Spiele für den Wanderhund

Randy_rrs_8734
03.04.2019 • veraalpina

Spiele für den Wanderhund

Es gibt Tage, an denen auch der wanderfreundlichste Hund einfach keine Lust hat. Er trottet mit 0.2 km/h hinterher, riecht ausgiebig an jedem Stein, nur damit er stehen bleiben kann und man muss ihn geradezu erpressen, jetzt doch noch ein paar Schritte zu machen. Wenn Blicke dann töten könnten, hätte mich mein Hund  ins Grab gebracht.

An solchen Tagen – so selten sie auch sind –  ist es ja mein (und sein) Glück, dass der Alpinhihuahua nur 3.3 kg wiegt und ich ihn einfach tragen kann, bis ihm dies auch stinkt und er doch lieber wieder selber wandern möchte. Aber für alle mit grösseren Hundefreunden wird das etwas schwieriger. Eine Rucksacktrage für Hunde gibt es meines Wissens auch nur bis Grösse Beagle und Corgi, daher sei dieser Post jetzt allen Hundemenschen gewidmet, die keine Trage, keine Lust zum Tragen oder einen viel grösseren Hund haben.

Getestet vom Alpinchuhuahua

Es braucht dazu:

  • 1 Hund
  • 1-2 Menschen
  • viele Gudelis
  • Beherrschen der Grundkommandos („Sitz“, „Platz“, „Zu mir“)
  • 1 Decke, Tuch oder Jacke

Noch ein paar Worte, bevor wir beginnen: Bitte bedenke, wie viele Gudelis dein Hund verträgt. Wenn du viele brauchst, zerkleinere sie. Deinem Hund ist es egal, wie gross das Stück ist, das er essen darf (so lange er ein weiteres bekommt).

Nimm auch genügend Wasser mit, Schnüffelarbeit macht einen Hund sehr durstig.

Der Alpinchihuahua und ich empfehlen, zuerst mit einem der folgenden Tipps pro Wanderung zu beginnen, denn etwas Neues ist für unsere Hundefreunde manchmal doch auch anstrengend. Und wenn ihr alle vier macht, kann es sein, dass der Hund dann zu müde ist, um weiterzuwandern.

Nun aber Klappe und Action:

Frei nach Wanderpapas Trick, Gummibärchen in einem Felsen zu verstecken, verstecke ich Gudelis an einem Strauch. Im Frühjahr achte ich auf die zarten Knospen an den Sträuchern und ersticke diese nicht mit Wurst (sonst bekomme ich von der Naturwanderin eins auf den Deckel). So riecht der ganze „Baum“ nach „Würstli“ und der Hund kann auf allen Ebenen danach schnüffeln und sie von den Ästen abzwacken. Für etwas Extramotivation: loben, loben, loben, wenn er eines gefunden hat!

 

Man kann diese Gudelis natürlich auch an verschiedenen Orten verstecken, damit der Hund in einem grösseren Radius danach suchen kann. Es eignen sich Äste, Baumstrünke, Laub, Bänke, etc., was man halt gerade so findet. Die Variante davon ist, dass eine Person und der Hund sich vom Ort entfernen und die andere Person (ja, deswegen der zweite Mensch) die Gudelis versteckt. So können Hund und Mensch die Belohnung zusammen suchen. Erfolgserlebnisse auf der ganzen Linie.

Hierzu braucht es nun die zweite Person, die den Hund festhält, damit sich die erste verstecken kann. Danach ruft sie den Hund, der sie dann suchen muss.

Bonus: die andere Person filmt den Hund und die Fährten, die er aufnimmt. Sehr interessant, welche Wege die Hunde gehen.

Wenn er die Person gefunden hat, wird er überschwänglich gelobt!

Die Variante, dass der Hund sich versteckt, spielen wir manchmal auch, aber eher unfreiwillig.

Ein grosses Weihnachtsvergnügen unserer Familie ist es, dem Alpinchihuahua beim Geschenkeauspacken zuzusehen. Er macht es so gerne, dass er Heiligabend kaum abwarten kann und sich schon an die Geschenke unter dem Baum macht, sobald sie dort hingelegt werden. Obwohl sie natürlich gar nicht für ihn sind!

Hier wird also ein Tuch am Boden ausgebreitet und ein Gudeli darauf gelegt. Danach faltet man das Tuch, legt wiederum Gudelis darauf, faltet es nochmals, bis man ein Paket hat, welches der Hund, Falte für Falte, auspacken kann. Es gibt Hunde, die sind vorsichtig und geben sich grosse Mühe. Andere sind ziemlich rabiat und wühlen und beissen ins Tuch.

 

Das Ergebnis nach der Spielstunde: ein glücklicher und motivierter Hund! Endlich mal etwas anderes, als immer nur zu gehen! Die Bindung zwischen euch hat davon natürlich auch profitiert und ihr könnt den Rest eurer Wanderung geniessen und euch auf den Lorbeeren der toll gelösten Aufgaben ausruhen. Wenn das mal keine Motivation ist!

Alle Fotos: Randy Schmieder

Vera Alpina

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