Schweizer Wanderwege | Wandervorschläge • Schweizer Wanderwege

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Das Emmental von seiner schönsten Seite Nr. 1191
Eriswil, Ahorn — Trub, Löwenplatz • LU

Das Emmental von seiner schönsten Seite

Hier oben kann man bei Sonnenschein die Aussicht und wärmenden Strahlen geniessen, wenn unten im Mittelland Herbstnebel wallt. Die Herbstwanderung verläuft streckenweise dem Grenzpfad Napfbergland entlang, einem 115 Kilometer langen Fernwanderweg von Langenthal über Napf und Brienzer Rothorn bis zum Brünigpass. Entlang dieser Grenzroute zwischen den Kantonen Bern und Luzern fanden früher erbitterte Kämpfe um die Grenzziehung statt. Wenige Wanderminuten von der Ahornalp entfernt erinnert die Hagstelli noch an diese Zeiten. Diese über zwei Kilometer lange Baumreihe aus Buchen, Fichten, Vogelbeerbäumen und Bergahornen wurde dem Grat zwischen Luthern- und Hombachtal entlang gepflanzt, um die Grenze zwischen den Kantonen Bern und Luzern unverrückbar zu markieren. Die ältesten Bäume sind heute etwa 400 Jahre alt. In leichtem Auf und Ab führt der Wanderweg der Höhe entlang weiter. Dabei wird man die ganze Zeit begleitet von grossartiger Aussicht zu den Jurahöhen und den Alpen. Beim Alprestaurant Lushütte sitzen die Gäste bei milden Verhältnissen draussen unter den Linden und geniessen Käseschnitten und andere währschafte Köstlichkeiten. Mit Eiger, Mönch und Jungfrau vor Augen, wandert man weiter nach Trub. Im 12. Jahrhundert stand hier ein Benediktinerkloster, an dem man auf dem Weg zur Postautohaltestelle vorbeikommt. Viele der Wiesen und Weiden um das Dorf entstanden durch die Rodungen der dort lebenden Mönche. In Trub spielt die Geschichte Spielfilms «Die Herbstzeitlosen». Dieser Film handelt von Würde und Lebensfreude im Alter und gehört zu den drei erfolgreichsten Schweizer Spielfilmen überhaupt. Kein Wunder - bei dieser Landschaft.
Grenzwandern in Schaffhausen Nr. 1182
Hallau, Gemeindehaus — Trasadingen • SH

Grenzwandern in Schaffhausen

Die Wanderung beginnt im beschaulichen Dorf Hallau. In den schönen Riegelhäusern findet man einige kleine Geschäfte, in welchen man sich vor dem Start nochmals verpflegen kann. Zunächst geht es in Richtung Rebberge hoch. Am Weg steht die imposante Bergkirche St. Moritz. Diese wurde 1491 erbaut und in den 1970er Jahren ausgiebig restauriert. Inmitten von schönen Weinreben wandert es sich weiter sanft den Hügel zum Berghof hoch. Tierfreunde kommen hier auf ihre Kosten. Am Wegesrand blicken Ziegen und Lamas neugierig auf die Wandernden. Auf dem höchsten Punkt des Hallauerbärgs, dem grössten Weinberg der Ostschweiz, geht es eine Weile dem herbstlich-bunt gefärbten Waldrand entlang. Der Rötiweiher wurde nach mehrmaliger Verlandung immer wieder instand gestellt, so dass die Frösche, Kröten und Molche wieder einen Platz zum Laichen haben. Als nächstes gilt es, die Abzweigung nach Egg nicht zu verpassen. Dort geht es dann in den Herbstwald hinein. Einige Nebelschwaden zaubern eine mystische Stimmung. Ist der Schärersgrabe passiert, befindet man sich Aug' in Aug mit unserem Nachbarland. Ennet der Wutach hört man den Güterverkehr auf der Schnellstrasse. Dies dauert nur ein kurzes Stück, denn im Weiler Wunderklingen ist wieder Ruhe. Warum nicht hier eine kleine Pause im Restaurant Mühle einlegen? Weiter geht es im Wald zurück in Richtung Hallau. Dabei passiert man die «Dicke Eiche», ein 600 Jahre alter Baum. Auf der Bank mit Blick auf den Hof, der sich schon auf deutschem Gebiet befindet, lässt es sich gut sinnieren: wie viele Menschengenerationen dieser Baum schon erlebt hat... Schliesslich erreichen diese das Wilchlinger Berghaus, bei welchem das letzte Stück der Wanderung wiederum durch Rebberge auf dem Blauburgunderland Panoramaweg bis zum Bahnhof Trasadingen führt.
Ruhige Sonnenseite über Wildhaus Nr. 1398
Wildhaus • SG

Ruhige Sonnenseite über Wildhaus

Am Sonnenhang von Wildhaus steht eine reizvolle Winterwanderroute mit fantastischen Ausblicken zu den sieben Gipfeln der Churfirsten zur Verfügung. Die ersten anderthalb Kilometer verlaufen auf der nur wenig befahrenen Steinrütistrasse. Nach den letzten Wohnhäusern geht sie in einen gepfadeten Winterwanderweg über, der in mässigem Anstieg weiterhin talauswärts führt. Mehr und mehr weitet sich die Sicht auf das Tal der jungen Thur. Gleichzeitig nimmt die Landschaft einen zusehends alpinen Charakter an: Verschneite Weiden und lockere Bestände von mächtigen Tannen bilden ein anmutiges Mosaik. Auf der Gästele-Weide beschreibt die Route einen weiten Bogen. Jetzt rückt die schroffe Schofbergwand ins Blickfeld, nach einer Weile zeigt sich am Horizont überraschend auch der Säntisgipfel. Am Ende einer letzten Kurve erreicht man das Berghaus Gamplüt. Das grosse Windrad neben dem Gebäude und die ausgedehnten Solarpanels zeugen davon, dass hier erneuerbaren Energien ein hoher Stellenwert beigemessen wird. Die Seilbahn, die vom Tal herauffährt, gilt denn auch weltweit als die einzige vollständig solarbetriebene Gondelbahn. Vom Berghaus lässt sich die Wanderung noch ein Stück fortsetzen bis zu den Alphütten von Fros. Dort laden zwei Aussichtsbänke zu einer Rast vor prachtvollem Panorama ein. Je nach Schneeverhältnissen wird diese Strecke allerdings nicht immer präpariert. Da es sich um eine signalisierte Schneeschuhroute handelt, besteht dennoch meist eine gangbare Spur. Die Rückkehr nach Gamplüt erfolgt auf dem gleichen Weg wie der Aufstieg. Von dort nach Wildhaus hinunter geht es direkt und steil via Egg - entweder zu Fuss oder auf separater Schlittelpiste (Schlitten können im Berghaus gemietet werden).
Hoch über Airolo Nr. 1399
Pesciüm • TI

Hoch über Airolo

Das nördlichste und schneesicherste Skigebiet im Tessin weist auch für Winterwanderer und Schneeschuhläufer ein Angebot auf. Die Route ins Val Pozzuolo verläuft ohne grosse Höhendifferenzen grösstenteils abseits des Pistennetzes. Von der Seilbahn-Bergstation Pesciüm marschiert man am Berghaus vorbei zum Kinderlift, danach der breiten Anfängerpiste entlang in westlicher Richtung weiter und lässt schliesslich wenig später den Pistenraum hinter sich. Der Winterwanderweg wird jeweils nach Schneefällen maschinell gepfadet. Der Verlauf der Route wird mit violetten Stangen und pinkfarbigen Tafeln angezeigt. In leichtem Auf und Ab führt der Weg zunächst über offenes Gelände, später durch Waldgebiet zur Alp Cascina Nuova. Danach geht es leicht abwärts zum Tannenwald, dann auf einem Waldweg hinüber ins Val Pozzuolo. Hier geniesst man einen imposanten Ausblick ins Gotthardgebiet. Eine kleine Schlaufe bildet das äusserste Ende der Tour. Anschliessend geht es auf gleichem Weg zurück nach Cascina Nuova und Pesciüm. Die Winterwanderroute oberhalb von Airolo hat im Vergleich mit Wanderwegen in anderen Regionen des Tessins einen grossen Vorzug, der sich allerdings auch als Nachteil erweisen kann: Sie ist im Schatten hoher Berge angelegt und gilt deshalb als ausgesprochen schneesicher. Im Hochwinter gibt es unterwegs kaum Sonne; erst ab Mitte Januar taucht in Pesciüm jeweils kurz vor Mittag die Sonne auf, um nach kurzer Zeit gleich wieder hinter dem Pizzo di Mezzodì und dem Poncione di Vespero zu verschwinden, während der Hauptteil des Trassees noch mehrere Wochen lang im Schatten liegt. Ab Mitte Februar taucht dann aber auch dort die Sonne auf.
Höhenweg in Braunwald Nr. 1400
Braunwald • GL

Höhenweg in Braunwald

Von der Sonnenterrasse Braunwald führt ein schön angelegter Winterwanderweg hinüber zum aussichtsreichen Weiler Nussbüel. Die Route weist keine grossen Höhendifferenzen auf und verläuft grösstenteils ausserhalb des Skipistengebiets. Auf dem breiten Weg sind gelegentlich Gefährte unterwegs, allerdings nur in mässigem Tempo, praktisch emissionsfrei und mit einer Leistung von maximal 2 PS. Braunwald ist nämlich autofrei. Die doppelspännigen Kutschen, die zwischen dem Dorf und Nussbüel verkehren, versetzen einen sogleich in eine andere Zeit. Von der Bergstation der Standseilbahn Linthal-Braunwald geht es in leichtem Auf und Ab über das Gehöft Rietberg zur Wegverzweigung Bräch/Unterstafel. Von da an schmiegt sich der gepfadete Weg in die Flanke des Ortstocks. Der Berg wirft im Winter schon ab Mittag seine Schatten, sodass man die Sonne für eine Weile hinter sich lässt. Bei heikler Witterung besteht hier mitunter Lawinengefahr. Es kommt deshalb zwischendurch vor, dass die Route gesperrt werden muss. Nussbüel ist ein kleiner, sonnig gelegener Alpweiler mit einem Restaurant, das seit bald 100 Jahren von der Familie Ries geführt wird. Viele Gerichte des Hauses basieren auf der eigenen bäuerlichen Produktion. Ziemlich urchig ist unter anderem auch der Salatteller: Wo anderswo zur Mahlzeit eine Pfeffermühle gereicht wird, bringen die Wirtsleute hier eine Schabzigermühle und empfehlen, den würzigen Sauermilchkäse reichlich über die Rohkost zu streuen. Zum Dessert gibt es in der Wirtschaft Nussbüel Gugelhopf, der nach traditionellem Familienrezept täglich frisch gebacken wird. Die Rückkehr nach Braunwald verläuft zunächst auf gleicher Route. In Bräch/Unterstafel zweigt man hangwärts ab und gelangt leicht aufsteigend über Guflen nach Hüttenberg. Von dort geht es hinüber zur Bergstation der Standseilbahn.
Wo sich Kantone neu formieren Nr. 1100
Corcelles BE — Moutier • BE

Wo sich Kantone neu formieren

Wenn im Herbst der dichte Hochnebel schwer auf den Dächern von Corcelles lastet, einige hellere Flecken aber die Sonne erahnen lassen, dann wird der Gang ins Licht fast zu einer spirituellen Wanderung. Jedenfalls wirkt die Sonne jeweils Wunder auf das Gemüt, wenn sie langsam die fröstelnde Haut erwärmt und auf einmal die Sonnenbrille nötig wird. Wer beim Aufstieg in Richtung Raimeux de Crémines dann sogar ins Schwitzen gerät, findet ein wenig Abkühlung in der Waldschlucht Le Gore Virat mit dem feinen Band eines zauberhaften kleinen Wasserfalls, der wie silbernes Stanniollametta zwischen rundgeschliffenen Felsen schimmert. Um diesen Wasserfall zu sehen, ist ein kurzer Abstecher neben den markierten Wanderweg nötig. Ein kühlendes Bier oder je nach Gusto auch etwa Wärmendes gibt es oberhalb der Schlucht in Raimeux de Crémines im Restaurant du Raimeux. Danach wird man von den Wegweisern über Pferde- und Kuhweiden mit einzeln stehenden Bäumen, entlang von Trockenmauern und durch Waldschneisen in die Höhe geführt. Der Gipfel des Mont Raimeux liegt auf der Kantonsgrenze zwischen Bern und Jura und ist zugleich der höchste Punkt des Kantons Jura. Hier steht ein originelles Aussichtstürmchen, das ursprünglich ein Beobachtungsturm aus dem Ersten Weltkrieg war. Der Betonpfeiler lässt sich über eine Leiter erklimmen, zuoberst zwängt man sich durch ein Loch auf die Plattform. Unter dem Turm gibt es einen Grillplatz. Während des Abstiegs über Raimeux de Grandval zur Cabane CAS zeigen sich nochmals die Weiten des Mont Raimeux. Danach gehts in vielen Kehren talwärts nach Moutier, wo die Stimmberechtigten am 18. Juni 2017 beschlossen haben, vom Kanton Bern zum Jura zu wechseln.
Auf und Ab in Tschiertschen Nr. 1384
Tschiertschen, Waldstafel — Parpan • GR

Auf und Ab in Tschiertschen

Trockenfleisch, Brot und Käse liefern wertvolle Energie für eine Wanderung. Im Lädeli von Adrian Hirt im bündnerischen Tschiertschen dreht sich alles ums Fleisch. Er produziert wie einst sein Urgrossvater Bündnerfleisch, Salsiz und Trockenwurst von Kühen, die mehrere Sommer auf der Alp verbracht, nur Biofutter gefressen und mehrmals Kälber geboren haben. Statt mit Zusatzstoffen macht er das Fleisch mit Rotwein, Berggewürzen und Alpensalz haltbar. Was Adrian Hirt unter der Marke «Alpenhirt» verkauft, ist mehr als ein Lebensmittel. Es ist die Philosophie einer nachhaltigen, ökologischen und tiergerechten Nah- rungsherstellung. Die Winterwanderung von Adrian Hirts Heimatdorf Tschiertschen nach Parpan startet bei der Station Waldstafel der Bergbahnen Tschiertschen und führt als Erstes in weiten Kehren zu den Hüenerchöpf. Der nächste Abschnitt zum Joch sollte unbedingt präpariert sein - es ist wichtig, sich vorgängig zu erkundigen und auf keinen Fall der Skipiste zu folgen. Die Strecke folgt den steilen Ausläufern des Gürgaletsch in munterem Auf und Ab und bietet hochalpines Flair. Nach dem Joch geht es aussichtsreich und mit der Sonne im Gesicht Parpan entgegen. Sollte im langen Abstieg die Energie ausgehen, hat der Alpenhirt noch ein nährstoffreiches Produkt auf Lager: Hanfsamen, Kraftfutter schlechthin. Die Bergwelt liefert die berauschende Wirkung dazu, Speisehanf hat praktisch kein THC.
Ein Tee mit Aussicht Nr. 1385
Arosa, Prätschli • GR

Ein Tee mit Aussicht

Ein Hüttenbesuch auf der Prätschalp bietet nicht nur ein wunderschönes Panorama, sondern auch kulinarisch vieles: Die reichhaltige Wurst-Käse-Platte ist nicht zu verachten, dazu ein feiner Weisswein oder auch ein Bündner Röteli. Oder warum nicht mal einen regionalen hausgemachten Eistee? In Arosa füllt die umtriebige Hoteliersfamilie Krause-Wüthrich ihren «Hustee» nach dem Rezept des Grossvaters in Flaschen und vertreibt ihn in ganz Graubünden. Der fruchtige, rote Tee aus Hagebutte, Fruchtschalen, Pfefferminze und Lindenblüten ist koffeinfrei, löscht den Durst auf süssem Wege und ist in Arosa vielerorts erhältlich, eben auch im Beizli auf der Prätschalp. Der Weg dorthin ist schwach ansteigend und breit, ideal also für eine kurze Familienwanderung mit Schlitten. Sie kann nach der Einkehr zu einer Rundwanderung ausgebaut werden: über Rot Tritt bis auf die Scheidegg und wieder zurück zum Prätschli. Erst zieht sich der Weg eben der Flanke entlang und bietet Aussicht übers ganze Schanfigg sowie über die unberührte Natur. Dann steigt er hinauf auf die Scheidegg. Oben trifft man auf die Skipiste - sie beeinträchtigt die Wanderung aber nicht. Die Rundwanderung schliesst sich unten bei der General-Guisan-Platz genannten Ebene. Hier sprach der General im Zweiten Weltkrieg seinen Leuten Mut zu - eine Tafel erinnert an den 1. August 1940. Auf Arosas Winterwanderwegen anzutreffen ist auch der bekannte «Gigi vo Arosa». Der Skilehrer aus dem Lied von Kabarettistin Ines Torelli ist im Alter zum Winterwanderer mutiert. Er zieht also sommers wie winters seine Runden und kehrt danach im Hotel Hold zu einem «Hustee» ein. Aus seinem Après-Ski ist ein Après-Hike geworden.
Von Arosa zur Lenzerheide Nr. 1386
Arosa, Prätschli — Lenzerheide, Rothornbahn • GR

Von Arosa zur Lenzerheide

Ohne Hilfsmittel kommt der Mensch in einer verschneiten Winterlandschaft nur schlecht voran. Schneeschuhe oder Ski mit Fellen müssen es schon sein, oder aber der Wanderweg wird gespurt und so trittfest gemacht. Der Heidi-und-Gigi-Weg, der Arosa mit der Lenzerheide verbindet, braucht dazu Technik und ist deshalb kein Weg für Wanderpuristen. Er wird nicht nur mit dem Pistenfahrzeug planiert, sondern wartet auch mit einem technischen Höhepunkt auf: der Urdenbahn vom Aroser Hörnli zum 1,7 Kilometer entfernten Urdenfürggli auf der Lenzerheidner Seite. Wer die sportliche Variante dieser Fernwanderung wählt, startet im mit dem Ortsbus erreichbaren Prätschli ob Arosa. Nach einem genüsslichen Aufwärmen durch die von der Wintersonne verwöhnten Hänge des Aroser Skigebietes folgt der steile und teilweise ruppige Anstieg auf das Hörnli - fast ein Konditionstest. Praktisch lautlos schwebt man anschliessend mit der modernen Seilbahn ohne einen einzigen Mast über das Naturschutzgebiet im oberen Urdental. Nach zwei kurzen absteigenden Sesselbahnetappen folgt ein entspanntes Bergabschlendern auf dem geschickt in die Schneelandschaft gelegten, trittfesten Weg. Immer hat man die weiten und lichtdurchfluteten Hänge der Lenzerheide im Blick. Nach der Alp Scharmoin führt der Weg durch den Wald hinunter zum Heidsee; auf einigen Abschnitten teilen sich Wanderer und Schlittler den Weg.
Verschneite Suone in Grächen Nr. 1387
Grächen, Post • VS

Verschneite Suone in Grächen

Den Weg von Grächen nach Gasenried läuft Paul Gruber noch vor dem Frühstück. Lange vor dem Frühstück. Jedenfalls wenn es in der Nacht geschneit hat. Um fünf Uhr morgens schnallt er sich dann die Schneeschuhe an und schultert seine Schaufel. Es herrscht eine friedliche Ruhe in dieser Frühe, und die geniesst er. Obwohl seine Aufgabe alles andere als erholsam ist. Er präpariert den Weg, planiert ihn mit den Schneeschuhen, einmal hin, einmal zurück. Wo es nötig ist, schaufelt er den Neuschnee weg, stopft Unebenheiten, füllt die Binerisuone - ihr entlang verläuft der Weg - mit Schnee, damit sich niemand den Fuss vertritt. Zwei Stunden später ist der Wanderwegverantwortliche von Grächen wieder zurück im Dorf und gibt den Weg für die Hündeler, die ihn als Erste dankbar unter die Füsse nehmen, frei. Später folgen die Touristen. Doch dann ist Paul Gruber schon längst weiter, präpariert die restlichen Wege rund ums Dorf. Auch ihm ist es zu verdanken, dass man sich auf dem Winterwanderweg fast nicht verlaufen kann. Der Weg führt durch einen zauberhaft verschneiten Wald, hält stets die Höhe, bis er in Gasenried endet. Auf der Sonnenterrasse des Riederstüblis wartet hier ein leckerer Heidelbeerkuchen, der schon längst kein Geheimtipp mehr ist. Wer danach immer noch Lust auf Suonenwandern hat, wählt denselben Weg zurück. Die anderen folgen der Strasse Richtung Grächen, bis linker Hand das öffentliche WC erscheint - rechts davon biegt der Winterwanderweg ab. Noch eine Zeitlang führt dieser durch den Wald, danach klingt der Wandertag auf einem kleinen Strässchen aus. Ein sonniger Tag endet in Grächen, auch für Paul Gruber. Bis zum Abend hat er alle Winterwanderwege präpariert, ist insgesamt etwa 25 Kilometer gelaufen. Wenn es in der Nacht trocken bleibt, wird er sich am nächsten Tag ausruhen können. Und sonst beginnt der Halbmarathon von vorne.
Verschneite Alp in Engelberg Nr. 1388
Engelberg — Gerschni • OW

Verschneite Alp in Engelberg

Engelberg hat für Sportler im Winter viel zu bieten. Auf dieser Wanderung begegnet man Langläufern, Skispringern, Snowboardern, Skifahrern und Schneeschuhwanderern. Nichts für Ruhesuchende also. Und auch nichts für Sonnenanbeter, jedenfalls nicht in den Monaten Dezember und Januar, wenn diese Seite des Tals mehrheitlich im Schatten liegt. Die Wanderung beginnt beim Bahnhof und führt durch eine prächtige Allee am Sportzentrum vorbei zur Bänklialpbrücke. Hier beginnt der Aufstieg durch den Wald. Vorbei am Hotel-Restaurant Bänklialp geht es zuerst sanft ansteigend der präparierten Strasse entlang. Kurz vor der vierten Kurve führt ein Abzweiger zur Sprungschanze. Auch wenn gerade kein Skisprungbetrieb ist, lohnt sich der kurze Abstecher zum Schanzentisch. Bald ist das Ende der Strasse erreicht, und es geht auf einem schmalen, etwas steileren Pfad weiter. Nach der Waldgrenze wird das Gelände flach, und man gelangt ins Skigebiet Gerschnialp, wo sich Skifahrer, Langläufer und Winterwanderer die Pisten teilen. Im «Laub», dem mächtigen, steilen Hang, hinter dem der Titlis gerade noch hervorblinzelt, ziehen die Freerider ihre Spuren in den Schnee und malen so ein riesiges, abstraktes Gemälde. Nach einer Stärkung im Café Ritz geht es weiter Richtung Unter Trüebsee. Nach der Schlegi steigt die Route noch einmal bis zur Bergwirtschaft Untertrübsee an. Auf demselben Weg geht es zurück zur Schlegi und von dort zur Station Gerschnialp. Mit der Standseilbahn gelangt man zurück ins Dorf.
Im Reich der Schneehühner Nr. 1389
St-Martin VS • VS

Im Reich der Schneehühner

In den Alpen auf einer Höhe zwischen 1900 bis 2600 Metern liegt der Lebensraum des Alpenschneehuhns. Als einzige Vogelart lebt es auch im Winter oberhalb der Waldgrenze. Und noch etwas macht das Schneehuhn einzigartig: Es wechselt sein braungraues Gefieder für den Winter in ein weisses und bleibt damit auch auf Schnee gut getarnt. Bei schönem Wetter bunkert es so viel Nahrung wie nur möglich. Knospen und Samen findet es im Winter vor allem auf schneelosen Stellen, wenn nötig wird gescharrt. In kleinen Trupps trippeln die Schneehühner mit ihren dicht gefiederten Füssen über den Schnee und hinterlassen schneeschuhartige Spuren. Solche erblickt man mit etwas Glück nach Verlassen des Waldes in Richtung Alp Lovégno. Die Alphütten unter der dicken Schneedecke sind der Wendepunkt einer markierten Schneeschuhtour ab St-Martin im Val d’Hérens. Die Alp am Fuss des daumenartigen Gipfels La Maya drängt sich dank der Sicht in die Region der Viertausender rund um die Dent Blanche und dem Tiefblick ins Val d’Hérens als Rastort auf. Vollgetankt mit neuer Energie nimmt man den Abstieg unter die Schneeschuhe und verlässt mit dem Eintritt in den knorrigen Wald den Lebensraum der Schneehühner - hoffentlich ohne sie gestört zu haben. Am besten meidet man schneefreie Stellen und achtet darauf, in den frühen Morgenstunden und bei schlechtem Wetter nicht auf ihre Nachtlager zu treten. Kaum sichtbare Erhebungen könnten das Dach einer ihrer Höhlen sein. Sie buddeln sich im weichen Schnee ein oder lassen sich einschneien. In diesen Schneehöhlen verbringen sie die Nacht oder sitzen garstiges Wetter aus. Müssen sie fliehen, kostet das viel Energie. Passiert dies zu oft, sterben sie vor Erschöpfung.
Windiger Mont Crosin Nr. 1390
Mont-Soleil • BE

Windiger Mont Crosin

An einem Wintertag kann man sich auf dem Hochplateau zwischen Mont-Soleil und Mont Crosin leicht im hohen Norden Europas statt im Berner Jura wähnen. Dies liegt nicht nur an den zuweilen ähnlich frostigen Temperaturen, sondern vor allem daran, dass hier der grösste Windpark der Schweiz steht - der bislang einzige hierzulande, der sich mit skandinavischen Anlagen dieser Art messen kann. Die 16 Windräder liefern jährlich so viel Strom, dass damit über 15 000 Haushalte versorgt werden können. Der erste stählerne Gigant zeigt sich schon kurz nach dem Start der Wanderung bei der Bergstation der Standseilbahn in Mont-Soleil. Der Schneeschuhpfad führt über das Hochplateau bis zum Mont Crosin, wo auf engem Raum gleich acht Windräder rund 150 Meter in die Höhe ragen. Von hier bietet sich ein schöner Blick über das Tal von St-Imier und auf den Chasseral, die höchste Erhebung im Berner Jura. Etwas weiter laden mehrere Gaststätten dazu ein, sich aufzuwärmen und zu stärken, bevor es zurück nach Mont-Soleil geht. Der Rückweg beginnt mit einem Anstieg durch ein Wäldchen, macht eine Schlaufe zurück zum Windkraftwerk und folgt ab da wieder dem Hinweg. Etwa 40 Gehminuten vor dem Ziel gabelt sich der Weg und führt entweder direkt zurück zur Seilbahnstation in Mont-Soleil oder zuerst noch am gleichnamigen Sonnenkraftwerk vorbei.
Über den Monte Moropass nach Italien Nr. 1094
Mattmark — Monte Moropass • VS

Über den Monte Moropass nach Italien

Zunächst geht es entlang des Stausees Mattmark, der jedes Jahr 650 Gigawattstunden Strom produziert. Auf der rechten Seeseite findet man einige Gedenkstätten von Arbeitern und Bergführern, Wallisern und Italienern. Klar, wir befinden uns im Grenzgebiet und werden den alten Verbindungsweg zwischen zwei Walserorten Saas-Almagell und Macugnaga beschreiten. Bei Dischtelalp auf 2224 Metern beginnt der Aufstieg auf den Pass. Das Ziel scheint weit, doch das alpine Gefühl der Einsamkeit und Ruhe lässt einen jeden Schritt auf dem gut unterhaltenen Bergwanderweg geniessen. Wer sich schon früh am Morgen schon auf den Weg gemacht hat, sollte eine Rast auf dem Tälliboden erwägen, denn viele Stellen des darauf folgenden Abschnittes liegen noch im Schatten und sind dadurch vereist. Wenn am Nachmittag die Sonne scheint, schmilzt das Eis etwas. Die Stellen sind zwar mit Seilen gesichert, doch es besteht erhöhte Rutschgefahr. Je höher die Wandernden steigen, desto karger wird die Landschaft. Teilweise geht man nur noch durch Geröll und auf blanken Gesteinsbrocken. Immer wieder gibt es einen Blick zurück auf den blauen See und ins Oberwallis bis zu den Berner Alpen. Der spitze Zahn des Bietschhorn ist unverkennbar. Nach knapp einer Stunde sind die Passhöhe und Landesgrenze erreicht. Oben erwarten einen nicht nur ein Restaurant, die Notunterkunft Rifugio Gaspare Oberto des CAI und die goldene Madonna delle Nevi, die seit über 50 Jahren auf dem Pass patroniert, sondern auch eine wunderbare Aussicht aufs Monte-Rosa-Massiv. Wer möchte, nimmt von hier die Seilbahn hinunter nach Macugnaga (unbedingt Fahrplan beachten). Ansonsten wandert man die 1500 Höhenmeter ins Dorf hinunter. Der Weg ist gut ausgebaut, teilweise mit Treppen, und rot-weiss-rot markiert.
Einsamer Wintertag im Greyerzerland Nr. 1391
Allières • FR

Einsamer Wintertag im Greyerzerland

Der südlichste Zipfel des Kantons Freiburg ist eine ausgesprochen einsame Gegend. Nach Montbovon kommt nur noch der Weiler Allières, der von einigen locker verstreuten Bauernhöfen und Scheunen umgeben ist. Immerhin gibt es eine Bahnhaltestelle und eine Beiz - damit sind für Wanderer schon einmal zwei Voraussetzungen für eine gelungene Tour erfüllt. Ein dritter Pluspunkt ist die Topografie: Das Terrain weist zwar happige Höhendifferenzen auf kleinem Raum auf und verfügt obendrein über eine unberührte Schlucht, daneben gibt es aber auch sanft geneigte Hänge und nahezu ebene Flächen. Das Tälchen des Hongrin eignet sich deshalb gut für eine leichte Schneeschuhtour. Die Rundstrecke nach Pra du Pont wird zwar nicht gepfadet, ihren Verlauf signalisieren aber Holzstangen mit pinkfarbigen Wegweisern. Im Hochwinter liegt der grössere Teil der Route vormittags noch im Schatten. Wer auf der Tour gerne auch einige Sonnenstrahlen geniessen möchte, startet deshalb mit Vorteil erst um die Mittagszeit. Von der Bahnstation Allières folgt man zunächst nordwärts einige Schritte dem Strässchen. Danach zweigt die Schneeschuhroute auf ein eigenes Trassee ab, das eine Weile unterhalb, dann wieder oberhalb der Strasse verläuft. Am Gehöft Les Planches vorbei geht es in mehreren Kehren in die Hongrin-Schlucht. Das Flüsschen wird auf einer alten Steinbrücke überquert. In sanftem Aufstieg gelangt man nach Pra du Pont und von dort weiterhin leicht ansteigend zum Gehöft Les Mosses. Hier wird abgezweigt und wieder Richtung Hongrin abgestiegen. Das Gelände ist in diesem Gebiet stärker geneigt, sodass man - sofern genügend Pulverschnee liegt - mit den Schneeschuhen herrlich talwärts pflügen kann. Auf einem Brücklein im Gebiet Villa wird der Fluss erneut überquert, danach geht es Richtung Allières hoch.
Panoramaweg am Adelbodner Sonnenhang Nr. 1392
Adelboden • BE

Panoramaweg am Adelbodner Sonnenhang

Markante Berge werden mitunter als «Horn» bezeichnet. Beim Hörnli in Adelboden (oder dem «Höreli», wie es im örtlichen Dialekt genannt wird) führt der Begriff allerdings in die Irre, denn man kommt auf Wanderwegen ganz leicht und bequem hinauf. Die Aussicht am Ziel ist dennoch echt gipfelwürdig. Ein gepfadeter Winterwanderweg führt am Sonnenhang vom Dorfzentrum her hinauf. Seinen Ausgangspunkt erreicht man nach einem kurzen Spaziergang nordwärts auf der Dorfstrasse. Nach der Überquerung des Schmittengrabens zweigt man hangwärts ab und schwenkt auf den Unteren Hörnliweg ein. Dieser führt in sanftem Anstieg aufwärts. Über verschneite Weiden und an stattlichen alten Holzhäusern vorbei gewinnt man zügig an Höhe und Aussicht. Immer wieder laden Holzbänke zum Ausruhen und zum Geniessen des Panoramas ein. Beim Höreli öffnet sich nach der eindrücklichen Sicht Richtung Süden auch der Blick nach Norden; er reicht bis zum Niederhorn am Thunersee. Nun führt die gepfadete Route zunächst zügig abwärts, anfänglich über offenes Weideland, danach durch stillen Bergwald. Der Abstieg nach Mösere lässt sich gut auch mit dem Schlitten bewerkstelligen. Auf einem deutlich weniger steilen Strässchen gelangt man über die idyllische Bütschegga nach Ausser Schwand. Hier schlägt man zunächst die Wanderroute Richtung Holzachseggen bzw. Blatti ein, zweigt aber nach wenigen Hundert Metern wieder taleinwärts ab und gelangt auf einem kaum befahrenen Strässchen in leichtem Auf und Ab erneut zum Schmittengraben (diesmal kreuzt man den Wildbach indessen rund 100 Höhenmeter weiter unten). Das letzte Teilstück der Wanderung führt in einem kurzen, aber recht steilen Aufstieg am Heimatmuseum an der Schönegg vorüber zurück ins Dorfzentrum von Adelboden.
Panoramatour über dem Val d’Anniviers Nr. 1393
Tignousa • VS

Panoramatour über dem Val d’Anniviers

Der aussichtsreichste Planetenweg der Schweiz ist hoch über dem Val d’Anniviers angelegt. Als gepfadeter Winterwanderweg ist er auch in der kalten Jahreszeit begehbar. Wer ihn beschreitet, geniesst ein fantastisches Gipfelpanorama sowie schöne Tiefblicke ins Tal der Rhone. Gleichzeitig vermittelt die Strecke einen Eindruck von den gewaltigen Dimensionen unseres Sonnensystems - mit jedem Schritt legt man im astronomischen Massstab rund eine Million Kilometer zurück. Der Ausgangspunkt des Wegs liegt bei der Bergstation der Standseilbahn, die von St-Luc nach Tignousa fährt. Praktisch ebenen Wegs geht es zunächst dem Hang entlang via Chalet Blanc zum Alpstafel Le Chiesso. Am Horizont ist bereits das Ziel der Wanderung zu sehen: Das aus der Belle-Époque-Zeit stammende Hôtel du Weisshorn steht unübersehbar auf einer weiten Kuppe in der Flanke des Toûno. Die Aussicht von der Hotelterrasse ist kolossal. Gegen Norden hat man einen spektakulären Tiefblick ins Val d’Anniviers und ins Rhonetal; darüber erstreckt sich die weiss überzogene Kette der Berner Alpen. Im Süden prägen mehrere Vier- tausender das Panorama, darunter die Dent Blanche und natürlich das Weisshorn, der dritthöchste Berg der Schweiz. Wer Schneeschuhe dabei hat, kann vom Hôtel du Weisshorn direkt nach St-Luc absteigen. Die nicht gepfadete Route verläuft zunächst durch offenes Gelände, später durch den Wald hinunter nach Le Prilett. Vor allem im ersten Teil ist dieser Abstieg sehr steil; wer bloss mit Wanderschuhen ausgerüstet ist, kehrt daher besser nach Tignousa zurück und fährt von dort mit der Standseilbahn zurück ins Tal.
Auf der Hochebene am Col des Etroits Nr. 1394
Col des Etroits • VD

Auf der Hochebene am Col des Etroits

Auf der Hochebene zwischen Ste-Croix und der Landesgrenze zu Frankreich ist eine abwechslungsreiche Rundtour angelegt. Sie führt durch winterliche Wälder, über verschneite Weiden und durch reizvolle Juradörfchen. Ausgangspunkt ist die Bushaltestelle auf dem Col des Etroits. Bei der Passhöhe steigt man auf dem nach Westen führenden Strässchen zuerst einige Schritte auf und wendet sich dann leicht absteigend dem Wald zu. Pinkfarbige Schilder und Stangen zeigen an, wo der Schneeschuhtrail die Loipe kreuzt. In sanftem Abstieg wird der Tannenwald in der Flanke des Mont des Cerfs durchquert. Zwischen den Bäumen hindurch erhascht man schöne Tiefblicke zur Hochebene von La Chaux. Beim Gehöft Vers le Bois erreicht man offenes Gelände. Die Route führt hinüber in eine Senke und auf deren anderer Seite hinauf nach L’Auberson. Von dort gelangt man querfeldein in einem weiten Bogen zum bewaldeten Hügel des Mont de la Chèvre und erreicht schliesslich das Dörfchen La Vraconnaz. In leichtem Auf und Ab geht es danach über verschneites Weideland und durch Waldgebiete zu einer Strassenkreuzung, bei der das Flüsschen Noiraigue überquert wird. Durch dichten Wald steigt man zurück zum Ausgangspunkt Col des Etroits. Wenn nur wenig Schnee liegt, lässt sich die Tour auch bloss mit Wanderschuhen unternehmen. Wenn aber die im Waadtländer Jura berüchtigte Bise weht, kann die idyllische Wanderung anspruchsvoll werden. Gegen den oft beissend kalten Nordostwind kann man sich mit geeigneter Kleidung zwar gut schützen. Doch wenn lockerer Pulverschnee liegt, werden die Spuren des Schneeschuhtrails oft innert kürzester Zeit verweht - dann ist guter Orientierungssinn hilfreich.
Wunderbare Wintersperre im Urserental Nr. 1395
Realp • UR

Wunderbare Wintersperre im Urserental

Wanderer mögen Passstrassen nicht besonders - selbst wenn der Wanderweg abseits des Asphalts verläuft. Wer an der Grimsel oder am Nufenen an einem sonnigen Sommertag die Stille der Bergwelt geniessen möchte, wird das permanente Motorengeheul oft als nervtötende Beeinträchtigung erleben. Für die ersten sieben Kilometer der Passstrasse vom Urserental zur Furka können sich aber auch Wanderer begeistern, jedenfalls im Winter. Dann ist die Strecke nämlich für Autos und Motorräder gesperrt, für Wanderer und Schlittler aber offen. Die Wanderung beginnt bei der Kirche von Realp. Auf der Dorfstrasse hält man taleinwärts bis zum grossen Parkplatz am Ende des Dorfs, wo ein Verbotsschild verkündet, dass hier für Autos Endstation ist. Zu Fuss geht es jedoch problemlos weiter (es sei denn, die Strecke müsse ausnahmsweise wegen Lawinengefahr gesperrt werden). Von jetzt an wandert man auf der Passstrasse. Damit geht es gleichzeitig auch aufwärts, aber gemächlich und schön konstant. Für einen Winterwanderweg ist das maschinell gepfadete Trassee ausserordentlich breit. Nicht minder grosszügig ist die prachtvolle Aussicht ins hintere Urserental. In etlichen Kurven windet sich die Passstrasse langsam den Hang hinauf. In der obersten Kehre liegt der Alpstafel Galenstock. Die letzten anderthalb Kilometer weisen nur noch eine geringe Steigung auf und führen auf praktisch gerader Strecke ins Tal der jungen Furkareuss. Den höchsten Punkt der Wanderung erreicht man im Weiler Tiefenbach, der aus dem gleichnamigen Berghotel, einer schmucken Kapelle und einigen Alphütten besteht. Die Rückkehr ins Tal verläuft auf der Aufstiegsroute. Man braucht dabei nicht unbedingt zu Fuss zu gehen, sondern kann im Berghotel einen Schlitten mieten und mit diesem talwärts brausen.
Stille Wintertage im Averstal Nr. 1396
Avers, Juppa • GR

Stille Wintertage im Averstal

Wenn die alten Römer über die nördlichen Grenzen ihres Imperiums blickten, schauderten sie. Denn drüben hockten die Gallier - Barbaren mit furchterregenden Sitten und grässlicher Sprache. Das Grenzgebiet war bereits so etwas wie der Vorhof zu dieser fremdländischen Hölle. Prä-Gallien eben, oder wie es heute heisst: Bregaglia oder eingedeutscht Bergell. Nicht ganz im Bergell liegt das Bergalgatal, doch sein Name verrät die Nachbarschaft. Früher scheuten die Bergeller den langen Marsch über die hohen Pässe nicht und liessen ihre Kühe den Sommer hier verbringen. Im Winter, wenn die Alpwirtschaft ruht, herrscht im Tal vollkommene Stille. Unterwegs sind dort einzig Langläufer, Skitourenfahrer und natürlich Winterwanderer. Für sie besteht eine schön angelegte Winterwanderroute auf breitem Trassee. Ausgangspunkt der Wanderung ist die Postautohaltestelle Avers, Juppa. Das erste Teilstück der Wanderung verläuft völlig flach und führt unterhalb der Hütten von Vorder Bergalga taleinwärts. Bereits hier nimmt einen das prachtvolle Panorama gefangen. Das Bergalgatal ist ein weites Hochtal, das fantastische Ausblicke in die umliegenden Berge ermöglicht. Den Schlusspunkt der winterlichen Wanderung bildet ein schmucker Alpstafel: Auf der Ostseite des Bergalgabachs gelangt man bis zur Alp Hinter Bergalga (auf der Landeskarte mit dem Flurnamen Olta Stofel vermerkt). Vor dem Hüttchen stehen Bänke und Tische für ein aussichtsreiches und sonniges Picknick bereit. Der Weg zurück zum Ausgangspunkt Juppa verläuft auf gleicher Route wie der Hinweg.
Alpenpanorama über dem Nebelmeer Nr. 1397
Weissenstein • SO

Alpenpanorama über dem Nebelmeer

Im Winter ist der Weissenstein ein beliebtes Ausflugsziel für die Bewohner des Mittellands, die dem ewigen Nebel im Aaretal entfliehen wollen. Eine leichte Rundwanderung nach Hinter Weissenstein bietet grossartige Ausblicke in die Alpen. An Einkehrmöglichkeiten mangelt es auf dieser kurzen Tour über die vorderste Jurakette eindeutig nicht. Gleich neben der Bergstation der Gondelbahn liegt das Kurhaus Weissenstein. Hier befindet sich auch der Ausgangspunkt der winterlichen Rundwanderung über die Hochebene. In einem weiten Bogen geht es in leichtem Abstieg zuerst zum Restaurant Sennhaus. Nach wenigen Schritten zweigt man links ab und marschiert auf dem Planetenweg querfeldein durch die verschneite Ebene. Unterwegs geniesst man einen prachtvollen Ausblick über das Nebelmeer hinweg zu den Alpen. Vom Säntis bis zum Montblanc erstreckt sich die Gipfelkette. An nebelfreien Tagen gewinnt man zudem eindrückliche Tiefblicke ins Aaretal. In Hinter Weissenstein ist im Winter für Fussgänger Endstation: Beim gleichnamigen Bergrestaurant endet die präparierte Winterwanderroute. Spezialität des Hauses ist «Grosis lauwarmer Schoggikuchen mit Berg-Nidle». Auf dem Strässchen, über das der Gasthof versorgt wird, gelangt man direkt zum Sennhaus zurück und steigt von dort wieder zur Bergstation der Seilbahn hoch. Wer nicht mit der Bahn talwärts gondeln mag, kann einen Schlitten mieten und damit eine spritzige Abfahrt hinunter zur Talstation Oberdorf unternehmen.
Walserspuren im Fondei Nr. 1383
Langwies • GR

Walserspuren im Fondei

Das Fondei ist ein Hochtal im Schanfigg. Vor 700 Jahren wanderten Walser von Norden her in dieses Hochtal ein und liessen sich nieder. Sie waren ein eigenes Volk, sehr auf Unabhängigkeit bedacht. Aber sie galten als fleissig. Da und dort hatten sie schon ganze Täler gerodet und urbar gemacht. Die Notablen, denen das Tal damals gehörte, liessen sie darum gewähren. Diese Schlittelwanderung führt auf den Spuren der Walser ins Fondei. Sie beginnt auf dem Dorfplatz von Langwies und verläuft auf dem Winterweg, der verschneiten Strasse. Der Sommerweg führt durch den engen Talgrund und ist im Winter wegen Lawinengefahr geschlossen. Steil geht es das erste Stück Weg durch den Wald die Strasse hinauf. Nach gut 20 Minuten verzweigt sie sich. Rechts geht es ins Fondei. Nach einer weiteren Dreiviertelstunde schützt eine Galerie vor Stein- schlag und Schnee. Dann öffnet sich das Tal und die Landschaft wird offen und weit. Da und dort stehen vereinzelt Häuser. Das ist das Fondei. Hier lebten die Walser früher das ganze Jahr. Doch dieses Leben ist vorbei. Im Sommer werden die Häuser für Ferien genutzt, im Winter ist das Tal verlassen. Nur das Skihaus Casanna hat dann offen und bewirtet die Gäste in der warmen Stube am Ofen. Die Schlittelfahrt führt auf dem gleichen Weg zurück, nur viel rasanter. Der Rekord für die fünf Kilometer lange Strecke liegt bei 3 Minuten und 54 Sekunden. Er wurde bei einem der jährlichen Langwieser Schlittelrennen Ende Februar erstellt.
Ein Nachmittag in jurassischen Laubwäldern Nr. 1184
Beurnevésin, poste • JU

Ein Nachmittag in jurassischen Laubwäldern

Diese Wanderung eignet sich gut für einen Nachmittag: die Umrundung mit Ausgangs- und Endpunkt Beurnevésin kann beliebig abgekürzt und verlängert werden. Zunächst geht es raus aus dem Dorf und etwas der Strasse entlang bis zum nächsten Bauernhof, wo die Kühe gemütlich wiederkäuen und sich angesichts der sich nahenden Menschen erheben. «Bleibt doch liegen!» ruft man ihnen zu, aber sie bieten ein neugieriges Empfangskomitee. Der Hofhund trottet den Wandernden noch einige Schritte hinterher, aber dann wird es ihm zu mühsam und er kehrt um. Flach geht es dem Waldrand entlang weiter. Hier kann man wählen, beide Wege - derjenige zwischen den Feldern und der im Wald - führen zur Kapelle St-Imier, dem ersten Zwischenziel. Ihr Standort zwischen mehrere Hundert Jahre alten Linden, lädt zum Verweilen ein. Nach diesem Abstecher ziehen die Wandernden wieder zurück in Richtung Wald. Die Hütte nahe des Waldrandes eignet sich für eine kleine Pause. Vielleicht mit einem Feuer an der Grillstelle? Wer noch nicht hungrig ist, kann die Pause getrost aufs Zwischenziel Borne des trois puissances verlegen, dort steht auch eine Hütte mit einer grossen Feuerstelle. Nun geht es kurz und sanft hoch, damit man den Hügel des Prinzenwaldes (Bois au Prince) auf der Grenze zu Frankreich durchqueren kann. Bei La Charbonnière geht es bergab und man durchquert nahe des Bächleins La Vendline eine Weide mit Elektrozaun. Kurz vor dem Zollhaus kommt der einzig wirkliche Aufstieg auf einem gut ausgebauten Wanderweg zu den nach dem Krieg 1870-71 errichteten Grenzsteinen. Damals wurde das Elsass vom Deutschen Reich annektiert und somit markierten diese Steine bis 1919 die Grenze zwischen der Schweiz («CS»), Frankreich und dem Deutschen Reich. Von dieser historischen Stätte ist es gar nicht mehr weit bis zurück nach Beurnevésin und seinen Bushaltestellen. Wer mag, dehnt die Wanderung nach Bonfol aus - zum Bahnhof.
Steiniger Weg auf den Bella Tola Nr. 1349
Tignousa • VS

Steiniger Weg auf den Bella Tola

Wer im Val d’Anniviers ein Panorama bestaunen will, muss dafür hart arbeiten. Das gilt auch für jenes vom Bella Tola aus. Den ersten Teil nach Tignousa nimmt einem zwar noch die Standseilbahn von St-Luc ab, welche die ersten Meter mit 55 Prozent Steigung überwindet. Genauso angenehm ist der erste Teil der Wanderung: Der Weg führt stetig, aber nur wenig bergauf und bereits nach 20 Minuten kann in der Cabane Bella Tola eingekehrt werden. Skianlagen säumen den Weg, man konzentriert sich von Vorteil auf das Moorgebiet von Marais de Roua, das mit Bachläufen, Seelein und saftigem Gras das Auge erfreut. Bald ist der Abzweiger kurz vor dem Lac de la Bella Tola erreicht, wo links hinauf der happige Aufstieg beginnt. In steilen Kehren arbeitet man sich auf lockerem Gestein hoch bis zur Schutzhütte und zum Grat auf etwas über 2900 Metern. Dort geht es links zum Rothorn und rechts zum Bella Tola. Links wartet ein Gipfel mit einer ausführlichen Panoramatafel, aber auch ein abschüssiger Weg. Rechts geht es vorbei an einigen Felszacken auf den schuttbedeckten Grat des Bella Tola auf 3025 Metern über Meer - bei beiden Gipfelwegen muss man schwindelfrei sein, um das wunderschöne Panorama geniessen zu können. Am Fuss des Grates liegt zudem der kleine Bella Tola Gletscher Wer genug hat von Weisshorn, Matterhorn, Dom, Mont Blanc und Dent Blanche, macht sich an den steilen, wiederum steinigen Abstieg. Bald ist der Weg aber nicht mehr anspruchsvoll, führt über Felsen und Schuttfelder zum Pas de Boeuf. Nun bleibt ein Kiesssträsschen zur Rückkehr zum Lac de la Bella Tola. Es hat meist wenig Gefälle - die Knie danken es ihm.