Schweizer Wanderwege | Wandervorschläge • Schweizer Wanderwege

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Rundwanderung um die Schijenflue Nr. 1885
St. Antönien, Partnun • GR

Rundwanderung um die Schijenflue

Die mächtigen und wild zerfressenen Felswände der Wiss Platte und der Schijenflue markieren den Abschluss des Tales, das sich von St. Antönien nach Nordosten zur österreichischen Grenze zieht. Mit etwas über 2600 Metern erreichen die beiden Gipfel zwar nicht die Höhe der nahen Sulzfluh, dafür gibt es die Möglichkeit einer relativ einfachen Rundwanderung um das ganze Felsmassiv. Besonders interessant ist, wie hier zwei komplett unterschiedliche geologische Zonen aufeinandertreffen. Manchenorts steht man auf zwei verschiedenen Gesteinen, deren Alter sich um Dutzende Millionen Jahre unterscheidet. Das Schijenfluemassiv besteht aus Kalk, der in der Jurazeit vor etwa 150 Millionen Jahren im damaligen Urmittelmeer abgelagert worden ist. Die Gipfelkette zwischen den Platinaköpfen und dem Rotspitz besteht hingegen aus viel älteren Amphiboliten, einem kristallinen Gestein. Am Ostfuss der Schijenflue gibt es zudem eine kleinere Gneiszone. Trotz der ausgedehnten Karstlandschaft führt die Route aber fast durchgehend über einfache Pfade in Weiden. Die Rundwanderung beginnt mit dem Aufstieg zur Weberlisch Höli und zum Plasseggenpass. Ab hier führt der mittlere Teil der Route über österreichisches Gebiet (ID oder Pass mitnehmen). Nach etwa zwei Dritteln der Wanderung erreicht man die Tilisunahütte des Österreichischen Alpenvereins ÖAV und hat einen schönen Weitblick auf den Tilisunasee und in die Montafoner Gipfelwelt. Nach dem Tilisunafürggli geht es hinunter zum Partnunsee und nach Partnun.
Im Gebirge hoch über Saas-Fee Nr. 1886
Felskinn — Mattmark • VS

Im Gebirge hoch über Saas-Fee

Wer eins zu eins mehr über die Gletscher und deren Rückgang erfahren will, der wird auf dieser Wanderung hoch über Saas-Fee gut bedient. Ohne grosse Gefahr können auf dem Hohlaub- und dem Allalingletscher Gletscherspalten und Gletschertische bewundert werden. Wo sich das Eis soeben zurückgezogen hat, werden von Gletscherzement überzogene blank geschliffene Felsen sichtbar. Eindrücklich lässt sich nachverfolgen, wie der Gletscher Gesteinsbrocken ins Tal verfrachtet. Unter dem Eis sprudelt Schmelzwasser hervor und sammelt sich in Gletscherseen, wo schon bald wieder erste Pflanzen wachsen. Und vielleicht entdeckt man sogar Gletscherflöhe, die in dieser unwirtlichen Umgebung überleben. Doch Achtung: Der Weg ist zwar nicht sehr anspruchsvoll, verläuft aber doch in einer Höhe von 3000 Metern über Meer, hier kann das Wetter plötzlich umschlagen und die Orientierung schwierig werden. Die Wanderung beginnt bei der Seilbahnstation Felskinn und führt über Firn- und Eisreste bis zum Egginerjoch, wo die Britanniahütte in Sicht kommt. Wegen des tauenden Permafrosts nimmt man nicht den direktesten Weg, sondern folgt im grossen Bogen den weiss-blau-weissen Markierungen zur Hütte, weit weg vom drohenden Steinschlag. Von der über 100-jährigen SAC-Hütte führt der sogenannte Glacier Trail, der erst vor Kurzem ins Wanderwegnetz aufgenommen worden ist, hinunter auf den Hohlaubgletscher und entlang der Stangen darüber hinweg. Nach einem Moränenrücken erreicht man den Allalingletscher, der ebenfalls überquert wird. Vom Schwarzbergchopf geht es dann nur noch hinunter bis zum türkis schimmernden Mattmark-Stausee, der vom grössten Erddamm Europas zurückgehalten wird.
Zu den Steinbrüchen von Arzo Nr. 1887
Arzo, Bagno Spiaggia — Meride, Paese • TI

Zu den Steinbrüchen von Arzo

Gegenüber der Busstation «Arzo, Bagno Spiagga» zweigt der Weg zum Poncione d’Arzo ab. Doch Eile ist hier fehl am Platz. Nach 200 Metern Weg taucht man in die interessante Geschichte von Arzo und seinen Steinbrüchen ein. In den Cave di Arzo wurde während Jahrhunderten der für Kirchen und Paläste beliebte Brocatello d’Arzo gebrochen. Man findet ihn in der Dorfkirche von Arzo ebenso wie im Petersdom im Vatikan, in der Einsiedler Klosterkirche oder im Bundeshaus. 2009 wurde der letzte Steinbruch stillgelegt und aus dem grössten ein Amphitheater gebaut, das von März bis Oktober eine Kulturstätte ist. Vorbei an vielen kleinen stillgelegten Steinbrüchen geht es nun den Berg hinauf. Der Weg bis zum Gipfel des Poncione d’Arzo verläuft meistens durch Wald und umgeht auch die Weide Costa – der Mutterkühe wegen. Der Poncione liegt auf der Grenze. Die Italiener nennen ihn Pravello und haben ihn einst mit Schützengräben befestigt. Der Weg führt die Grenze entlang, hinab in vielen engen Kehren zum Albero di Sella. Im Frühsommer blüht hier die Feuerlilie. Immer im Wald wandernd, erreicht man Crocefisso und die Strasse, die nach Serpiano führt. Für den Monte San Giorgio kann man auch den nicht als Wanderweg bezeichneten Forstweg nehmen, der auf der gegenüberliegenden Strassenseite Richtung Norden aufsteigt und später auf den offiziellen Wanderweg trifft. Nun geht es zu den Weiden bei Forello. Zum Monte San Giorgio und zu der Kapelle ist es nur mehr ein kurzes Stück. Für den Abstieg hält man sich in Forello links und steigt über Weiden, später durch Wald nach Cassina und über den mit groben Steinblöcken gepflasterten Kreuzweg bis nach Meride ab.
Historische Markierungen über der Areuse Nr. 1872
Champ-du-Moulin — Les Geneveys-sur-Coffrane • NE

Historische Markierungen über der Areuse

Als Wanderer ist man es gewohnt, sich von farbigen Markierungen auf Felswänden leiten zu lassen. Allerdings kommt es nur selten vor, dass diese nicht gelb, sondern blau sind und aus dem 19. Jahrhundert stammen – so wie auf dem 1886 angelegten Blauen Pfad zwischen Champ-du-Moulin und Chambrelien. Vom Bahnhof in Champ-du-Moulin aus verläuft die Route zunächst ein kurzes Stück auf asphaltiertem Untergrund und geht dann in einen ansteigenden Waldweg über. Ab hier wirds historisch! Der naturbelassene und schattige Blaue Pfad führt in angenehmem Auf und Ab bis zum Bahnhof von Chambrelien. Nach der Überquerung der Schienen geht es durch den Wald hinauf, zuerst bis nach Rochefort, dann durchs Dorf hindurch und weiter in Richtung Tablettes / La Tourne (Wegweiser beachten). Nach dem Aufstieg bis auf fast 1300 Meter ü. M. lässt sich der Blick auf einen grossen Teil des Neuenburgersees geniessen. Es folgt der Weg hinunter bis nach La Tourne, wo beim gleichnamigen Hotel und Restaurant der nächste Anstieg beginnt. Dieser mündet nach einem weiteren Waldstück in eine typische Neuenburger Landschaft mit Wiesen, Bauernhöfen und Trockensteinmauern. Nach dem Landgasthof La Grande Sagneule geht es ein letztes Mal hinauf und über den Grat bis zur Gipfelpyramide des Mont Racine. Der Abstieg nach Les Geneveys-sur-Coffrane beginnt recht steil und führt einer kleinen Trockenmauer entlang.
Hoch über dem Gürbetal Nr. 1874
Rüeggisberg, Post — Gschneit • BE

Hoch über dem Gürbetal

Rösti mit Bratwurst, Cordon bleu vom Schwein ­– und tamilisches Curry. Auf dem Längenberg wartet ein etwas anderer Landgasthof: Das Restaurant Bütschelegg, in dem mit Seevaratnam Thekalolibawam ein ehemaliger Asylsuchender aus Sri Lanka wirtet, ist ein ideales Wanderziel. Zu Beginn der Wanderung lohnt es sich, von der Haltestelle aus einen fünfminütigen Abstecher zu machen: Die hohen Mauern der Klosterruine Rüeggisberg springen schon bald ins Auge. Erhalten ist nur ein kleiner Teil des ehemaligen Cluniazenserpriorats, das im Mittelalter zu den bedeutendsten Klosterbauten der Schweiz gehörte und eine wichtige Station auf dem Jakobsweg war. Nach einer kurzen Strecke durch das Dorf Rüeggisberg führt ein Feldweg erst Richtung Riggisberg, bevor er bei Mättiwil die Hauptstrasse quert und steil zum Wald ansteigt. Der Specht klopft, der Weg ist gesäumt von Brombeeren und Ebereschen. Hier gibt es viele Pfade und Abzweigungen, weshalb man gut nach den gelben Wanderwegzeichen Ausschau halten sollte. Nach einer guten halben Stunde tritt man aus dem Wald, überquert die Hauptstrasse und steigt noch einmal steil hoch – bevor man sich eine Pause auf der Terrasse gönnen kann. Fünf Minuten zu Fuss vom Restaurant entfernt wartet dann noch das Wahrzeichen der Bütschelegg: ein grosses Vermessungsdreieck mit perfekter Rundumsicht, die vom Berner Oberland bis zum Neuenburgersee reicht. Der Abstieg führt dem Waldrand entlang nach Buchweid und zur Postautohaltestelle Gschneit.
Bergwandern im Alpstein Nr. 1875
Wasserauen — Säntis • AI

Bergwandern im Alpstein

Der Alpstein ist eines der beliebtesten Wandergebiete der Schweiz und besteht aus drei Bergketten, zwischen denen wunderschöne Bergseen zu finden sind: Seealpsee, Sämtisersee und Fälensee. Rund 650 Kilometer markierte Wanderwege führen durch das Bergmassiv. Dass sie begehbar sind, bleibt nicht dem Zufall überlassen – es Bedarf unzähliger Arbeitsstunden von Wegebauern wie Ueli Hehli, den wir im zugehörigen Video dieses Wandervorschlags kennen lernen. Das Ziel dieser anspruchsvollen Bergwanderung ist der Säntis – mit 2502 m.ü.M. der höchste Punkt des Alpsteinmassivs. Die Wanderung führt vorbei am Seealpsee, der Meglisalp, dem spektakulären Rotsteinpass und über den ausgesetzten Lisengrat. Der Weg über diesen Grat wurde 1904/05 in den Berg gehauen und fordert einiges an Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ab. Im Alpstein lassen sich mit etwas Glück Gämsen, Steinböcke und Steinadler beobachten. Auf dem Säntisgipfel bietet sich zudem eine Aussicht auf sechs Länder: Neben der Schweiz sieht man hier bei gutem Wetter auch Deutschland, Österreich, Liechtenstein, Frankreich und Italien. Warum also in die Ferne schweifen? Inmitten der gewaltigen Alpstein-Kulisse gibt es insgesamt 25 Berggasthäuser, wovon 20 eine Übernachtungsmöglichkeit anbieten.
Familienwanderung in Engelberg OW Nr. 1877
Fürenalp — Engelberg, Fürenalpbahn • OW

Familienwanderung in Engelberg OW

Engelberg liegt im Herzen der Schweiz und ist aus allen Himmelsrichtungen einfach zu erreichen. Der Ort selbst ist geprägt von seiner langen Käsetradition. In Engelberg gibt es den Alpkäse-Trail, auf dem man an acht Käsereien vorbeikommt und alles über die Herstellung und das Endprodukt erfährt. Zum Beispiel auf der Alp Surenen, wo Florian Spichtig mit viel Passion und Können seine preisgekrönten Käse produziert, mit denen er im Video zu diesem Wandervorschlag nicht nur die Kleinsten überzeugt. Ganz nebenbei bietet die Wanderung auf dem Alpkäse-Trail eine wunderschöne und spektakuläre Bergkulisse – so auch auf der familienfreundlichen Tagesetappe von der Fürenalp zur Alp Surenen. Damit die Wanderung auch den Kleinsten Spass bereitet, legt man den Weg zur Fürenalp und von Usser Äbnit bis Stäfeli am besten mit einem der für die Region typischen «Buiräbähnli» zurück. Wer lieber wandert, folgt den Wegweisern in Richtung Usser Äbnet und Stäuber. Angenehm geht es dann dem Stierenbach entlang talauswärts. Am Weg liegen die Berggasthäuser Stäfeli und Alpenrösli. Kurz darauf ändert der Bach seinen Namen. Seis drum, auf dem Rückweg bleibt sicher genügend Zeit, um die Füsse im kalten Wasser der nun Engelberger Aa zu baden oder ein «Steimännli» aufzuschichten. Bei der Talstation der Fürenalpbahn fährt ein kostenloser Shuttle‑Bus bis ins Zentrum von Engelberg.
Ausgesetzte Gratwanderung über den Hardergrat Nr. 1879
Harder Kulm — Alp Lombach • BE

Ausgesetzte Gratwanderung über den Hardergrat

Steile Sache: In nur zehn Minuten Fahrzeit bringt einen die Standseilbahn in einer durchschnittlichen Neigung von 64 % von Interlaken zur Station Harder. 570 Höhenmeter spart man sich so und man beginnt direkt mit gratwandern. Aber auch so hat es die Bergwanderung über den Hardergrat noch in sich – es ist mit vier Stunden Wanderzeit zu rechnen. Aufgepasst, diese ausgesetzte Bergwanderung ist nur für Schwindelfreie geeignet. Dafür wird man mit einem unglaublichen Tiefblick auf den Brienzer- und den Thunersee belohnt. Und an besonders klaren Tagen scheint das Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau, in Griffnähe. Wer Glück hat, kann hier oben auch noch Steinböcke beobachten. Die Landschaft auf der Lombachalp ist eine der grössten Moorlandschaften der Schweiz, Teil des Bundesinventars der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN), des Eidgenössischen Jagdbanngebiets Augstmatthorn, sowie des kantonalen Naturschutzgebiets Hohgant-Seefeld. Kein Wunder, dass die Wanderung über den Hardergrat auf jede Wander-Bucket-List gehört. Einen, den man diesbezüglich nicht mehr zu überzeugen braucht, ist der mehrfache Skicross-Weltcupsieger Ryan Regez, der im Video zu diesem Wandervorschlag mitwandert und erzählt, wie er beim Wandern seinen Platz und seine Ruhe findet, aber auch seine Kraft unter Beweis stellen muss. Wer noch mag, ergänzt den Abstieg zur Lombachalp mit einem knackigen Schlenker aufs Augstmatthorn.
Urbane Wanderung in Montreux VD Nr. 1880
Château-de-Chillon — Auditorium Stravinsky • VD

Urbane Wanderung in Montreux VD

Keine andere Schweizer Stadt wird so oft mit Musik in Verbindung gebracht wie Montreux, dessen Jazz Festival globale Strahlkraft hat. Wer also die Stadt an der Riviera zu Fuss erkundet, wandelt auch immer auf den Spuren der Musik. Zum Beispiel auf dem Weg zum Auditorium Stravinsky, dem ehemaligen Tonstudio der legendären Band Queen oder dem Casino Montreux, an dessen Brand Deep Purples legendärer Song «Smoke on the Water» erinnert. Start- oder Endpunkt ist eines der bekanntesten Schweizer Schlösser: das Château Chillon. Wie ein gestrandetes Schiff steht es auf einer kleinen Felseninsel. Schon Victor Hugo, Jean‑Jacques Rousseau und Alexandre Dumas haben der wehrhaften Anlage aus dem 11. Jahrhundert die literarische Ehre erwiesen. Doch wohl kein Werk wurde so bekannt wie Lord Byrons Gedicht «Der Gefangene von Chillon». Byron liess sich dafür von der Geschichte des François Bonivard, Prior von Genf, inspirieren. Bonivard, der die Genfer Unabhängigkeit befürwortete, verbrachte sechs Jahre Haft in Chillon. Bei einer Schlossbesichtigung taucht man ins Mittelalter ein. Für Gänsehaut sorgen die unterirdischen Gewölbe, einst Bonivards Gefängnis. Von den dunklen Kellerräumen tritt man hinaus an die frische Luft. Die einfache urbane Wanderung vom Schloss nach Montreux – entlang des Genfersee-Ufers und vorbei an gepflegten Gärten und mondänen Hotelpalästen aus der Belle Époque – ist zu jeder Jahreszeit ein Genuss. Dafür sorgen nicht nur die zahlreichen gepflegten Einkehrmöglichkeiten, sondern auch die fantastische Aussicht vom Genfersee bis zu den markanten Zacken der Dents du Midi.
Schneeschuhwanderung im Toggenburg Nr. 1881
Selamatt • SG

Schneeschuhwanderung im Toggenburg

Superlative hat die auf rund 1500 Metern gelegene Alp Sellamatt nicht nötig – der Alpstein mit dem Säntis und der Wildhauser Schafberg im Norden und die sieben Churfirstengipfel mit ihrer ikonischen Silhouette im Süden bieten optische Höhepunkte zuhauf. Die markanten Gipfel von Chäserrugg, Hinderrugg, Schibenstoll Zuestoll, Brisi, Frümsel und Selun hat man immer fest im Blick, wenn man bei der Liftstation Selamatt die Schneeschuhe anzieht. Der Sellamatt–Zinggen-Trail führt in einer grossen Runde über die gesamte Alp Sellamatt – ein weitläufiges Hochplateau, das den Churfirsten auf halber Höhe zwischen Tal und Gipfel vorgelagert ist. Wenn sich die winterliche Schneedecke über die liebliche Landschaft gelegt hat, herrscht hier oben eine herrliche Ruhe. Für die Geräuschkulisse sorgen einzig der Wind, der durch die alten Fichten bläst, die Tannenhäher, die sich krächzend um die Samen der Tannzapfen zanken, oder die markanten Pfeiftöne der Alpendohlen, die sich im Hochwinter in tieferen Lagen ihr Essen suchen. Und wer weiss – mit etwas Glück hört man in dieser Toggenburger Klangwelt auch einmal die «choge schöne» Töne einer Naturjodlerin, wie das Video zum Wandervorschlag zeigt.
Rasante Fahrt auf dem Hasliberg BE Nr. 1882
Käserstatt — Lischen • BE

Rasante Fahrt auf dem Hasliberg BE

Hoch über Meiringen im winterlich-schattigen Aaretal kann man stundenlang den sonnigen Hängen am Hasliberg entlangwandern und Sonne tanken. Vielleicht trifft man dort auf den Muggestutz, der Haslizwerg. Insbesondere im Sommer stehen der älteste Haslizwerg und seine Freunde im Mittelpunkt des Geschehens, wie man auch im Video zu diesem Wandervorschlag sieht. Mit etwas Glück sehen die Kinder am Berg nicht nur den einen oder anderen Zwerg, sondern (etwas grösser) auch den ehemaligen Schwingerkönig und erfolgreichen Kranzschwinger Matthias Glarner, der das Haslital seine Heimat nennt. Nach erledigter Arbeit geniesst auch er die gut präparierten Winterwanderwege, Schlittel- und Skipisten sowie die unglaubliche Aussicht auf den Brienzersee und die hinter dem Haslital aufragenden Fels- und Eisriesen der Jungfrauregion. Die Winterwanderung beginnt bei der Bergstation Käserstatt, woher man, der Wegweisung zur Schlittelpiste folgend, fast bis Chüemad hochwandert. Von dort geht es in rasanter Fahrt durch den Mägisalpwald bis zur Bidmi. Von dort wandert man zur Station Lischen weiter und schwebt – wenn man nochmals möchte – mit der Bergbahn zurück zum Startpunkt.
Stadtspaziergang durch Biel Nr. 1867
Biel / Bienne • BE

Stadtspaziergang durch Biel

Biel ist in vielerlei Hinsicht ein reizvolles Ausflugsziel. Die grösste zweisprachige Stadt der Schweiz ist stark industriell geprägt, insbesondere von der Uhrenbranche, und hat eine reichhaltige und vielfältige Architektur zu bieten. So versetzen die schönen Häuser der Altstadt den Betrachter einige Jahrhunderte zurück in die Vergangenheit, während zahlreiche später hinzugekommene Gebäude aufzeigen, wie sich die hiesigen Architekten vom Bauhausstil inspirieren liessen. Vervollständigt wird das Bild durch mehrere neue Quartiere, die in den letzten Jahren im Stadtzentrum und in dessen unmittelbarer Umgebung entstanden sind. Die Wanderung mit Start und Ziel am Bahnhof gibt einen guten Überblick über die Architektur der Seelandmetropole. Den Auftakt bildet der Aufstieg zum Pavillon mit Blick auf den Bieler Hafen und Teile der Stadt. Nach einem kurzen Stück dem Waldrand entlang führt der Weg wieder hinab, vorbei an der Pasquart-Kirche, die durchaus als Doppelgängerin der Pariser Sacré-Cœur durchgehen könnte. Noch ein paar Schritte gegen Osten, und schon ist die schmucke Altstadt erreicht. Danach geht es in südöstlicher Richtung bis zu einem 240 Meter langen, schlangenförmigen Gebäude, dem neuen Sitz von Omega und Swatch, und zur Schüssinsel, einer mehrfach preisgekrönten grünen Oase. Noch weiter im Süden folgt der Längholzwald, bekannt für seine Findlinge, von denen rund 50 unter Schutz stehen. Der letzte Teil des Spaziergangs, nun wieder in urbaner Umgebung, führt vorbei am markanten Kongresshaus über den Zentralplatz mit einem der 72 Brunnen der Stadt und schliesslich hinein in die geschäftige und lebhafte Bahnhofstrasse.
Dem Wasser entlang durch das Seeland Nr. 1868
Aarberg — Biel / Bienne • BE

Dem Wasser entlang durch das Seeland

Mehr als 22 Kilometer und kaum eine Steigung: Auf der Strecke von Aarberg nach Hagneck und weiter bis nach Biel ist gemütliches Flanieren ohne grosse Anstrengungen angesagt. Der Weg führt fast immer dem Wasser entlang, wo Vögel und mit viel Glück sogar Biber beobachtet werden können. Für Pausen gibt es schöne Rast- und Badeplätze sowie gemütliche Seebeizli. Und in den Altstädtchen von Aarberg und Nidau lässt sich die bewegte Geschichte der Region gut nachverfolgen. Die Wanderung beginnt am Bahnhof von Aarberg, führt zuerst mitten durch die Altstadt und dann über die gedeckte Holzbrücke aus dem 16. Jahrhundert. «Hagneck, Uferweg» heisst es auf den Wegweisern, und schon bald wird der Hagneck-Kanal erreicht. In der Ferne taucht der Chasseral auf, und jenseits des Hochwasserdamms sind die Bauern emsig auf ihren Feldern unterwegs. Im Dorf Hagneck führt der Weg über den Kanal und durch den Wald hinunter bis zum 2015 neu erbauten Flusskraftwerk. Hier lohnt sich ein Abstecher bis ganz an den See, bevor die Wehrbrücke überquert wird und es dem Seeuferweg entlang weiter in Richtung Biel geht. Kurz vor dem Ziel führt die Route in Ipsach an den Nidau-Büren-Kanal, überquert ihn bei der ersten Brücke, kommt am Strandbad, dem Yachthafen von Nidau und dem Schloss vorbei und endet schliesslich am Bahnhof von Biel.
Ein Tag an der Alten Aare Nr. 1869
Dotzigen — Aarberg • BE

Ein Tag an der Alten Aare

Auf der Alten Aare zwischen Aarberg und Lyss geschah 1687 ein tragisches Unglück: Zwei aneinandergebundene Schiffe, mit 137 Flüchtlingen hoffnungslos überladen, versanken in den Fluten des Flusses. 111 Flüchtlinge verloren dabei ihr Leben. Es waren französische Hugenotten, die wegen Glaubenskriegen ihr Land verlassen mussten und auf Aufnahme in der Schweiz hofften. Beim Sportzentrum Grien in Lyss erinnert heute noch ein kleines Denkmal an die Tragödie. Die Künstler Gianni Vasari und Umberto Ocaña haben es zusammen mit Asylsuchenden zur Eröffnung des Hugenottenwegs Aarberg – Lyss geschaffen. Diese Wanderung verläuft auf der ganzen Strecke mehr oder weniger der Alten Aare entlang. Ab und zu gibt es Wegvarianten. Oft folgen sie ebenso dem Fluss – mit einer Karte in der Hand kann man sich also kaum verlaufen. Den Reiz dieser Flusstour macht der Wechsel von der fast unberührten Natur und den Auswirkungen der Zivilisation aus. So folgen auf Naturschutzgebiete breite Autostrassen, die Kartbahn Lyss oder auch der Tierpark Erlebniswelt Seeteufel mit dem benachbarten Tropenpflanzenrestaurant Florida. Schliesslich überwiegen aber die Naturschutzgebiete, und sie sind es wert, besucht zu werden. Mächtige Föhren, Schilftümpel mit Fröschen, lauschige Flussarme, aus denen imposante Altholzstämme ragen, vom Biber angeknabberte Bäume und manch ein behaglicher Ort zum Rasten: Eindrücklich, dass so viel Natur in der Agglomeration möglich ist. Und wer Glück hat, hört am Anfang der Wanderung noch Nachtigallen oder den seltenen Kuckuck.
Am Ufer des Neuenburgersees Nr. 1870
Chevroux, port — Portalban, village • VD

Am Ufer des Neuenburgersees

An einem Seeufer eine Wanderung zu finden, die nicht stets auf Fahrstrassen und pfeilgerade verläuft, ist schwierig. Diese Familienwanderung beginnt in Chevroux und führt über einen gewundenen Holzsteg durch einen Teil des Naturschutzgebietes Grande Cariçaie. Es ist ein wilder Wald, und Tafeln erzählen von seinen Bewohnern und von der Geschichte des Ortes. Einst wohnten Pfahlbauer hier, heute sind es vor allem allerlei Getier und vielfältige Pflanzen. Kaum ist der Steg fertig, folgt ein Höhepunkt: Ein Picknickplatz am Fusse eines kleinen Wasserfalls lädt zur Rast ein. Es lohnt sich, hier genug Zeit einzuplanen, denn der Ort bietet vielfältige Möglichkeiten, um zu spielen. Nun folgt ein Abschnitt auf einem dieser langen und breiten und somit eher langweiligen Wege. Bald ist aber Ostende erreicht. Hat man Glück, verkaufen die Bewohner an einem Stand lokale Produkte wie Zopf oder Nidlechueche. Wenig später trifft man auf das Pfahlbauerdorf von Gletterens (Village Lacustre), wo einige nachgebaute Häuser besucht werden können. Danach führt ein Steg durchs Schilf an den Strand. Sind die Kinder nach dem Baden noch zum Wandern zu motivieren, steigt man etwas in die Höhe. Der Weg verläuft nun aussichtsreich Portalban entgegen. Unterwegs lassen sich die zahlreichen ferngesteuerten Rasenmäher der Luxusvillen bestaunen, bevor man in Portalban erneut baden kann.
Was das Entlebuch hergibt Nr. 1871
Schüpfheim, Landbrücke — Escholzmatt • LU

Was das Entlebuch hergibt

Die Wanderung startet bei der Landbrücke in Schüpfheim und führt als Erstes über die Kleine Emme. Nach 300 Metern Hauptstrasse beginnt rechts der leichte Aufstieg in die liebliche Hügellandschaft. Wie auf mehreren Abschnitten der Route wandert man zunächst auf Hartbelag, bis der Weg rechts in einen Pfad abzweigt, der dem sonnigen Waldrand folgt. Im Luswald bricht das Licht durch die Bäume und bringt zwischen den Schatten das Moos hellgrün zum Leuchten, als würde die Natur mit Scheinwerfern in Szene setzen, was sie zu bieten hat. Und das sieht nicht nur schön aus, sondern soll auch gut schmecken. Der experimentierfreudige Spitzenkoch Stefan Wiesner aus Escholzmatt macht es vor. In seinen Gerichten verarbeitet er Moos, Flechten, Rinden oder was die Natur im Entlebuch sonst noch hergibt. Beim Weiler Brand bestimmt das Bächlein die Richtung. Danach schlängelt sich ein mit Holzschnitzeln belegter Waldweg zwischen den Bäumen hindurch. Die Umgebung versetzt Wandernde in eine friedliche Stimmung. Aber sie löst auch Respekt aus, da man weiss, dass man durch eine Speisekammer stapft, die zugleich als Unesco-Biosphärenreservat unter Schutz steht. Etwa in der Hälfte der Route wird es steil: Teilweise auf Treppen geht es hinunter in das Tobel, durch das die Bocke fliesst. Beim Hochmoor Tellenmoos eröffnet sich der Ausblick in die Weite und auf die voralpine Karstlandschaft der Schratteflue. Nach dem Tällemooswald folgt eine grosse Grillstelle mit überdachtem Picknickplatz. Über Felder, Landstrassen und Quartierwege erreicht man schliesslich Escholzmatt. Wer wissen möchte, wie das Entlebuch schmeckt, findet im Biosphärenshop beim Bahnhof Köstlichkeiten aus der Region.
Durchs Leimental nach Basel Nr. 1873
Hofstetten SO, Unterdorf — Basel SBB • SO

Durchs Leimental nach Basel

In Binningen werden seit 1755 dreimal täglich Temperatur, Luftdruck und Niederschlagsmenge gemessen und aufgezeichnet. Die Basler Klimareihe ist damit eine der ältesten und wertvollsten der Welt. Sie zeigt, wie sich das Klima über einen langen Zeitraum entwickelt hat. Die Wanderung von Hofstetten SO nach Basel führt am Schluss zum Margarethenpark, wo die Hütten und Messstationen der meteorologischen Station Basel-Binningen stehen. Auf der Tour durchquert man das wenig bekannte, aber hübsche Leimental. Den Auftakt macht ein Felsrücken: das Chöpfli, das angesichts des weiten und flachen Leimentals schon fast gebirgig anmutet. Trocken und warm ist es hier oben, das gefällt der Flaumeiche. Sie kommt bestens mit kargen Standorten zurecht und ist für die Artenvielfalt ausgesprochen wertvoll. Ihre lockere Krone lässt viel Licht durchdringen, weshalb sich auf dem Waldboden rund um die Flaumeiche reiches Leben ausbreitet. Nach dem Chöpfli folgt die Durchquerung des Leimentals auf Feldwegen und, mit einigem an Hartbelag, über Dorfstrassen an blühenden Kirschbäumen vorbei bis an den Ortsrand von Biel-Benken. Biel und Benken heissen auch die beiden Störche, die seit Jahren auf der Kirche brüten. Auf der Mobilfunkantenne gegenüber hat neuerdings ein zweites Paar sein Nest gebaut. Zum Abschluss wandert man in Wäldern. Der Weg verläuft teils direkt auf der Landesgrenze. Mal sind die Wegmarkierungen schweizerisch, mal französisch, und zwischendurch kann man sich über die Grenzsteine die Hand reichen. Die Wald- und Wiesenlandschaft zieht sich bis vor Binningen, wo man entlang des Dorenbachs und durch den Margarethenpark den Bahnhof Basel SBB erreicht.
Auf Schneeschuhen über dem Vispertal Nr. 1617
Visperterminen, Busterminal • VS

Auf Schneeschuhen über dem Vispertal

Start und Ende dieser Schneeschuhwanderung befindet sich in Visperterminen, ein Bergdorf am Eingang des Vispertals, welches auf Walliserdeutsch «Tärbinu» genannt wird. Bekannt ist der Weisswein Heida, dessen Trauben hier an einem der höchstgelegenen Weinberge Europas wachsen. Der Schneeschuhtrail führt zunächst von der Bushaltestelle Visperterminen (Talstation) durch den oberen Teil des Dorfes. In der ersten Kurve biegt man ab, um anschliessend auf einem kleinen Pfad in Richtung des Waldes zu wandern. Dort angekommen, führt einen die erste Abzweigung nach rechts. Zur Linken münden zwei weitere Pfade in denselben Weg. Über eine massive Brücke wird der mächtige Riedbach sicher überquert. Kurz über die Strasse gewandert, geht es im Lowinuwald entlang eines kleinen Baches weiter. Achtung: Dieser Wegabschnitt kann je nach Schneeverhältnissen schräg abfallend sein. Wandernde mit unsicherem Tritt biegen besser bereits nach der Überquerung des Riedbachs links ab und wandern über Oberi Bodma in Richtung Hüoterhüsi. Für die anderen heisst es jetzt auf der linken Seite halten, um in der Nähe der Lichtung Hüoterhüsi auf den nächsten Weg zu kommen. Das Hüoterhüsi heisst so, weil früher, als die Suonen noch in Betrieb waren, der Wasserhüter von dort aus für den Unterhalt der Wasserleitungen sorgte. Nun geht es zurück in Richtung Bodma. Kurz nach dem Verlassen des Waldes führt die Route bei der Verzweigung nach Undri Bodma. Auf dieser wird der Bach Bodweri-Niwa zweimal überquert. Hier schweift der Blick immer wieder in die eindrückliche Walliser Bergwelt mit ihren Viertausendern. Ab und zu zeigt sich sogar das Matterhorn. Bei einer kleineren Lichtung der Strassengerade biegt man scharf links ab, um quer über ein Feld nach Riedhof zu gelangen. Der letzte Teil führt auf Hartbelag zur selben Bushaltestelle in Visperterminen zurück.
Vom Eigental auf's Rägeflüeli Nr. 1633
Eigenthal, Talboden • LU

Vom Eigental auf's Rägeflüeli

Wenn die Sonne lacht und der Schnee lockt, zieht es nicht nur Luzerner in «ihr» Naherholungsgebiet am Pilatus. Das Rägeflüeli ist ein ideales Gipfelziel für die ganze Familie. Eigental darf übrigens mit oder ohne «h» geschrieben werden. Das Postauto Nr. 71 fährt regelmässig vom Bahnhof Luzern in 40 Minuten hoch zum Eigental mit der (fast) gleichnamigen Ortschaft Eigenthal. An sonnigen Wintertagen kann viel los sein im sonst beschaulichen Eigental: Dann teilen sich viele Wintersportler die liebliche Landschaft am Fusse des Pilatus mit diversen Schlittelhängen, Langlaufloipen, Winterwanderwegen und einige Schneeschuhrouten. In gemächlichem Schritt geht es entlang des Rümlig nach Buchsteg, wo die Beschilderung der Route mit den pinkfarbenen Wegweisern sowie der eigentliche Aufstieg beginnen. Durch offenes Alpgelände folgt die Tour mehrheitlich dem Wanderweg, führt im Mittelteil durch ein Waldstück und schliesslich zur Alp Gumm, welche sich dank einer Sitzgelegenheit und schöner Sicht auf die Pilatuskette im Süden bestens für eine Pause eignet. Nach weiteren 40 Minuten und insgesamt 600 Höhenmetern ist das neu erstellte Gipfelkreuz auf dem Rägeflüeli erreicht. Die Aussicht auf das Mittelland mit dem Jura im Westen, dem Schwarzwald im Norden und der erhabenen Königin der Berge im Osten – die Rigi –ist einzigartig. Doch die Krönung der Tour kommt erst noch: Im stiebenden Pulverschnee die Hänge runterrennen, darauf hat sich die Familie schon lange gefreut!
Winterwandern am Faulhorn Nr. 1799
First (Grindelwald) — Bussalp • BE

Winterwandern am Faulhorn

Auf dieser zauberhaften Winterwanderung sind Eiger, Mönch und Jungfrau fast ständige Begleiter. Die konditionell anspruchsvolle Strecke ist gleichzeitig ein Schlittelweg. Wer statt hinunter zu wandern eine stiebende Abfahrt bevorzugt, zieht einen Schlitten hoch. Bei guten Schneeverhältnissen ist die Schlittenfahrt bis Grindelwald hinunter möglich und mit über 12 Kilometern die längste in Europa. Auf dem Weg zum fast 200 Jahre alten Berghotel Faulhorn sieht man vor der Eigernordwand die Gondeln der neuen V-Bahn schweben. Aus einer anderen Zeit sind die Ruinen des 1908 erbauten Wetterhornaufzugs, die im unteren Teil des Wetterhorns verwittern – damals weltweit eine der ersten Luftseilbahnen für den Personentransport und die erste in der Schweiz überhaupt. Sie sollte bis auf den Gipfel zu verlängert werden, doch mit dem Ersten Weltkrieg blieben die Touristen aus, und die Bahngesellschaft ging in Konkurs. Von der First führt der Weg in einem kurzen, steileren Aufstieg zur Gummihitta und dann flacher zum Bachalpsee, der meist unter einer schneebedeckten Eisschicht liegt. Dahinter erheben sich Wetterhorn und Schreckhorn, die sich im Sommer fotogen im Wasser spiegeln. Nach einem weiteren längeren Anstieg ist die Reetihitta erreicht und bis zum Faulhorn ist es nicht mehr weit. Die eindrückliche Aussicht vom Gipfel zum Brienzersee hinunter, über das Mittelland bis zum Jura und in den Schwarzwald entschädigt für alle Anstrengungen beim Aufstieg. Das Berghotel ist im Winter geschlossen. Nun wartet nur noch der aussichtsreiche Abstieg zur Bussalp.
Den Piz Darlux GR besteigen Nr. 1801
Alp Darlux • GR

Den Piz Darlux GR besteigen

Auf über 2280 Metern über Meer liegt der Ausgangspunkt dieser Schneeschuhtour: die Alp Darlux. Erreichbar ist sie mit dem Sessellift von Bergün über Pros da Darlux. Zur Talstation spaziert man vom Bahnhof durch das im 12. Jahrhundert gegründete malerische Bündner Dörfchen, während man sich die Sage von den Zwergen und dem gespaltenen Felsen erzählt. Die geht so: Im Wald bei Bergün liegt ein riesiger gespaltener Granitblock. Am Ansatz des Risses stecken zwei Keile, die aussehen, als ob sie den Fels geteilt hätten. Früher, sagt man, bedeckte der Stein eine Zwergenhöhle. Wie Zwerge so gutmütig sind, halfen sie den Bergüner Bauern mähen und jäten. Als sie von zwei Jungen entdeckt wurden, war es mit Ruhe und Frieden im Zwergenreich vorbei. So mussten sie sich einen neuen Platz suchen. Bevor sie umzogen, zerstörten sie mit zwei Keilen den Stein und waren nie mehr gesehen. Oben angekommen geniesst man erst einmal die phänomenale Aussicht auf die Berglandschaft. Mit angeschnallten Schneeschuhen geht es der rechts liegenden Skipiste entlang zum Piz Darlux. Entgegengesetzt zu den ins Tal bretternden Wintersportler/innen gelangt man nach einigen Höhenmetern auf einen Sattel. Die erste Hälfte ist geschafft. Dem Grat folgend, nähert man sich Stück für Stück dem Bergüner Hausberg. Vorsicht ist mit Wechten geboten: bitte genügend Abstand zum Grat halten. Nach eineinhalb Stunden wird man auf dem Gipfel des Piz Darlux mit einem atemberaubenden Alpenpanorama auf den Piz Üertsch und den Piz Ela belohnt. Der Rückweg erfolgt auf gleicher Route. Die vorhin im Rücken gelegenen Piz Rugnux und Piz Spadlatscha sind jetzt zu sehen. Am Ende der Tour wärmt einen ein Getränk von der SnowHill Hütte wieder auf.
Mit dem Bielersee im Rücken Nr. 1494
Gerolfingen — Studen • BE

Mit dem Bielersee im Rücken

In der sanften Atmosphäre vom Südufer des Bielersees wandert es sich besonders im Frühling wunderbar angenehm. Den See selbst sieht man auf dieser Wanderung nur von Weitem. Die Wanderung widmet sich Stätten aus längst vergangenen Zeiten. Sind die letzten Häuser von Gerolfingen passiert, steigt der Weg auf den länglichen Hügel Oberholz an. Der Wald ist reich an Bächen und erfrischt die Wandernden. Am Waldausgang trifft man dann auf das kleine Dorf Belmont. Es ist ein beliebter Wohnort, denn man hat von hier einen schönen Ausblick auf die nahen Nidau und Biel. Lange sollte man der Aussicht aber nicht frönen, denn das Beste kommt noch: der Jäissberg oder auch Jensberg. Dieser Hügel ist knappe hundert Meter höher als der vorige. An seinem höchsten Punkt befindet sich ein befestigtes Plateau, umgeben von einem deutlich sichtbaren Graben. Es handelt sich um die Überreste der Chnebelburg. Sie stand hier schätzungsweise zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert und bestand hauptsächlich aus Holz und Erde. Weiter geht die Wanderung auf einem Pfad auf dem Bergrücken. An dessen Ende würde bei der Gabelung eine Abkürzung rechts weg direkt nach Studen führen, links zu einem schönen Picknickplatz mit wunderbarer Aussicht auf die Jurakette. Von dort erfolgt ein kleiner Abstieg durch einen Graben, bis der Weg zum nächsten historischen Höhepunkt dieser Wanderung wieder ansteigt. Geschützt von Bäumen stand hier einst Vicus Petinesca. Diese archäologische Fundstätte ist ein längerer Besuch wert. Man findet Überreste von gallorömischen Tempeln und etwas weiter unten in der Nähe des Bahnhofs Studen trifft man auf das Eingangstor zu dieser ehemaligen Siedlung. Fünf Jahrhunderte lang war sie ein wichtiges wirtschaftliches und religiöses Zentrum dieser Region.
Geschichtsträchtiger Panoramaberg Nr. 1804
Wildegg — Küttigen, Kreuz • AG

Geschichtsträchtiger Panoramaberg

772 Meter Höhe reichen, um die Schweiz zu sehen. Nicht die ganze, klar. Aber fast. Der Alpenbogen vom Säntis über die Bünder, Glarner und Berner Alpen breitet sich aus, dazu der Schwarzwald, der Feldberg, der Jura und ein Stück Mittelland mit Aaretal, Hallwiler- und Baldeggersee. Der Berg, der dieses Rundumpanorama bietet, heisst Gisliflue. Ein felsiger Gipfel am Ende eines langgezogenen Grats, mit der Stadt Aarau zu Füssen und eingepackt in stimmungsvollen Jura-Buchenwald, in dem der Bärlauch aus allen Löchern schiesst. Sagenumrankt ist diese Gisliflue auch. Ihren Namen hat sie von der heiligen Gisula, die in den Wäldern hauste. Sie war so fromm, dass sich die Kirchentür von allein öffnete, ging sie am Sonntag in Veltheim zur Kirche. Doch eines Tages vergriff sich Gisula an den Reben im nahen Weinberg. Die Türen blieben zu, der Frevel kam aus. Heute sind Gisula und ihr Weinstock auf dem Skulpturenweg zu sehen, kurz unterhalb des Gipfels. Der Start ist in Wildegg. Erst eine Weile der Aare entlang bis nach Auenstein mit seinem Schlössli, dann durch Buchen-Bärlauchwald am Bergmatthof vorbei in die Höhe führt der Weg. Ist die Skulptur der heiligen Gisula passiert, ist der Gipfel nicht mehr weit. Unerwartet felsig präsentiert er sich, ein richtiger Berg. Felsig ist auch die Fortsetzung, nach dem Gatter zur Hombergegg wird manch zerfurchter Jurastein überschritten und mit zunehmender Müdigkeit überstolpert. Die Hombergegg ist im Unterschied zur Gisliflue dicht bewaldet, doch an ihrer steilen Felskante kann man – Schwindelfreiheit vorausgesetzt – Blicke in die Tiefe werfen. Der Rest der Tour ist gemütliches Waldwandern, und bald schon ist das Ziel Küttigen erreicht.
Frühlingsgefühle im Südtessin Nr. 1861
Cabbio, Posta — Muggio, Paese • TI

Frühlingsgefühle im Südtessin

Die Pfingstrose wächst nicht nur in den Gärten, sondern auch wild. Zum Beispiel an südexponierten Hängen im Tessin und im angrenzenden Italien. Diese Wanderung führt zu den Pfingstrosen am Sasso Gordona über dem Valle di Muggio. Die beste Zeit, die Pfingstblüte zu erleben, ist der Mai. Die Wanderung startet in Cabbio. Für den Sasso Gordona wählt man den Weg, der via Alp Arla zum italienischen Rifugio Prabello führt. Die Via Posta Vecchia hinauf geht es ins Dorf. Nach gut 100 Metern folgt eine Linkskurve. Nach dem Museo etnografico verlässt man das Dorf. Der Weg macht nun eine weitere scharfe Kehre nach rechts auf die Mulattiera, einen bequemen Alpweg, der südlich des Geländerückens in Richtung des Poncione di Cabbio ansteigt. Im angenehm schattigen Wald kommt man an den ehemaligen Alpgebäuden von Arla vorbei und erreicht nördlich des Dosso d’Arla eine Wegverzweigung. Sie liegt auf einem Sattel mit herrlicher Aussicht. Auf dem Weg rechts ist es ein Katzensprung zum Rifugio Prabello. Am gegenüberliegenden Bauernhof vorbei steigt ein Pfad über die Weide zum Fuss des Sasso Gordona und zu den Pfingstrosen auf. Der Weg zum Gipfel ist mit Ketten gesichert. Pfingstrosen gibt es auch am südlichen Ausläufer des Sasso Gordona. Ihn erreicht man über einen Pfad ausgehend vom Rifugio Prabello. Für den Abstieg nach Muggio gibt es den nicht ausgeschilderten Pfad, der vom Rifugio entlang der Landesgrenze leicht ansteigend auf den Poncione di Cabbio führt und anschliessend rechterhand über eine Krete im Buchenwald zur ehemaligen Grenzstation Bonello absteigt. Hier zweigt auch der Weg ab, der durch das Val Luasca nach Muggio führt.