönste Jahreszeit zum Wandern? Der Frühling mit seiner Blütenpracht? Der Sommer? Oder doch der Herbst mit seinen klaren Tagen und knackigen Farben? Noch bis vor wenigen Jahren wäre kaum jemand auf den Gedanken gekommen, den Winter als schönste Jahreszeit vorzuschlagen. Natürlich sollen hier nicht Monate gegeneinander ausgespielt werden, aber eine Wanderung durch eine frisch verschneite Winterlandschaft, unter einem tiefblauen Himmel und einer hell leuchtenden Sonne, erfrischt und belebt einen nebelgeplagten Unterländer besser als jedes Wochenende in der überfüllten Wellness‑Anlage. Einen wahren Boom hat dabei des Schneeschuhlaufen erlebt, und jährlich werden neue Routen ausgesteckt. Ein ideales Gebiet für leichtere Schneeschuhtouren ist dabei das Pays‑d'Enhaut. Bekannt ist das «Oberland» nicht für eisbedeckte Dreitausender, steigt man aber in die Höhe, bemerkt man bald, dass in diesen Waadtländer Voralpen mit zahlreichen Güpfis und Hubeln eine gehörige Portion Alpen steckt.Eine kürzere, wunderschöne Tour führt von der Passstrasse des Col des Mosses östlich auf die Pra Cornet, eine kleine, unbewaldete Hochebene auf knapp 1700 Metern Höhe. Obwohl die Tour mit acht Kilometern nicht sehr lang ist, bietet sie viel Abwechslung: es geht über weite, offene Hänge, vorbei an typischen Alpgebäuden, durch einen Wald, in einem weiten Bogen um eine Hochebene, und belohnt auch mit spannenden Ausblicken auf das Tarent‑Massiv und im Osten zur schroffen Krete der Arpilles‑Kette. Spielt das Wetter und ist man mit guten Freunden unterwegs, so wird es nicht verwundern, wenn man nachmittags, bei einem Bier oder Eiskaffee auf der Sonnenterrasse des Restaurants, gleich die Tour für das nächste Weekend plant. Die Woche im Büro wird schliesslich lang und der Nebel dick genug sein.
Beverin Nr. 0414
Lohn (GR) — Vargistan • GR

Beverin

Kein anderes Tier verkörpert das Ideal des stolzen und starken Überlebenskünstlers in den steilen Felsen und Schrofen der Alpen besser als der Steinbock, das Symbol für Kraft, Mut und Zähigkeit. Lange Zeit war er auch der unangefochtene König unter den Alpentieren – von Raubtieren wie Bär oder Wolf einmal abgesehen.Mit der Erfindung von Feuerwaffen ging es aber mit den Beständen in den Alpen schnell bergab. 1550 wurde der Steinbock im Kanton Glarus ausgerottet, 100 Jahre danach im Bündnerland. Am längsten hielten sich die Tiere im Wallis – der allerletzte Stein-bock der Schweiz wurde dort 1809 geschossen. Nicht nur die Schiesswut der Jäger war schuld am Ver~ schwinden des Steinbocks, sondern auch der Aberglaube an wundersame Heilkräfte in Hörnern, Mägen und gar Kotböhnchen.Offenbar fehlte dem Menschen das stolze Tier in den Bergen, denn nur hundert Jahre später machte man sich an dessen Wiederansiedlung. Es gab damals nur noch eine einzige Population in den Alpen, im Gran-Paradiso-Gebiet. Da die Italiener aber keine Tiere spenden wollten, sandte die Schweiz kurzerhand ein Schmuggelteam aus, das erfolg~ reich einige Tiere ein-fing und in die Schweiz brachte. Heute leben wieder etwa 15000 Steinböcke in der Schweiz.Eine der Bündner Kolonien lebt heute im Gebiet des Piz Beverin zwischen dem Safiental und dem Schamserberg. Die Wanderung von Lohn nach Wergen~ stein/Vargistan – beides kleine, schmucke Bergdörfer – führt zwar nicht bis in den eigentlichen Lebensraum der Tiere hinauf. Mit einem guten Feldstecher bestehen aber gute Chancen, einige der Tiere zu sehen. Sollte einem das Glück nicht hold sein, so wird man in jedem Fall mit einer wunderschönen, naturnahen Alpenlandschaft und einem grandiosen Panorama belohnt.
Münstertal Nr. 0415
Ofenpass — Fuldera • GR

Münstertal

Ganz im Südosten, in der äussersten Ecke der Schweiz, liegt das Val Müstair, das Münstertal. Noch heute, trotz Bahn 2000 und Vereinatunnel, bedeutet eine Fahrt dorthin für die meisten Schweizer eine halbe Tagesreise. Aber was für eine Reise! Wer aus dem Mittelland mit der Bahn anreist, ist vom unteren Ende des Zürichsees in einer äusserst vielfältigen Bergwelt unterwegs. Als Höhepunkt durchfährt man schlussendlich mit dem Postauto den Schweizerischen Nationalpark. Nach einigen weiten, dunklen Wäldern, öffnet sich der Blick dann auf dem Ofenpass auf ein weites, sonnendurchflutete Val Müstair. Es wird zwar nicht von gletscherbedeckten Viertausendern gesäumt, aber das kann der Ausstrahlung des Münstertales nichts anhaben. Der grüne Talboden, die waldbedeckten Hänge zu beiden Seiten und schliesslich die Gipfel, Kreten und Grate bilden ein perfektes, harmonisches Ganzes. Und einen Eisriesen gibt es schliesslich doch im Tal, denn am südöstlichen Horizont, jenseits der Grenze im benachbarten Italien, erhebt sich der 3905 m hohe Ortler in den tiefblauen Himmel. Eingebettet in diese intakte Berglandschaft ist eine Reihe typischer Bündner Dörfer, bestens erhalten und mit zahlreichen, wunderschön mit Sgraffito verzierten Häuser. Einen Querschnitt durch die Schätze dieses Tales erhält man auf einer tollen, nicht zu langen Wanderung vom Ofenpass nach Fuldera. Die Route führt durch einsame Wälder, vorbei an mächtigen Arven und über Wiesen und Weiden und bietet immer wieder prächtige Blicke über das Tal. Nach einer solch perfekten Einstimmung wird bestimmt mancher die Lust verspüren, gleich noch ein paar Tage im Münstertal zu verbringen. Die Heimfahrt ist ja lang genug, und wenn man schon mal hier ist...
Kanton Tessin Nr. 0281
Rancate • TI

Kanton Tessin

Etwas im Schatten der Tourismusgebiete um Langen‑ und Luganersee steht die südlichste Region des Tessins, das Mendrisiotto. Zu Unrecht, denn 300 Kilometer markierte Wege erschliessen eine harmonische Hügellandschaft am Alpensüdrand, wo Kultur und Natur einander die Hand reichen. Auf mineralreichen Böden gedeihen hier auch, von der Sonne verwöhnt, vollmundige Weine. Ihnen und den damit verbundenen Traditionen ist ein spezieller Rundwanderweg mit elf Informationstafeln gewidmet. Er beginnt und endet im Dörfchen Rancate, von Mendrisio an der SBB‑Gotthardlinie in kurzer Postautofahrt erreichbar. Die Route führt mal durch Rebberge, mal durch Buschwald mit Edelkastanien, mal über Flursträsschen, mal auf schmalen Feldpfaden von Dorf zu Dorf. Eine klein gekammerte Landschaft sorgt für Abwechslung und lässt auch Kindern die Zeit nicht lang werden; empfohlen sei als Ergänzung zur Wanderkarte 1:50 000 das Landeskartenblatt 1373 «Mendrisio» im Massstab 1:25 000. «Viticoltura e Territorio» heisst der heimatkundliche Lehrpfad mit Schwergewicht auf Weinbau. Ein weiteres Thema ist die Erdgeschichte, etwa bei den Marmorbrüchen vor Arzo. Ferner lohnt es sich, das Saurier‑Museum in Meride zu besuchen. Ein kurzer Abstecher über die Grenze nach Clivio in Italien bringt dann zum Bewusstsein, wie eng das Mendrisiotto mit seinem Nachbarland verbunden ist. Wer nach etwa zwei Dritteln der Strecke die Wanderung beenden möchte, kann von San Pietro bei Stabio mit dem Postaute nach Mendrisio zurückfahren. Das letzte Teilstück bis Rancate verläuft in südexponierter Hanglage über der Ebene, von der aus das Rauschen von Verkehr und Industrie ans Ohr dringt.
Kanton Uri Nr. 0283
Klausenpass — Biel (Kinzig) • UR

Kanton Uri

Der Klausenpass verbindet das Urner‑ mit dem Glarnerland. Postautos (Saisonbetrieb bis 18. Oktober) fahren als «Historic Route Express» von Flüelen nach Linthal. Auf der Passhöhe beginnt eine lohnende Panorama‑Wanderung westwärts hoch über dem Schächental nach Biel ob Bürglen am Fuss des Kinzigpasses. Es ist eine abwechslungsreiche Route mit etlichem Auf und Ab über schöne Alpweiden oder blumenreiche Wiesen und zuweilen durch Bergwald knapp unterhalb der Baumgrenze. Die Südexposition sorgt für sommerliche Temperaturen (Sonnenschutz!) und garantiert ungehinderte Ausblicke, weshalb jedes Zwischenziel zugleich als Aussichtspunkt gelten darf. Von drüben jenseits des tief eingeschnittenen Schächentals grüssen während des ganzen Tages die Massive von Clariden, Schärhorn, Ruchen und Grosser Windgällen. Freilich lohnt es sich, die Augen unterwegs immer wieder auch auf den Nahbereich zu richten. Urner sind leidenschaftliche Bergbauern geblieben und ringen noch heute auch steilem Gelände einen Ertrag ab, mit Stolz und viel Schweiss, wie es auch schon ihre Vorfahren taten. Die höher gelegenen Weiler zu Beginn der Schächentaler Panorama‑Tour sind nur zur Alpsaison bestossen, doch bald schon schängelt sich die durchgehend gut markierte Route durch dauerbewohntes Gebiet. Verschiedene Lufseilbahnen verbinden diese Streusiedlungen mit der Klausenpassstrasse im Talgrund unten. Eine solche Schwebefahrt von Biel am Kinzigpassweg hinunter zur Postautohaltestelle bei Bürglen beendet denn auch diese lohnende Wanderung im Urnerland. Wer mag, kann nach Übernachtung in Biel weiter westwärts bis zu den Eggbergen gehen und von dort mit einer anderen Seilbahn nach Flüelen fahren.
Kanton Wallis Nr. 0285
Liddes — Sembrancher • VS

Kanton Wallis

Zuerst kamen die Römer, dann die Pilger, dann Napoleon, schliesslich der Wolf. Barry, der weltbekannte Bernhardiner, lebte hier. Das Val d'Entremont mit dem Grossen Sankt Bernhard ist ein berühmtes Tal. Und ein schönes dazu, wie diese Höhenwanderung zeigt. Liddes, Augangspunkt der Tour, macht einen beschaulichen Eindruck. Oberhalb der Kapelle St. Laurent verläuft der Wanderweg, der die Wandererinnen zum Weiler Chandonne auf 1454 m ü. M. bringt. Exakt auf gleicher Höhe liegt das nächste Ziel: der Weiler Commeire. Der Weg führt der Flanke des Mont Brûlé entlang und überquert das Tobel des Torrent de Pont Sec. Kurz darauf tauchen die Steinhäuser und Getreidespeicher von Commeire auf. Die Siedlung ist gegen Süden ausgerichtet, sodass man zum mächtigen Vélan am Ende des Val d'Entremont blickt. Um die Krete herum dominiert die Pyramide des Catogne die Szenerie. Zunehmend bekommt man Einblick in das Val Ferret und in die Geröllhalde der Combe d'Orny. Durch den Forêt des Grottes gelangen Wandererinnen nach Reppaz. Noch rund 80 Menschen leben im Weiler. Verlassener wirkt Chamoille, das man auf einem abwechslungsreichen Weg vorbei an Höfen und Chalêts erreicht. Im Tal strömt die Dranse d'Entremont auf Sembrancher zu. Der Abstieg im lichten Lärchenwald zieht sich in die Länge, aber die Sicht in die Ebene und auf die Südflanke des Col de Planche und des Col du Lein entschädigen die Ausdauer. Unten im Tal überquert die Route die Dranse d'Entremont und befinden uns bald im schmucken Zentrum von Sembrancher. Hier lohnt sich ein Rundgang; auch das regionale Museum von Entremont ist ein Besuch wert. Der Bahnhof befindet sich am westlichen Ende des Dorfes.
Kanton Zug Nr. 0286
Zugerberg Bergstation — Arth-Goldau • ZG

Kanton Zug

Die Anfahrt mit der Standseilbahn vom Zuger Vorort Schönegg hinauf zum Zugerberg (Halbstundentakt mit Busanschluss) kommt ganz gelegen: Steigung und vor allem Gefälle gibt es im weiteren Verlauf dieses Wandertages noch genug. Die erste Etappe indes verläuft vorwiegend flach. Zugerberg und der benachbarte Walchwiler Berg sind nämlich gar keine richtigen Berge, sondern terrassenförmige Rücken, wo sich sogar Moore ausbreiten können. Hinter dem Weiler Früebüel, beim Buschenchappeli, gelangt die Route in den Wald, und nun beginnt bald auch der Anstieg über den Leiterliweg zum Wildspitz. Eine kurze Gratwanderung westwärts entlang der Kantonsgrenze zwischen Zug und Schwyz führt dann zum Gnipen. Hier befindet sich, wie eine Orientierungstafel erklärt, der Anriss des verheerenden Goldauer Bergsturzes vom 2. September 1806. Noch gut ist im Gelände die Wunde zu erkennen, wo sich grosse Felspakete lösten und über eine steile Rutschbahn 1000 Meter in die Tiefe glitten. Minuten später wurden 457 Menschen samt ihrem Vieh unter 40 Millionen Kubikmeter Nagelfluh‑Gestein begraben. Diese grösste historische Naturkatastrophe der Schweiz ist beim nun folgenden Steilabstieg auf dem Bergsturzweg immer wieder gegenwärtig. Im Gegensatz zum edlen Nadelforst längs des Aufstiegs trotzt nun teilweise fast dschungelartiger Buschwald der Trockenheit, denn an besonnter Südflanke versickert das Niederschlagswasser rasch zwischen dem Blockschutt. Bei aller Dramatik sei der liebliche Ausblick hinüber zum Rigi‑Massiv nicht vergessen. Im Wanderziel Goldau, sofern nach der doch recht langen und anstrengenden Tour noch Zeit und Kraft bleiben, lohnt sich ein Besuch des Tierparks, reizvoll angelegt zwischen Bergsturztrümmern.
Fürstentum Liechtenstein Nr. 0288
Malbun • LI

Fürstentum Liechtenstein

Ab Buchs oder Vaduz fährt das Postauto zur Malbun. Wanderer/innen verlassen die Siedlung taleinwärts, bevor der Weg steil zum Sareiserjoch hinaufsteigt. Bequemer gehts mit der Sesselbahn nach Sareis und auf dem Höhenweg zum Sareiserjoch. Hier lässt sich ein fantastisches Panorama geniessen, und anschliessend die Wanderung auf einem unvergesslichen Höhenweg zum Spitz weiterführen. Der Felsgrat bildet den Abschluss zum Malbunertal, bevor man den Augstenberg, den höchsten Punkt der Wanderung, erreicht. Selbstverständlich muss hier eine Rast eingelegt werden, um das herrliche Panorama wirken zu lassen. Im Osten grüssen die Vorarlberger und Allgäuer Alpen, während im Westen der Blick weit über die Schweizer Bergwelt frei liegt. Im Süden präsentieren sich der Naafkopf und die Schesaplana. Dann steigt der raue Weg zum Bettlerjoch hinab. Hier lädt die 1926/27 erbaute Pfälzerhütte zur Rast, sie gehört seit 1950 dem Liechtensteiner Alpenverein. Er kaufte das Berghaus, das damals als beschlagnahmtes Deutsches Vermögen im Ausland galt, der Schweiz ab, die diese Vermögen verwaltete. Der Abstieg erfolgt zuerst fast eben, dann leicht abwärts zur Alp Gritsch, wo eine Gegensteigung zur Tälehöhe führt, dem letzten Aussichtspunkt dieser Tour. Hier mögen Wanderer/innen noch einmal die Rundsicht geniessen, denn nun folgt ein steiler und langer Abstieg durch das Vaduzer Täli, das im Winter ein schneesicheres und bei Familien beliebtes Skigebiet ist. Über den Malbunbach ist der Ausgangsort Malbun bald erreicht. Von dort aus fährt Postauto über Vaduz wieder in die Schweiz zurück.
Mit dem Postauto Nr. 0289
Kleinlützel — Laufen • SO

Mit dem Postauto

In Laufen (BL) startet der Wanderausflug mit einer Postautofahrt Richtung Kleinlützel. Es fährt bis an die Landesgrenze, teilweise sogar auf französischem Boden. Unmittelbar vor der ersten Grenzüberquerung in Kleinlützel Frohmatt steigen Wanderer/innen aus und schlagen den Wanderweg nach Ring ein, der links an der schönen Dorfkirche vorbei nach oben führt. Der Wanderweg biegt oberhalb des Dorfes rechts ab und führt steil bergauf. Nach 40 Minuten taucht der Weiler Ring auf. Von diesem Plateau aus dauert es noch rund zehn Minuten bis zur Krete Ring/Legi. Der Aufstieg lohnt sich, denn es wartet eine grossartige Aussicht auf die umliegenden Hügelzüge; nicht umsonst wurden hier Sitzbänke aufgestellt: eine gute Gelegenheit, die Trinkflaschen auszupacken? Es geht weiter nach Liesberg. Von der Krete führt der Weg durch einen schönen Waldabschnitt 30 Minuten nach unten. Die ersten Häuser des Dorfes und die grosse Dorfkirche sind schon von weitem auszumachen. Mitten durch den Dorfkern führt die Route. Und wer mag, hat wieder Gelegenheit, ein Päuschen einzulegen, das schmucke Dorf über dem Birstal ist es allemal wert. Für den Abstieg ins Birstal Richtung Liesberg Station bestehen zwei Möglichkeiten. Der Wanderweg verläuft durch den Wald und kann bei nassen Bedingungen rutschig werden. Die einfache Variante steigt über die Autostrasse nach unten. Bei der ehemaligen Bahnstation Liesberg Station biegt der Wanderweg zuerst nach rechts Richtung Delémont, nach rund 500 Metern werden die Birs und die Bahnlinie überquert und schliesslich wandert man im Tal Richtung Laufen zurück.
Mit dem Postauto Nr. 0290
Staffelegg — Frick • AG

Mit dem Postauto

Kennen Sie die Staffelegg? Den Pass oberhalb von Aarau? Nein? Dann setzen Sie sich in Aarau ins Postauto. Postautos sind eine tolle Erfindung. Sie fahren fast überall hin. Sie sind schön gelb und zuverlässig. In wenigen Minuten windet sich der Bus den Hang hoch, schon steigen Wanderer/innen auf der Passhöhe aus, und das Postauto braust weiter nach Frick. Jetzt ist eine Akklimatisation nötig im Restaurant Staffelegg, bevor es zu Fuss weitergeht: Auch diese Route führt nach Frick, doch nicht auf der asphaltierten Strasse, nein, Wanderer/innen werden fernab vom Verkehr in einer lieblichen Landschaft lustwandeln, an Kirsch‑ und Apfelbäumen vorbei, durch Wälder und Wiesen. Kaum auf dem Wanderweg, wähnt man sich in einer anderen Welt. Aus einer Hecke blinzelt eine Katze. Eine gescheite Kuh findet allein den Weg in den Stall. Ein kurzer Aufstieg führt an den Herzberg. Dort besteht zum ersten Mal die Qual der Wahl. Weiterwandern oder dem NaturBuurKultur‑Weg folgen? Wer auf dem Weg bleibt, gelangt durch einen verwunschenen Buchenwald zum Bänkerjoch, dem Nachbarpass der Staffelegg. Auch hier könnte einen einiges vom Weg abbringen: die aussichtsreiche Wasserflue zum Beispiel oder ganz einfach die andere Postautolinie, die Interessierte direkt nach Frick ins Dinosauriermuseum bringen würde. So geht es weiter, kleine Gipfel locken, beim Junkholz der Eisenpfad, bei Gipf‑Oberfrick der Sinnespfad. Bleibet man aber beim Routenvorschlag, dann wandert man beschaulich auf einem angenehmen Weg, der die Höhe hält und es erlaubt, nicht nur den Blick, sondern auch die Gedanken schweifen zu lassen. In Frick antwortet der Postautochauffeur auf die Frage, ob es schöner sei, via Staffelegg oder via Bänkerjoch zurück nach Aarau zu fahren: «Jede Schofför seit, sini Route sig di schönschti!»
Mit dem Postauto Nr. 0291
Soubey, garage — St-Ursanne Bahnhof • JU

Mit dem Postauto

Die Postautofahrt über den Clos du Doubs, den Hügelzug zwischen den Doubsschlaufen, bietet bereits einige schöne Aussichten, etwa auf das Städtchen St‑Ursanne oder über das Tal des Doubs. Die Wanderung beginnt an der Endstation (Soubey garage). Wer Soubey nicht nur als Durchfahrtsort in Erinnerung halten will, steigt bereits bei Soubey village aus. Stattliche Jura‑Bauernhöfe prägen das Dorfbild. Die unter Denkmalschutz stehende Kirche St‑Valbert soll die einzige Schweizer Kirche nördlich der Alpen mit einem Dach aus Kalksteinplatten sein. Die dünnen Platten stammen aus Steinbrüchen der Region und sind ausserordentlich schwer, dafür aber fast unbegrenzt haltbar. Nun folgt der Wanderweg dem Lauf des Doubs. Mal erscheint er als blaues Band, mal grün, bleiern oder schwarz, dann wieder bildet er weisse Schaumkronen, wenn er über steinigen Grund eilt, und auf einmal glänzt er wie ein dunkler Spiegel, wenn er wie ein See fast stillzustehen scheint. Bei La Charbonnière führt ein Steg auf die andere Uferseite, und bei Tariche lockt ein Restaurant, wiederum auf der gegenüberliegenden Flussseite, doch dank der Fähre ist es nicht unerreichbar. Nachdem man dem Doubs nach Osten, Norden und zuletzt Westen gefolgt ist, erscheint St‑Ursanne, das durch ein malerisches, mittelalterliches Stadtbild mit drei schönen Stadttoren besticht. Neben dem gut erhaltenen Stadtkern schätzen durstige Wanderer/innen sicher auch die zahlreichen gemütlichen Bistros und Restaurants. Ganz beendet ist die Wanderung allerdings noch nicht. Bis zum Bahnhof, der oberhalb des Städtchens liegt, rechne man mit etwa einer Viertelstunde Fussmarsch.
Auf dem Appenzeller Witzwanderweg Nr. 0292
Heiden — Walzenhausen • AR

Auf dem Appenzeller Witzwanderweg

Witzwanderweg, wie muss man sich das vorstellen? Von Heiden führt der Witzwanderweg nach Walzenhausen. Auf der knapp dreistündigen, mit blauen Wegweisern gekennzeichneten Wanderroute kann man sich auf über 70 Tafeln den bekannten Appenzeller Witz - auch fast ein Schweizer Kulturgut - zu Gemüte führen. Zunächst lohnt sich ein kleiner Rundgang im «Biedermeierdorf» Heiden: im Hotel Linde etwa kann man einen wunderschönen Biedermeiersaal besichtigen. Der Weg führt sodann Richtung Schwimmbad, zweigt aber nach wenigen Minuten bereits links in einen Kiesweg ein. Die bauliche Qualität des Schwimmbades ist von hier oben nicht gebührend zu erkennen: es ist aber eines der wenigen Gebäude aus der Epoche des «Neuen Bauens» im ganzen Kanton. Das moderne, 1932 vom Architekten Beda Hefti erbaute Bad wurde 1999 sorgfältig restauriert und ist schweizweit das einzige unverändert erhaltene Freibad aus jener Epoche - Grund genug, es als Objekt von nationaler Bedeutung ins Kulturgüterschutz‑Inventar aufzunehmen. Bis Wolfhalden wandern wir leider meist auf Hartbelag, beim Lindenberg jedoch taucht der Weg in den Wald ein und verläuft hoch über dem Klusbachtobel. Kurz nach Klus trifft man auf ein Affengehege, danach führt der Weg auf der Asphaltstrasse zum Chiste‑Pass (Gasthaus Harmonie, Sonder) und weiter nach Schiiben, wo die «Besenbeiz Schiiterbiig» zur Rast einlädt. Wieder auf Naturbelag gehts dann via Hostet nach Walzenhausen, von dort aus gelangen Wanderer/innen mit der Drahtseilbahn nach Rheineck.
Zur Albert-Heim-Hütte Nr. 0293
Tiefenbach — Andermatt • UR

Zur Albert-Heim-Hütte

Ab Andermatt fährt das gelbe Postauto durch das Urserental nach Realp und auf der kurvenreichen Furkastrasse zum Hotel Tiefenbach hinauf. Es bieten sich zwei Varianten an, um zur Albert‑Heim‑Hütte aufzusteigen: entweder auf dem Fahrweg des Hüttenwarts oder direkt über Älpetli zur Hütte hinauf, die am Fuss des Tiefengletschers liegt. Beeindruckend ist die fantastische Sicht auf den Gletscher, den Galenstock und gegen Süden über das Gotthardmassiv. Die 1918 von der SAC‑Sektion Uto erbaute Hütte wurde vom bekannten Alpenforscher und Geologen Albert Heim persönlich eingeweiht. Er wählte den markanten Standort auf einem Felssporn, damals noch dicht am Geltscher, selber aus. Frisch gestärkt steigen Wanderer/innen durch das wilde Steinmeer nach Lochberg hinunter, wo sich der Weg mit dem Urschener Höhenweg, der direkt von Tiefenbach herführt, verbindet. Weiter steigt man zum Lochberg‑Bach ab, der hier in einem Stollen verschwindet und den Göscheneralpsee speist. Auf dem Höhenweg steigt die Route wieder etwas bergan. Die herrliche Sicht über das Urserental zum Gotthard und weiter zum Oberalppass lässt die Wanderung zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. An kleinen Bergseen vorbei wird Rossmettlen erreicht. Hier beginnt der lange und zum Teil recht beschwerliche Abstieg nach Andermatt. Der Weg verliert sich stellenweise in den Kuhweiden. Ein Verirren ist aber unwahrscheinlich, da Andermatt stets vor einem liegt. Der Reuss entlang gelangen Wandernde zum Bahnhof. Nach diesem langen Marsch ist es eine Wohltat, sich im Restaurant bei einem erfrischenden Getränk zu erholen, bis die Bahn wieder durch die Schöllenenschlucht nach Göschenen hinunter, heimwärts, fährt.
Ums Brienzer Rothorn Nr. 0294
Brienzer Rothorn • BE

Ums Brienzer Rothorn

Auf das Brienzer Rothorn gelangen Wanderer/innen mit der Dampfzahnradbahn von Brienz oder mit der Luftseilbahn von Sörenberg. Das Brienzer Rothorn ist der höchste Punkt des Kantons Luzern, auf ihm treffen die drei Kantone Bern, Luzern und Obwalden aufeinander. Nur wenige Schritte sind es sowohl von der Station Rothorn‑Kulm als auch von der Bergstation der Luftseilbahn zum höchsten Punkt. Die 360‑Grad‑Rundumsicht reicht von den Berner Alpen über das Mittelland bis zum Jura und zum Schwarzwald. Auch der Arnihaaggen braucht sich diesbezüglich nicht zu verstecken. Die Gratwanderung über diese spektakuläre Aussichtswarte ist ein Klassiker. Zunächst wandere man in einigen Kehren hinab zum Eiseesattel. Wer mag, kann für die ersten Abstiegsmeter auch den Weg durch die Tunnelgalerie wählen, die für den Wintertourismus erstellt worden ist. Beide Wege treffen am unteren Ausgang der Galerie wieder aufeinander. Vor dem Aufstieg auf den Arnihaaggen lohnt es sich, kurz ans Ufer des Eisees abzusteigen. Herrlich sind die Blicke über den Brienzersee und zu den Hochalpen gegenüber. Wanderer/innen können sich bis zur Aussichtskanzel Gibel an den Wegmarkierungen von Wanderland Schweiz orientieren, denn diese Route verläuft über ein Teilstück der Highlight‑Route Nr. 65, des Grenzpfads Napfbergland. Unterhalb des Wilerhorns ist der Wendepunkt der Rundwanderung erreicht. Geradeaus liegt der Brünigpass; ein gut ausgebauter Höhenweg führt über Chäseren zurück zum Eiseesattel. Der finale Anstieg zur Station Rothorn Kulm hat es dann nochmals in sich, er ist die letzte Anstrengung eines langen und aussichtsreichen Wandertages.
Im Val Lumnezia Nr. 0295
Vrin — Vella • GR

Im Val Lumnezia

Wenig Regen, viel Sonne, eine wohltuende Weite ohne bedrohliche Felsabstürze: Das Lugnez (rätoromanisch Val Lumnezia) als grösster Seitenast des Vorderrheintals im Bündner Oberland lädt zum Genusswandern auf problemloser Route! Der Wanderweg von Vrin mit leichtem Gefälle nach Surcasti, gefolgt von doch recht markanter Gegensteigung hinauf zum Tagesziel Vella, bietet immer wieder überraschende Ausblicke. Noch stark bäuerlich geprägt ist die eher sanft‑harmonisch als dramatisch wirkende Alpenlandschaft, wovon auch das lebendig gebliebene Rätoromanisch der Einheimischen zeugt. Unterwegs finden sich Abwechslungen naturkundlicher wie kulturgeschichtlicher Art - keine Sensationen, sondern eher kleinere Sehenswürdigkeiten, wie es dem verhaltenen Charakter dieser Bergregion entspricht. Da gibt es dschungelartige Auenwaldstreifen am Talfluss Glenner/Glogn und, durch Anrisse am Wanderweg freigelegt, grünliche Vulkangesteine. Die Kultur ist vertreten durch das geschützte Ortsbild von Vrin oder die zahlreichen Zeugen der Volksfrömmigkeit. Zwei Varianten (darunter der Abstecher zu einem Badesee am Ende der Tour) sowie als Zusatzprogramm nach Übernachtung ein Ausflug zum Piz Mundaun bereichern den Aufenthalt im «Tal des Lichtes», wie das Lugnez auch genannt wird.
Auf dem Matterhorn-Trail Nr. 0296
Schwarzsee — Zermatt • VS

Auf dem Matterhorn-Trail

Rund um Zermatt gibt es zahlreiche Themenwege mit herrlichen Aussichten auf das Matterhorn. Der Matterhorn‑Trail rückt dem Horn der Hörner besonders dicht auf den Pelz. Er startet bei der Bergstation der Schwarzsee‑ Seilbahn auf 2582 Metern Höhe. Mittendrin ist man hier in der Viertausenderregion, erlebt Bergwelten vom Feinsten - nicht zuletzt das Monte‑Rosa‑Massiv, den Dom, das Rimpfischhorn oder das Adlerhorn. Auf diesem Bergwanderweg entdecken Wanderer/innen aber vor allem die weltberühmte Pyramide auch von ihrer Nordseite und erfahren an zahlreichen Etappenpunkten Interessantes aus ihrer Geschichte. Zum Beispiel, dass einmal eine Seilbahn diesen Berg hinauf geplant war. Dabei durchstreifen die Wanderer/innen, mit Blick auf kantige und eisbedeckte Bergflanken, Wiesen und Wälder und urchige Siedlungen. Immer wieder laden wahre «Aussichtsbalkone» zum Verweilen ein. In der einzigen Sennerei der Umgebung wartet ein «Alpöhi» aus dem Bündnerland mit seinen Käsespezialitäten, und in Zmutt steht noch das alte Säumerhäuschen. Hier übernachteten in früheren Zeiten die Säumer, bevor sie mit ihren Tieren und Waren über den Theodulpass nach Italien zogen. In buntem Wiesenblumenmeer gelegen, kuscheln die alten Häuser des winzigen Dorfes ganz dich aneinander. Weitere kleine Weiler wie Blatten und Zum See flankieren die Strecke. Von Weitem schon erreicht der Blick Zermatt, das weiter unten liegt. Es lohnt sich auch, den Matterhorn‑Trail in umgekehrter Richtung zu gehen. Dann «wächst» einem das Matterhorn gewissermassen entgegen und man hat es besonders häufig vor Augen. Ab Schwarzsee schliesst sich unmittelbar der Hörnliweg an. Auf ihm führt die Route zur Hörnlihütte. Noch näher können Wandernde dem Matterhorn nicht kommen.
Kanton Glarus Nr. 0270
Habergschwänd — Glarus • GL

Kanton Glarus

Ursprünglich ist er ein Nebenprodukt, gewonnen aus der beim Käsen anfallenden Molke. Im Glarnerland wird er aus Magermilch hergestellt. Berühmt und einzigartig wurde er hier durch den würzigen Klee, den Klosterfrauen dem Ziger beimischten. Im 15. Jahrhundert wurde das Zigerstöckli an der Landsgemeinde patentiert und mit strengen Qualitätsauflagen versehen. Heute stellt weltweit nur noch eine einzige Zigerfabrik in Glarus den charakteristischen Glarner Schabziger her. Über Geschichte, Herstellung und Vermarktung, aber auch über die Alpwirtschaft im Glarnerland und über die wichtigste Zutat des Zigers, die Milch, informieren die einzelnen Stationen auf dem 2008 neu eröffneten Höhenweg hoch über dem Eingang zum «Zigerschlitz», wie das Glarnerland nach seinem berühmten Markenprodukt liebevoll‑abschätzig genannt wird. Auf halber Wegstrecke ist bei einem Unterstand eine Stöckliformmaschine aus den Anfängen mechanischer Produktion zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu sehen. Verschiedene Berggasthöfe unterwegs lassen entdecken, welch vielfältige Erscheinung in die Glarner Küche sich der Schabziger verschafft hat. Zum Auftakt der Wanderung geht es mit dem Sessellift in die Höhe, wer einen sportlicheren Einstieg schätzt, geht den Aufstieg von Filzbach nach Habergschwänd zu Fuss (1 h 30). Eindrücklich präsentiert sich der Ausblick auf den Walensee und die gegenüberliegende Sonnenterrasse von Amden, später rücken die Lindtebene, dann auch Wiggis und Glärnisch ins Blickfeld. Ab Mullerenberg wird der Weg breiter, führt teilweise über asphaltierte Strassen zum Naturfreundehaus mit der grandioser Aussichtsterrasse und dem reizvollen Spielplatz. Für den steilen Abstieg ins Tal empfehlen sich Wanderstöcke.
Kanton Graubünden Nr. 0271
Stn da Spinas — Preda • GR

Kanton Graubünden

Das Val Bever sei das Tal mit den höchsten Schutzauflagen der Schweiz, so der langjährige Inhaber des Berggasthauses Suvretta. Tatsache ist: Früh übernahm Bever eine Pionierrolle in Sachen Umwelt‑ und Landschaftsschutz im Oberengadin. Bereits in den 1970er‑Jahren, in Zeiten der wirtschaftlichen Hochkonjunktur, wurde die Gemeinde von der heutigen Stiftung Landschaftsschutz Schweiz für ihre vorausschauende Raumplanung ausgezeichnet. 1985 verlieh die heutige Pro Natura Bever einen Preis für Naturschutz in der Gemeinde. Vom Bahnhof Spinas und dem direkt dahinter gelegenen Gasthaus aus führt die Wanderung auf bequemem Weg durch lichte Arven‑ und Lärchenwälder in das autofreie Tal. Bald weitet sich dieses in eine idyllische Ebene, durch die sich der Fluss Beverin frei seinen Weg sucht. Glücklich, wer sich am Wasser einen Rast gönnt, denn rechterhand zweigt ein Trampelpfad ab und führt die nächste gute Stunde steil zur Fuorcla Crap Alv hinauf. Mit zunehmender Höhe rückt bald das am Talausgang gelegene Bever ins Blickfeld. Steinig und karg präsentiert sich die Fuorcla unter dem weiten Himmel. Der Weg schlägt einen Bogen und führt zu einem Hochmoor mit mehreren kleinen Seen bei Murtel digl Crap Alv. Zunächst die Höhe behaltend, kreuzt der Weg zweimal die Passtrasse zum Albulapass, steigt dann durch einen mit Arven durchsetzen Wald hinab zum verträumten Lai Palpuogna. Den See, in dessen dunklem Wasser sich die Bergspitzen reihum wunderbar plastisch spiegeln, haben Zuschauerinnen und Zuschauer von SF1 2007 zum «Schönsten Flecken der Schweiz» erkoren.
Kanton Luzern Nr. 0273
Kriens — Pilatus • LU

Kanton Luzern

Ein gut ausgebautes Wanderwegnetz lädt dazu ein, den Pilatus nicht nur mit der Bergbahn, sondern auch zu Fuss zu entdecken. Besonders lohnend ist die Route ab Kriens: Beim Aufstieg hat man den Luzerner Hausberg immer wieder vor Augen. Während Wanderer/innen zu Beginn noch eine längere Strecke auf Hartbelag in Kauf nehmen müssen, verläuft die Route ab Graustein durchwegs auf Naturwegen. In Kriens führt der Wanderweg zunächst durch ausgedehnte Wohnquartiere, danach durch Wald und über Weideland bergwärts. Auf der Krienseregg wechselt das Landschaftsbild: Die weite Ebene umfasst mehrere Moore, die zahlreichen geschützten Pflanzen und Tieren Lebensraum bieten. Durch schattigen Bergwald geht es weiter aufwärts zur Alp Mülimääs und von dort über Alpweiden zur Alp Fräkmünt und zur Gondelbahn-Bergstation Fräkmünt. Der kuriose Flurname ist ein letztes Überbleibsel der ursprünglichen Bezeichnung für den Pilatus: fractus mons (zerbrochener Berg, wegen der vielen Schründe und Klüfte). Ab Fräkmünt verläuft die Wanderung auf einem Bergwanderweg. Von Gsäss an führt die Route als schmaler Pfad sehr steil aufwärts. Zwar gibt es keine ausgesetzten Passagen oder Kletterstellen, doch gelegentlich benötigt man die Hände als «Aufstiegshilfen». Über das Klimsenhorn, wo eine schmucke Kapelle spektakulär nahe am Abgrund steht, gelangen Wanderer/innen zur Gipfelterrasse des Pilatus. Die letzten Meter zum Esel hinauf, dem eigentlichen Gipfel, legen sie auf einem gut ausgebauten Spazierweg zurück - gemeinsam mit den vielen Ausflüglern, deren Aufstieg dank der Bergbahn zweifellos bequemer, aber kaum derart reich an Sinneseindrücken und Naturerlebnissen war.
Kanton Neuenburg Nr. 0274
Les Hauts-Geneveys — Col de la Tourne • NE

Kanton Neuenburg

Vom Bahnhof in Les Hauts‑Geneveys tauchen Wanderer/innen schon nach wenigen Schritten in die einladende Juralandschaft ein. Der Wanderweg führt über Juraweiden mit ausladenden Fichten, dann an einem Skilift vorbei und schliesslich hinauf durch den Wald Forêt de la Baume. Kurz unterhalb des Gipfels des Tête de Ran lädt ein Bergrestaurant zum Pausieren ein. Dieser an Bisentagen windumtoste Juragipfel entschädigt mit seiner unbegrenzten Sicht von den Glarneralpen bis zum Genfersee für das Aushalten von Kälte und Wind. Von hier oben ist es nicht erkennbar, aber ein Blick auf die Wanderkarte zeigt es deutlich: Das nahe gelegene La Chaux‑de‑Fonds wurde nach einem Brand 1794 nach amerikanischem Vorbild schachbrettartig wieder aufgebaut. Aus dieser mit über 1000 m ü. M. höchstgelegenen Stadt Europas stammen zahlreiche berühmte Persönlichkeiten. Beispielsweise der Architekt Le Corbusier, der Schriftsteller Blaise Cendras oder der Autokonstrukteur Louis Chevrolet. Mit Rücken‑ oder Seitenwind folgen Wanderer/innen dem Gratrücken entlang zum Mont Racine. Auch von diesem Gipfel aus reicht die Sicht bis nach Frankreich, und an klaren Tagen bis zum Schwarzwald in Deutschland. Auf der einen Seite breitet sich unter uns das Val de Ruz mit seinem Mosaik aus Wiesen und Weizenfeldern aus. Auf der anderen Seite erstreckt sich das Hochtal Vallée de La Sagne mit seinen Weiden und Wiesen in verschiedenen Grüntönen. Nach abwechslungsreichen Wegstücken über Weiden und durch Wald ist das Tagesziel, La Tourne, erreicht.
Kanton Nidwalden Nr. 0275
Stn. Niederrickenbach — Stn. Klewenalp • NW

Kanton Nidwalden

Während Jahrhunderten galt Niederrickenbach als bedeutendes regionales Wallfahrtsziel. Davon zeugen noch heute ein Benediktinerinnenkloster und die Wallfahrtskirche. Die Wanderung zum Haldigrat beginnt bei der Bergstation der Luftseilbahn, der einzigen Verkehrsverbindung des autofreien Orts. Über Steinrüti gelangen Wanderer/innen zunächst zur Hermisegg. Auf einem alten Viehzügelweg geht es in angenehmer Steigung weiter zum Alpbetrieb Chrüzhütte und zum Stafel Chäserstad. Von hier an windet sich ein schmaler Pfad über Felsbrocken, Stufen und Schotterfelder zum Berghaus Haldigrat hinauf. Oben entschädigt ein eindrückliches Panorama für die Mühen des Aufstiegs: Der Blick schweift vom Brisen über das Bannalpgebiet bis zu Pilatus und Stanserhorn. Beim Berghaus beginnt die Wanderung über den eigentlichen Haldigrat. Der Gratweg ist breit und kaum ausgesetzt. Beim Wegweiserstandort Peterslücke wird links abgezweigt. Nun beginnt die wohl schönste Etappe dieser Wanderung: Sie bietet einsame Weite, herrlich vielfältige Flora und urwüchsige Gesteinsformationen. Über steiniges Weidland und ausgedehnte Blockschutthalden gelangen Wanderer/innen in teilweise recht steilem Abstieg zwischen den beiden Felsköpfen von Waldbrueder und Zwelfer zur Flanke des Elfers, der man ebenen Wegs folgt. Bald schon erreicht man das Brisenhaus und gelangt weiter zum Sätteli. Auf einem Kiessträsschen geht es in sanftem Abstieg zum Tannibüel und von dort wieder leicht aufwärts zur Bergstation der Luftseilbahn Beckenried‑Klewenalp.
Kanton Obwalden Nr. 0276
Langis • OW

Kanton Obwalden

Die Strasse über den Glaubenbergpass verbindet Sarnen im Kanton Obwalden mit dem Entlebuch im Kanton Luzern. Ein älterer und wesentlich romantischer Übergang ist der Bärnerstig. Zuverlässige Quellen, seit wann und von wem der Pfad einst benutzt worden ist, gibt es keine. War er vielleicht ein Schmugglerpfad? «Bärnerstig 40 Min.» steht auf dem gelben Wegweiser bei Schwendi Kaltbad. Bereits im 17. Jahrhundert wurde hier eine Mineralquelle entdeckt und im Jahre 1860 ein Kurhaus errichtet. Gekurt wird in Schwendi Kaltbad schon lange nicht mehr, das Kurhaus brannt 1970 ab. Heute laden ein Bergrestaurant zur Einkehr und eine Kapelle zur Andacht. Bei der Andresenhütte beginnt der Aufstieg über eine Weide, später führt die Route durch den Wald. Mit dem Bärnerstig erreichen Wanderer/innen gleichzeitig auch den Schlierengrat. Dieser bildet bis zur Schrotenegg die Kantonsgrenze zwischen Obwalden und Luzern. Den Markierungen folgend, wandert man nun der Kantonsgrenze entlang. Der bewaldete Grat gibt immer wieder überraschende Aussichten frei: ins Tal des Rotbachs und hinüber zur breiten Flanke des Schimbrig. Bei P. 1716 gabelt sich der Weg. Geradeaus ginge es zur Schrotenegg, diese Route folgt jedoch dem Wegweiser nach rechts und führt aus dem Wald. Beim Abstieg nach Rorersmatt ist das Panorama vom Glärnisch bis zum Titlis, vom Gwächtenhorn bis zum Wetterhorn, allgegenwärtig An der Schlierentalstrasse treffen Wanderer/innen auf den Obwaldner Höhenweg, Highlight‑Route 57 von SchweizMobil. Diese Route ist nicht auf der Landeskarte 1:50 000 eingezeichnet, jedoch bestens markiert. Das letzte Wegstück kann nun entweder der Strasse entlang oder dem Lauf der Grossen Schliere folgend zurückgelegt werden.