Proposte escursionistiche • Sentieri Svizzeri

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Gastlichkeit in Hoch Ybrig Nr. 1198
Hoch-Ybrig, Talst. Weglosen — Druesberghütte • SZ

Gastlichkeit in Hoch Ybrig

Der Atem dampft in der kalten Morgenluft, irgendwo ist das Krächzen eines Vogels zu hören – sonst unterbricht nur das regelmässige Knirschen der Schneeschuhe die Stille. Auf dem Weg zur Druesberghütte ist das nicht immer so: Die Aufstiegsspur teilen sich nämlich Skifahrer, Schneeschuhläufer, Winterwanderer – und etwas später am Tag auch die Schlittler bei ihrer rasanten Talfahrt. Dennoch ist der Aufstieg ein Genuss, vor allem wenn die Tannen und Berggipfel mit einer dicken Schicht Neuschnee überzogen sind. Von der Station Weglosen folgt der Pfad entlang dem Talboden, bevor es kurz steil den Hang hochgeht, um die erste Kehre abzukürzen. Der Pfad folgt weiter dem Fahrweg in weiten Bogen den Chäserenwald hoch, bis bei 1420 m die winterlichen Alpweiden betreten werden. Bis zur Hütte sind es noch eine halbe Stunde und 160 Höhenmeter, und es bleibt die Wahl, entweder weiter dem gepfadeten Winterweg zu folgen oder querfeldein zur Druesberghütte zu stapfen. Vielleicht ist sogar noch etwas Puste vorhanden, um eine Extraschlaufe Richtung Sattlerhütte oder zur Druesberg-Kapelle einzubauen. Auf jeden Fall gibt’s bei der gastlichen Druesberghütte, welche auch 50 Schlafplätze aufweist, eine zünftige Pause: Fondue, Speckrösti oder Zuger-Räuberschüblig vermögen auch die hungrigsten Mägen zu beruhigen. Die strahlende Sonne und die herrliche Aussicht auf die Ybriger-Berge lassen die Zeit schnell vergehen und es stellt sich bald die Frage, nach der Art des Fortbewegungsmittels für den Abstieg: Zur Auswahl stehen nebst den eigenen Schneeschuhen der Snow-Gämel (ein auf einem Carvingski montierter, mit seitlichen Handgriffen steuerbarer Hocker), Schlitten, Schneekamel oder Schneeträmli. Alle diese fahrbaren Untersätze können bei der Hütte gemietet werden. Immer diese Entscheidungen…
Alle porte di Lucerna sopra il Rontal Nr. 1585
Luzern, Unterlöchli — Gisikon-Root • LU

Alle porte di Lucerna sopra il Rontal

Sabato sera si è fatto tardi e la domenica è già iniziata da un pezzo. Vale la pena arrabbiarsi perché si è perso il primo treno per le montagne? Il sentiero alto di Rontal, direttamente alle porte della città di Lucerna e perfettamente collegato con i mezzi pubblici, offre la possibilità di fare una splendida escursione con tante fantastiche esperienze. Il percorso parte dalla stazione di Unterlöchli, raggiungibile in dieci minuti in autobus dalla stazione ferroviaria di Lucerna. Il sentiero alto di Rontal è costantemente segnalato da segnavia bianchi. È stato aperto nel 2018 in stretta collaborazione con i Comuni per consentire alla popolazione di fare un'escursione circolare. A tal fine è stata completata la rete di sentieri esistente e sono state installate delle belle panchine per la sosta e tre splendide aree barbecue. Ci sono molte cose da scoprire, sempre in alternanza tra campi aperti e boschi tranquilli, lontani dallo stress quotidiano. Dopo aver attraversato il primo romantico ruscello, il sentiero pianeggiante attraversa frutteti e si snoda lungo un biotopo e attorno a vivaci fattorie, alcune delle quali offrono anche prodotti locali. Da Spächte in poi, il sentiero prosegue su un lungo tratto asfaltato e attraversa una strada molto trafficata a Oberdierikon. In seguito diventa decisamente più faticoso. Il sentiero sale piuttosto ripido e inizia così la vera e propria escursione. In parte come sentiero, ora si snoda a lungo nel bosco, attraversando ripide gole in parte su gradini. Un’area barbecue con tavoli e panchine invita a fare una sosta prima di tornare a Obermettlen con vista sul Rontal. Da Unterkienzen si lascia il sentiero alto e si torna nel mondo civilizzato, lungo tratti piuttosto ripidi e in parte su strade in discesa verso la stazione ferroviaria di Gisikon-Root. Da qui il treno ritorna a Lucerna in un quarto d’ora. Così resta ancora abbastanza tempo per trascorrere una tranquilla serata domenicale con gli amici.
Unterwegs im Land der Seidenbänder Nr. 1529
Sommerau — Rothenfluh • BL

Unterwegs im Land der Seidenbänder

Auf dieser Wanderung wandelt man auf den Spuren der Posamenterei, die einst die Region prägte. Die hiesige Bevölkerung lebte lange Zeit von der Seidenbandweberei, fast in jedem Haus stand damals ein Webstuhl. In den besten Zeiten arbeiteten etwa 10 000 Heimarbeiterinnen und Heimarbeiter an den Webstühlen, um die Schönen und Reichen dieser Welt mit edlen Seidenbändern auszurüsten. Tempi passati: Heute findet man die Bänder im Mai aber noch an den zahlreichen Maitannen, die als Symbol der Fruchtbarkeit an den Dorfbrunnen errichtet werden. Die Wanderung startet in Sommerau. Wer das Stück Asphalt am Anfang meiden will, läuft zuerst kurz dem Bahntrassee Richtung Giessen und Rünenberg entlang. Durch Wald und Feld geht es in das Tälchen hinein und in den Stierengraben, wo der Giessenfall einen eindrücklichen Einblick in den Tafeljura bietet: Er fällt über eine Halbarena aus geschichtetem Fels herunter. Danach geht es Richtung Rünenberg, durchs Dorf und weiter über Felder mit Kirschbäumen. Ein Abstieg führt ins Eital, in dessen Nordseite ein Höhlensystem verläuft. In die Bruderhöhle kann beim Aufstieg einige Meter eingedrungen werden. Es lohnt sich, dafür eine Taschenlampe mitzunehmen. Bald ist Wenslingen erreicht. Während man die Felder und Weiden Richtung Oltingen durchquert, taucht man im Frühling in ein Meer von blühenden Kirschbäumen ein. Fürs Mittagspicknick empfiehlt sich der hübsche Oltinger Pfarrgarten. Dann führt die Wanderung entlang des Ergolzbaches zu einem weiteren Wasserfall, zu den Talweihern und schliesslich nach Rothenfluh.
Funambolismo sulla gola di Sementina TI Nr. 1491
Monte Carasso, Cunvént • TI

Funambolismo sulla gola di Sementina TI

È un’elegante struttura di funi metalliche e assi di legno, lunga 270 metri, stesa come una ragnatela a 130 metri sopra il fiume. Il «ponte tibetano» sopra la gola di Sementina è un ponte sospeso, come quelli che si vedono nelle foto del Nepal o del Tibet. Attrazione imponente, apprezzata meta di gite e popolare soggetto fotografico, soprattutto nei fine settimana. Una radiosa giornata di ottobre invita a fare un’escursione da Monte Carasso nella ripida valle. Partenza nel paese di Sementina. Da qui il sentiero conduce nella gola. I castagni riparano dal sole autunnale e molte castagne giacciono lungo la strada, nascoste sotto le foglie fruscianti. Il sentiero si arrampica ripido verso la parte alta della valle. Dopo circa due ore di cammino, gli alberi si diradano svelando il grande ponte sospeso. Qui si concentrano i visitatori: tutti cercano di scattare la foto perfetta di se stessi sul ponte. «Ora tutti giù dal ponte!», dice ridendo una di loro. Un po’ innervosita, una giovane donna commenta la scena: «Questa famiglia ha già scattato abbastanza foto, ora è il nostro turno.» Un’altra la calma: «Ciascuno può starsene qui quanto vuole.» Nel frattempo la famiglia si sposta verso il centro del ponte e le giovani donne si preparano per il selfie. L’attraversamento del ponte è una vera esperienza. Dondola un po’ e attraverso le assi di legno si possono vedere le cime degli alberi laggiù in basso. Chi soffre un po’ di vertigini si aggrappa al parapetto, altri percorrono molto vivacemente la leggera costruzione. Il rientro a Monte Carasso è facile e si snoda sull’altro lato della valle. Qui, poco dopo il ponte, si incontra una vecchia carbonaia, poi si scende nuovamente attraverso boschi di castagni e prati di felci fino a raggiungere i primi rustici e palmeti.
Zu Molch, Has und Kiebitz Nr. 1543
Ettiswil, Surseestrasse — Wauwil • LU

Zu Molch, Has und Kiebitz

Erstaunlich, wie viele bei uns selten gewordene Tiere man im Frühling in der landwirtschaftlich intensiv genutzten Ebene westlich des Sempachersees beobachten kann! Die einfache Wanderung, je zur Hälfte auf verkehrsarmen Asphaltsträsschen oder Schotterwegen, verbindet zwei Naturreservate. Kurz nach der Bushaltestelle «Surseestrasse» in Ettiswil folgt man nach der Brücke links dem renaturierten Rotbach, an dem Graureiher fischen. In einer Viertelstunde erreicht man das beliebte Lehrgebiet und Freizeitparadies Buchwald. Hier ist aus einer ausgedienten Kiesgrube ein vielfältiges Biotop entstanden: mit Grasfröschen und Molchen in den Tümpeln, Eidechsen auf den Kiesflächen, Schmetterlingen und Heuschrecken in den Naturwiesen. Zurück auf demselben Weg, kreuzt man die Hauptstrasse und wandert nach einem Wohnquartier durch Wiesen und Äcker, einen Feldhasen aufscheuchend. Dank vielen kleinen Eingriffen haben die Gemeinden das Gebiet ökologisch aufgewertet: mit Hecken, Stein- und Asthaufen, Feuchtwiesen oder Brachen. Letztere lieben die Kiebitze im Reservat Wauwilermoos. Elektrozäune, installiert von der Schweizerischen Vogelwarte in Absprache mit einsichtigen Bauern, schützen hier gegen sechzig Brutpaare. Auf dem Beobachtungsturm kann man ihre akrobatischen Flugkünste bewundern. Vom nahen Bahnhof Wauwil gelangt man mit dem öffentlichen Verkehr bequem zur Vogelwarte Sempach, wo man im Besuchszentrum mehr über die schönen Vögel erfährt.
Die Walser im Samina- und Valünatal Nr. 1542
Steg, Hotel — Steg, Tunnel • LI

Die Walser im Samina- und Valünatal

Die rechteckige Siedlung Steg ist der erste Stopp auf dieser einfachen Rundwanderung durch das Valünatal. Die Walser haben Steg um 1727 als Maiensäss erbaut. Die besondere Anordnung der Häuser als zwei Rechtecke lässt sich aufgrund der Topografie und Nutzung erklären. Durch den Saminabach und Steinschuttgebiete rund um Steg war der fruchtbare Boden eingeschränkt und rar. Die Wiesenflächen innerhalb des Rechtecks sind bis heute private Parzellen der Besitzer, die Weideflächen ausserhalb der Häuserreihen werden gemeinschaftlich genutzt. Die rechteckige Form ist identitätsstiftend für Steg: Sie wurde 1965 sogar im Bauzonenreglement festgeschrieben. Nach einer kurzen Entdeckungstour von Gross- und Kleinsteg führt die Wanderung entlang des Valünerbachs ins gleich daneben liegende Valünatal. Nach rund 45 Minuten bietet sich ein Stopp in der Alpbeiz Valüna an, wo man sich auch mit frischen Alpprodukten versorgen kann. Bei der Wegverzweigung in Richtung Gapahl/Rappenstein rechts abzweigen. Der Weg quert den Välunerbach und wechselt die Talseite, wo er mehrheitlich einer kleinen, ungeteerten Fahrstrasse folgt. Es geht stetig aufwärts entlang von Alpwiesen, die im Frühsommer durch eine prächtige Bergflora begeistern. Auf dem höchsten Punkt auf rund 1700 Metern verlässt der Wanderweg die kleine Strasse, und der panoramareiche Pfad quert das Schwarztobel und die Schwarz Wand. Hier gibt es eindrückliche Einblicke in die Erosion des schwarzen Gesteins. Der Höhenweg führt in einer angenehmen Steigung abwärts durch einen Föhrenwald und lässt auf baumfreien Abschnitten schöne Ausblicke auf das rechteckige Steg zu. Im Berghaus Sücka kann man schliesslich einkehren.
Auf dem Grenzpfad im Napfbergland 2 Nr. 1541
Luthern Bad — Fankhaus (Trub), Schulhaus • LU

Auf dem Grenzpfad im Napfbergland 2

Zu Beginn gibt es gleich ein Wunder: Nach der frühmorgendlichen Anreise mit dem einzigen Postautokurs nach Luthern Bad fröstelt es einen noch etwas, wenn man seine Arme und Füsse in die unterirdischen, kalten Bäder steckt. Aber die Badbrünneliquelle soll heilend sein, also hofft man auf die Heilkraft des Wassers, die im Jahr 1581 Jakob Minder von 20 Jahre langer Gicht befreit haben soll. Derart gestärkt geht es über Feldwege steil hinauf Richtung Napf, vorbei an den Wirtschaften Badegg und Niederenzi. Ab Letzterer ist die Wanderung eine aussichtsreiche, deren Pfad einen schon bald über Weiden, durch Wald und entlang der Napfflue bis auf den Napf leitet. Hier sind bei klarem Wetter unzählige Gipfel von Titlis über Eiger, Mönch und Jungfrau bis zur Jurakette zu sehen - sowie das umgebende Högerland von Emmental und Entlebuch. Alleine geniesst man die Aussicht hier aber kaum einmal, weshalb der zweite Teil der Wanderung attraktiv ist, die weiter der Grenze zwischen Luzern und Bern folgt. Hat man die Stächelegg und Trimle mal hinter sich, wandert man immer wieder auf dem Grat. Erneut führt die Wanderung durch Wald und Wiese, immer wieder unterbrochen von aussichtsreichen Stellen, die nicht selten mit Bänken versehen sind. Grössere Auf- und Abstiege halten sich in Grenzen. Zu Füssen liegt der tief eingekerbte Fankhusgraben. Es ist ein friedliches Wandern hier. Kurz nach Hängeleflue lohnt sich ein Abstecher zur Besenbeiz auf der Schwesternbodenalp mit seiner Emmentaler Bauernhofglace. Das kleine Wunder ist spätestens auf dem Champe- chnubel gegessen.
Auf dem Grenzpfad im Napfbergland 1 Nr. 1540
Eriswil, Hinterdorf — Luthern Bad • BE

Auf dem Grenzpfad im Napfbergland 1

Die Reformation sollte bleiben, wo sie war. Die katholischen Luzerner hatten keine Freude am neuen Glauben, der im 16. Jahrhundert das Land erfasste. Also musste die Grenze zum reformierten Kanton Bern deutlich gekennzeichnet sein, zumal man mit den Nachbarn immer wieder Grenzstreitigkeiten austrug. 1565 erliess Ritter Schultheiss von Luzern den Befehl, im Napfgebiet auf dem Grat zwischen dem bernischen Eriswil und dem luzernischen Luthern eine Hagstelli zu errichten, eine unverrückbare Baumreihe aus Buchen, Ahornen, Eschen und Fichten. Sie überlebte die Feindseligkeiten zwischen den beiden Kantonen, und es gibt sie - mit Lücken - heute noch. Sie steht gar unter Denkmalschutz. Einzelne Bäume werden auf über 400 Jahre geschätzt. Wer die lebendige Grenze besuchen will, muss erst das Ahorn erklimmen: im eineinhalbstündigen Waldaufstieg ab Eriswil Hinterdorf. Nach einem Abstecher zur Alp Brestenegg folgt die Tour der Hagstelli. Besonders schöne Abschnitte warten nach dem Ahorn und bei der Alp Ober Scheidegg, wo die Baumreihe weitgehend intakt ist. Das Napfbergland ist wild und zerfurcht, bisweilen hat man das Gefühl, man laufe im Kreis. Spätestens nach dem Aufstieg auf den Hochänzi weiss man, dass dem nicht so ist. Vor einem grüsst der Napf, am Horizont stehen, hübsch aufgereiht, die Berner Alpen Spalier. Noch einmal ist bis Niederenzi ein Einschnitt zu überwinden, dann bleibt das reformierte Bern zurück, und man steigt auf lauschigen Wald- und Wiesenpfaden ab zum Wallfahrtsort Luthern Bad. Das Badbrünneli mit dem Heil bringenden Wasser wird von Pilgern aus aller Welt besucht - auch von Bernern.
An den Ufern des Lac de Joux Nr. 1538
Vers chez Grosjean — Le Rocheray • VD

An den Ufern des Lac de Joux

Wer durch die ruhige und friedliche Landschaft des Vallée de Joux wandert, kann gut verstehen, weshalb sich hier einst eine lebhafte Uhrenindustrie entwickelte - zunächst als Nebenerwerb auf den Bauernhöfen und später in Werkstätten und Fabriken. Die mehrheitlich flache, gerade auch für Familien gut geeignete Wanderung entlang der Ufer des Lac de Joux ist geprägt von dieser besonderen Atmosphäre. Nach dem Start bei der Bushaltestelle «Vers-Chez-Grosjean» geht es zunächst in Richtung Westen. Der Weg, vorbei am Camping à la Ferme, ist auf etwa einem Kilometer Länge asphaltiert, doch wird man dafür mit einer herrlichen Aussicht auf den See entschädigt. Auf der Höhe von Les Bioux lädt die Buvette «Altitude 1004» zu einer Rast ein. Nach Bas des Bioux verlässt die Route das Ufer und führt in das Marschgebiet Tête du Lac. Holzstege sorgen dafür, dass die Füsse trocken bleiben. Am unteren Ende des Sees folgt man, nun in nördlicher Richtung, einige Hundert Meter weit der Strasse nach Le Sentier, bevor der Weg abzweigt und man über Felder und durch ein Waldstück hindurch schon bald wieder das Ufer erreicht. Weiter geht es erneut auf asphaltiertem Untergrund, mit Blick auf das Südufer oder den Dent de Vaulion im Osten. Unterwegs finden sich immer wieder Picknickplätze. Am Tagesziel in Le Rocheray führt eine Strasse hinauf zur Bahnstation der Linie Le Brassus-Vallorbe.
Versinken im riesigen Risoux-Wald Nr. 1537
Le Brassus — Le Sentier • VD

Versinken im riesigen Risoux-Wald

Der Risoux-Wald ist riesig: Er zieht sich der Grenze zu Frankreich dem ganzen Vallée de Joux entlang. Wer sich hier einen Tag verlieren will, kann dies ohne Probleme tun, ist aber gut beraten, dabei die Wege nicht zu verlassen und eine Karte mitzunehmen. Denn der Wald sieht überall ähnlich aus - sogar heimische Förster haben schon zugeben müssen, sich verlaufen zu haben. Der Wald gibt dem Wanderer bald das Gefühl, im Nirgendwo unterwegs zu sein. Es ist ein idyllischer Ort, denn man weiss, dass einem hier nichts passieren kann. Anders erging es im Zweiten Weltkrieg den Spionen und den Juden. Erstere nutzten den Wald, um ihre Informationen an ihren Geheimdienst weiterzugeben. Und Letztere flohen aus dem besetzten Frankreich vor den Deutschen - mithilfe von mutigen Schwei- zern und Franzosen. Wer hier unterwegs ist, kann nachfühlen, wie sie sich wohl gefühlt haben mögen im nächtlichen Wald, immer auf der Hut, nicht entdeckt zu werden. Die Wanderung muss man sich am Anfang und am Ende mit je einem Stück auf Asphalt verdienen. Eine Aussicht aufs Vallée de Joux, weidende Kühe und blühende Felder lenken aber ab. Den Wald durchquert man dann erst auf Forstwegen, ab dem Refuge Rendez-Vous des Sages auf schmaleren Wanderwegen. Hier trafen sich jeweils die französischen und Schweizer Schlepper, um einander die Flüchtenden zu übergeben. Dieses Refuge ist nicht das einzige, immer wieder taucht eines auf. Die kleinen Hütten haben meist Feuerstellen und im Innern einen Holzofen und sind damit ideale Plätze, um eine Wurst zu bräteln. Übernachten ist aber verboten. Bei La Gèque kann man kurz die Schweiz verlassen, um in der Alp Chalet de la Jaique einzukehren. Danach steht der Abstieg nach Le Sentier an.
Die Trockenmauern des Mont Tendre Nr. 1536
St-Cergue — Le Pont • VD

Die Trockenmauern des Mont Tendre

Die Trockenmauern sind für das Vallée de Joux, was die Chinesische Mauer für das Reich der Mitte ist: ein unverwechselbares Wahrzeichen. Die ganz ohne Mörtel errichteten Bauwerke aus Natursteinen sind Zeugen einer traditionellen Handwerkskunst, die kürzlich von der Unesco in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wurde. Ursprünglich dienten die Mauern als Grundstücksbegrenzungen und trugen zum Entsteinen der Weiden bei. Als Folge der Veränderung der Landwirtschaft in den 1950er-Jahren wurden viele von ihnen nicht mehr instand gehalten. Mittlerweile werden sie wieder restauriert, was nicht nur Wanderer freut, sondern auch viele Tier- und Pflanzenarten, die sie als Lebensraum nutzen. Auf der zweitägigen Wanderung von Saint-Cergue über den Col du Marchairuz bis nach Le Pont lassen sich einige schöne Trockenmauern bestaunen. Schon bald nach dem Start beim Bahnhof von Saint-Cergue und einem ersten Anstieg findet man sich mitten in der grünen Natur des Waadtländer Juras wieder. Entlang der Route 5 von Schweizmobil geht es, im Wechsel zwischen Weiden und Wäldern, bis zum Col du Marchairuz. Eine besonders schöne Aussicht bietet sich unterwegs vom Crêt de la Neuve. Nach der Übernachtung im Hôtel du Marchairuz führt die Strecke über hügeliges Gelände hinauf zum Mont Tendre und zu seinem 360-Grad-Panorama. Weiter unten, beim Punkt 1284, verlässt man die Route 5 und wandert über Les Croisettes nach L’Abbaye. Das letzte Teilstück folgt dem Ufer des Lac de Joux bis nach Le Pont.
Auf der Terrasse ob Brig VS Nr. 1363
Rosswald • VS

Auf der Terrasse ob Brig VS

Auf dieser Schneeschuhtour, die zwei Trails miteinander verbindet, gibt es dank der Lage von Rosswald gleich dreimal Gelegenheit zum Einkehren: Am Anfang, dann gleich nach der ersten Runde und ganz am Schluss nochmals. Der obere Schneeschuhtrail führt ausgehend vom Informationsbüro Rosswald zwischen den Chalets am Rand der Piste entlang aufwärts. Beim Parkplatz des Restaurants stapft man bis zu dessen Ende und folgt dem Trail in den Wald hinein. Höher oben kommt man an einer kleinen Kapelle vorbei, deren Türe im Winter zwischen den Schneewänden fast nicht mehr zugänglich ist. Nach den letzten Chalets führt die Route in den stillen Saflischwald, wo Pistenbetrieb und Häuser weit weg scheinen. Ohne Spuren von Vorgängern wäre der richtige Pfad im frisch verschneiten Wald nur schwer zu finden. An mächtigen Lärchen vorbeigehend, gewinnt man weiter an Höhe. Aus dem Wald aufgetaucht, ist der höchste Punkt der Schneeschuhwanderung auf etwa 2040 Metern erreicht. Am rechten Rand der blauen Piste geht es wieder abwärts. Bei schönem Wetter bietet der Abstieg eine wunderschöne Aussicht zu den Berner und Walliser Gipfeln. Wer nach eineinhalb bis zwei Stunden gerne noch weiter wandert, macht auch noch den unteren Zirkel, der etwa gleich lang ist. An der Bergstation der Luftseilbahn und der Steinhütte vorbei, wandert man in Richtung Resti. Vor sich ragen die verschneiten Gipfel der Simplonregion in den Himmel. Von der Alp Resti führen die pinken Markierungen abwärts bis auf die Forststrasse, der man bis zur Abzweigung «36-Weg» folgt. Zurück auf einem schmalen Pfad führt der Trail durch verschneiten Wald aufwärts und zurück nach Rosswald. Wie wäre es jetzt mit einem heissen Getränk zum Aufwärmen?
Das Stockhorn im Blick BE Nr. 1368
Rossberg • BE

Das Stockhorn im Blick BE

Das kleine Wintersportgebiet Rossberg liegt etwas versteckt über Oberwil im Simmental. Dank der Ausrichtung des Tals scheint hier die Sonne schon früh am Morgen. Pinke Markierungsstangen leiten die Schneeschuhwandernden an den Pisten vorbei ins kleine Tal am Fuss von Niderhorn, Buufal und Puntel. Bald ist der Pistenbereich verlassen und man wandert auf einem Alpsträsschen in angenehmer Steigung den sonnigen Hängen entlang. Die gegenüberliegende Talseite liegt noch im Schatten. Doch bis einen der Schneeschuhtrail hinführt, wird auch dort die Sonne scheinen. Die Schneeschuhroute führt an Dornenbüschen und kleinen Bäumchen vorbei den Hang hinauf in Richtung Vorderi Site. Spuren von Hasen und Füchsen verraten, dass man sich in ihrem Lebensraum befindet. Bei Gruebi lohnt es sich, abseits des Trails noch ein paar Meter höher zu steigen und bei den Alphütten windgeschützt und gemütlich auf einer Bank an der Sonne zu sitzen. Auf dem Weiterweg schweift der Blick hinüber zur Südseite des Stockhorns und zur Gantrischkette. Nach einem kurzen Abstieg nach Schönebode folgen wieder ein paar Meter Aufstieg. Dabei kommt man an einem Waldbach mit märchenhaft verschneiten Steinen im Bachbett vorbei. Auf einem Strässchen wird der Talhang unter dem Jeppersgrabe gequert, in der Zwischenzeit ist auch dieser von der höher steigenden Sonne in wärmendes Licht getaucht. Die Strecke führt über die Weiden, dann auf einen kleinen Pfad durch den Wald zum Risibode hinunter. Zwischen den Bäumen sieht man schon wieder die Skifahrer und ist wenig später wieder beim Ausgangspunkt auf dem Rossberg angelangt.
Sull’altopiano della Greina Nr. 1590
Pian Geirett — Diga di Luzzone • TI

Sull’altopiano della Greina

La Greina ha ispirato pittori, fotografi e poeti. Con le loro opere hanno scolpito la sua immagine nella mente delle persone e hanno anche contribuito al fatto che non sia stata allagata e sia quindi oggi visitabile a piedi. L'escursione inizia a Pian Geirett, la fine della Val Camadra. Da qui si scende lungo il Brenno della Greina, si attraversa un ponte e si prosegue per un breve tratto attraverso la pianura alluvionale. Qui il sentiero, in un ampio arco, sale fino alla Capanna Scaletta, che si trova su una roccia con una magnifica vista sulla valle. Dalla capanna si prosegue in fondo alla valle fino al Passo della Greina. È il passaggio al famoso altopiano della Greina, dove scorre il ruscello Rein da Sumvitg. A 2230 m, si prende il sentiero verso sud a destra per raggiungere il punto in cui si incrocia con quello della Val Sumvitg e dell’Alpe di Motterascio. Dopo una breve salita verso sud ci si trova sullo spartiacque Crap la Crusch e di nuovo in Ticino. Poi lungo Piz Ner e Pizzo du Güida, attraverso l’Alpe di Motterascio si arriva all’omonima capanna. E qui comincia la discesa. Ripida e costellata da numerosi tornanti lungo un sentiero alpino recentemente ampliato per facilitare l’agricoltura alpestre, prosegue fino al Lago di Luzzone, le cui sponde sono percorribili su una strada alta fino all’Alpe Garzott. Da qui c’è il sentiero alpino per la stazione del bus Alpin all’ingresso del tunnel, a solo un chilometro dalla fine del lago e dalla diga.
Hoch über dem Seealpsee auf den Säntis Nr. 1506
Wasserauen — Säntis • AI

Hoch über dem Seealpsee auf den Säntis

Er ist quasi ein Pflichtgipfel: der Säntis gehört immer dazu, wenn man von Wanderungen spricht, die man in der Schweiz einmal gemacht haben will. Der mit 2501 Metern über Meer höchste Gipfel im Alpsteingebiet ist mit seinem markanten Wetterturm weitherum sichtbar. Zudem ist eine Gipfelwanderung zwar anstrengend, aber technisch relativ einfach. Keine Überraschung also, dass an diesem herbstigen Morgen im Zug in Richtung Wasserauen gut fünfzig Wanderer aller Altersgruppen sich einfinden. Das Seealp-Tal liegt noch im Schatten und das ist gut so, beginnt die Wanderung doch gleich mit einem steilen Anstieg in Richtung Klein-Hütten. Es geht auf schmalem Pfad durch einen bunten Herbstwald, die Blätter rascheln rot-braun unter den Wanderschuhen. Plötzlich öffnet sich die Sicht hinter einem und man sieht weit ins Appenzellerland. Weiter geht es auf einem schönen, bequemen Höhenweg in Richtung Meglisalp. Ein wunderbarer Ausblick auf die von der Morgensonne erleuchteten Schäfler und Ebenalp auf der gegenüberliegenden Talseite begleiten einen bis der Weg im Talende bei der Meglisalp mündet. Der Talboden mit seinen grasüberwachsenen Hügeln oder dem Restaurant bietet sich für eine Pause an. Denn nachher fordert einem die zweite Etappe der Wanderung einiges ab. Steil geht es jetzt im Zickzack hinauf, zuerst durch eine zerklüftete Karstlandschaft, dann durch ein Geröllfeld in das mit Steinplatten eine schmale, gewundene Treppe gelegt wurde. Das Ziel, das alte Gasthaus, scheint direkt über einem zum Greifen nah, doch die letzten Höhenmeter sind hart erkämpft. Schlussendlich ist es aber doch ganz plötzlich geschafft, das Gasthaus und nochmals etwas höher die Aussichtsplattform sind erreicht. Die Aussicht in die Alpen, allen voran die Churfirsten, sind die wohltuende Belohnung für die müden Beine. Abwärts geht es dann ganz bequem: Die Säntis-Bahn bringt einen in zehn Minuten zur Schwägalp runter.
Unter dem majestätischen Zervreilahorn Nr. 1369
Gadenstatt — Zervreila • GR

Unter dem majestätischen Zervreilahorn

Die Aussicht hat etwas Episches an sich, als sich nach einem letzten Anstieg und nach einer letzten Kurve plötzlich das Panorama öffnet und den Blick auf den Stausee und das dahinter thronende Zervreilahorn freigibt. Es ist der gelungene Höhepunkt einer schönen Winterwanderung durch das Valsertal. Die Wanderung auf dem Panoramaweg beginnt mit einer Gondelfahrt von der Talstation in Vals nach Gadastatt. Von hier aus wandert man in zumeist angenehm ebenen Gelände auf dem präparierten Winterwanderweg talaufwärts. Zwei kurze Anstiege müssen bewältigt werden, dafür belohnen die Ausblicke auf die gegenüberliegende Talseite und das imposante Bergpanorama. Vorbei geht es an gefrorenen Wasserfällen, einladenden Holzbänken, verschneiten Alphütten, zwischen schneebedeckten Tannen hindurch immer den pinken Wegweisern nach. Über den Wanderern erhebt sich der Dachberg, das Valser Skigebiet. Nach rund zwei Stunden erreicht man Frunt. Hier steht exponiert die 1754 erbaute Kapelle St. Anna, und Bänke vor den Alphütten laden zum Sonnenbaden ein. Eindrücklich ist der Blick auf den Stausee und das 2821 Meter hohe Zervreilahorn, das «Bündner Matterhorn». Danach geht es steil hinunter zur Staumauer. Dieses imposante Bauwerk überquert man noch, bevor die Wanderung auf der anderen Seeseite beim Restaurant Zervreila endet. Der Heidelbeerkuchen, eine Spezialität des Hauses, stärkt für den Rückweg: Entweder per Shuttlebus, zu Fuss entlang der Strasse oder abenteuerlich und rasant auf der sieben Kilometer langen Schlittelpiste zurück bis zur Talstation der Gondelbahn in Vals.
Vier-Seen-Wanderung im Herzen der Schweiz Nr. 1502
Melchsee Frutt — Engelberg • OW

Vier-Seen-Wanderung im Herzen der Schweiz

Tausend Diamanten gleich glitzert das Wasser des Melchsees in der frühen Morgensonne. Die Luft ist frisch und rein – es ist herrlich, hier auf dem Hochplateau der Melchsee-Frutt. Körper, Geist und Seele dürfen sich freuen auf die abwechslungsreiche Wanderung vorbei an den vier Perlen Melchsee, Tannensee, Engstlensee und Trüebsee nach Engelberg. Rund sechs Stunden Wanderzeit verteilen sich auf fast 19 Kilometer Distanz, dennoch kommen auch Familien und Kinder auf ihre Rechnung: Verschiedene Bahnen können bei Bedarf die Marschzeit auf unter anderthalb Stunden verkürzen. Kurz nachdem man das Dorf auf Melchsee-Frutt verlassen hat, führt die Route leicht ansteigend entlang des Bonistocks zum Tannensee. Der Anblick mit den Spiegelungen der umliegenden Berggipfel ist traumhaft. Beim Gasthaus Tannalp gäbe es eine weitere Einkehrmöglichkeit, und bis hierhin würde auch der Fruttli-Zug fahren. 130 Höhenmeter tiefer liegt die Engstlenalp mit dem gleichnamigen Hotel, welches an alte Zeiten erinnert, als die Pässe noch mit Saumtieren begangen wurden. Etwas versteckt liegt der Engstlensee, der seine wahre Pracht erst mit Blick von der Krete des Schaftals so richtig entfaltet. Bald ist der Jochpass erreicht, und der Bergwanderweg quert unter dem Berghaus nach Nordosten: Entlang der Sesselbahn hinunter zum Trüebsee wurde nämlich eine Downhill-Strecke für Biker eingerichtet. So lassen sich Wanderer und Biker gegenseitig in Frieden und man merkt erst beim Trüebsee im Touristengewusel, dass Engelberg eine grosse internationale Ausstrahlung hat. Der Abstieg via Gerschnialp und Bänklialp nach Engelberg ist ebenfalls lohnend, doch angesichts müder Knochen ist die Gondelbahn eine gute Alternative.
Auf Suworows Spuren über den Chinzig UR Nr. 1499
Gitschen — Biel • UR

Auf Suworows Spuren über den Chinzig UR

Fast unmenschliche Anstrengungen muss es General Suworow und seine 21 000 Mannen gekostet haben, als sie Ende September 1799 über den Gotthardpass nach Altdorf und weiter über den Chinzigpass ins Muotatal zogen. Heute ist die Wanderung über den Chinzig deutlich angenehmer – mit bequemen Wanderschuhen, Sonne im Nacken und auf gut markierten Bergwanderwegen. Obendrein helfen zwei Seilbahnen, die Höhenmeter auf moderaten Werten zu halten. Nach einer kurvenreichen Fahrt mit dem Postauto (Reservation obligatorisch) von Sisikon nach Riemenstalden Chäppeliberg geht es weiter mit der Luftseilbahn nach Gitschen. Mit nur vier Plätzen kann die Bahn bei Grossandrang etwas Geduld abverlangen. Ab hier wird gewandert: Zuerst gemächlich Richtung Lidernenhütte SAC, dann ansteigend vorbei am Ober Hüttli zum Mälchbödeli und auf Alpweiden zum Chli Tisch. Dort tut sich ein schöner Tiefblick zum Spilauer See auf. Kurz vor dem Gipfel des Rossstock zweigt der Weg links ab und führt über eine kurze, kettengesicherte Steilstufe nach unten und weiter über ein Geröllfeld zur Rossstocklücke. Der nun weiss-blau-weiss markierte Weg führt durch ein gut begehbares Couloir zur Südostflanke des Rossstocks. Diese Schlüssselstelle ist jedoch gut machbar und für trittsichere Kinder eine grosse Freude. Über Weiden wird bald der Chinzig erreicht, der heute mit Schutzhütte und einer kleinen Kapelle ausgerüstet ist. Jeweils am 15. August wird hier ein Berggottesdienst gefeiert. Auf Suworows Spuren geht es auf einem breiten Wanderweg hinunter nach Biel, wo im Berggasthaus die Wartezeit auf die Seilbahn angenehm verkürzt werden kann. Zum Glück sind diese «guten alten Zeiten» vorbei!
Rundwanderung zu den Bergseen in Maloja Nr. 1497
Maloja • GR

Rundwanderung zu den Bergseen in Maloja

Die grossen Engadiner Seen, der Silsersee, Silvaplanersee und der St. Moritzersee sind für ihre Schönheit bekannt. Ein Geheimtipp sind hingegen die beiden kleinen Seen Lägh da Bitabergh und Lägh da Cavloc, die oberhalb von Maloja liegen. Die Wanderung, die sich auch für Kinder sehr gut eignet, beginnt im Dorf Maloja und führt zuerst in Richtung der Passstrase ins Bergell. Die imposante Aussicht auf das Tal sollte man sich nicht entgehen lassen. Nach kurzer Zeit quert man die eindrückliche Staumauer «Orden», die wohl nach einem Unwetter schon so manches Geröll zurückgehalten hat. Früher befanden sich in dieser Gegend Schmuggler-Routen, über welche wertvolle Handelswaren, wie Kaffee und Zigaretten, über den Murettopass, der Verbindung zwischen dem Bergell und dem Veltlin, transportiert wurden. Diesen Schmugglergeschichten wurde auf dem ersten Wegabschnitt ein Themenweg für Kinder gewidmet, der parallel zum Wanderweg verläuft. Auf dem Marsch durch den lichten Lärchenwald kann man es sich also bildlich vorstellen, wie es wohl war zu dieser Zeit, als Lebensmittel und sonstige Vorräte knapp waren und sie mit Pferden Hunderte von Kilometern weit gekarrt werden mussten. Während man diesen Gedanken nachhängt, taucht er plötzlich mitten im Lärchenwald auf: der idyllische Bergsee Lägh da Bitabergh. Ob die Schmuggler hier wohl auch gerastet haben? Die kleinen Kinderfüsse sind schon etwas müde, und die erste Verpflegungsration aus dem grossen Rucksack ist ruck-zuck verschlungen. Wer mag, wählt ab hier die steile Alternative hoch zur Motta Salacina und geniesst die wundervolle Aussicht über das Val Forno. Der direkte Weg führt stattdessen in leichtem Auf und Ab in Richtung des Lägh da Cavloc. Zum Glück wurde heute anstelle des Schmuggel-Tabaks die Badehose eingepackt! Bevor es auf den Rückweg geht, lädt das Restaurant Cavloccio am See noch zur Stärkung ein. Zurück nach Maloja geht es dann auf der Alpstrasse immer leicht abwärts.
Schattig und kühl unterwegs im Jura Nr. 1492
Bassecourt — Undervelier • JU

Schattig und kühl unterwegs im Jura

Im 3. Jahrhundert weigerte sich Kolumba von Sens, den Sohn des römischen Kaisers Aurelias zu heiraten und wurde ins Gefängnis geworfen. Eine Bärin soll sie dort vor einer Vergewaltigung geschützt haben. Als wäre das nicht schon bemerkenswert genug, verbrannte Kolumba einfach nicht auf dem Scheiterhaufen und so enthauptete man sie... Nun ist ihr eine Grottenkapelle geweiht, die am Ziel dieser Wanderung ist. Diese lohnt sich für alle, welche auf der Suche nach Abkühlung sind oder sich sonst gerne im Wald aufhalten. Gestartet wird in Bassecourt und man geht kurz auf Hartbelag. Hinauf geht es dann unter Blättern an die Côte de Frénois. Als ersten Zwischenhalt bietet sich die Waldhütte bei Pt. 751 an. Nach einer Stärkung ist der weitere Aufstieg mit einem kurzen steilen Stück gegen Ende ein Klacks. Beim Passieren des Kuhzaunes ist darauf zu achten, sich rechts zu halten. Man kann gleich dem Waldrand entlang die Böschung hoch. Oben geht es in Richtung La Jacoterie weiter. Kurz vor dem Hof sticht der Wanderweg wieder in den Wald hinein. Ab dort wird er schmaler und auf der linken Seite etwas abschüssig. Spuren von Kühen sind zu entdecken und man fragt sich, wie die grossen Tiere wohl diesen kleinen Weg geschafft haben. Danach ist Trittsicherheit gefragt: es geht im Wald in über 50 Kehren im Zickzack hinunter bis zum Flüsschen La Sorne. Idylle pur. Die Grotte der Kolumba befindet sich auf der anderen Seite der Sorne. Wollen die Wandernden nicht der Strasse entlang gehen, müssen sie wohl oder übel durchs Wasser waten. Was für eine Wohltat an einem warmen Tag! Die liebevoll eingerichtete Grotte kühlt zusätzlich ab. Man möchte verbleiben und dem Plätschern der Karstquelle zuhören, die frischen Blumen und Räucherstäbchen im Kerzenschein auf sich wirken lassen und zur Ruhe zu kommen. Gläubige waschen sich im Wasser, dem Heilkraft nachgesagt wird, die Augen und Füsse. Der Wallfahrtsort wird jeweils am 15. August besucht.
Unesco Biosphäre Entlebuch Nr. 1695
Schüpfheim — Chappelbodenbrücke • LU

Unesco Biosphäre Entlebuch

Vielerorts sind Bäche und Flüsse in ihrem Lauf durch Verbauungen eingezwängt und für Wanderwege, die nahe am Wasser entlang führen, gibt es oftmals wenig Raum. Nicht so entlang der Kleinen Emme in der Biosphäre Entlebuch. Hier werden die Wanderer auf dem Abschnitt zwischen Schüpfheim und der Chappelbodenbrücke durch unberührte Flusslandschaften geführt. Die gemütliche und wenig anstrengende Wanderung beginnt beim Bahnhof Schüpfheim. Die ganze Strecke ist sehr gut markiert und man folgt bei Abzweigungen jeweils den Wegweisern Richtung Wolhusen und der Bezeichnung Emmenuferweg. Bereits kurz nach dem Start wandert man Hand in Hand mit der Kleinen Emme und lauscht dabei dem Geplätscher des Wassers. Das kurze Wegstück abseits des Ufers bei der Zinggebrügg ist bald überwunden. Bei Hasle überquert man das Gewässer, um kurz darauf über eine Holzbrücke wieder auf die rechte Uferseite zurückzukehren. Schon bald wartet ein schattiger Rastplatz, der zur Pause einlädt. Beim Dorf Entlebuch führt der Weg erneut etwas abseits der Kleinen Emme am Bahnhof und an einigen Industriebauten vorbei. Im nun folgenden Abschnitt bis zum Auengebiet Emmenmätteli, wo eine Tafel auf vergangene Unwetter hinweist, fliesst die Kleine Emme recht wild in ihrem natürlichen Bett. Man kann nur erahnen, wie sich das Wasser bei einem heftigen Gewitter den Weg zwischen den Felsen hindurch bahnt. Kurz vor dem Ziel bei der Postautohaltestelle "Chappelbodenbrücke" fällt das mit grossen Nagelfluh-Felsen durchsetzte Bachbett auf. Mit etwas Glück lässt sich zum Abschluss noch eine Wasseramsel entdecken. Sie ist der einzige Singvogel, der tauchen kann und so seine Nahrung findet.
Die Rigi - Königin der Berge Nr. 1694
Rigi Kaltbad — Rigi Scheidegg • SZ

Die Rigi - Königin der Berge

Ob die Rigi seinem Namen als "Königin der Berge" gerecht wird, erfährt man am besten, indem man auf dem Bergmassiv in der Zentralschweiz, zwischen dem Vierwaldstätter-, dem Zuger- und dem Lauerzersee gelegen, eine Wanderung unternimmt. Vorweg sei der Hinweis erlaubt, dass man kaum alleine unterwegs sein wird, was jedoch darauf hindeutet, dass die Bezeichnung nicht von ungefähr kommt. Die gemütliche Fahrt nach Rigi Kaltbad erfolgt entweder mit der Luftseilbahn ab Weggis oder mit der Zahnradbahn ab Vitznau. Die Wanderung beginnt anschliessend bei der Bahnstation und man folgt der Wegweisung Richtung Rigi Scheidegg. Schon bald ist die Weggabelung "First" erreicht, wo man rechts abzweigt, um auf den Felsenweg zu gelangen. Es folgt der eindrückliche und gut gesicherte Felsenweg entlang von steilen Nagelfluh Felsen. Die Aussicht auf den Vierwaldstättersee und in die zahlreichen Gebirgsketten ist atemberaubend. Eine Besonderheit stellt wenig später die Brücke bei Unterstetten dar. Das aktuelle Bauwerk ist zwar erst wenige Jahre alt, über ihre Vorgängerin fuhr in früherer Zeit jedoch die Zahnradbahn auf die Rigi. Nach der Überquerung verlässt man die Alpstrasse und folgt auf einem Wanderweg der Beschilderung "Oberstafel / Hinder Dossen Seeweg". Es wartet ein kurzer steiler Aufstieg, danach geht es leicht abwärts bis zur Verzweigung "Oberstafel". Nun geht es links hinauf, beim Alpgebäude vorbei und bei Hinder Dossen quer über die Alpstrasse weiter bis Rigi Scheidegg. Der nicht alltägliche Aussichts-turm in Form einer Arche mit der 360° Rundsicht entschädigt für die Mühen des Aufstiegs und dank den Panoramatafeln kann man sich gut über die Landschaft orientieren.
Und ewig lockt das Matterhorn Nr. 1568
Sunnegga — Zermatt • VS

Und ewig lockt das Matterhorn

Gibt es einen perfekteren Berg als das Matterhorn, der mit seiner Spitze den Himmel zu kitzeln scheint? Kein Wunder, duldet er nicht seinesgleichen neben sich und steht für sich allein. Auf dieser Wanderung kann man sich vor ihm verneigen und ihm seinen Tribut zollen. Im Angesicht des «Horu» geht es durch tief verschneite Alpweiler und vorbei an schicken Restaurants hinunter nach Zermatt. Und dies auf einem sicheren, da homologierten Weg. Heisst: Er wurde nach allen Regeln der Kunst geplant und vom Kanton als sicher und gegenüber Landschaft, Natur und Umwelt verträglich befunden. Da stört der Wanderer keine Gämse und kein Birkhuhn, er quert auch keine Runse, auf der ein Schneerutsch dem Wanderspass ein Ende setzen könnte. Und der Weg ist auch perfekt signalisiert. Der Ausgangspunkt der Wanderung ist die Bergstation Sunnegga auf 2288 m ü.M. Von hier steigt der Weg über die Alp Findeln zum Alpweiler Egge ab, hinter dessen einfachen Holzfassaden sich schicke Chalets verbergen. Schick geht es auch im Weiler Ze Gassu zu und her. Vor den Restaurants bitten Schilder: «Please wait to be seated.» Ohne Reservation geht hier nichts. Ab Ze Gassu folgt der Weg, nur leicht abfallend, dem Hang. Bei der nächsten Verzweigung nimmt diese Winterwanderung die Richtung Tiefenmatten. Sie führt zu den Üsseri Wälder. Ein Stück Weg verläuft auf einer ehemaligen, an den Fels gebauten Suone. Und immer lockt der Blick aufs Matterhorn. Auf Tiefenmatten ist eine Futterkrippe aufgestellt, sodass man schon mal auf dem Weg ein Reh beobachten kann, wie es ungestört und friedlich äst. Beim Ortsteil Oberhäusern empfängt Zermatt die Winterwanderer zurück im Dorf.
Aussichtsreich über dem Goms Nr. 1570
Flesche — Bellwald • VS

Aussichtsreich über dem Goms

Als der liebe Gott das Goms erschuf, zog er strammen Schrittes das Tal hinab und verteilte den Wald auf alle Dörfer. In Lax angekommen, drehte er sich um und merkte, dass er die Bellwalder vergessen hatte. Als Trost gab er ihnen den Namen Schönwald – Bellwald. Doch diese Sage gab den Bewohnern des Gommer Dorfes auch ihren Übernamen: die Hasen. Sie seien damals eben Angsthasen gewesen und hätten sich nicht getraut, beim Herrgott ihren Anteil an Wald einzufordern. Auf der Winterwanderung von Flesche über Mutti hinab nach Bellwald hat man genügend Zeit und Musse, über diese Sage zu sinnieren. Der Winterwanderweg ist zu Beginn mehrmals recht steil und führt durch leichten Wald, bevor er auf eine breitere Bergstrasse einbiegt und dann leicht abfallend Richtung Steineregga verläuft. Die Bergstrasse teilen sich die Winterwandernden mit den Skifahrenden, was laut den Bellwald Sportbahnen gut funktioniere. Der ganze Weg ist sonnig und aussichtsreich: Es war also doch gut, gingen die Bellwalder bei der Waldverteilung vergessen. Im Obergoms haben Ortsneckereien übrigens Tradition. Nicht immer sind die Namen so harmlos wie jener der Bellwalder. Weniger Glück hatten die Oberwalder mit «Schwii», die Münstiger mit «Bärufrässer», die Fieschertaler mit «Schnaps- fläsche» oder die Binner mit «Lugner». Wie es dazu kam, weiss niemand so richtig. Die Übernamen seien meist spontan in die Welt gesetzt worden und dann generationenlang hängen geblieben, meinte der verstorbene Walliser Autor Anton Bielander, der über die Ortsneckereien eine kleine Arbeit verfasst hat. Die Namen hätten «das dörfliche und nachbardörfliche Miteinander erträglich gemacht beziehungsweise zu seelenreinigenden Wortgefechten geführt», schreibt er.