Das Meiental ist karg und schön. Viele Menschen leben nicht mehr in der Handvoll Weiler, die sich durchs Tal ziehen. Doch wer geblieben ist, schätzt die Ruhe und die unberührte Natur und lebt damit, dass Lawinen im Winter das Tal einige Wochen von der Welt abschneiden. Für Wanderer ist der Sommer spannend. Auf einer Rundwanderung zur Sewenhütte lässt sich die Familienzeit ausgiebig geniessen. Der Aufstieg fordert Eltern und Kinder, ist mit einem genug grossen Zeitbudget aber gut machbar. Entspannend ist etwa das Heidelbeerenpflücken im ersten Teil des Aufstiegs, der damit gut und gerne doppelt so lange dauert wie geplant. Er führt lange Zeit steil durch den Wald hinauf, genügend Pausen sind empfehlenswert. Bei der Sellflue werden die Tannen immer weniger, später auch die Heidelbeerstauden. Ein nicht offizieller Pfeil zeigt bald nach rechts zum See, dieser Weg ist aber nicht mehr als eine Spur. Wer auf sicher gehen will, wandert weiter bergauf und biegt später beim gelben Wegweiser ab zum See. Eine Fahrt mit dem Ruderboot ist eine willkommene Alternative zur Mutprobe, ins sehr kalte Wasser einzutauchen. Danach ist es nicht mehr weit bis zur Hütte, wo eingekehrt oder übernachtet werden kann. Nicht entgehen lassen sollte man sich die rasante Fahrt mit der Tyrolienne - die Seilbahn verlangt den Kindern schon etwas Mut ab. Der Abstieg beginnt direkt vor der Hütte und ist steiler als der Aufstieg. Für Kinder ist das meist kein Problem, Erwachsene, die Mühe damit haben, wählen besser den alternativen Abstieg zum Dorf Meien als Familienwanderung. Auf alle Fälle rät es sich, auch hier genügend Zeit für die Heidelbeeren einzuplanen, da das Postauto unten im Tal selten fährt.