• Schweizer WanderwegeWandern in der Zentralschweiz

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Schneeschuhtour hoch über dem Urner Reusstal Nr. 2033
Mittel Arni • UR

Schneeschuhtour hoch über dem Urner Reusstal

Das Urnerland scheint nicht unbedingt für Schneeschuhtouren prädestiniert zu sein. Der Talboden ist schmal und von steilen, felsigen Hängen gesäumt. Doch auch in diesem Eldorado der Vertikalen gibt es Gebiete, die annähernd flach sind. Eines davon ist die Arnialp. Skilifte gibt es auf der Geländestufe hoch über Amsteg nicht, die Gegend ist deshalb den Liebhabern unberührter Winternatur vorbehalten. Zwei Schneeschuhtrails, von denen jeder aus zwei langgezogenen Schlaufen besteht, sind auf der Alp ausgesteckt. Die insgesamt vier kurzen Rundtouren lassen sich optimal zu einer einfachen Tagestour zusammenstellen, die keine hohen Ansprüche an Technik und Kondition stellt und zugleich sehr schöne und vielfältige Naturerlebnisse bietet. Besonders eindrücklich ist die Sicht zur Windgällen und zum Bristen auf der gegenüberliegenden Seite des Reusstals sowie ins Maderanertal, das sich zwischen den beiden Gipfeln öffnet. Die Arnialp ist vom Tal aus mit zwei Seilbahnen erschlossen. Die Seilbahn Intschi-Arnisee hat den Vorteil, dass der Bus unmittelbar bei der Talstation hält.
Durch Entlebucher Moorgebiete Nr. 2034
Sörenberg, Post • LU

Durch Entlebucher Moorgebiete

Sörenberg verfügt über ausgedehnte Moorlandschaften. Die Gebiete weisen grosse ökologische Qualitäten auf und bieten zugleich einen sehr reizvollen Anblick. Riedgräser und lockere Bestände von Nadelbäumen bringen im Sommer und Herbst viel Farbe in die Landschaft. Im Winter, wenn die Pracht unter einem Schneeteppich verborgen ist, sind die Moorgebiete stille und abgeschiedene Kleinode. Eines dieser Landschaftsjuwelen ist das Totmoos. Es liegt am Sonnenhang hoch über der Waldemme. Ein Winterwanderweg führt vom Dorf hinauf. Der Aufstieg verläuft fast durchwegs über Alpweiden. Das offene Gelände ermöglicht eine ungehinderte Aussicht zur Brienzer-Rothorn-Kette auf der gegenüberliegenden Talseite. Zurück ins Tal geht es auf der Glaubenbielen-Passstrasse. Im Winter ist diese für Motorfahrzeuge gesperrt. Es lohnt sich jedoch, die Wanderung nur dann zu unternehmen, wenn auch wirklich Schnee liegt, denn sonst marschiert man für längere Zeit auf Asphalt. Allerdings ist dieser Abschnitt ohnehin relativ schneesicher, denn das Gebiet liegt im Dezember und Januar mehrheitlich im Schatten. Wer eine möglichst sonnenreiche Tour wünscht, sollte sich somit erst ab Februar auf den Weg machen.
Rund um den Göscheneralpsee Nr. 1946
Göscheneralp, D.gletscher • UR

Rund um den Göscheneralpsee

Auf dem Grund des türkisblauen Göscheneralpsees befand sich bis zum Bau des Staudamms im Jahr 1960 die Siedlung Göscheneralp. Die Wohnhäuser und die Kirche wurden damals rückgebaut, bevor das Tal geflutet wurde. Rund 100 Personen siedelten in den Weiler Gwüest um, der sich weiter unten im Tal befindet. Direkt bei der Staumauer des Göscheneralpsees beginnt diese Wanderung. Auf der rechten Uferseite windet sich der Weg im steilen Zickzack in die Höhe. Hoch über dem Seeufer verläuft der Weg weiter ins Chelenalptal hinein. Am Ende des Göscheneralpsees angekommen, folgt ein Richtungs- und Seeuferwechsel. Auf der linken Uferseite geht es zurück Richtung Göscheneralp bis zum Dammaboden. Dieser wird von der Dammareuss geteilt, die aber jetzt noch nicht überquert wird. Denn ab hier folgt nun der letzte, steile Anstieg bis zur Dammahütte, eine der kleinsten bewirteten SAC-Hütten der Schweiz. Die Gastfreundschaft ist grandios, die Aussicht einzigartig und der Kuchen absolut empfehlenswert. Die Aussicht auf das Gletscherplateau des Dammagletschers und die höchsten Zentralschweizer Gipfel mit den steil abfallenden Felswänden ist atemberaubend. Nach der Stärkung geht es auf demselben Weg zurück bis zum Dammaboden. Nun überquert man die Dammareuss, um den Rundweg auf der anderen Seeseite zu beenden. Ganz zum Schluss wartet noch ein Höhepunkt: die Überquerung des Göscheneralpsee Staudamms. Er wurde ausschliesslich mit Naturmaterialien aufgeschüttet und ist am Fundament 700 Meter breit. So fügt er sich viel besser ins Landschaftsbild ein als eine senkrechte Staumauer aus Beton. Was für ein Glück!
Ruhige Insel im Chernwald Nr. 2011
Kerns, Post • OW

Ruhige Insel im Chernwald

Eine knapp zweistündige Rundwanderung vom Obwaldner Dorf Kerns aus? Tönt weder wild noch abenteuerlich. So kann man sich täuschen: Der völlig unbeschwerliche Rundweg im Chernwald führt durch ein natürliches Kleinod, das in der landwirtschaftlich intensiv genutzten Landschaft wie eine romantische Insel wirkt. Startpunkt ist die Haltestelle «Kerns, Post», von wo der Weg zuerst auf asphaltierten Strässchen Richtung Siebeneich führt. Was sofort auffällt: die teilweise haushohen Felsbrocken, die heute, von Vegetation überwuchert, auf den Weiden neben den Häusern pittoresk wirken, aber auf eine vergangene Katastrophe hinweisen. Vor 2200 Jahren stürzten vom Stanserhorn als Folge eines Erdbebens riesige Felsmassen in die Tiefe, und sie formten die wilde Landschaft, die den Untergrund des Chernwalds bildet. Der Wanderweg führt sanft durch dieses heute von einem dichten Wald bestockte Gelände. Unter den Felsen gibt es Hohlräume, die einst als natürliche Kühlschränke genutzt wurden und heute auf Familienwanderungen beim Versteckenspielen gute Dienste leisten. Wer sich vertieft auf die natürliche Abenteuerlandschaft einlassen will, absolviert den Erlebnisparcours Chärwaldräuber, der den Wanderweg mehrfach kreuzt – und Sagen aufnimmt, die sich um das verwinkelte Gebiet ranken. Im Chernwald gibt es Möglichkeiten zum Picknicken oder Bräteln. Nach ungefähr 50 Minuten lichtet sich der Wald, als würde jemand einen Vorhang heben. Man tritt hinaus auf einen geländerfreien Steg über das Hochmoor an das schilfbestandene kleine Gerzenseeli. Es ist wie eine Anleitung zum Herunterfahren, ohne dass es jemand zu sagen braucht. Auf dem gemütlichen Weg zurück nimmt die Zivilisation wieder überhand, doch die Gelassenheit bleibt.
Hochtalwanderung am Klausenpass Nr. 1997
Urnerboden, Dorf — Linthal, Bergli • UR

Hochtalwanderung am Klausenpass

Die Wanderung beginnt auf der grössten Alp der Schweiz, dem Urnerboden. Krimifans werden die Umgebung aus der ersten Staffel «Wilder» sofort wiedererkennen. Die erste Hälfte führt dem Fätschbach entlang, links stets die markante Bergkette der Jegerstöck im Blick. Im Spätherbst laden unzählige zugefrorene Pfützen zum Kaputttreten oder Kieselstein-Boccia-Spielen ein; bei warmem Wetter bieten sich Plätze zum Planschen und Bräteln an. Nach einem kurzen Abschnitt auf der Klausenpassstrasse führt ein Pfad in den Wald hinauf. Durch den grün überwachsenen Boden wähnt man sich fast wie in einem Märchenwald. Oft ist der richtige Weg etwas schwer auszumachen. So können sich die Kinder als Detektive beweisen und ihn anhand der Wanderwegmarkierungen ermitteln. Nach zweimaliger Überquerung der Passstrasse verläuft der Weg durch idyllische Wiesen abwärts, und man hat das eindrucksvolle Panorama des hinteren Glarnertals stets vor sich. Ein Abstecher zum tosenden Wasserfall Berglistüber darf natürlich nicht fehlen. Der Zugangsweg wurde mit Geldern aus dem Post-Förderpreis 2021 saniert. Im Spätherbst empfiehlt es sich, die Wanderung allenfalls in umgekehrter Richtung anzugehen, da die Sonne erst nach dem Mittag die ganze Hochebene des Urnerbodens bescheint.
Sportlich auf die Musenalp Nr. 1979
Buochs, Post — Musenalp • NW

Sportlich auf die Musenalp

Gleich vorneweg: Diese Alpinwanderung ist nur für sportliche und schwindelfreie Personen geeignet. Für diese aber umso mehr: Der rund dreistündige Aufstieg ab Buochs zum Guberntossen führt gefühlt in Luftlinie auf den Grat. Eine erste Verschnaufpause bietet sich an beim Ribihuisli: Es wurde 1914 erbaut und besteht vom Boden bis zum Dach aus Holz. Die Schindelwände sind mit Hirschgeweihen geschmückt, sogar die Dachrinnen sind aus Holz, und die Tür ist mit einem Muster aus Ästen verziert. Vom Ribihuisli auf den Grat ist die Markierung in Weiss-Blau-Weiss gerechtfertigt: Die exponierten Stellen durch den Gitzitritt, das Felsband auf 1400 m ü.M., sind aber mit Stahlseilen gesichert. Kurz nach dem Guberntossen eröffnet sich der Blick erstmals auf den Vierwaldstättersee und das Bergpanorama. Der Aufstieg aufs Buochserhorn will aber erst noch mit weiteren 250 Höhenmetern verdient werden. Hier lohnt sich eine ausgedehnte Aussichtspause, bevor der zweite, sehr attraktive Teil der Wanderung folgt: Nach einem kurzen Abstieg zum Bleikigrat erreicht man die Rätzelen, die zweite Strecke mit weiss-blau-weissen Markierungen. Wer diese umgehen möchte, findet weiter unten einen Bergwanderweg als Alternative. Auf dem Alpinweg fühlt sich das Wandern an wie leichtes Klettern: Die Hände sind stets im Einsatz, das Hochziehen und das Vorausschauen machen Spass. Die letzten 20 Minuten auf der Musenalp führen über eine Bergwiese zum zweiten Gipfelkreuz des Tages, dem Bergrestaurant. Und auf dessen Terrasse wartet bereits die weitherum bekannte Bratkäseschnitte.
Fünf Bahnen, eine Wanderung Nr. 1978
Wolfenschiessen • NW

Fünf Bahnen, eine Wanderung

Die Kleinseilbahnen in Nidwalden haben eine mehr als 100-jährige Tradition. Mehr als 40 Bahnen gab es einmal. Knapp zwei Dutzend sind geblieben. Sie sind oft die einzige Verbindung der Berggüter oder der Alp mit dem Tal. Auf dieser Wanderung fährt man mit fünf Bahnen. Dazwischen geht es zu Fuss auf schönen Pfaden etwas mehr als 1300 Meter hinauf und etwas weniger Höhenmeter hinunter. Die «Feyf-Bäändli-Tuir» startet mit der Fahrt in der Brändlenbahn. Von deren Bergstation geht es über einen Fahrweg und anschliessend auf einem Pfad durch den Wald Richtung Oberrickenbach. Beim Hof Schiltli steigt der Weg über Weiden zum Schmiedsboden an. Auch dieses Berggut ist nur durch eine Bahn erschlossen. Sie fährt nach Oberrickenbach hinunter. Nun folgt man der Strasse taleinwärts bis zum Weiler Fell im Talabschluss. Linkerhand – neben der Talstation der Bannalpbahn – sieht man die Kleinseilbahn zum Berggut Oberspies, wo man in die offene Bahn umsteigt zur Alp Sinsgäu hinauf. Es folgt das Herzstück dieser Wanderung: Bei der Alp Widderen führt der Weg nach links der steilen Flanke des Brisens entlang und steigt dann über einen Zickzackweg zum Grat an. Keine Frage, den Gipfel nimmt man mit. Zurück bei der Abzweigung, geht es zum Haldigrat und zur Sesselbahn hinunter zum Alpboden. Am Waldrand oberhalb der Talstation steht der nächste Wegweiser. Man folgt der Waldstrasse bis zur Abzweigung «Hütti». Hier nimmt man die Waldstrasse links. Die Strasse wird wieder zum Pfad, der zur Brändlen und zur Bahn zurückführt.
Über die Emmetter Alpen Nr. 1981
Niederbauen — Stockhütte (Bergstation) • NW

Über die Emmetter Alpen

Die blaue Kleinseilbahn fährt von Emmetten zur Aussichtsterrasse auf der Niederbauenalp. Es ist eine Alp mit fünf Staffeln, wovon drei besten Käse produzieren und anbieten. Toll ist auch die Aussicht vom Niederbauen: Der Fronalpstock gegenüber ist mächtig und felsig, der Urnersee blau, und der Oberbauen, wohin die Wanderung führt, scheint ganz nah. Von der Bergstation mit dem Gasthaus geht es auf breiter Alpstrasse bis zur Abzweigung zur Alp Tritt mit dem Alpbeizli (Tritthütte) – der letzten Gelegenheit für einen morgendlichen Kaffee – und weiter steil den Berg hinauf auf die Niderbauen-Chulm. Die Aussicht auf Berge und den See ist mit 360 Grad umfassend, mit dem Urner Bristen weit hinten, den Mythen, der Rigi und dem Oberbauen gegenüber. Unterhalb der Felsen dieses Stocks geht die Wanderung weiter. Dazu steigt man hinunter zum Hundschopf – der kein Hund-Schopf ist, sondern ein Hunds-Kopf –, quert die Niederbauenalp und steigt auf der anderen Seite zum Faulberg auf, wo auch der Wildbeobachtungspfad beginnt, dem man über die Oberbauenalp bis zum Wandeli folgt. Hier, bei einem Hüttlein mit Sitzbänken, Grillstelle und Tischen, nimmt man den Weg rechts. Dieser führt durch Wald und über Wildbachrunsen hinüber zur Alp Isital. Bald schon zweigt der Weg rechter Hand ab. Es geht Richtung Rinderbüel zum Berggasthaus Stockhütte mit dem grossen Kinderspielplatz und der gleichnamigen Gondel, die den ganzen Tag ohne Unterbruch bis um 17 Uhr nach Emmetten zum Dorfplatz hinunterfährt.
Über den waldigen Wirzweligrat Nr. 1980
Grafenort — Wirzweli • NW

Über den waldigen Wirzweligrat

Dreimal Seilbahnfahren auf einer einzigen Wanderung – die Kinder für diese Familienwanderung zu überzeugen, dürfte nicht allzu schwierig sein. Zumal zwei der Bahnen kleine Kabinen haben, und das allein schon für etwas Bauchkribbeln sorgt. Die Wanderung beginnt in Grafenort und führt von dort 20 Minuten der Engelberger Aa entlang. Die erste Bahn fährt auf Bielen, wo man den Gleitschirmpiloten beim Start zuschauen kann. Man wandert der teilweise steilen Talflanke entlang, meist durch den Wald und ungefähr die Höhe haltend, bis Hinterdiegisbalm, zur Mittelstation zweier Seilbahnen. Die obere bringt die Wandernden auf die Oberalp. Für die kleinen Seilbahnen ist es übrigens wichtig, abgezähltes Kleingeld mitzunehmen. Von der Oberalp geht es durch eine Wiese steil bergauf, eine Picknickpause mit viel Aussicht drängt sich auf. Einmal die Höhe erreicht, traversiert der Weg hinüber zur Gummenalp; wer nicht mehr mag, kann hier die Bahn hinunter nach Wirzweli nehmen. Die anderen steigen hinauf zum Gipfelkreuz auf dem Gummen. Der Weg führt alsdann dem Wirzweligrat entlang durch den Wald und ist nirgends ausgesetzt. Mutige wählen bei Pt. 1510 einen kleinen Trampelpfad und wagen vorsichtig, am besten bäuchlings, einen Blick über den Grat hinaus. Am Ende des Grats beginnt ein Alpsträsschen mit Naturbelag, das hinunter zur Bergstation Wirzweli führt. Hier steigen die Kinder in die dritte Gondel und runden den Tag mit der Talfahrt ab.
Durch das wilde Erstfeldertal Nr. 1983
Bodenberg — Erstfeld • UR

Durch das wilde Erstfeldertal

Das Erstfeldertal ist eindrücklich und wild. Wild sind auch die 300 Geissen, die auf der Alp Chüeplangg sömmern. Die Hirten ziehen mit ihnen tagsüber unterhalb die Firnfelder, wo die feinen Kräuter wachsen. Der Geisskäse ist denn auch ganz ausgezeichnet. Lohnend ist auch das Bad im Moorsee, dem Fulensee, unterhalb der Kröntenhütte. Es ist eine Wanderung mitten in eine urgewaltige Bergkulisse hinein. Die Wanderung beginnt beim Bodenberg, bis wo das Alpentaxi fährt. Von hier folgt man ein kurzes Stück auf dem Talweg dem Alpbach entlang bis zum Bergheimet Mettlen und nimmt den Weg rechts durch den märchenhaften Sulzwald. Nach einem Älpeli quert ein Steg den Alpbach, dem man bergaufwärts folgt. Es rauscht, schäumt und zischt. Bald schon folgt der steile Aufstieg zur Alp Chüeplangg, wo Ziegen weiden. Von der Alp Chüeplangg führt der Weg am 100 Meter hohen Wasserfall vorbei. Kurz bevor das Tal endet, macht er eine scharfe Kehre und steigt zum Fulensee an, einem Moorsee. Das Wasser ist warm, es ladet zum Bad. Am Rand des Moors erreicht man den Felsen, auf dem die Kröntenhütte thront. Bei Pt. 1885 ist für diejenigen, die den kurzen Weg zur Kröntenhütte scheuen, der höchste Punkt der Wanderung erreicht. Steil, über Stock und Stein, geht es talauswärts bis Pt. 1332. Hier nimmt man den Weg links und steigt zum Älpeli mit dem Steg ab, den man noch einmal quert, und wandert nun talauswärts und via Oberberg und Rüteli zum Weiler Wilerli mit der roten Kleinseilbahn hinunter ins Reusstal. Von der Talstation ist es eine letzte halbe Stunde der Reuss entlang talaufwärts nach Erstfeld.
Dem See entlang zur Hohlen Gasse Nr. 1987
Risch, Dorf — Küssnacht am Rigi • ZG

Dem See entlang zur Hohlen Gasse

Es ist der vielleicht schönstgelegene Friedhof der Schweiz: Steigt man in Risch aus dem Bus, sind es nur ein paar Minuten bis zur Kapelle der Pfarrei St. Verena, die von einem kleinen Friedhof umgeben ist. Der Ort bietet einen atemberaubenden Blick auf den Zugersee. Ruhig gleiten ein paar Boote über den See, Vögel zwitschern, Schafe blöken. Man könnte sich keinen friedlicheren Ort vorstellen. Von hier aus führt der Wanderweg weg vom See, hinter den ersten Villen vorbei und in den Wald, wo er am sogenannten Chilchberg etwas ansteigt, bevor man sich in saftigen Wiesen wiederfindet. Kurz schwenkt der Weg auf die Autobahn zu, doch dann zweigt er ab Richtung See. Traditionelle Bauernhöfe, die mit ihren prachtvoll verzierten Holzbauten beeindrucken, stehen in unmittelbarer Nähe von imposanten Villen. Richtung Itelfingen werden die Häuser dann wieder bescheidener, bevor man schliesslich die Halbinsel Chiemen erreicht. Und allein für diese lohnt sich alle Mühe. Der Pfad dem See entlang trägt zu Recht den Beinamen «Wurzelweg». Es ist ein romantischer, ursprünglicher, manchmal etwas steiniger Weg, der mit vielen pittoresken Grillstellen und geschützten Badeplätzen aufwartet. Bei Baumgarten verlässt man den Pfad und hat mit dem «Baumgärtli» noch eine Möglichkeit einzukehren, bevor man den Rest der Wanderung auf asphaltierten Strässchen absolviert. Über Immensee gelangt man zur Hohlen Gasse. Mit etwas Glück erhascht man zwischendrin noch einen Blick auf die Rigi, bevor man den Bahnhof von Küssnacht am Rigi anpeilt. Wer nicht mehr wandern mag, nimmt ab «Hohle Gasse» den Bus.
Gemütliche Rundtour auf der Bannalp Nr. 1800
Chrüzhütte • NW

Gemütliche Rundtour auf der Bannalp

Nach einem kurzen Ruckeln öffnet sich die Tür der kleinen blauen Gondel zu einer imposanten Bergkulisse. Stillen Wächtern gleich thronen Walenstöcke, Sättelistock und Ruchstock über der Bannalp. Kein Wunder, zieht diese majestätische Szenerie Schneeschuhwanderinnen, aber auch Skifahrer an. Dennoch ist das Gebiet nicht überlaufen. Die wunderbar in die Landschaft eingebettete Schneeschuhroute ist mit 3 km und 140 Höhenmetern im Auf- und im Abstieg eher kurz, aber abwechslungsreich und deshalb für Familien gut geeignet. Im Dezember und Januar werfen die Bergriesen jedoch ihren Schatten auf die auf 1700 Metern gelegene Bannalp, weshalb ein Besuch eher im Februar oder März zu planen ist. Wer keine eigene Ausrüstung hat, kann diese an der Talstation mieten. Von der Bergstation führt die gut markierte Route abwärts nach Westen, bald durch lockeren Tannenwald. Viele Tierspuren queren den Weg: Wer sie wohl hinterlassen hat? Wenn linkerhand die mit Holzschindeln eingekleidete Kapelle erscheint, kann eine Zusatzschlaufe angehängt werden, welche rund um das Berggasthaus Bannalpsee führt (im Winter geschlossen). Der still daliegende, tief eingeschneite Stausee lässt kaum erahnen, dass an der Nidwaldner Landsgemeinde 1934 die Wogen hoch gingen und das Volk gegen den Willen von Politik und Wirtschaft den Bau der Staumauer und damit die eigenständige Stromproduktion forderte. Über offenes Gelände geht es entlang des Sees hoch Richtung Berggasthaus Urnerstaffel. Der Betonbau ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber bei Kaffee, Sirup oder einer knusprigen Rösti wird dies zur Nebensache. 15 Minuten später ist die Seilbahn erreicht und es wird Zeit, von den stillen Wächtern Abschied zu nehmen.
Auf und ab im Goldauer Bergsturz Nr. 1963
Arth-Goldau • SZ

Auf und ab im Goldauer Bergsturz

Am 2. September 1806 brechen am Rossberg 30 bis 40 Millionen Kubikmeter Gestein ab und stürzen zu Tale. Drei Dörfer werden zerstört, 457 Menschen kommen zu Tode. 200 Jahre später sind die Spuren dieser Katastrophe noch sehr gut sichtbar. Die Abrisskante oben am Gipfel des Gnipen, Stein- und Felsblöcke am Hang und der Schutt unten im Tal, wo heute der Natur- und Tierpark Goldau beheimatet ist. Die Wanderung beginnt beim Bahnhof Arth-Goldau. Dort folgt man dem Wanderweg Richtung Härzigwald. Er führt zuerst durch urbanes Gebiet und steigt dann immer steiler an. Immer mal wieder gibt der Wald einen Blick auf die Rigi und den Zugersee frei. Im Frühling wähnt man sich in einem Meer von Bärlauch; der grüne Blätterteppich und der intensive Knoblauchduft sind dann ein Erlebnis für Auge und Nase. Auf gut 1000 Meter über Meer ist der höchste Punkt erreicht, und man wandert seitlich ins Bergsturzgebiet hinein. Eine Gedenktafel erinnert an das Ereignis von 1806 und an die Opfer der Katastrophe. Botanik-Interessierte können hier eine kurze Zusatzschlaufe einlegen. Mit etwas Glück findet man den Frauenschuh, eine der prächtigsten Orchideenarten. Im Abstieg schlängelt sich der Weg durch grosse Felsblöcke Goldau entgegen.
Zu den Geissen auf Sattel-Hochstuckli Nr. 1935
Sattel Mostelberg • SZ

Zu den Geissen auf Sattel-Hochstuckli

Schon mal auf einer Winterwanderung Glace ge- gessen? Und dazu noch aus Geissenmilch? Diese einfache Wanderung bietet Gelegenheit dazu, verbunden mit einem Besuch im Stall. Im Ziegenhof Blüemlisberg werden in den ersten Monaten des Jahres die Zicklein geboren. Man darf sie besuchen, was besonders die Kinder entzückt. Die Jungen hüpfen im Stroh und schnuppern neugierig an den Fingern der Kinder. An der Bergstation Sattel-Mostelberg beginnt die Rundwanderung. Sie verlässt bald den Skirummel und führt im Gegenuhrzeigersinn um den Engelstock herum. Der sonnige Höhenweg stellt nur wenige Herausforderungen an die Wandernden. Bald erreicht man die Alpwirtschaft Engelstockweid: Sie ist im Winter geschlossen, doch ein Kühlschrank mit Getränken hilft über den ersten Durst hinweg. Mit Aussicht auf den Schwyzer Talkessel mit Reuss, Lauerzer- und Urnersee und auf die Zentralschweizer Alpen geht es weiter zum Blüemlisberg mit seinen Geissen. Der Hofladen mit der Glace lädt zur Rast ein. Anschliessend führt ein Strässchen zum Aussichtspunkt Mostelegg und wieder hinunter zum Herrenboden zurück ins Skigebiet. Der Rückweg zur Bergstation wird schliesslich mit einem Schlenker zur Hängebrücke ausgebaut. Übrigens: Glace aus Geissenmilch «böckelet» nicht. Im Blüemlisberg gelten strenge Hygienevorschriften, damit die Milch nicht verunreinigt wird. Dies könnte sich negativ auf den Geschmack auswirken. Also nur Mut, probieren Sie die Glace!
Auf der Rigi Scheidegg Nr. 1932
Rigi Scheidegg • SZ

Auf der Rigi Scheidegg

Die Schneeschuhwanderung beginnt bei der Bergstation der Luftseilbahn Kräbel-Rigi Scheidegg und führt in mehreren Kehren hinunter zu Punkt 1598, der Abzweigung zum Berggasthaus Rigi-Burggeist. Hier gibt es den original Gersauer Käsekuchen. Er ist weitherum bekannt. Das Rezept ist streng geheim. Man kann ihn in der Gersauer Bäckerei Artepane kaufen oder hier im Berggasthaus Rigi-Burggeist geniessen, im einzigen Restaurant auf der Rigi Scheidegg vor oder nach dieser herrlichen Schneeschuhwanderung über die Gersaueralp. Vom Berggasthaus geht es leicht absteigend zur Alp Altstafel. Es folgt ein kurzes Stück über einen etwas steileren Hang zu einem Hag mit einem Gatter: Es ist die Kantonsgrenze zu Luzern. Über die verschneite Alpweide führt der Weg nun zum Stafel Gütsch mit dem Alpkreuz mit Sicht auf den Vierwaldstättersee, auf den Bürgenstock und den Pilatus. Eindrücklich sind auch die Nagelfluhfelsen in der entgegengesetzten Richtung. Kurz darauf beginnt schon der Aufstieg durch den Dimmerwald zum Hinder Dosse, wo man auf den breiten Winterwanderweg zwischen Rigi Kaltbad und Rigi Scheidegg trifft. Ohne Schneeschuhe geht es nun zurück in Richtung der Bergstation der Luftseilbahn Kräbel-Rigi Scheidegg.
Weitsicht im Luzerner Hinterland Nr. 1931
Wauwil — Alberswil, Dorf • LU

Weitsicht im Luzerner Hinterland

Hier ist der Kanton Luzern am weitesten: Wo sich heute die riesige Ebene des Wauwilermooses ausdehnt, lag einst ein See. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde er trockengelegt. Seither wird die Moorebene landwirtschaftlich genutzt. Ein Teil des Gebiets gilt als Wasser- und Zugvogelreservat von nationaler Bedeutung. Ein Beobachtungsturm bietet einen guten Einblick. Einen noch umfassenderen Blick auf die Gegend geniesst man von der Burg Kastelen. An der Ruine kommt man auf der Wanderung von Wauwil nach Alberswil vorbei. Unterwegs geniesst man schöne Ausblicke zu Rigi und Pilatus, dahinter zeichnen sich die Gipfel der Glarner, Urner und Berner Alpen ab. Die Tour führt zunächst quer durch das Wauwilermoos nach Schötz, von dort über sanft gewelltes Wiesenland zum bewaldeten Burghügel. Die einstige Wehr- und Wohnanlage der Grafen von Kyburg wurde im Bauernkrieg beschädigt und verfiel danach. Um die Jahrtausendwende hat man sie restauriert und konserviert. Bei dieser Gelegenheit wurde ein stählerner Aussichtsturm in den Steinturm eingezogen. Von dessen oberer Plattform öffnet sich eine eindrückliche Aussicht über die Mauerzinnen hinweg zum Wauwilermoos und zu den Alpen.
Schneeschuhtour auf der Ibergeregg Nr. 1933
Ibergeregg • SZ

Schneeschuhtour auf der Ibergeregg

Der Ausgangspunkt der Wanderung ist die Passhöhe Ibergeregg, die man im Winter mit dem Auto oder einem Alpentaxi ab Schwyz oder Oberiberg erreichen kann. Eine Postautoverbindung gibt es im Winter nicht. Vom Restaurant Passhöhe führt die markierte Schneeschuhroute zuerst nach Südosten durch den Nadelwald in Richtung Felszahn des Chli Schijen. Hier trifft man auf das typische Moor- und Waldgelände, in dem sich das Auerwild wohlfühlt. Darum ist es auf dieser Tour sehr wichtig, den Schneeschuhpfad nicht zu verlassen. In den tiefen Mulden unter den ausladenden Ästen können sich im Winter viele Tiere gut verbergen. Die Bäume sind an dieser Stelle mit Flechten verziert, was von wenig Licht und viel Feuchtigkeit zeugt. Ab dem kleinen Pass auf Pt. 1502 geht es zurück zum Ausgangspunkt der Passhöhe Ibergeregg. Diesmal aber führt der Weg am abschüssigen Südhang des Chli Schijen entlang und weiter durch lichtere Baumbestände. Zwischendurch kann man auf die Innerschweizer Bergwelt rund um den Stoos blicken. Fronalpstock, Chlingenstock, Hängst oder Lauchstock sind in einem imposanten Grat aufgereiht. Weiter westlich kann man sogar den Pilatus erkennen. Gut, wer hier früh unterwegs ist. Gegen Ende Winter kann der Schnee aufgrund der Geländeausrichtung und der niedrigen Höhe sehr sulzig werden. Die Alphütten am Ober Altberg mit dem markanten Kreuz in den weiten Bergmatten laden zum Verweilen und zum Picknick an der Sonne ein. Via Chalchboden erreicht man wieder ein bewaldetes Gebiet, das westseitig zur Passstrasse und zur Ibergeregg führt. Noch einmal kann man von hier die markanten Mythen bestaunen.
Wintersonne im Engelbergertal Nr. 1926
Brunni — Engelberg • OW

Wintersonne im Engelbergertal

In Engelberg ist man dem Himmel etwas näher als anderswo. Im Mittelalter sollen hier die Engel vom Berg herab einem Mönch verkündet haben, wo er sein Kloster zu gründen hat. Heute sind die Himmelsstürmer eher weltlicher Natur: Am Titlis lockt ein grosses Skigebiet. Pisten stehen auch am Brunni-Hang auf der gegenüberliegenden Talseite zur Verfügung. Hier gibt es zusätzlich mehrere sonnig gelegene Winterwanderrouten. Besonders lohnend ist die Tour von der Brunnihütte ins Dorf hinunter. Sie beginnt mitten im Skigebiet bei der Bergstation der Brunni-Sesselbahn, führt aber nur ganz am Anfang kurz der Piste entlang und verläuft dann auf einem ausschliesslich den Wanderern vorbehaltenen Trassee. An den Alphütten des Rigidalstafels vorüber steigt man bei schönster Aussicht zum Titlis mässig steil nach Ristis ab, wo es nochmals den Pistenraum zu queren gilt. Danach lässt man das Skigebiet endgültig hinter sich. Der weitere Abstieg zum Talboden weist ein angenehmes Gefälle auf, da er durchwegs auf einem (verkehrsarmen) Strässchen verläuft. In weiten Kehren geht es talauswärts zum Spisboden und von dort in einem weitläufigen und aussichtsreichen Bogen über Schwand nach Engelberg.
Rundwanderung mit Seeblick bei Flüeli-Ranft Nr. 1905
Flüeli-Ranft, Dorf — End point • OW

Rundwanderung mit Seeblick bei Flüeli-Ranft

Von Flüeli-Ranft führt der Weg hoch über der Schlucht der Grossen Melchaa zur Hohen Brücke, der höchsten gedeckten Holzbrücke Europas. Auf der anderen Seite geht es über Strässchen und Pfade hinauf auf die liebliche Hochebene bei Bethanien, wo das Kloster der Dominikanerinnen steht. Von hier hat man eine schöne Aussicht über den Sarnersee und auf die umliegenden Berge. Über St. Niklausen kommt man zur Müsli-Kapelle. Von dort führen neue, bei Nässe rutschige Treppenstufen in Kehren hinunter zur Grossen Melchaa. Nach den Unwettern im Jahr 2005 rutschte der steile Hang so grossflächig ab, dass eine neue Wegführung nötig war. Die 2017 erbaute Stahlbrücke über den Wildbach ersetzt die alte Holzbrücke, die von den Fluten fortgerissen worden war. Damit ist der historische Wegabschnitt, auf dem auch die nationalen Routen Via Jacobi und Trans Swiss Trail verlaufen, für Pilger und Wanderer wieder begehbar. Von der Unteren Ranftkapelle sind es nur wenige Schritte bis zur Oberen Ranftkapelle mit der Wohnstätte von Bruder Klaus, der im 15. Jahrhundert hier als Einsiedler und Ratgeber gelebt hat. Ein Zickzackweg führt vom Ort der Ruhe und der Einkehr wieder hoch nach Flüeli-Ranft und zurück in die Zivilisation.
Durch Moorlandschaften am Glaubenbielenpass Nr. 1908
Glaubenbielen — Flühli LU, Post • LU

Durch Moorlandschaften am Glaubenbielenpass

Zwischen dem luzernischen Entlebuch und dem Kanton Obwalden liegen die ausgedehntesten Moorlandschaften der Schweiz. Diese Wanderung führt mitten hindurch. Vom Glaubenbielenpass auf der Kantonsgrenze leitet nach kurzer Hartbelagsstrecke ein Pfad durch zauberhafte Moore mit lichtem Föhren- und Fichtenbestand. Die Weitblicke sind schön, etwa zur Brienzerrothornkette, hinter der die Gipfel der Berner Alpen zu erkennen sind, zu den Zentralschweizer Alpen mit dem Titlis und dem markanten Schlossberg und auch ins Tal zum Sarnersee und zum spitzen Stanserhorn dahinter. Ab Sattelpass windet sich der Bergweg streckenweise recht steil hinunter zu den Schluchten des Rotbachs und des Seebachs. Es ist ein wildes Gelände mit steilem Wald und schäumenden Wildbächen. Nicht verwunderlich, dass die alte Holzbrücke immer wieder von Hochwasser und Hangrutschungen beschädigt wurde. Die neue, 62 Meter lange und 40 Meter hohe Hängebrücke bietet nun einen sicheren Übergang und zugleich attraktive Tiefblicke ins Chessiloch. Nach der Überquerung sollte man unbedingt noch den Abstecher ins Chessiloch zum Wasserfall machen. Danach führt ein gemütliches Auslaufen, zwischendurch auch auf Hartbelag, nach Flühli.
Über die Lochberglücke zur Göscheneralp Nr. 1890
Tiefenbach (Furka) — Göscheneralp, Dammagl. • UR

Über die Lochberglücke zur Göscheneralp

40 Etappen, 53 000 Höhenmeter, 360 Kilometer. Keine Frage: Der Urner Alpenkranz gehört zu den spektakulärsten Weitwanderwegen der Schweiz und Europas. Er führt vom Voralpengebiet bis ins Reich von Felsen, Geröll, Schnee und Gletschern. Übernachtet wird in Hütten und Berggasthäusern, waren es doch deren Betreiber, die den Urner Alpenkranz vor Jahren ins Leben gerufen haben. 2017 haben die Urner Wanderwege den Weitwanderweg zu neuem Leben erweckt. Auf dem Alpenkranz kann man auch tageweise wandern, zum Beispiel von der Furka-Passstrasse zur Göscheneralp. Die Lochberglücke, die dabei überquert wird, hat es aber in sich. Als T4 klassiert, erfüllt sie alle Anforderungen an eine Alpintour. Der Weg ist steil, kräftezehrend und verlangt Orientierungssinn, einen Pfad sucht man oft vergebens, dafür steigt man über Felsen und Geröll und überquert Schneefelder. Der Start indes ist einfach. Auf solidem Wanderweg wird die Albert-Heim-Hütte erreicht, mit traumhaftem Blick auf einen Kranz vergletscherter 3000er-Gipfel. Bald danach gilt es ernst, die weiss-blau-weissen Markierungen übernehmen die Führung. Ausgesetzt ist die Tour nirgends, an manch einer Stelle kommen die Hände zum Einsatz. Die hochalpine Umgebung entschädigt für die Anstrengung. Und hat man den langen, steilen und rutschigen Abstieg am Älprigensee vorbei zur Älprigenplangge geschafft, erscheint das letzte Stück auf dem Rundweg um den Göscheneralpsee fast wie ein Spaziergang. Die Glocke beim Parkplatz erinnert an die ehemalige Alpsiedlung Hinteralp.
Feld, Wald und Wiese im Entlebuch Nr. 1777
Finsterwald b. Entlebuch • LU

Feld, Wald und Wiese im Entlebuch

Das Entlebuch besteht zu 97% aus Wald, Mooren und landwirtschaftlich genutzten Flächen. Nur gerade 3% der gesamten Fläche sind besiedelt. Zudem steht mehr als die Hälfte der UNESCO Biosphäre Entlebuch unter Naturschutz, was bedeutet, dass sich die Natur frei entfalten kann. Auch aufgrund der unterschiedlichen Beschaffenheit der Böden könnten Flora und Fauna vielfältiger nicht sein. Kein Wunder, findet man hier schnell zur Ruhe und kann die Natur in ihrer Vielfältigkeit richtig geniessen. Kaum ist die Bushaltestelle Entlebuch, Kirche Finsterwald verlassen, befindet man sich bereits in dieser wundervoll entspannenden Welt. Der Wanderweg führt entlang von Blumenwiesen, durch Wälder und gelegentlich an alleinstehenden Höfen vorbei. Es ist eine Wanderung für alle Sinne: auch der Duft von frischem Bärlauch, der direkt am Wegrand wächst, trägt dazu bei. Im Spätsommer kann man auch beim Pflücken von Heidelbeeren verweilen. Nur leicht, aber stetig geht es bergauf oder bergab und nur wenige Stellen sind etwas steiler und setzten Trittsicherheit voraus. So kann die Energie fürs Bewundern der Natur und speziell des Panoramas, welches sich nach der Alpiliegg bietet, genutzt werden. Hier hat man die Möglichkeit, die Tour zu verkürzen und direkt zum Zwischenziel Dietenwart Gräben zu wandern. Wer sich die malerische Hügellandschaft des Entlebuchs, welche vor allem im Frühling in besonders kräftigen Farben erstrahlt, nicht entgehen lassen möchte folgt hier dem Wegweiser Richtung Schwarzenberg. Weiter geht es über Felder und vorbei an Bächen, in welchen man ein erfrischendes Fussbad nehmen kann. Am Schluss gibt es nochmals eine kurze, etwas steilere Strecke bergauf, aber dann ist das Ziel nach knapp fünfstündiger Wanderung zum Greifen nah.
Familienwanderung in Engelberg OW Nr. 1877
Fürenalp — Engelberg, Fürenalpbahn • OW

Familienwanderung in Engelberg OW

Engelberg liegt im Herzen der Schweiz und ist aus allen Himmelsrichtungen einfach zu erreichen. Der Ort selbst ist geprägt von seiner langen Käsetradition. In Engelberg gibt es den Alpkäse-Trail, auf dem man an acht Käsereien vorbeikommt und alles über die Herstellung und das Endprodukt erfährt. Zum Beispiel auf der Alp Surenen, wo Florian Spichtig mit viel Passion und Können seine preisgekrönten Käse produziert, mit denen er im Video zu diesem Wandervorschlag nicht nur die Kleinsten überzeugt. Ganz nebenbei bietet die Wanderung auf dem Alpkäse-Trail eine wunderschöne und spektakuläre Bergkulisse – so auch auf der familienfreundlichen Tagesetappe von der Fürenalp zur Alp Surenen. Damit die Wanderung auch den Kleinsten Spass bereitet, legt man den Weg zur Fürenalp und von Usser Äbnit bis Stäfeli am besten mit einem der für die Region typischen «Buiräbähnli» zurück. Wer lieber wandert, folgt den Wegweisern in Richtung Usser Äbnet und Stäuber. Angenehm geht es dann dem Stierenbach entlang talauswärts. Am Weg liegen die Berggasthäuser Stäfeli und Alpenrösli. Kurz darauf ändert der Bach seinen Namen. Seis drum, auf dem Rückweg bleibt sicher genügend Zeit, um die Füsse im kalten Wasser der nun Engelberger Aa zu baden oder ein «Steimännli» aufzuschichten. Bei der Talstation der Fürenalpbahn fährt ein kostenloser Shuttle‑Bus bis ins Zentrum von Engelberg.
Was das Entlebuch hergibt Nr. 1871
Schüpfheim, Landbrücke — Escholzmatt • LU

Was das Entlebuch hergibt

Die Wanderung startet bei der Landbrücke in Schüpfheim und führt als Erstes über die Kleine Emme. Nach 300 Metern Hauptstrasse beginnt rechts der leichte Aufstieg in die liebliche Hügellandschaft. Wie auf mehreren Abschnitten der Route wandert man zunächst auf Hartbelag, bis der Weg rechts in einen Pfad abzweigt, der dem sonnigen Waldrand folgt. Im Luswald bricht das Licht durch die Bäume und bringt zwischen den Schatten das Moos hellgrün zum Leuchten, als würde die Natur mit Scheinwerfern in Szene setzen, was sie zu bieten hat. Und das sieht nicht nur schön aus, sondern soll auch gut schmecken. Der experimentierfreudige Spitzenkoch Stefan Wiesner aus Escholzmatt macht es vor. In seinen Gerichten verarbeitet er Moos, Flechten, Rinden oder was die Natur im Entlebuch sonst noch hergibt. Beim Weiler Brand bestimmt das Bächlein die Richtung. Danach schlängelt sich ein mit Holzschnitzeln belegter Waldweg zwischen den Bäumen hindurch. Die Umgebung versetzt Wandernde in eine friedliche Stimmung. Aber sie löst auch Respekt aus, da man weiss, dass man durch eine Speisekammer stapft, die zugleich als Unesco-Biosphärenreservat unter Schutz steht. Etwa in der Hälfte der Route wird es steil: Teilweise auf Treppen geht es hinunter in das Tobel, durch das die Bocke fliesst. Beim Hochmoor Tellenmoos eröffnet sich der Ausblick in die Weite und auf die voralpine Karstlandschaft der Schratteflue. Nach dem Tällemooswald folgt eine grosse Grillstelle mit überdachtem Picknickplatz. Über Felder, Landstrassen und Quartierwege erreicht man schliesslich Escholzmatt. Wer wissen möchte, wie das Entlebuch schmeckt, findet im Biosphärenshop beim Bahnhof Köstlichkeiten aus der Region.