Wandervorschläge • Schweizer Wanderwege

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Frühlingsaussicht Nr. 0481
Moutier — Bellelay • BE

Frühlingsaussicht

Seit Sommer 2004 steht auf dem Höhenrücken des Moron der von Mario Botta entworfene und von 700 Maurer- und Steinmetzlehrlingen erbaute Tour de Moron. Die spektakuläre Aussicht von diesem architektonischen Meisterwerk lässt sich auf der Wanderung von Moutier nach Bellelay bestaunen. Moutier gehört zum Kanton Bern, doch auf dem Rathausdach weht die Jurafahne. Die Frage nach der Kantonszugehörigkeit scheint noch nicht ausdiskutiert. Eine Diskussion wert sind auch die ersten, asphaltierten, Kilometer von Moutier nach Perrefitte. Das Postauto besorgt die willkommene Abkürzung, die nicht nur die Gelenke schont, sondern auch eine Stunde Wanderzeit einspart. In Perrefitte queren Wandernde das Flüsschen La Chalière und steigen über Weiden und durch Waldstücke über die Pâturage de Moron und den Weiler Cornecul hinauf nach La Neuve Bergerie. Schon bald ist er zu sehen, der Aussichtsturm auf dem Moron. Die Aussicht reicht bei klarer Sicht vom Schwarzwald bis zum Mont Blanc, vom Jura bis zu den Hochalpen. Am Fuss des Turms informieren Schautafeln über viele Themen. Einkehren können Hungrige und Durstige in der SAC-Hütte Groothuus Moron und in der Cabane Combioz des Skiclubs Perrefitte. Durch Weiler und neben Gehöften vorbei, mit klingenden Namen wie Bergerie de Loveresse oder Montage de Saules, führt die Route hinein in die Landschaft der Freiberge, Heimat der gleichnamigen Pferde und des würzigen Tête de Moine. Die Schaukäserei bei geschichtsträchtigen Kloster Bellelay erlaubt einen Blick hinter die Kulissen.
Prix Rando Nr. 0484
Cresta — Ausserferrera • GR

Prix Rando

Die alte Averserstrasse von Juf zur Roflaschlucht steht als historischer Verkehrsweg unter dem Schutz der Eidgenossenschaft und des Kantons Graubünden. Juf (2126 m ü.M.) ist bekannt als die höchstgelegene ganzjährig bewohnte Siedlung Europas. Vor dem Bau der Kantonsstrasse um 1895 war das Avers nur über einen Saumweg zu erreichen. Die Bevölkerung orientierte sich damals mehrheitlich gegen den italienischsprachigen Süden, was unter anderem die vielen romanischen Flurnamen belegen. Die neue Strasse, ein Denkmal der italienischen Strassenbaukunst, veränderte das Beziehungsnetz. Im Rahmen der Kraftwerkbauten wurde die Strasse in der zweiten Hälfte der 50er‑Jahre verbreitert und partiell neu angelegt. Die Folge war starke Veränderung oder gar Zerstörung des Kulturguts. Die verbliebenen Teilstrecken wurden in jüngster Vergangenheit mit neu angelegten bzw. ausgebauten Wanderwegen erschlossen. Die Wanderung beginnt in Cresta. Dort gehts zunächst ein kurzes Stück auf der Strasse, bevor der Weg nach links abzweigt und unvermittelt in die alte Averserstrasse einmündet. Während der folgenden knapp fünf Stunden nach Ausserferrera (bis Innerferrera dreieinhalb Stunden) gibts grössere und kleineren Natursteinbrücken zu entdecken, die in den letzten zehn Jahren sorgfältig restauriert wurden. Aber auch die Natur hat einiges zu bieten. So lassen sich beispielsweise im Flussbett des Averserrheins Gletschermühlen entdecken, und bei Starlera auf der gegenüberliegenden Talseite findet sich ein schöner Wasserfall mit subtermaler Mineralquelle. Weiter unten im Tal stehen schliesslich einige Überbleibsel des ehemalige Bergbaus.
Prix Rando Nr. 0485
Eggiwil — Oberdiessbach • BE

Prix Rando

Die Weggenossenschaft Chapf sanierte seit 1995 etappenweise die Zufahrten zu den Höfen im gleichnamigen Gebiet. Einzelne Wegstrecken wurden verbreitert und mit Hartbelag versehen. Auf dem vormaligen Kiesweg verlief auch einer der schönsten Höhenwanderwege des Emmentals. Durch die starke Beeinträchtigung wurde ein Ersatz der betroffenen Wanderwegabschnitte nötig. Um den Hartbelag zu umgehen, entstanden in der Folge zwei neue Wegstrecken. Für ein 600 Meter langes Teilstück des Wanderwegs konnte jedoch kein angemessener Ersatz gefunden werden. Damit die Wanderroute nicht zu lang auf Hartbelag verläuft, wurde als sogenannte «Kompensationslösung» ausserhalb des ursprünglichen Projektperimeters ein Parallelweg zur Strasse zwischen Beezleren und Chapfschwand gebaut. Diese mustergültigen Ersatzmassnahmen bei Verteerung von Wanderwegen sind im ersten Teil der Wanderung zu sehen. Die Wanderung beginnt in Eggiwil. Der Weg verläuft steil bergauf nach Chapfschwand, doch die Mühen werden belohnt: Nach gut eineinhalb Stunden Marschzeit ist der Chapf erreicht, und es eröffnet sich unvermittelt der Blick in die Weite. Noch schöner ist das Panorama vom 42 Meter hohen Holzturm beim Chuderhüsi, wo sich das Mittelland und der Alpenkranz in voller Pracht zeigen. Von hier sieht man auch Würzbrunnen, das älteste und wohl berühmteste Kirchlein des Emmentals. Danach folgt eine angenehme zweistündige Höhenwanderung über den Churzenberg, bevor es vom Güggel in einer Stunde wieder hinunter nach Oberdiessbach geht.
Prix Rando Nr. 0486
Bort — Grindelwald • BE

Prix Rando

Grindelwald ist einer der vom Klimawandel stark betroffenen Tourismusorte. Die Auswirkungen des Klimawandels sind hier bereits an mehreren Stellen deutlich sichtbar. Vor allem der untere der beiden Gletscher leidet unter rascher Abschmelzung, und der daraus hervorgehende Gletscherrandsee stellte die Experten vor ein Rätsel. Auf Initiative der Universität Bern, einer der weltweit führenden Institutionen in der Klimaforschung, sind in der Jungfrauregion sieben Klimapfade entstanden. Mittels Audioführer (i‑Phone) werden den Benutzern ortsspezifische Informationen zu Fragen des Klimawandels vermittelt. Der Klimapfad «A» auf der Sonnseite Grindelwalds ist unter anderem dem Thema Gletscher gewidmet. Ab Station Bort führt der Wanderweg zunächst kurz über eine Gletschermoräne hinauf und biegt dann rechts ab. Hier schaltet sich der Audioführer per GPS ein erstes Mal automatisch ein. Die sieben Hörstandorte sind im Gelände zusätzlich mit einem Pfosten markiert. Mühelos gelangt man entlang der 1600 Höhenmeter‑Grenze nach Unter Lauchbühl. Auf dem Weg über die weitläufigen Weiden bieten sich fantastische Ausblicke zu Wetterhorn, Schreckhorn, Mettenberg und der schroffen Eigernordwand. Für den Rückweg nach Grindelwald bieten sich mehrere Möglichkeiten an. Wissenshungrigen sei empfohlen, nach Hotel Wetterhorn abzusteigen und von dort auf dem Klimapfad «E» (Thema: Auswirkungen des Klimawandels auf den Tourismus) über Uf dr Egg/Bodmi zurück ins Gletscherdorf zu wandern. Sonst ist die Route via Moos ebenfalls schön.
Tannzapfenland Nr. 0487
Fischingen — Dussnang • TG

Tannzapfenland

Auf lohnenden Höhenwegen durch den Hinterthurgau Ab Bahnhofplatz Wil fährt der Bus nach Fischingen im stillen Murgtal, wo Interessierte den Ausflug gleich zu Beginn mit dem Besuch des bekannten Barockklosters bereichern können. Die Wanderroute führt durch den Wald, zuerst steil, dann mässig bergan. Bald wird der Blick frei auf die verstreuten Höfe, die überall an den teils bewaldeten Hängen liegen und ans Emmental erinnern. Bei Rotbühl ist der Aufstieg geschafft, und es folgt eine herrliche Höhenwanderung mit Sicht aufs Hörnli, gegen das Tösstal und natürlich über die Weiten des Thurgaus. Am einst höchstgelegensten Schulhaus vom Kanton Thurgau vorbei, führt die Route über Zinggen zum Aussichtspunkt Sädelegg. Unter der prächtigen Linde lässt es sich gut rasten, Tische und Bänke laden zum Verweilen ein. Danach folgen Wandernde der Kantonsgrenze zum zürcherischen Sitzberg, wo es sich lohnt, die Wanderung kurz zum Betrachten der Kirchenorgel zu unterbrechen. Auf dem Höhenrücken führt der Weg weiter zur Wolfsgrueb. Bei Nässe oder wenig Trittsicherheit, sollte man hier den Weg nach Bichelsee einschlagen. Für alle anderen lohnt sich der Weiterweg nach Niederwies. Der Tanneggergrat verlangt dann die volle Aufmerksamkeit: es überrascht, mitten im Thurgau auf einen solch anspruchsvollen Gratweg zu geraten. Weiter geht es vorbei bei der Ruine der ehemaligen Burg Tannegg. Ein letzter Abstieg, dann ist Dussnang erreicht, dessen Dorfbild vom bekannten Kneippkurhaus geprägt wird.
Mittelland Nr. 0488
Aeschi SO • SO

Mittelland

Wo vor 20 000 Jahren die kalte Zunge des eiszeitlichen Rhonegletschers lagerte, führt heute eine abwechslungsreiche Rundtour durch Wald und Feld im Frühlingsflor, ideal zum Einlaufen bei Saisonbeginn. Die Wanderung im solothurnisch‑bernischen Grenzgebiet startet in Aeschi an der Buslinie Solothurn-Herzogenbuchsee und führt schon bald zum idyllischen Burgäschisee. Das Moorgewässer, während des Sommers ein beliebtes Ausflugsziel für Badegäste, war zur Jungsteinzeit Heimat einer Pfahlbauersippe. Reste ihrer Ufersiedlung geben Hinweise auf das naturnahe Leben dieser ersten Landwirte: Sie pflanzten Getreide an, züchteten Vieh und ernährten sich überdies von Jagd und Fischfang. Die nächste Etappe führt nach kurzer Steigung auf das Plateau von Steinhof, einer solothurnischen Gebietsinsel (Exklave) im Bernerland. Noch winterlich kühl ist es im katholischen Gotteshaus, während fürs Picknick draussen bei der mächtigen Blockgruppe bereits angenehme Temperaturen herrschen. Jene Sonne, deren Strahlen die drei Findlinge Grosse Fluh, Kilchlifluh und Menhir liebkosen, setzte damals am Ende der Eiszeit dem Gletscher dermassen zu, dass er sich in die Alpen zurückzog und seine Gesteinsfracht aus dem Wallis hier im Mittelland liegen liess. Die Grosse Fluh gab nicht nur dem nahen Gasthaus den Namen, sondern gilt auch, wie seine beiden Nachbarn, als Kindlistein - gemäss Volkskunde Lieferant von Säuglingen in Vertretung des populären Klapperstorchs. Von Steinhof senkt sich die durchgehend markierte Wanderroute ins Tal der Önz bei Riedtwil (mit vorzeitiger Rückfahrmöglichkeit per Bus), gewinnt die Anhöhe des ebenfalls findlingsblockreichen Steinenbergs und quert dann die Bauerndöfer Grasswil und Seeberg, bis sie am Burgäschisee vorbei das Tagesziel Aeschi erreicht.
Chuderhüsi Nr. 0489
Röthenbach im Emmental — Stn. Bowil • BE

Chuderhüsi

Röthenbach liegt eingebettet in einer für das Emmental typischen waldreichen Hügellandschaft. Der Wanderweg führt über Wiesen hinauf zum Plateau von Würzbrunnen. Umgeben von Weiden und Wald lädt die sehenswerte Würzbrunnenkirche zu einem Besuch ein. An dieser Stelle steht schon seit 1000 Jahren eine Kirche. Die jetzige Kirche wurde 1495 nach einem Brand gebaut. Die Würzbrunnenkirche wird auch «Gotthelf‑Kirche» genannt, weil sie im Film «Ueli der Knecht» und in weiteren Gotthelfverfilmungen als Filmschauplatz diente. Sie ist bei Brautpaaren sehr beliebt. Nach einem kurzen Abschnitt der Strasse entlang führt der Wanderweg in den Wald hinein und dann ziemlich steil zum Restaurant beim Chuderhüsi hinauf. Zu Recht gilt das Chuderhüsi als einer der schönsten Aussichtspunkte im Bernbiet. Die Aussicht vom gemütlichen Restaurant auf Schrattenfluh, Schibengütsch und Hohgant sowie auf die bewaldeten Höhen des Emmentals ist wirklich wunderschön. Kinder können auf dem Spielplatz herumtollen. Ein kleiner Pfad führt durch den Wald zum 42 Meter hohen Aussichtsturm, der die Wipfel der Bäume überragt. Schwindelfreie werden mit einem Panorama vom Schwarzwald bis zu den Berner Alpen belohnt. Besonders schön ist aber auch der Blick über den Wald oder auf die ameisenartigen Besucher in der Tiefe. Durch den Wald, dann am Weiler Meienried vorbei und wieder etwas ruppiger einem alten Hohlweg im Wald entlang geht es nach Bowil hinunter. Am Friedhof vorbei gelangen Wandernde nach wenigen Minuten zur Bahnstation Bowil.
Marchairuz Nr. 0490
Col du Marchairuz — St-Cergue • VD

Marchairuz

Die vorderste Krete des Waadtländer Juras trennt das zwischen weitläufige Wälder gebettete Vallée de Joux von den sonnenverwöhnten Rebbergen nördlich des Genfersees. Von Vallorbe her kommend führt die Hauptroute des Jurahöhenweges auf den Hügelzug hinauf. Über den Mont Tendre und den Col du Marchairuz gelangt man in zwei Tagesetappen nach St-Cergue. Im Sommer, von Ende Mai bis Ende September, fährt an den Wochenenden zweimal täglich das Postauto von Le Brassus über den Col du Marchairuz bis Nyon, sodass sich ein gemütlicher Tagesausflug über die Jurakrete anbietet. Le Brassus erreichen Wandernde mit der kleinen Privatbahn von dem Dörfchen Le Pont aus, das sich idyllisch zwischen den Lac de Joux und den angrenzenden Lac Brenet schmiegt - zwei Juraseen, deren Wasser sich unterirdisch im Karstgestein verliert und bei Vallorbe gesammelt die Orbe entspringen lässt. Beim Col du Marchairuz betritt man den 1973 errichteten Parc Jurassien Vaudois. Die Gegend gehörte ursprünglich zu den einsamsten Landschaften des Schweizer Juras. Gerade mal fünf Alphütten verteilen sich auf der Strecke zwischen der Passhöhe und dem Feriendorf St-Cergue, eine davon betreibt an den Sommerwochenenden einen kleinen Ausschank. Neben ausgedehnten Waldzügen locken parkähnliche Wiesen, auf denen im Frühsommer wilde Narzissen zwischen das Gras gestreut blühen. Hin und wieder bietet sich von der Jurakrete ein schöner Ausblick auf den Genfersee und die dahinter liegenden Savoyer Alpen, über denen, bei klarer Sicht gut erkennbar, der Mont Blanc thront.
Hoch über dem Saastal Nr. 0491
Stn. Plattjen — Saas Fee • VS

Hoch über dem Saastal

Mit der Gondelbahn geht es hinauf zur Bergstation Plattjen und von dort zu Fuss hinunter zum Berghaus (15 min). Danach führt der Weg durch Geröllhalden in den Wald und unter der Felskinn-Seilbahn auf Steinstufen bergab. Mehrere Moränenausläufer müssen überquert werden, bevor man zum Bergrestaurant Gletschergrotte kommt (schöne Sonnenterrasse). Von der Gletschergrotte geht es steil hinunter durch den Wald, vorbei an geschliffenen Felsen zum Gletschersee. Es ist der tiefste Punkt der Route (1904 m ü.M.). Nachdem man die Brücke überquert hat, geht es der Flanke der Moräne entlang auf die Krete. Hier bietet sich ein schöner Ausblick auf das Dorf Saas Fee. Nach der Krete beginnt der Saas-Fee-Weg, der auf Schautafeln wertvolle Informationen zu Geologie, Flora und Fauna bietet. Der Weg steigt nun steil an und führt zur Abzweigung «Mischabelhütte». Wir wandern weiter, dem sanft ansteigenden Bergweg entlang Richtung Hannig. Der Hohbalmgletscher kommt ins Blickfeld, mit den Ausläufern des Gemshorns, das im Nordwesten in den Himmel ragt. Nach der Überquerung des Trift- und Torrenbachs führt die Route der Bergflanke entlang zur Bergstation der Gondelbahn (2350 m ü.M.). Ab jetzt geht es nur noch bergab, im Zickzack zunächst zur Hannigalp. Hier wird Ziegenkäse in allen Variationen hergestellt. Ein Zwischenhalt ist angesagt, um ein Glas Ziegenmilch oder Molke zu probieren. Endziel der Wanderung ist in Saas-Fee.
Refuge de Taveyanne Nr. 0492
Col de Bretaye — Les Chaux • VD

Refuge de Taveyanne

Um zum Ausgangspunkt der Wanderung zu gelangen, bieten sich ab Villars‑sur‑Ollon zwei Varianten an: Die rote Bahn, die im Stundentakt zum Col de Bretaye fährt (Mitte Juni bis September). Oder die Gondelbahn, die ganzjährig auf den Roc d'Orsay (1976 m ü.M.) schwebt. Von hier aus erreicht man den Col de Bretaye zu Fuss in einer guten Viertelstunde. Der «Fels», wie die Waadtländer den Roc d'Orsay nennen, ist auch ein idealer Ausgangspunkt für die Wanderung auf den Chamossaire. Hier geniessen Wandernde ein postkartenwürdiges Panorama, das von den Diablerets bis zum Mont Blanc reicht. Wer sich nicht aus dem Rucksack verpflegen möchte, findet auf den Wanderstrecken zahlreiche gemütliche Bergrestaurants, die regionale Spezialitäten anbieten, darunter die Délices aux Champignons (Pilzschnitten) oder die Charbonnade (Holzkohlegrill am Tisch). Vom Col de Bretaye führt die Route hinauf auf den Chaux Ronde und der Bergkuppe entlang zum Col de la Croix. Der Alpenpass liegt auf 1800 Metern Höhe und bietet einen schönen Ausblick auf die «Teufelshörner» mit ihren schneebedeckten Gipfeln. Der Weiterweg führt nun ein Stück durch den Wald, dann über üppige Alpweiden zum Refuge de Taveyanne, einer der schönsten Berghütten im Waadtland. Stolz des Hauses, das von sympathischen jungen Leuten geführt wird, sind Beinschinken mit Kartoffelsalat, Raclette und Fondue mit Alpkäse und nicht zuletzt die Charbonnade. Von Taveyanne steigt das letzte Wegstück nach Les Chaux ab, wo eine Gondelbahn die Wandernden nach Barboleusax bzw. Gryon hinunterträgt.
Restaurant Blasenberg Nr. 0494
Unterägeri — Zug • ZG

Restaurant Blasenberg

Hoch über dem Zugersee thront die Bauernwirtschaft zum Blasenberg. Die Aussicht auf den See und die Vorderalpen ist einzigartig. Eines Königs würdig ist auch die Spezialität, die hier auf den Tisch kommt: goldbraun gebratenes Junghähnchen, genannt Kapaun. Liebevoll werden die (kastrierten) Güggel von den Limachers auf dem Hof aufgezogen. In stundenlanger Arbeit bereitet sie Madlen im Ofen zu und serviert sie an weiss gedeckten Tischen in der Bauernstube. Eine exklusive Delikatesse, die nur auf Vorbestellung erhältlich ist (unbedingt zwei Tage vorher bestellen). Die Wanderung beginnt in Unterägeri. An Bauernhöfen vorbei führt der Weg nach Zittenbuech, wo eine prächtige Sicht auf den Ägerisee den Aufstieg belohnt. Durch den Wald führt der Weg bergan über den Nollen zum Buschenchappeli, wo sich der Blick auf Rigi und Pilatus öffnet und ein Zipfel des Vierwaldstättersees zu erhaschen ist. Eingerahmt von Birken steht eine kleine Kapelle, die dem Heiligen Wendelin gewidmet ist. Vorbei am Früebüel, dem landwirtschaftlichen Forschungszentrum der ETH, geht es zum Eigenrieter Hochmoor. Danach beginnt der Zugerberg. Wald und Kuhweiden wechseln sich ab, bis der Vordergeissboden, die Bergstation der Zugerbergbahn, auftaucht. Mit Ausblicken auf den Zugersee wandert es sich locker abwärts zum kulinarischen Finale, dem zarten Kapaun! Zum Dessert empfiehlt sich ein Stück des luftigen Lebkuchens und ein hausgemachter Eierlikör ? im Anschluss lässt der von Kirschbäumen gesäumte einstündige Abstieg nach Zug Zeit zum Verdauen. Ein Geheimtipp ist das Lädeli des Klosters Maria Opferung (kurz vor der Zuger Stadtgrenze), das Süssmost, Eierkirsch, Dörrfrüchte und Schafswürste aus eigener Produktion verkauft.
Gasthaus Bergli, Linthal Nr. 0495
Gumen — Linthal • GL

Gasthaus Bergli, Linthal

Von Linthal fahren Wandernde mit der Standseilbahn hinauf nach Braunwald und weiter mit der Kombibahn auf den Gumen. Der Weg beginnt links vom Gasthaus und führt geradeaus unterhalb des Vorderen und des Hinteren Eggstocks. Bald zweigt er links ab und das Ortstockhaus taucht auf (schöne Sonnenterrasse mit Weitblick). Bei Chatzenstafel verzweigt sich der Weg erneut. Um nach Ober Stafel zu gelangen, halten Wandernde sich rechts. Der Pfad weitet sich hier zur Alpwirtschaftsstrasse. Kurz nach Ober Stafel biegt die Route rechts ab und steigt nun wieder etwas an. Bald wird das «verzauberte» Bergetenseeli erreicht. Der Weg führt leicht steigend durch dichtes Erlengebüsch zur Rieter Ortstafel. Zwischen Alphütten geht es in einer letzten Steigung hinauf zum Felsgrat. Von hier an führt die Route steil bergab. Der Weg über die ausgetretene Kuhweide ist etwas schwer zu erkennen: Generell einfach fast senkrecht hinunter zur Alp Rietberg wandern. Von Rietberg sind es fünf Minuten Marschzeit zum Berggasthaus Nussbüel, wo es eine Terrasse, einen Spielplatz und den «besten Gugelhopf der Welt» gibt. Der Weg Richtung Klausenpassstrasse führt geradeaus in den Wald. Bei der Verzweigung danach biegt die Route links ab und erreicht so bald die Passstrasse. In der Kurve zweigt der Fussweg von der Strasse ab, führt steil eine Wiese hinunter und hält sich dann links dem Bach nach. Über einen kleinen Hügel an einem Bauernhaus vorbei, dann erwartet einen das Restaurant Bergli. Hier können Wandernde ins Postauto nach Linthal steigen oder den Wegweisern folgen. Der Pfad führt den Hang hinunter, die Passstrasse kreuzend, zur Stelle, wo der Fätschbach in die Linth fliesst. Dann geht es geradeaus dem Fluss nach zum Bahnhof.
Alpwirtschaft Chapf-Köbi Nr. 0496
Urnäsch — Bächli • AR

Alpwirtschaft Chapf-Köbi

Die Wanderung zum Chapf‑Köbi startet in Urnäsch. Oberhalb des Bahnhofs steht ein Wanderwegweiser, der die Richtung anzeigt (Hochalp). Der Schwägalpstrasse entlang geht es an der Kirche und am Museum für Appenzeller Brauchtum vorbei, bis der Wanderweg nach der Brücke rechts abzweigt. Vom Hofbachweiher geht es nach Bindli, dann hinauf nach Egg. Ein Wiesenpfad führt weiter nach Färenstetten, einer kleinen, von mächtigen Tannen umgebenen Alp. Danach taucht der Weg in den Bruggerenwald ein, führt an einem Hochmoor vorbei und später entlang einer Schlucht. Über den Hof Nase steigt die Route hinauf zur Hochalp. Dem Grat folgend, gelangen Wandernde über Weiden hinunter zum Santmaregg. Kurz vor Älpli geht es rechts in den Wald hinein. Wenig später ist Unterchapf erreicht: Ein Holzkreuz, die Schweizer Fahne, neugierige Ziegen und wildes Gebell künden die «Alpenrepublik» an. Das kulinarische Angebot ist authentisch und gut: Es gibt exzellenten Appenzeller Käse, Pantli, Speck, Schinken im Sulz und Brot alles hausgemacht. Dazu geniesst sich am besten ein suurer Most oder Weissen. Vom Chapf gehts entweder wieder zurück nach Urnäsch (2.10 h) oder die andere Seite hinunter nach Bächli (unbedingt den Fahrplan des Postautos konsultieren). Der Weg führt hinter dem Hof schräg links die Wiese hinunter, dann über Ettenberg zum Tellbach und hinauf zur Strasse, die Bächli mit Schönau verbindet. Wer der Autostrasse folgt, statt den Wanderweg zu nehmen, der einen Umweg über Harzenmoos macht, gelangt in zehn Minuten zur Postautostation.
Restaurant Mühle, Fläsch Nr. 0497
Landquart — Bad Ragaz • GR

Restaurant Mühle, Fläsch

Vom Parkplatz beim Bahnhof Landquart gehen Wandernde zur eisernen Bahnbrücke und folgen dem (etwas verwitterten) Wegweiser «Herrschaft/Mastrils». Der Weg mündet nach 200 Metern in eine Strasse, die weiter den Geleisen entlangführt. Nach der Strassenbrücke ist die Route als «Nr. 72 Prättigauer Höhenweg» markiert, der an der Rohan‑Schanze vorbei nach Malans führt. In Malans sind renommierte Winzer zu Hause, darunter die Familie Donatsch, die auch die Winzerstube Zum Ochsen führt (rustikale Gaststube mit Kachelofen). Hier können Wandernde den Mönchstrunk Completer geniessen. Bei der Post Malans führt die Route die Kirchgasse hinauf zur Kirche. Hier folgen Wandernde dem Bergweg zur Älplibahn (Talstation) und weiter dem Buochswald entlang nach Jenins. Ausgangs Jenins (an der Strasse nach Maienfeld) wartet die Statue des Duc de Rohan auf anerkennende Blicke (er hat den Blauburgunder in die Herrschaft gebracht). Und 100 Meter weiter, im Gärtli des «Alten Torkels», bietet sich der ideale Ort - mitten in den Rebbergen - für eine Pause an. Beim Parkplatz führt der Weinwanderweg direkt nach Maienfeld (Variante: Abstecher zum Heididorf). In Maienfeld unbedingt die Kupferkessel‑Brennerei Kunz‑Keller besuchen (Altes Gugelberg‑Haus) und im alten Gewölbekeller einen edlen Tropfen, gekeltert von Carina degustieren, wo jede Etikette von Hand anschrieben wird. Durch die Rebberge führt der Wanderweg nach Fläsch und von hier aus Richtung Bahnhof Bad Ragaz zum Restaurant Mühle.
Gasthof zum Hirschen Nr. 0500
Stein am Rhein — Nussbaumen • SH

Gasthof zum Hirschen

Härdöpfelstock, Spargelsuppe, Rhabarberkuchen: Es braucht nur ein paar wenige Wörter aus der Hirschenkarte, um zu wissen, wie hier der Hase läuft. Gute, traditionelle Landküche ist angesagt, aber mit Pfiff! Mirco Schumacher interpretiert alles mit einem kreativen Touch. Kein Wunder sind die Gern-gut-Esser oft im gemütlichen Riegelhaus im Zürcher Weinland anzutreffen. Vor allem bei schönem Wetter ist das Gärtli randvoll. Aber auch an normalen Tagen empfiehlt es sich zu reservieren. Erwandern lässt sich dieses Highlight von Stein am Rhein aus über den Stammerberg. Der Weg führt im letzten Abschnitt durch die Rebberge. Zahlreiche Winzer sind im Stammertal zu Hause. Darunter Hans Glesti, einer der besten Blauburgunder-Produzenten der Schweiz. Aber auch kleine Winzer wie Ruedi und Käthi Frei vom Weinbau Zur Delle. Sie vermieten einzelne Rebreihen an Familien, die sich für den Weinbau interessieren. Die dürfen dann ihre Reben selber pflegen und ernten, fachkundig unterstützt von Ruedi, und erhalten als Entgelt Ende Jahr einige Flaschen «Unterstammheimer». Natürlich sind die önologischen Erzeugnisse der Region prominent auf der Hirschenkarte vertreten, genau wie die Spargeln, die sozusagen vor der Haustüre aus dem Boden schiessen. Oder das lokale Bier, der Stammheimer Hopfentropfen, das hier aus einheimischem Hopfen gebraut wird. Das Terroir ist der Ausgangspunkt allen Schaffens und wird stolz auch am Stammheimer Markt präsentiert, der während der «Woche der Genüsse» im Frühling stattfindet. Nach dem Essen empfiehlt sich ein Verdauungsspaziergang dem Nussbaumersee entlang nach Nussbaumen.
Au Fil du Doubs Nr. 0560
Soubey — St-Ursanne • JU

Au Fil du Doubs

Im Hotel du Cerf in Soubey, dem Ausgangspunkt der leichten, aber langen Wanderung, gibt es nur ein Thema: Fische. Damit ist nicht nur die Speisekarte gemeint, die mit frischen Forellen in allen Variationen glänzt. Das «du Cerf» ist das «Basislager» der Angelfreunde: Denn bei Wirt Alain José bekommen sie Tages‑ und Wochenpatente oder auch einfach nur ein paar Tipps für unterwegs. Wer nicht französisch spricht, wendet sich an den «Basler Tisch», wo oft hervorragende Fliegenfischer anzutreffen sind. Denn der Doubs ist hier, wo schon bald ein Naturpark entsteht, besonders fischreich. Die Flusslandschaft nahe an der Grenze zu Frankreich überrascht auch mit ihrer reichhaltigen Flora und Fauna und verzaubert mit ihrer Ruhe. Zweite Anlaufstelle in Soubey ist die alte Mühle aus dem Jahr 1565, die letzte einer ganzen Reihe. Danach gehts dem Fluss entlang weiter nach Tariche. Sollte man hier auf der falschen Flussseite sein, wenn man den Doubs schon bei La Charbonnière überquert hat, ist das auch kein Problem: Einfach ein wenig gestikulieren und rufen, und schon rückt der Wirt mit seinem Boot aus und setzt die Gäste fürs Mittagessen über. Spezialität des Hauses? Natürlich Forelle. Welche Uferseite man für den zweiten Teil der Wanderung wählt, spielt keine Rolle. Beide führen ohne nennenswerte Auf‑ und Abstiege nach St‑Ursanne. Das historische Zentrum des mittelalterlichen Städtchens mit seinen Bürgerhäusern aus dem 14. bis 16. Jahrhundert hat sich über die Jahrhunderte nur wenig verändert. Bekannteste Sehenswürdigkeit ist das Kloster mit Kreuzgang und romanisch‑gotischer Stiftskirche, deren Ursprünge auf das 12. Jahrhundert zurückgehen.
Le Chemin du Gruyère Nr. 0561
Charmey — Gruyères, Bahnhof • FR

Le Chemin du Gruyère

Es gibt wohl kaum einen Weg, der den Titel Genusswanderung redlicher verdienen würde als der Chemin du Gruyère. Schon am Ausgangspunkt in Charmey (ver‑)führt der abwechslungsreiche Trail ins Wellness‑ und Fun‑Thermalbad, das im Herzen des schmucken Dörfchens Wasserspass und Entspannung verspricht. Dann folgt er dem Lac de Montsalvens mit seinen fjordähnlichen Buchten, bevor er nach dessen Staumauer von der spektakulären Jaunbachschlucht verschluckt und zum eigentlichen Ereignis wird. Holzstege, Tunnels und Felsengalerien, Wasserfällchen und glattgeschliffene Felsen machen diesen abenteuerlichen Abschnitt zur familienfreundlichen Exkursion, die sich vermutlich nur deshalb nicht über Gebühr in die Länge zieht, weil am Ende im wörtlichen Sinn die Schokoladenseite der Schweiz wartet: In Broc ist die Traditionsfirma Cailler zu Hause, die im brandneuen, sieben Millionen Franken teuren Besucherzentrum (Eröffnung: April 2010) ihre Gäste unter dem Motto «pur chocolat - pure émotion» in die Welt der Schokolade entführt. Der Rundgang dauert 20 Minuten und endet dort, wo alles beginnt: in der Produktion. Es empfiehlt sich, bei der Degustation nicht allzu sehr über die Stränge zu schlagen, denn noch steht ein weiteres kulinarisches Highlight bevor: die Schaukäserei von Gruyères. Schon von weitem ist das mittelalterliche Städtchen mit seinem imposanten Schloss aus dem 13. Jahrhundert zu sehen. Zu dessen Füssen lädt das «Maison du Gruyère» zur Entdeckung des legendären Käses. Mit einer Ausstellung über Geruch und Geschmack bietet es ein Erlebnis für alle Sinne. Wer immer noch nicht genug erlebt hat, nimmt die Luftseilbahn und beschliesst den Tag auf dem Gipfel des Aussichtsbergs Moléson.
Der Aletsch-Panoramaweg Nr. 0562
Bettmerhorn — Fiescheralp • VS

Der Aletsch-Panoramaweg

32 Viertausender stehen Spalier: Bereits auf der Bettmeralp verführt das Chalet‑Hotel Bettmerhof mit typischen Walliser Spezialitäten, bevor es mit der Gondel zum Bettmerhorn hochgeht. Um das Gipfeltreffen in dieser einzigartigen Schweizer Panoramalandschaft perfekt zu machen, reicht ein kurzer Spaziergang: Nur wenige Minuten von der Bergstation entfernt wartet der Aussichtspunkt Gletscherblick und bietet ein spektakuläres Erlebnis. Einzig in die Schranken gewiesen von den Berner Alpen, macht sich im UNESCO‑Welterbe der Aletschgletscher breit. Europas grösster Eisstrom mag sich zwar etwas zurückziehen, eindrücklich präsentiert er sich aber alleweil. Über Steintreppen und Bergwege führt die Route hinunter zur Roti Chumma. An heissen Sommertagen ist die frische Gletscherbrise besonders wohltuend. Abenteuerlich windet sich der in den Fels gehauene, breite Bergweg schliesslich zum Märjelesee. Früher war es eine mächtige Eiswand des Aletschgletschers, die den See aufstaute, und auf dem Wasser trieben hausgrosse Eisberge. Heute ist die Polarlandschaft einem Postkartenidyll gewichen, das sich im Frühling mit seinen Wollgraswiesen von einer äusserst malerischen Seite präsentiert. Es gibt keinen Grund, dem Apfelkuchen aus dem Holzofen des Restaurants Gletscherstube zu widerstehen. Ausser vielleicht, wenn Linienbewusste nicht den Weg um den Tälligrat mit seinem grandiosen Tiefblick auf den Fieschergletscher wählen, sondern mit der Abkürzung eine Stunde sparen: Gleich unterhalb des Restaurants befindet sich der Eingang zum Stollenweg. Durch einen Tunnel gelangt man auf die andere Seite des Tälligrats, wo ein breiter Wanderweg runter zur Fiescheralp führt.
Auf dem Weg der Schweiz Nr. 0563
Rütli — Bauen • UR

Auf dem Weg der Schweiz

Wer vom Schillerbalkon auf der Marienhöhe bei Seelisberg die Aussicht geniesst, bekommt, wohl ohne es zu wissen, dasselbe Panorama vorgesetzt wie die Parlamentarier in Bern. Mit einem Unterschied: Dies ist das Original. Der Genfer Maler Charles Giron verewigte in seinem Wandbild im Nationalratssaal 1901 nämlich exakt aus dieser Perspektive alle Schauplätze der Tell‑Geschichte. Ein so geschichtsträchtiger Ort passt bestens zum «Weg der Schweiz». Als Geschenk der 26 Kantone an die Bevölkerung zur 700‑Jahr‑Feier der Eidgenossenschaft rollt er so quasi die ganze Geschichte derselben auf. Gestartet wird mit dem Teilstück der Urkantone Uri, Schwyz, Unterwalden und Luzern auf der Rütliwiese, dem Geburtsort der Schweiz. So wie ein halbes Dutzend weiterer Etappenorte am 35 Kilometer langen «Weg der Schweiz» erreicht man die Wiese bequem per Schiff. Und am stilvollsten in einem der fünf Dampfschiffe, unter denen «Uri» das älteste, «Schiller» das formvollendetste, «Gallia» das schnellste und die «Stadt Luzern» das prestigeträchtigste ist. Nicht ganz ohne ist der Aufstieg über 850 Treppenstufen nach Seelisberg. Was umgekehrt, für den Abstieg nach Bauen, genauso gilt. Doch werden Wandernde unterwegs mit einem Dauerpanorama der Luxusklasse belohnt. In Bauen, das sich aufgrund der geschützten Lage über ein geradezu mediterranes Klima freut, wachsen Palmen, Feigen und allerhand exotische Blüten. Und man ist stolz, dass der Komponist der Landeshymne «Trittst im Morgenrot daher» hier geboren wurde. Das Geburtshaus von Pater Alberik Zwyssig hat sich allerdings nicht nur seinetwegen einen Namen gemacht: Es beherbergt heute das renommierte Gourmetrestaurant Zwyssighaus.
Der Sentiero Verzasca Nr. 0564
Sonogno — Lavertezzo • TI

Der Sentiero Verzasca

In zwei eleganten Bogen schwingt sich die römisch anmutende Brücke (die aber nicht römisch ist) fotogen über den Fluss. Und der präsentiert sich hier genau so, wie er heisst: Verzasca - «grünes Wasser». Auf den glatt geschliffenen Steinen räkeln sich an schönen Wochenenden Scharen von Sonnenanbetern, und am Ufer picknicken Wanderer und betrachten ehrfürchtig die mittelalterliche Baukunst des Ponte dei Salti. Die Brücke steht mittlerweile als Wahrzeichen für das ganze Tal. Es ist eine in jeder Beziehung märchenhafte Wanderung, die hier in Lavertezzo geradezu fulminant endet. Idyllisch schlängelt sich der Weg ab Sonogno, immer in Flussnähe, durch lichte Birken‑ und Lärchenwälder, führt über Moorwiesen und zwischen Brione und Lavertezzo vorbei an 30 Skulpturen und Landschaftsinstallationen. Diese machen den «Sentierone», den Wanderweg von Sonogno durchs gesamte Verzascatal, zum Weg der Kunst. Der «Sentiero per l’arte» setzt der Landschaft die Krone auf, ohne dass sie es nötig hätte. Denn das wildromantische Verzascatal bietet auch ohne ihn in jeder Beziehung königliche Perspektiven: verschlafene, oft liebevoll restaurierte Dörfer wie den Flecken Frasco, abenteuerliche Hängebrücken, einsame Badeplätzchen, verwunschene Grotti mit lokalen Köstlichkeiten wie den süffigen Merlot, den man sich am besten zu Tessiner Spezialitäten wie Wurstwaren, Risotto oder Polenta gönnt. Dass die Bewohner des Verzascatals nicht immer auf der Sonnenseite lebten, zeigt die sehenswerte Ausstellung im Talmuseum in Sonogno. Dass man es trotzdem zu etwas bringen kann, beweist der Laden «Pro Verzasca», der einheimisches (Kunst-) Handwerk verkauft.
Erlebnisraum Tafeljura Nr. 0459
Sommerau — Läufelfingen • BL

Erlebnisraum Tafeljura

Ab Olten bringt die S9 Wandernde innert einer Viertelstunde nach Sommerau. 1858 gab es die S9 noch nicht, da wurde der Hauenstein-Tunnel eröffnet und Sommerau wurde als einziger Bahnhof zwischen Sissach und Läufelfingen zum Brennpunkt. Heute beschäftigen uns eher Engpässe zu Stosszeiten, doch die haben die Wandernden längst hinter sich gelassen und gehen gemütlich los auf dem Wanderweg Richtung Rümlingen, wo eben der Zug herkam. Bald traversiert der Weg die Bahnlinie und folgt dem Chrintelbach. Die Route steigt nun stetig, abwechselnd durch Wald und über Wiesen, hoch über Egg, Chapf und Hofmatten auf den Wisenberg. Dort lohnt es sich, auf den Turm auf dem Bergspitz und damit über die 1000-Meter-Grenze zu stiegen. Während der beiden Weltkriege diente der Turm als Beobachtungsposten. Über die Jahre hinweg musste mit dem Wald auch der Turm wachsen, die unterschiedlichen Stilmarken der drei Bauphasen lassen sich gut erkennen. Oben angelangt, lohnt die Rundsicht vom Schwarzwald über den Jura zu den Alpen. Es folgt ein stellenweise steiler Abstieg durch den Wald nach Bad Ramsach, wo Geniesser/innen ihre Muskeln im Mineralheilbad entspannen können. Wer danach allzu entspannt ist, kann sich vom Shuttle-Bus des Kurhotels nach Läufelfingen bringen lassen. Alle Anderen steigen noch einmal hoch, auf den Homberg, und treffen im Abstieg durch den Wald auf die Ruine Homburg. 1240 lies Graf Hermann von Froburg sie zur Überwachung des Transitverkehrs am Unteren Hauenstein bauen und nannte sie Neu-Homberg zu Ehren seiner Gattin. Von da ist es nicht mehr weit nach Läufelfingen, der Wanderweg führt einen an den Bahnhof, von wo die S9 wieder nach Olten oder nach Sissach fährt.
Höhenweg Kreuzboden - Saas-Almagell Nr. 0460
Stn. Kreuzboden — Saas Almagell • VS

Höhenweg Kreuzboden - Saas-Almagell

Der Bus bringt Wandernde von Visp an die Haltestelle Bergbahnen in Saas Grund, dem Hauptort des Saastals. Von dort schwebt die Gondelbahn innert zwölf Minuten auf zweieinhalbtausend Meter (Betriebszeiten beachten, BHAG, Tel. 027 958 15 80), den stolzen Ausgangspunkt dieser Höhenwanderung. Es imponiert die Viertausenderkulisse mit Fletschhorn, Lagginhorn und Weissmies ob einem und dem Blick auf die Mischabelkette. Los gehts in südliche Richtung zum Aussichtspunkt Triftgrätji unterhalb des Trifthorns. Dieser Weg heisst auch Alpen~ blumenpromenade, denn zwischen Kreuzboden und Saas Grund wachsen 240 verschiedene Blumenarten. Bebilderte Informationstafeln stehen am Wegrand. Sanft abwärts quert die Routen den Hang oberhalb des Grundbergs, steigt oberhalb der Felsen der Wyssi Flüe durch, die ziemlich steile, aber gut begehbare Flanke hinunter und führt dann abwärts in das wilde Allmagellertal. Die Allmagellerhütte, eingetrichtert zwischen den Bergen und umgeben von Felsbrocken, ist im Sommer bewartet und hat dann auch Restaurationsbetrieb. Ideal für Wandererinnen und Wanderer, um sich hinzusetzen das eindrückliche Gelände wirken und den Blick schweifen zu lassen, bevor man sich auf den Weiterweg begibt, der nun schon wieder den Talboden ansteuert. Es folgt die Route bis zur Chüelbrunnji-Brücke dem Almagellerbach, ab dort windet sie sich in Serpentinen durch lichten Lärchenwald den Hang hinunter und endet auf dem Parkplatz unterhalb der Bachschlucht in Saas Almagell. Stündlich verkehrt ein Bus von Sass Almagell nach Saas Grund.
Zürichsee-Rundweg Nr. 0461
Start point — Pfäffikon SZ • ZH

Zürichsee-Rundweg

Richterswil liegt am Südufer des Zürichsees, an der Grenze zum Kanton Schwyz, im Rücken breitet sich eine sanfte Hügellandschaft aus. Innert einer halben Stunde ist es von Zürich aus erreicht. Es lohnt sich, vor dem Loswandern den alten Dorfkern mit seinen Riegelhäusern zu durchstreifen. Nicht zu vergessen ist die Fontäne Richterswil, sie ist mit 101 Metern weltweit der höchste Springbrunnen, der mit blosser Schwerkraft betrieben wird. Die Wanderung folgt einer Etappe der Regionalen Route Nummer 84 des Wanderlandes Schweiz, dem Zürichsee-Rundweg. Man folge einfach den entsprechenden grünen Markierungen auf den gelben Wegweisern. Startpunkt ist die Schifflände von Richterswil. Um das Siedlungsgebiet hinter sich zu lassen, leitet die Route die Wandernden am Rand von Wollerau vorbei, durch Sihlegg und gelangt in Schindellegi zuerst an den Bahnhof und schliesslich an die Sihl, die vom Druesberg im Kanton Schwyz herfliesst. Der Weg folgt ihr eine Weile. Bei Bleiken überqueren Wandernde den Fluss und lassen ihn hinter sich, um auf den Etzel zu steigen. Auf dem beliebten Ausflugsberg finden sich noch mehrere Militärbunker aus dem Zweiten Weltkrieg, die damals die Sperrlinie Etzel bildeten. Ist der Kuli erreicht, beschert er Aussicht auf den Zürichsee, die St. Galler, Glarner und Schwyzer Alpen. Nach einem angemessenen Genussstopp, geht's in den Abstieg, wo nach kurzer Zeit auf der Etzel-Passhöhe die Kapelle St. Meinrad auftaucht. Sie ist nach dem Heiligen Meinrad von Einsiedeln benannt, der zwischen 928 und 935 dort gelebt hat. Via Luegeten gehts weiter ans Ziel der Wanderung, Pfäffikon. Wer noch etwas Energie übrig hat, mag sich vielleicht vor der Heimfahrt im Wasserpark Alpamare vergnügen oder einfach den Tag im Restaurant am See ausklingen lassen.
La petite Gilberte Nr. 0463
Courgenay — Alle • JU

La petite Gilberte

Cette randonnée démarre à la gare de Courgenay. Dès lors, c’est une évidence: il faut prendre un café au restaurant La Petite Gilberte, où la fille des tenanciers, devenue une icône connue dans toute la Suisse, a servi des milliers de soldats pendant la Première Guerre mondiale. Ensuite, c’est parti : la randonnée suit les panneaux jaunes en direction de l’église, dépasse la fontaine octogonale et poursuit vers Courtemautruy. Au centre de ce village se trouve la chapelle Saint Eloi, qui date de 1783. Peu après, l’on découvre le moulin de Paplemont, plus vénérable encore : il fut construit en 1691. Sa roue à aubes, de neuf mètres et demi, compte parmi les plus grandes de Suisse. Il faut dire qu’aujourd’hui, il fonctionne à l’électricité. A Cornol, ceux qui le souhaitent pourront étancher leur soif. Ils poursuivront ensuite le long de la route cantonale. Vers la sortie du village, ils emprunteront une route non goudronnée qui les mènera à travers la forêt jusqu’à Fregiécourt, où ils pourront aussi se restaurer. Ensuite, depuis le rond-point, suivre une petite route goudronnée jusqu’en haut d’une colline (point 533), puis à travers un petit bois et jusqu’au point 585. Tourner à gauche. Descendre à Charmoille par le chemin de randonnée pédestre, qui continue vers l’église. Les randonneurs ne s’y rendront pas, mais poursuivront tout droit, jusqu’à l’angle du bois appelé Mont de Miserez. Au point le plus haut, tourner à gauche et suivre le sentier forestier en direction de Miécourt. Plutôt que d’entrer dans le village, prendre la bifurcation pour Bellevue où, comme de juste, l’on découvrira une vue fort plaisante. Ensuite, à gauche toute ! C’est le retour à la gare – prudence en traversant les rails...