Die letzte Visitenkarte des Gemeindewanderers

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07.05.2019 • Wanderpapa

Die letzte Visitenkarte des Gemeindewanderers

Am nächsten Samstagabend wird Stefan Brauchli wohl nach Hause kommen, in seinem Blog schreiben, wie er das letzte Visitenkärtli auf der Gemeindeverwaltung von Saas-Almagell deponiert hat, ein Bier aus dem Kühlschrank nehmen und gemütlich die Füsse hochlagern – so jedenfalls würde ich es tun, wenn ich alle 2287 Schweizer Gemeinden erwandert hätte. 

Ich werde ja bestimmt auch sowas machen, wenn ich dann mal in Pension gehe. Mir irgendeine Idee aushecken und sie nach Konzept umsetzen. Oder ich beginne schon jetzt damit, zusammen mit meinen Kindern? Zum Beispiel sämtliche Badis der Schweiz besuchen. Alle Hütten abwandern wie unsere Hüttenwanderin (kommt als Familie allerdings etwas teuer). Möglichst viele Höhlen erforschen. Oder sämtliche Kleinseilbahnen der Schweiz abfahren. Irgendwas käme meiner Familie und mir sicher in den Sinn. 

Doch zurück zu Stefan Brauchli, dem Gemeindewanderer. Ich hab ihn ja im Dezember ins Wallis begleitet auf seine 2202. Wanderung (hier das Video dazu). Seither hat er nicht geruht, und jetzt sind es noch zwei verbleibende Gemeinden, die er am nächsten Samstag angehen wird: «10:00 Abmarsch von Saas-Grund (Postautohaltestelle Post)», gibt er auf seinem Blog bekannt und lockt mit einem Raclette auf dem hoffentlich sonnigen Dorfplatz Saas-Almagell. Und lädt im Namen der Gemeinde Saas-Almagell gleich alle Leserinnen und Leser ein, mitzuwandern.

Ich hab mit Stefan das Projekt in einem Kurzinterview Revue passieren lassen.

An welchen Höhepunkt erinnerst du dich spontan?

Die Wanderung am und auf dem Lac de Joux war sicher ein Höhepunkt: Im Januar 2017 las ich in der Zeitung, dass der Lac de Joux zugefroren sei und betreten werden könne. Vor Ort zeigte sich der winterliche See in gleissendem Sonnenschein. Das Eis auf dem See war aalglatt, aber zum Glück hatte ich Eiskrallen dabei, welche mir auf dem See gute Dienste leisteten. Das Gehen auf dem Eis war für mich schon etwas Aussergewöhnliches. Das Eis gab aufgrund der Spannungen permanent Geräusche von sich, manchmal sind diese so laut, dass ich erschrak. Aber ich hatte Vertrauen in die Leute, die den See freigegeben hatten.

Gab es auch Tiefpunkte?

So richtige Tiefpunkte gab es kaum, als Beispiel könnte ich die dreistündige Anreise an den Neuenburgersee erwähnen. Dort goss es wie aus Kübeln und ich machte mich gleich wieder auf die Heimreise.

Warum hast du Saas-Almagell als letzte Gemeinde deines Projektes gewählt?

Dort ist man inmitten der Walliser 4000er, eine unglaublich schöne Kulisse. Saas-Fee hätte ich auch wählen können, aber das kennen ja alle und der Rummel wäre mir dort zu gross gewesen.

Was machst du als Erstes am 12. Mai?

Die Erlebnisse vom 11. Mai verarbeiten, also die letzte Gemeindewanderung und den Apéro mit hoffentlich vielen Kontakten zur Dorfbevölkerung und Gästen.

Und was wartet in der Zukunft: Hast du dir schon ein neues Projekt ausgedacht?

Da hätte ich schon ein paar Ideen. Zum Beispiel die Schweiz umwandern, alle ehemaligen Gemeinden bewandern oder einmal ans Meer wandern.

Hier eine kleine Diaschau mit Bildern von Stefans Wanderungen:

 

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Stefan, lange wirst du die Füsse also nicht hochgelagert behalten, das ist klar. Ich bin gespannt darauf, was kommt, und wünsche dir viel Glück!

 

Wanderpapa

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